Tagung: Möglichkeiten der automatischen Mustererkennung und Analyse historischer Dokumente

Am 19. und 20. Februar 2015 wird im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes eCodicology die zweite internationale Tagung zum Themenfeld “Maschinen und Manuskripte” stattfinden. Ort der Veranstaltung ist das Karlsruher Institut für Technologie. Der technisch orientierte Workshop bietet eine Plattform für den Austausch zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, die mit Methoden der automatischen Mustererkennung arbeiten.

Das Programm (darunter auch die Abstracts der Vorträge) ist ab sofort auf der Website des Projekts zu finden.

Anmeldungen sind nicht erforderlich, aber erwünscht. Schreiben Sie hierzu bitte möglichst bis zum 17. Februar an swati.chandna(at)kit.edu oder an danah.tonne(at)kit.edu

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4633

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Anerkennung fürs Bloggen ? Eine Geschichte über die Eigendynamik des Digitalen

Anläßlich des dreijährigen Bestehens der Blog-Plattform de.hypotheses.org findet derzeit eine sogenannte Blogparade statt. Mareike König hat in ihrem Beitrag zu diesem Anlass unter anderem die Frage aufgeworfen, warum sich wissenschaftliches Bloggen “lohnt”, auch wenn diese Praxis nicht als wissenschaftliche Publikation im engeren Sinne anerkannt wird. Der lesenswerte, durchaus etwas provokante Beitrag, der unter anderem die Rolle des post-publication reviews anspricht, also einen Modus der Anerkennung jenseits des peer reviews, hat mich zu dem hier folgenden Erfahrungsbericht angeregt.

Zunächst einmal scheint der primäre Grund für die mangelnde Anerkennung von Blogs nicht mehr so sehr das digitale Medium an sich zu sein, sondern der beim bloggenden Selbstpublizieren fehlende Prozess der Qualitätssicherung und Filterung durch die KollegInnen, bekanntlich auch peer review genannt. Als Ausweg gibt es zwei Strategien: Entweder man folgt der Logik des Print-Zeitalters, in der hübsch gebundenes Papier knapp und teuer ist, führt auch für Blogs eine vorab selektierende Qualitätssicherung ein und entwickelt das Genre gewissermaßen zu einer WordPress-basierten digitalen Zeitschrift für kleinere Beiträge. Oder man folgt der Logik des Digitalen, in dem Speicherplatz fast unbegrenzt und sehr günstig ist und vertraut auf die Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie und des post-publication reviews, ganz nach Clay Shirky’s Devise: “publish-first, filter later” (kürzlich von Hubertus Kohle diskutiert). Was bedeutet das? Kurz gesagt: Die knappe Ressource ist nicht das Papier, sondern die Zeit der LeserInnen. Und: Alle dürfen alles jederzeit publizieren, aber es gibt Mechanismen, die dafür sorgen, dass bestimmte Beiträge besonders viel Aufmerksamkeit bekommen.

Aber funktioniert das auch? Man wirft dem klassischen peer review immer mal gerne vor, dass hier besonders innovative, randständige oder irgendwie störende Beiträge erst gar nicht zur Publikation kämen. Und man sorgt sich etwas, dass im digitalen post-publication review nur die attraktiven, massenfähigen Beiträge genügend Schwung bekommen, um durch diverse Auszeichnungen die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen und nicht völlig unterzugehen, nicht unbedingt die besten Beiträge. Ohne hier darüber urteilen zu können und zu wollen, möchte ich einfach nur an einem persönlichen Beispiel berichten, wie so etwas ablaufen kann, um den Prozess zu veranschaulichen.

Schritt 1: Die Geschichte beginnt Anfang 2013, da hat mich Elisabeth Burr eingeladen, bei der European Summer University im Juli 2013 einen Vortrag zu halten. Es sollte ein Thema von allgemeinerem Interesse sein und ich habe mich entschieden, mir einmal das Thema der “Daten” in den (digitalen) Geisteswissenschaften vorzunehmen. Grundideen des Beitrags waren, dass es in den Geisteswissenschaften “big data” einerseits, “smart data” andererseits gibt; dass wir für beide Datentypen spezifische Methoden haben; aber dass wir eigentlich darauf abzielen sollten, “smarter big data” zu bearbeiten. Und weil mir das Ganze doch etwas komplex erschien und präzise Formulierungen wichtig sind, habe ich den Vortrag in der Vorbereitung schriftlich festgehalten.

