Von Elizangela Valarini und Friederike Elias Lúcio Bellentani ist heute 72 Jahre alt. Von 1964 bis 1972 war er Mitarbeiter des Volkswagen-Werks in São Paulo. Wie sein Vater war er Mitglied der kommunistischen Partei und darüber hinaus in der Gewerkschaft sehr aktiv. Seinem Bericht zufolge war er 28 Jahre alt als er während der Arbeit zwei Maschinengewehrläufe in seinem Rücken spürte. Das war 1972. Ihm seien sofort Handschellen angelegt worden und er sei direkt in einen Raum der Sicherheitsabteilung des Unternehmens gebracht worden, wo … Die problematische Vergangenheit deutscher Konzerne in Lateinamerika weiterlesen →
Immersive Räume und empathische Begegnungen: Hologramme und Zeitzeugenvideos als Medien der Holocausterinnerung
Bild 1: Still aus The last goodbye (https://www.wired.com/2017/04/vr-holocaust-history-preservation/)
Pinchas Gutter ist ein letztes Mal nach Majdanek zurückgekehrt. Er führt Besucher*innen über das Gelände (Bild 1), durch Baracken (Bild 8) und die ehemaligen Gaskammern: “I have come to this place – to Majdanek – to convey the truth of what actually happened.” Ein Holocaustüberlebender, der durch eine Gedenkstätte führt, das ist nichts Neues. Allerdings befinden sich die Besucher*innen während der Führung tausende von Kilometern von der Gedenkstätte Majdanek entfernt. Das Lager und Pinchas Gutter sehen sie durch eine Virtual Reality Brille. Die Virtual Reality Animation The Last Goodbye ist eines der neuesten Projekte der 1994 von Steven Spielberg gegründeten USC Shoah Foundation.
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Zur Geschichte des Neuen Pavillon im Schlosspark Charlottenburg
Detlef Fuchs (SPSG)
Im Anschluss an den Veroneser Kongress (20. Oktober bis 14. Dezember 1822) – dem vierten Treffen der Heiligen Allianz – trat Friedrich Wilhelm III. am 5. November 1822 zusammen mit seinen beiden Söhnen Wilhelm und Karl eine private Reise nach Rom und Neapel an. In den beiden Aufenthaltswochen in Neapel wohnte der König in der Villa reale Chiatamone unmittelbar am Golf von Neapel. Prinz Wilhelm beschrieb das Quartier seiner Schwester Charlotte am 26. November 1822: „Wir wohnen köstlich in einem Pavillon des Königs mit einer kleinen Terrasse und Garten unmittelbar am Meer, ungefähr in dem Mittelpunkt des Halbzirkels des Golfes, also schönste Lage, die man sich denken kann.
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Quelle: https://recs.hypotheses.org/2356
Blog des Stadtarchivs Darmstadt verbreitet Unsinn über neues Wissenschaftsurheberrecht
„Zum 1. März 2018 ist das Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft (Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz – UrhWissG) in Kraft getreten.“ Soweit ist die Darstellung des Stadtarchivs Darmstadt zutreffend. Hilfreich ist auch, auf die Darstellung der Änderungen durch irights.info aufmerksam zu machen. Entscheidend ist neben dem Wortlaut des Gesetzes die amtliche Begründung, also der Gesetzentwurf der Bundesregierung (DS 18/12329, PDF) mit Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrats (DS 18/12378, PDF) und die Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (DS 18/13014, PDF), in dem die von der Verlegerlobby für die Zeitungen durchgedrückten Änderungen, die ich mit Art. 5 GG für unvereinbar halte, begründet werden.
Was auch immer die Absicht des inkompetenten Darmstädter Artikels ist, hilfreich ist er weder für die Fachdiskussion noch für die Nutzer, die im Stadtarchiv Darmstadt einer völlig überflüssigen Bevormundung und Kontrolle unterworfen werden.
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„… und sowas schmeißen die weg?!“ – Lust und Last des Sammelns: Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg
Von Stephan Lawall Sammeln ist eine der großen Leidenschaften und Notwendigkeiten der Menschheit. Bereits die ersten Menschen werden als (Jäger und) Sammler bezeichnet und auch heutzutage haben Gesellschaften mit Museen, Archiven und Bibliotheken Institutionen…
Quelle: http://hse.hypotheses.org/869
Fragmente #dhd2018
Ich hatte das feste Vorhaben, einen Blogpost zur #dhd2018, der Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum zu schreiben, die wir vom 26.2. bis zum 2.3.2018 bei uns an der Universität zu Köln ausgerichtet haben. Nur merkte ich ziemlich schnell, dass es mir wohl nicht gelingen würde, all die Eindrücke und Gedanken zu dieser Konferenz in einem herkömmlichen Blogpost unterzubringen. Ein solcher würde viel zu lang, zu ungeordnet und wohl auch niemals fertig werden. So beschloss ich, einfach kleine, in sich geschlossene, einzeln verlinkbare Abschnitte zu schreiben, die jederzeit durch weitere Kapitel ergänzt werden können.
