„N. O. Body – Aus eines Mannes Mädchenjahren“ – von einer Medizinhistorikerin neu gelesen I: Hinführung und Fragestellung

Titelseite der Originalausgabe von 1907.

Dieser Blogpost ist der erste einer Reihe von Beiträgen von Marion Hulverscheidt.

Hinführung und Fragestellung

In der Liste der historischen Selbstzeugnisse von Intersexuellen/Hermaphroditen gibt es prominente und wenigere bekannte Schilderungen. Einschlägig bekannt ist die Lebensgeschichte von Adélaïde Herculine Barbin (dt. Foucault 1998), einem Menschen, der als Mädchen aufwächst, sich nicht zugehörig fühlt, von einem Arzt dann als Mann entdeckt wird und fortan gezwungen wird, im männlichen Geschlecht zu leben. Dies gelingt ihm nicht gut und er begeht 1868 Selbstmord, sein Tagebuch hinterlassend. Adélaïde Herculine alias Camille alias Abel bietet sich an als Identifikationsfigur und als Leit-Opfer.

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Quelle: https://intersex.hypotheses.org/4931

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Vegetarische Volksküchen

Vegetarische Mahlzeiten als leistbares Essen für alle – dieses Ziel verfolgten Mitglieder des Vereins für naturgemäße Lebensweise in den 1880er Jahren mit dem Projekt der vegetarischen Volksküchen. Das Vorhaben wurde aus finanziellen Gründen nie realisiert. Trotzdem soll es näher betrachtet werden, da das Konzept für die Volksküchen Einblick in die Vorstellungen und Arbeitsweise der Wiener Vegetarier/innen gibt. Außerdem soll Geschichtsschreibung ja nicht nur von Erfolgen erzählen.

Die Verpflegungssituation der Industriearbeiter/innen
Als Mitglieder des Wiener Vereins für naturgemäße Lebensweise Mitte der 1880er Jahre das Projekt einer vegetarischen Volksküche ins Leben riefen, verköstigten in Wien mehrere nicht-vegetarische Volksküchen die zunehmende Zahl von Lohnarbeiter/innen.
Die Errichtung von Volksküchen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts war eine Reaktion auf die Entstehung der Großteils unterbezahlten städtischen Arbeiter/innenschaft und die aufgrund der Industrialisierung veränderten Lebensverhältnisse[1]. Während zu Beginn des Jahrhunderts bei Handwerkern, anderen Gewerbetreibenden und Heimarbeiter/innen Wohn- und Arbeitsort meist ident waren, erfolgte die Arbeit in Fabriken getrennt vom Wohnort bzw. Schlafplatz.

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Quelle: https://veggie.hypotheses.org/188

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Link-Hint compact: Prostitution – Das “älteste Gewerbe der Welt”?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (19.2.2013)

www.bpb.de/apuz/155369/ Die Vorstellung, Prostitution sei “das älteste Gewerbe der Welt” wird – nicht nur am Stammtisch – bis in die Gegenwart hinein kolportiert. Die historische Realität sieht jedoch anders aus. Die ältesten Erscheinungsformen der Prostitution – von der Heiligen Hochzeit über die Hierodulenpaarung bis zur Apotropäischen beziehungsweise Unheilabwehrenden Prostitution – gingen auf sakrale Riten zurück. […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/12/6859/

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Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quartett (Literaturhaus München)

http://www.literaturhaus-muenchen.de/reihe/items/240.html Geschichte hat Konjunktur, der Sachbuchmarkt boomt. Woraus resultiert das große Interesse der Leserinnen und Leser an geschichtlichen Themen? Sicherlich auch aus den brennenden Fragen, die die Gegenwart an uns richtet: Welche historischen Ereignisse stehen exemplarisch für gesellschaftliche Veränderungen? Welche Persönlichkeiten haben beispielhaft gehandelt? Kann man aus Geschichte lernen? Das »Historische Quartett« wird sich ab […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/11/6843/

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Die ersten Wiener Vegetarier

Bevor sich Vegetarier/innen gemeinsam in Vereinen für eine fleischlose Lebensweise einsetzten, waren es Einzelpersonen, die mit Zeitschriftenartikeln und Broschüren die vegetarische Idee verbreiteten. Für Wien sind Adolf Zedtwitz und Franz Kubiczek als vegetarische Vorkämpfer zu nennen. Beide entschieden sich Ende der 1860er Jahre, kein Fleisch mehr zu essen und waren von da an publizistisch aktiv.