Schritt 2: Nachdem der Vortrag gut gelaufen war, ich den Text ohnehin schon hatte, und das Ganze sowieso auf Englisch war, dachte ich mir: Das passt doch wunderbar auf deinen Blog! Also habe ich Ende Juli 2013 den Vortragstext einschließlich ein paar Abbildungen und Ergänzungen auf The Dragonfly’s Gaze publiziert, ohne mir viel dabei zu denken. So weit, so normal. Für mich war das Thema (der Blogpost, nicht die Frage nach den Daten in den Geisteswissenschaften) damit eigentlich erledigt.

Aber hoppla, Schritt 3: Erstens bekam der Beitrag mehrere Kommentare, was auf meinem Blog eher ungewöhnlich ist. Vor allem aber war ein Kommentar dabei, in dem mich die Redaktion von hypotheses.org informierte, dass der Beitrag auf der Startseite von hypotheses.org verlinkt worden ist. Das fand ich toll! (Und nein, das war nicht die Redaktion von de.hypotheses.org, der ich selbst angehöre und für die ich selbst Beiträge auf die Startseite setze, sondern die französische Redaktion.) Der post-publication review hatte gegriffen und eine digitale Dynamik war losgetreten.

Schritt 4: Ein zweiter post-publication review passierte. Die Redaktion von DH Now wurde auf den Blogpost aufmerksam, weil sie in der Zwischenzeit den RSS-Feed meines Blogs in die Liste der Ressourcen aufgenommen hatten, die von freiwilligen, ständig rotierenden Redakteuren wöchentlich gesichtet werden. Und diesmal hat jemand angebissen und den Beitrag bei DH Now mit dem Label “Editor’s Choice” ausgezeichnet, wodurch der Beitrag wiederum auf der Startseite von DH Now landete und noch einmal mehr LeserInnen bekam. (Und ja, ich war auch einmal für ein paar Wochen einer dieser Redakteure, aber das dürfte ein Jahr später keine Rolle mehr gespielt haben; oder ist mein Blog so auf deren RSS-Liste gekommen?). An dieser Stelle wurde mir das fast schon unheimlich. Warum gerade dieser Beitrag?

Und weiter, Schritt 5: Wenige Wochen später, Anfang November 2013, bekam ich eine Mail von Lisa Rhody vom Journal of Digital Humanities, eine Zeitschrift, die bereits erschienene Beiträge aus den DH auswählt und erneut publiziert (und wie DH Now vom Roy Rosenzweig Center for Digital Humanities herausgegeben wird). Lisa Rhody hatte den Beitrag auf DH Now gesehen und schlug mir vor, daraus einen Artikel für JDH zu machen. Wow! Also begann ein erneuter Prozess der Überarbeitung: beim JDH wurde der Beitrag gelesen und ich bekam eine Reihe von Anregungen für Verbesserungen, die unter anderem darauf abzielten, vorhandene Forschung zum Thema etwas stärker einzubinden und den Beitrag sprachlich auf Vordermann zu bringen. Kein sehr strenger peer review-Prozess, aber doch auch keine schlichte Übernahme des vorhandenen Textes.

Schon Mitte Dezember 2013 war es soweit: Was als einfaches Vortragsmanuskript begonnen hatte, war in wenigen Monaten zu einem Artikel im Journal of Digital Humanities geworden! Und einer meiner Posts von The Dragonfly’s Gaze hatte plötzlich wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, als die anderen. Dieser kleinen Erfolgsgeschichte stehen natürlich Dutzende Blogposts gegenüber, bei denen nichts derartiges passiert ist. Ob das nun am Thema des Artikels, an seiner Qualität, oder am Zufall der digitalen Dynamik lag, wage ich nicht zu beurteilen. Wahrscheinlich kam alles irgendwie zusammen.

(Dies ist übrigens nur eine von mehreren solcher Geschichten, die ich erzählen könnte. Eine weitere, etwas anders gelagerte, ist die von einem Vortrag über “Collaborative Writing Tools” bei der Digital Humanities Australasia, dessen Slides ich auf Zenodo.org gepostet und darüber getwittert hatte, woraus letztlich ein Blogpost bei Impact of Social Sciences wurde. Der Beitrag wurde anschließend über 700 Mal auf Twitter erwähnt! Vermutlich ist dieser kleine Post in einem halben Jahr öfter gelesen wurde, als alles, was ich sonst je publiziert habe, zusammen genommen. Ist das nun gut oder schlecht?)