Dieser Blogpost ist also als eine Art Floßsammlung im Fluss angelegt, wobei man von die Reihenfolge der zu besuchenden Floße selbst festlegen kann.
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Gebietsbezogene Entscheidungen

Die Antworten der Gewährspersonen lassen bisweilen keine eindeutige Zuordnung zu einem Genus zu. Der oben abgebildete Beleg Ohabe aus Nurn im Landkreis Kronach beantwortet die Frage nach der Sense, mit der Getreide gemäht wird. Ohabe kann sowohl als Maskulinum Anhauer als auch als Femininum Anhaue interpretiert werden. Gibt es in den geographisch umliegenden Belegen zu einem Stichwort eine klare Tendenz zu einem Genus, werden Zweifelsfälle wie Ohabe im Sinne des Gebietes entschieden. Sollte dies nicht möglich sein, wird kein Genus angegeben und die – in der Regel maskuline Endung – in Klammern gesetzt.
Siehe Beispiel Anhaue(r) bzw. Anhauer (NKB 03:08 „die Sense, mit der Getreide geschnitten wird“) in der folgenden Tabelle und Karte:
Stichwort | Grammatik | Original | Ort | GPKommentar |
Anhaue(r) | S NomSg | Åhaue | Weißenstadt | e zum a hin |
Anhaue(r) | S NomSg | Onhaue | Harsdorf | |
Anhaue(r) | S NomSg | Ohhaue | Bärnreuth | mit Gitter, Stoff, Stäben |
Anhaue(r) | S NomSg | Ohabe | Nurn | |
Anhauer | Sm NomSg | Ohawä | Reichenbach | Anhauer |
Anhauer | Sm NomSg | De Ōhaber | Haßlach bei Teuschnitz | ist Anhauer, weil mit ihm das Getreide abgemäht wird, aber so, daß es am noch stehenden lehnt und dann abgerafft wird! |
Anhauer | Sm NomSg | Ōhābe | Pressig | ist Anhauer |
Karte: Getreidesense – Anhaue(r) – Wächler (Graphik: Milena Gropp/Sofie Schuh)
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Heydenreich: Darf der Sieger einem überwundenen Volke Werke der Litteratur und Kunst entreißen? (1798)
Der deutsche Philosoph Karl Heinrich Heydenreich verurteilt in seinem Artikel vehement die französischen Konfiszierungen von Kulturgütern während des Italienfeldzugs Napoleon Bonapartes von 1796/97 und danach. Heydenreich argumentiert aus rechtsphilosophischer Perspektive und weist auf die Auswirkungen hin, die der Entzug des kulturellen Erbes auf eine Nation haben kann.
kommentiert von Anja Breloh
Die Arbeit als Philosophiehistoriker. Ein Beispiel.
Ich dachte mir, ich beglücke Sie mal mit einem Artikel über einen Teil meiner täglichen Arbeit. Sie fragen sich nämlich sicher schon länger, was man als Philosophiehistoriker denn so eigentlich den ganzen Tag treibt. Die Texte von Platon und Aristoteles sind ja beispielsweise schon vorhanden und lediglich das dauernde Lesen mit einer Arbeitsstelle und regelmäßigem Gehalt honoriert zu bekommen, wäre zumindest erklärungsbedürftig. Ja, es gibt die Lehre als eine Hauptaufgabe, aber… …ich habe kürzlich einen Artikel in der Zeitschrift für philosophische Forschung, Band 72, … Die Arbeit als Philosophiehistoriker. Ein Beispiel. weiterlesen →
Die Arbeit als Philosophiehistoriker. Ein Beispiel.
Ich dachte mir, ich beglücke Sie mal mit einem Artikel über einen Teil meiner täglichen Arbeit. Sie fragen sich nämlich sicher schon länger, was man als Philosophiehistoriker denn so eigentlich den ganzen Tag treibt. Die Texte von Platon und Aristoteles sind ja beispielsweise schon vorhanden und lediglich das dauernde Lesen mit einer Arbeitsstelle und regelmäßigem Gehalt honoriert zu bekommen, wäre zumindest erklärungsbedürftig. Ja, es gibt die Lehre als eine Hauptaufgabe, aber… …ich habe kürzlich einen Artikel in der Zeitschrift für philosophische Forschung, Band 72, … Die Arbeit als Philosophiehistoriker. Ein Beispiel. weiterlesen →