Adolf Zedtwitz (1823-1895)

Adolf Zedtwitz wurde 1867 Vegetarier, davor war er krankheitsbedingt mit der Naturheilkunde in Kontakt gekommen – eine sehr üblicher vegetarischer Lebenslauf im 19. Jahrhundert. Zedtwitz litt Zeit seines Lebens an den Nebenwirkungen einer Behandlung mit Quecksilber[1]. Zu den Gründen der Quecksilber-Anwendung finden sich in zeitgenössischen biografischen Artikeln keine Angaben, im 18. und 19.

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Quelle: https://veggie.hypotheses.org/44

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durchsichten: Kollektiv denken. Transnationale Wissenschaftspraxis französischer Sozialwissenschaftler, 1890er–1930er Jahre

Die Hochschulsysteme (West-)Europas und der USA waren im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Zu nennen sind dabei deutliche Zunahmen bei den …

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/09/6786/

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„…ein Fan-T-Shirt in Größe L…“ – das Historische Lexikon Bayerns feiert seinen zehnten Geburtstag

Das Geburtstagskind: Historisches Lexikon Bayernshttps://t.co/yYYH9OiH1a
Hashtag: #HistLexBay pic.twitter.com/SB2rIiZY1F

— Maria Rottler (@MariaRottler) June 23, 2016

10 Jahre Historisches Lexikon Bayerns: Historiker Stefan Hemler @Muenchen1968 begleitet jetzt die Jubiläumsfeier unter #HistLexBay. #Histbav

— Staatsbibliothek (@bsb_muenchen) June 23, 2016

#HistLexBay @Muenchen1968 wird bei uns im Blog einen Bericht über die heutige Veranstaltung veröffentlichen.



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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/4816

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Hausnummern als Ersatz für den Familiennamen bei den böhmischen „Marokkanern“ 1848/1849

1848/1849 machte in tschechisch- und deutschsprachigen Postillen eine erstaunte Meldung über eine neue, als „Sekte“ bezeichnete politisch-religiöse Bewegung die Runde: „Adamiten“ seien in Böhmen aufgetaucht, die sich selbst „Marokkaner“ nannten, da sie die Ankunft eines marokkanischen Kaisers erwarteten, der den Armen bessere Zeiten bescheren werde; ihr Anführer hieß Felzmann, ein Webergeselle, der eigenwillige Bibelauslegungen und kommunistische Ideen verbreitete. Ein Zeitungsbericht vermerkte des Weiteren:

Die Marokkaner führen keine Familiennamen, sie begnügen sich mit der bloßen Angabe der Hausnummer. Auf eindringliches Verlangen der Behörden jedoch gaben sie ihren Namen an, indem sie gewöhnlich sagen: „Vor Erkenntniß der Wahrheit hieß ich N. N., seitdem habe ich aber mit dem Glauben auch jeden Namen abgelegt.“1

Die sieben Jahrzehnte zuvor nicht zuletzt für militärische Zwecke eingeführte Konskriptionsnummer wurde somit von den „Marokkanern“ als Ersatz für den Familiennamen angeeignet, der Konversion vom christlichen Glauben zur neuen Überzeugung entsprach eine Bewegung vom Namen zur Nummer. Es ist zu vermuten, dass weitere Recherchen in den Textbeständen des 19. Jahrhunderts noch mehr solcher Überraschungen an den Tag bringen werden, der Underground dieses Jahrhunderts2 scheint eine Faszination für die Abstraktheit der Zahl gehabt zu haben.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/249

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durchsichten: Professur (W2) für Transnationale Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Ruhr-Universität Bochum

www.durchsichten-online.de/link/xjg17 Professuren, die speziell für Transnationale Geschichte denominiert sind, sind selten. Noch seltener ist eine Kombination mit dem 19. Jahrhundert. Die Universität Bochum nimmt hier mit der neuesten Ausschreibung einer W2-Professur eine Vorreiterrolle ein. Die Bewerbungsfrist ist bereits abgelaufen!

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/06/6595/

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Video Vortrag Dirk Hoerder über Migration im 19. und 20. Jahrhundert

Historiker Dirk Hoerder, emeritierter Professor der Universität Bremen und Autor eines Standartwerks zur Migrationsgeschichte, sprach im Rahmen der Ringvorlesung zu dem Thema „Bewanderte Menschen in globaler Perspektive: Massenmigration und Kriegsflüchtlinge vom 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre“. Eine Zusammenfassung seines Vortrags wurde hier veröffentlicht.

Aufzeichnung: Cedis, Quelle: Exzellenzcluster Topoi



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Quelle: https://migration.hypotheses.org/411

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