Welches Fazit also ziehen? Gewöhnungsbedürftig ist auf jeden Fall der Kontrollverlust über den Prozess, der sich stärker als zuvor aus der Eigendynamik der Mechanismen ergibt, die sich das Feld der Digital Humanities mit Blogplattformen, Twitter, RSS und Initiativen wie DH Now gegeben hat. Diese selbst mitzugestalten dürfte der beste Weg aus diesem Gefühl des Kontrollverlustes sein. Spannend und lehrreich ist dies auf jeden Fall, ebenso wie die Erfahrung, was da mit dem eigenen Beitrag passiert. Und “gelohnt” hatte sich der Beitrag übrigens schon ganz zu Anfang, nach dem Vortrag in Leipzig!

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4611

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W2-Akademie-Professur für Musikwissenschaft/Digitale Musikedition/Digital Humanities zu besetzen

Am Musikwissenschaftlichen Seminar der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn ist im Rahmen des Akademievorhabens “Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition” zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

Universitätsprofessur (W2) (Akademie-Professur)

für Musikwissenschaft/Digitale Musikedition/Digital Humanities

zu besetzen.

Bei der Professur handelt es sich um eine gemeinsam von der Universität Paderborn und von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, eingerichtete Stelle, die im Rahmen der Weiterqualifizierungs-initiative der Union der deutschen Akademien steht und die zur stärkeren Vernetzung der beiden Institutionen beitragen soll. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll einerseits das Fach Musikwissenschaft mit einem Schwerpunkt im Bereich der Digitalen Musikedition bzw. der Digital Humanities in Forschung und Lehre vertreten. Zu dem Aufgabengebiet der Akademie-Professur gehört zugleich die Mitarbeit im Akademievorhaben „Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Edition“. Die künftige Stelleninhaberin bzw. der künftige Stelleninhaber soll am Aufbau des kürzlich gegründeten „Zentrums Musik – Edition – Medien“ und bei der Konzeption eines Studienganges im Bereich der Digital Humanities mitwirken. Mitwirkung in interdisziplinären und internationalen Forschungsverbünden ist erwünscht. Ein aktives Engagement bei der Einwerbung von Drittmitteln wird erwartet.

Als gemeinsame Einrichtung der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold ist das Musikwissenschaftliche Seminar federführend bei der interdisziplinären und hochschulübergreifenden Entwicklung von Methoden und Werkzeugen digitaler Musikedition. Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung neben den üblichen Unterlagen ein auf den Ausbau der Digital Humanities am Standort Detmold/Paderborn in Forschung und Lehre bezogenes Konzept im Umfang von 3–5 Seiten bei.

Einstellungsvoraussetzungen:

§ 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW (abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen im Hinblick auf das Ausschreibungsprofil) sowie Forschungs- und Lehrerfahrung in den benannten Gebieten.

Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hochschullehrerinnen an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berück-sichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.

Bewerbungen werden unter der Kennziffer 2142 bis zum 12.02.2015 elektronisch als PDF-Datei erbeten an leitung@muwi-detmold-paderborn.de und schriftlich an den:

Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften
Universität Paderborn
Warburger Str. 100

33098 Paderborn

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4607

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Save the date: TextGrid Nutzertreffen und Lizenzierungsworkshop 11.-13.5.2015

TextGridundDARIAHDie Projekte TextGrid und DARIAH-DE laden vom 11.-13. Mai 2015 nach Göttingen ein, um das 7. TextGrid-Nutzertreffen, diesmal zum Thema “Archivieren und Publizieren”, mit einem Workshop zur Lizenzierung digitaler Forschungsdaten in den Sprach- und Literaturwissenschaften zu verbinden. Dabei wird es u.a. um Urheber- und Nutzungsrechte sowie den Datenschutz im Rahmen digitaler Archivierung und Publikation geisteswissenschaftlicher Daten gehen.

Beide Veranstaltungen richten sich an Interessierte v.a. aus den Sprach- und Literaturwissenschaften, die im Rahmen von z.B. digitalen Editionen Archivierungs- und Publizierungslösungen via TextGrid erarbeiten wollen, und die Expertise in der Lizenzwahl und -erstellung für ihre digitalen Forschungsdaten benötigen. Nähere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung werden hier sowie ab März 2015 auf den Webseiten von TextGrid und DARIAH-DE erfolgen. Bitte merken Sie sich den Termin schon jetzt vor!

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4583

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3 Stellenausschreibungen in einem neuen Akademievorhaben

Im Rahmen des Akademievorhabens ‚Altägyptische Kursivschriften‘ sind insgesamt 3 Stellen ausgeschrieben: Für die Arbeitsstelle Mainz suchen wir eine/n Ägyptologen/in, für die Arbeitsstelle Darmstadt suchen wir eine/n Ägyptologen/in und eine/n Computerphilologen/in. Mehrfachbewerbungen sind möglich.

Am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt sind zum 1. April 2015 im neu einzurichtenden Vorhaben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz „Altägyptische Kursivschriften: Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen“ (Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Details siehe: http://www.uni-mainz.de/presse/62743.php) im Rahmen einer Kooperation zwischen Technischer Universität und Akademie folgende Stellen zu besetzen:

1 wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Ägyptologie- Kenn-Nr. 18

(1,0 EG 13 TV-TU ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-TU)

Aufgabengebiete:

  • Bearbeitung einer Entwicklungsstufe des Hieratischen bzw. der Kursivhieroglyphen mit Erstellung von Paläographien sowie Auswertungen nach verschiedenen Gesichtspunkten
  • Digitale Verarbeitung kursiver Schriftzeichen nebst eigenhändigem Zeichnen
  • Projektbezogene Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in den Modulen zur Schreibpraxis und Didaktik des Hieratischen, auch in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Ägyptologie mit einem philologischen Schwerpunkt
  • Sehr gute Kenntnisse des Hieratischen
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Erfahrung in der Anwendung von Digitalisierung in den Geisteswissenschaften
  • Kenntnisse über die Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

 Im Rahmen der Beschäftigung wird Gelegenheit zur Weiterqualifizierung gegeben.


1 wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Informationstechnik/Computerphilologie – Kenn-Nr. 19

(1,0 EG 13 TV-TU ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-TU)

Aufgabengebiete:

  • (Weiter-)Entwicklung von wissenschaftlichen, plattformübergreifenden (PC und Mac) Paläographie-Datenbanken (Mediendatenbank und Metadatenbank) zur Schriftgeschichte des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen
  • Recherche und ggf. Entwicklung von Programmen zur Zeichenerkennung
  • Erstellung und Pflege einer Online-Präsenz mit Web-Portal
  • Projektbezogene wissenschaftliche Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium in einem einschlägigen altertumswissenschaftlichen Fachgebiet oder dem IT-Bereich
  • Mehrjährige Berufserfahrung in den Digital Humanities und in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Informatik und Geisteswissenschaften
  • Kenntnisse im Bereich digitaler Forschungsinfrastrukturen, computergestützter Analyseverfahren, Metadaten-Verarbeitung, Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

Im Rahmen der Beschäftigung wird Gelegenheit zur Weiterqualifizierung gegeben.

Es wird darauf hingewiesen, dass eine weitere Stelle (wiss. Mitarbeiter/in Ägyptologie) im Kontext des Projekts an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ausgeschrieben ist.

Dienstort ist die Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Landwehrstraße 50A).

Die Technische Universität Darmstadt ist bestrebt, den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen Bereich zu erhöhen, und bittet daher entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen, sich zu bewerben.

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Interessentinnen und Interessenten werden gebeten, ihre Bewerbungsunterlagen schriftlich und mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 31. Januar 2015 mit Angabe der Kenn-Nummer an die

Dekanin des FB 2
– Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften –
Dolivostr. 15
64293 Darmstadt

zu senden oder an folgende E-Mail-Adresse: sprachli@linglit-tu-darmstadt.de.

Es wird gebeten, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.

A k a d e m i e  d e r  W i s s e n s c h a f t e n  u n d  d e r  L i t e r a t u r | M a i n z

Stellenausschreibung

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sucht für das Akademievorhaben „Altägyptische Kursivschriften: Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen“ (Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Details siehe: http://www.uni-mainz.de/presse/62743.php) in der Arbeitsstelle an der JGU Mainz zum 1. April 2015 und zunächst befristet bis zum 31. März 2017 (mit der Option auf Verlängerung) eine/einen Wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter Ägyptologie (1,0 EG 13 TV-L ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-L).

Die Stelle ist im Kontext der Weiterqualifizierungsinitiative der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften zu sehen. Ziel ist es, einen sichtbaren Beitrag zur Weiterqualifizierung des besonders begabten wissenschaftlichen Nachwuchses zu leisten, weshalb der/dem künftigen Stelleninhaber/in die Gelegenheit zur Anfertigung einer Qualifikationsarbeit (Promotion bzw. Habilitation) innerhalb der Projektarbeit eingeräumt werden kann.

 Aufgabengebiete:

  • Bearbeitung einer Entwicklungsstufe des Hieratischen bzw. der Kursivhieroglyphen mit
  • Erstellung von Paläographien sowie Auswertungen nach verschiedenen Gesichtspunkten
  • Digitale Verarbeitung kursiver Schriftzeichen nebst eigenhändigem Zeichnen
  • Projektbezogene Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in den Modulen zur Schreibpraxis und Didaktik des Hieratischen, auch in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Ägyptologie mit einem philologischen Schwerpunkt
  • Sehr gute Kenntnisse des Hieratischen
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Kenntnisse über die Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Erfahrung in der Anwendung von Digitalisierung in den Geisteswissenschaften
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

Es wird darauf hingewiesen, dass zwei weitere Stellen (wiss. Mitarbeiter/in „Ägyptologie“ und „Informationstechnik/Computerphilologie“) im Kontext des Projekts an der Technischen Universität Darmstadt ausgeschrieben sind.
Die Akademie ist bestrebt, den Anteil von Wissenschaftlerinnen in der Forschung zu erhöhen, und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

Bewerbungen sind schriftlich mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 31. Januar 2015 zu richten an den:
Generalsekretär der
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Geschwister-Scholl-Str. 2
55131 Mainz
oder per Mail an Generalsekretariat@adwmainz.de
Es wird gebeten, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4594

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Zwei Digital Humanities-Professuren an der TU Darmstadt ausgeschrieben!

Im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften ist am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W3-Professur
Germanistische Sprachwissenschaft – Korpus- und Computerlinguistik

zu besetzen.

Damit soll der profilbildende Digital Humanities-Schwerpunkt des Instituts und des Fachbereichs in der spezifischen Ausprägung der Digital Philology durch einen Verbund von insgesamt drei Professuren ausgebaut werden. Die bereits etablierte Professur für Germanistische Computerphilologie (Schwerpunkt Mediävistik) soll mit den Professuren W3 Germanistische Sprachwissenschaft – Korpus- und Computerlinguistik sowie W2 Neuere deutsche Literaturwissenschaft – Schwerpunkt Digitale Literaturwissenschaft zu einem fachlichen Cluster komplettiert werden. Das Institut verfolgt neben einer breiten germanistischen Ausrichtung seit zehn Jahren erfolgreich die Etablierung digitaler Geisteswissenschaften in Forschung und Lehre. Forschungsschwerpunkte des Instituts sind insbesondere Forschungsinfrastrukturen, Wissens- und Wissenschaftskommunikation, Korpus- und Computerlinguistik, (Digitale) Editionsphilologie, Digitalisierung des kulturellen Erbes und (Digitale) Kulturwissenschaft. Die germanistischen Studiengänge und der bilinguale Masterstudiengang Linguistic und Literary Computing werden in Zukunft ergänzt durch einen ebenfalls bilingualen Bachelorstudiengang Digital Philology (Deutsch und Englisch).

Wir suchen eine in der germanistischen Sprachwissenschaft breit ausgewiesene Forscherpersönlichkeit, die methodisch avanciert den korpus- und computerlinguistischen Schwerpunkt weiter profiliert. Erwartet wird eine aktive Beteiligung an den genannten Forschungsschwerpunkten sowie eine Lehrbeteiligung an allen Studiengängen des Instituts.

Erwartet werden darüber hinaus die Bereitschaft zur interdisziplinären Kooperation und zur Mitarbeit in der universitären Selbstverwaltung sowie Erfahrung in der Drittmitteleinwerbung.

Vorausgesetzt werden eine fachlich einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen mit entsprechender Lehrerfahrung.

Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61 und 62 Hessisches Hochschulgesetz.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie digitalen Versionen der Qualifikationsschriften (bzw. zwei Monographien) und drei wissenschaftlichen Fachartikeln, möglichst im PDF-Format, unter Angabe der Kenn-Nummer an die Dekanin des Fachbereichs Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Frau Prof. Dr. phil. M. Knodt, Dolivostr. 15, 64293 Darmstadt, bewerbung-dh@linglit.tu-darmstadt.de zu senden.

Kenn.-Nr. 6

Bewerbungsfrist: 28. Februar 2015

 

Im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften ist am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W2-Professur
Neuere deutsche Literaturwissenschaft – Digitale Literaturwissenschaft

zu besetzen.

Damit soll der profilbildende Digital Humanities-Schwerpunkt des Instituts und des Fachbereichs in der spezifischen Ausprägung der Digital Philology durch einen Verbund von insgesamt drei Professuren ausgebaut werden. Die bereits etablierte Professur für Germanistische Computerphilologie (Schwerpunkt Mediävistik) soll mit den Professuren W3 Germanistische Sprachwissenschaft – Korpus- und Computerlinguistik sowie W2 Neuere deutsche Literaturwissenschaft – Schwerpunkt Digitale Literaturwissenschaft zu einem fachlichen Cluster komplettiert werden. Das Institut verfolgt neben einer breiten germanistischen Ausrichtung seit zehn Jahren erfolgreich die Etablierung digitaler Geisteswissenschaften in Forschung und Lehre. Forschungsschwerpunkte des Instituts sind insbesondere Forschungsinfrastrukturen, Wissens- und Wissenschaftskommunikation, Korpus- und Computerlinguistik, (Digitale) Editionsphilologie, Digitalisierung des kulturellen Erbes und (Digitale) Kulturwissenschaft. Die germanistischen Studiengänge und der bilinguale Masterstudiengang Linguistic und Literary Computing werden in Zukunft ergänzt durch einen ebenfalls bilingualen Bachelorstudiengang Digital Philology (Deutsch und Englisch).

Wir suchen eine in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft ausgewiesene Forscherpersönlichkeit, die methodisch avanciert den Schwerpunkt Digitale Literaturwissenschaft weiter profiliert. Erwartet wird eine aktive Beteiligung an den genannten Forschungsschwerpunkten sowie eine Lehrbeteiligung an allen Studiengängen des Instituts.

Erwartet werden darüber hinaus die Bereitschaft zur interdisziplinären Kooperation und zur Mitarbeit in der universitären Selbstverwaltung sowie Erfahrung in der Drittmitteleinwerbung.

Vorausgesetzt werden eine fachlich einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen mit entsprechender Lehrerfahrung.

Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61 und 62 Hessisches Hochschulgesetz.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie digitalen Versionen der Qualifikationsschriften (bzw. zwei Monographien) und drei wissenschaftlichen Fachartikeln, möglichst im PDF-Format, unter Angabe der Kenn-Nummer an die Dekanin des Fachbereichs Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Frau Prof. Dr. phil. M. Knodt, Dolivostr. 15, 64293 Darmstadt, bewerbung-dh@linglit.tu-darmstadt.de zu senden.

Kenn.-Nr. 7

Bewerbungsfrist: 28. Februar 2015

German and English versions: http://www.tu-darmstadt.de/karriere_planen/allgemeineausschreibung/index.de.jsp

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4587

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Stellenausschreibung Mitarbeiter/in Digital Humanities in Hamburg

Am Institut für Germanistik der Universität Hamburg ist im Projekt

„heureCLÉA“

die Stelle einer/eines wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Mitarbeiters gemäß § 28 Abs. 3HmbHG* als Vertretung für Mutterschutz und anschließende Elternzeit zu besetzen.

Die Vergütung erfolgt nach der Entgeltgruppe 13 TV-L.

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit. Die Befristung des Vertrages erfolgt auf der Grundlage von § 2 Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Die Befristung ist vorgesehen für die Dauer des Mutterschutz und der anschließenden Elternzeit von insgesamt voraussichtlich 8 Monaten.

Aufgabengebiet:

Weiterentwicklung der webbasierten Annotations- und Analyseplattform CATMA im Sinne der im Rahmen des heureCLÉA-Projekts entwickelten automatischen Heuristik in Zusammenarbeitmit dem Systementwickler, Implementierung neuer Funktionalitäten.

weitere Information und vollständige Stellenausschreibung hier.

heure-logo2

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4465

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Aufruf: Liebesbriefarchiv!

Die Korrespondenzen zweier Liebender – egal ob als Papierbrief, als Email, als SMS oder über WhatsApp – sind unmittelbare Zeugnisse privater und oft auch intimer Kommunikation. Sie unterscheiden sich häufig in vielen Aspekten von offizieller Kommunikation, z.B. in den Anredeformen, durch Formen der Informalisierung, in der Emotionalität, in der Thematisierung des Alltäglichen, in der Materialität usw.; zudem haben wir hier manchmal auch Schreibende, die ansonsten sehr wenig schriftlich kommunizieren. Bei der Betrachtung von längerdauernden Korrespondenzen spiegelt sich die Entwicklung einer Beziehung in all ihren möglichen Phasen (Flirt, Anbahnung, Ehe, Glück, Krisen, Abschied usw.). Doch auch historische Ereignisse nehmen Einfluss und bilden sich unmittelbar in privater Kommunikation ab (besonders deutlich z.B. Kriege). Liebesbriefe sind daher kulturgeschichtliche Quellen allerersten Ranges, deren Bewahrung und Erforschung von besonderem Wert ist.

Sprachforscherinnen und Soziologinnen der Universitäten Koblenz, Mainz, Darmstadt und Rostock haben sich daher zusammengetan und sammeln Liebesbriefe aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, um ein umfassendes Korpus zu erstellen, das als Grundlage für die Erforschung des privaten, intimen Liebesbriefs von jedermann und jederfrau taugen soll. Die Koblenzer Linguistin Eva Wyss hatte in der Schweiz mit dem Aufbau eines solchen Archivs begonnen, das bereits über 8.000 Briefe umfasst. Dieser Grundstock soll nun um Briefe vorrangig (aber nicht nur) aus Deutschland erweitert werden – 600 Briefe sind bereits eingegangen. Die Briefe sollen digitalisiert, transkribiert, annotiert und für linguistische, kulturwissenschaftliche und soziologische Recherchen und Auswertungen aufbereitet werden; die Originale werden an der Universität Koblenz archiviert. Alle Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte bleiben berücksichtigt.

Wir freuen uns also auf Ihre Zusendung von Briefen oder auch ganzen Korrespondenzen, aus eigenen Materialien oder von Briefen der Großeltern und Eltern. Falls Sie einen Beitrag zur sprachwissenschaftlichen Forschung leisten wollen, senden Sie uns die Briefe an die unten stehende Adresse. Beachten Sie bitte, dass Sie uns auch eine unterschriebene Einverständniserklärung dazulegen. Wir freuen uns auch, wenn Sie uns nähere Angaben zu den Briefschreibern (Alter, Beruf, Schule, Beziehungstand, verlobt, verheiratet etc.) oder zu den Empfängern ergänzen. Ihren Brief oder ihre Briefe und Korrespondenzen können Sie uns sowohl im Original oder auch als Kopie einsenden. Bei der Kopie ist es wichtig, darauf zu achten, dass der gesamte Brief kopiert wird und dass die Kopie gut lesbar ist.

Antje Dammel (Mainz), Yvonne Niekrenz (Rostock), Andrea Rapp (Darmstadt), Eva L. Wyss (Koblenz)

Mehr Informationen zum Vorhaben gibt es hier: http://liebesbriefarchiv.wordpress.com/

Twitter: @LBriefarchiv

Einsendungen bitte an:

Prof. Dr. Eva L. Wyss
Universität Koblenz-Landau
Standort Koblenz, Liebesbriefarchiv
Universitätsstr. 1
56070 Koblenz
liebesbriefarchiv@uni-koblenz.de

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4440

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Bibliotheken als Forschungsinfrastruktur – ein Blick in die aktuelle Ausgabe der ZfBB

Die Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (ZfBB) bietet in ihrer jüngsten Ausgabe (4-5-/2014) ein Themenheft zum Thema Forschungsinfrastruktur. 30 Autoren diskutieren hier in 20 Beiträgen über die jüngeren Entwicklungen und Herausforderungen, die sich aus der digitalen Umgestaltung der Forschungslandschaft  für Bibliotheken ergeben. Ein Blick in die Aktivitäten der Bibliothekswelt ist auch für DH interessant, reklamieren sie doch mit dem Begriff  der Bibliothek als “Forschungsinfrastruktur” eine zentrale Aufgabe für sich, die auch für die Digital Humanities essentiell ist. Ich will hier nur auf einige für DH interessante Punkte und Themen aufmerksam machen und nicht auf jeden Beitrag intensiv eingehen.
Erfrischend deutlich äußern sich Felix Lohmeier  und Jens Mittelbach zur Frage von Open Access. OA sei eine Verpflichtung für die Bibliothek. Kritisch wird die Rolle der Bibliotheken analysiert, die sich zum “Erfüllungsgehilfen der  Monetarisierung” der Information durch pay walls gemacht (210) und sich zu lang auf “die dysfunktionalen Strukturen der deutschen Bibliotheksverbünde” (ib.) verlassen haben, eine Auffassung, die auch Rafael Ball vertritt, wenn er konstatiert, dass die Bibliotheksverbünde den heutigen Herausforderungen nicht mehr gerecht werden (268) . Lohmeier und Mittelbach fordern die “Befreiung bibliografischer Daten” und ein “strategisches Bekenntnis zu Linked-Data-Technologien” (211). Mit der Verwendung “unfreier Lizenzen für Digitalisate” und  “Publikationen in Closed Access Journals” (213) müsse Schluss gemacht werden. Die Autoren versäumen nebenbei nicht, darauf hinzuweisen, dass sie sich des Problems bewusst sind, dass ZfBB selbst eine 12 monatige Embargofrist hat. Sven Fund setzt dem die Perspektive der Wissenschaftsverlage, wo nicht entgegen, so doch zumindest zur Seite, indem er konstatiert, dass Verlage und Bibliotheken “auch in Wettbewerb zueinander getreten” sind (208).  Der Beitrag  von Wolfram Horstmann, Wouter Schaller, Jarko-Siren und Carlos Morais-Pires weist darauf hin, dass Bibliotheken Services wie “computing resources, fast networks as well as information storage, access and managment structures” bereithalten müssen. Bibliotheken fungieren als  “sustainable hosts” (S 216) für Publikationen, und Bibliothekare “can become stewards who provide a sustainable basis for data scientists” (217) und “libraies build virtual teams with research offices and computing centers both on a local and a global level” (218). Weit fortgeschritten sind die Organisationstrukturen beim Datenmangement  in den Naturwissenschaften wie der Beitrag von Dallmeier-Tiessen und Salvatore Melle aus dem Blickwinkel der Physik und an dem auch für DH lehrreichen Beispiel von INSPIRE zeigt (221). Wolfgang Neubauer demonstriert an Hand der ETH Zürich, wie “soweit als möglich auf elektronsche Angebote gesetzt wird” (227) und Strukturen für die Langzeitarchivierung (228) und digiatale Mehrwertdienste, wie es so schön heisst, geschaffen werden. Klaus Ceynowa von der Bayerischen Staatsbibliothek in München formuliert die Vision einer Bibliothek, die sich der Kuratierung des unendlichen Linked-Open-Data Raums annimmt und die Handlungsfelder knowledge streams statt knowledge items als Aufgabe erkennt (236). Achim Bonte fordert ein entschiedens Umschichten des “Humankapitals” der Bibliotheken, um ihre neuen digitalen Services nicht weiterhin “befristet Beschäftigten oder Fremdfirmen” zu überlassen (241). Frank Scholze sieht die Bibliotheken beim Forschungszyklus von der Publikation bis zur Datensicherung in der Pflicht (243). Christian Gumpenberger, Martin Wieland und Juan Gorraiz identifizieren in der Bibliometrie einen wichtigen Beitrag zur Szientometrie (247). Den Brückschlag zu den DH unternehmen Beiträge von Gerhard Lauer, der sich Bibliotheken wünscht, die den Aufbau von Textkorpora unterstützen (252),  und auch der Beitrag von  Jan Christoph Meister und Joachim Veith – beide Vorstandsmitglieder des DHd -, die neue Kooperationsformen im Dreiecksverhältnis von “Fachdisziplin, Informatik und Bibliotheken” (265) sehen. Sven Strobel und Marget Plank eröffnenen neue Perspektiven für die Nutzung bibliothekarischer Instrumente wie der GND, die an der TIB Hannover in einem automatischen Verfahren zur Verschagwortung von Videos eingesetzt wird (254ff.) Klaus Tochtermann betont die Nützlichkeit offener wissenschaftlicher Kommunkationsformen wie de.hypotheses.de, nicht ohne auf problematische rechtliche Aspekte hinzuweisen, die sich mit der Nutzung von z.B. dropbox verbinden (260). Auch die Frage der Langzeitsicherung kommt im Beitrag von Achim Osswald vor allem aus der wissenschaftlichen Perspektive zu Worte (271). Abgerundet wird der Blick auf die Entwickung der Forschungsinfrastrukturen durch Artikel von Claudia Labisch zur europäischen ESFRI Initative und Anne Lipp zur Rolle der DFG in der Entwicklung und Förderung von modernen Forschungsinfrastrukturen. Diese knüpfen gewissermassen zirkulär an die ersten Beiträge von Silviana Galassi vom Wissenschaftsrat und den Beitrag von Sabine Brünger Weilandt, vom FIZ Karlsruhe, an, in denen u.a. der neu gegründete Rat für Informationsinfrastrukturen erläutert wird.

Auch wenn diese Beiträge – teils selbstwidersprüchlich – in einem subskriptionsbasierten Publikationsorgan erschienen sind, das angesichst neuer bibliothekarischer Angebote wie o-bib oder informationspraxis hoffentlich bald der Vergangenheit angehört, lohnt sich ein Blick in dieses Heft, nicht nur, weil es die Herausforderungen zeigt, vor denen Bibliotheken angesichts des digital turn stehen, sondern auch, weil es deren Bereitschaft erkennen lässt, alte Zöpfe abzuschneiden und sich auf neue Entwicklungen einzulassen. Die Bibliotheken empfehlen sich selbst mit Themen wie Open Access, Publikationsplattformen, LOD, Langzeitarchivierung, stewardship für digitale Fragestellungen, etc. als Partner der digitalen Forschung, näher den DH. Die digitale Forschung  sollte sie beim Wort nehmen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4412

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