Die Fifa ist gut bekannt aus dem Wirtschaftsteil und neuerdings auch von den Titelseiten großer Zeitungen. Neben ihren wirtschaftlichen Tätigkeiten, die die Öffentlichkeit (und die Gerichte) so intensiv beschäftigen, organisiert und lizenziert sie auch sportliche Großereignisse, namentlich Fussball-Weltmeisterschaften. Differenzierungen nach Geschlecht sind dabei seit langem üblich, früher in Form der Nichtzulassung weiblicher Spieler, heute z.B. bei geschlechtsspezifischem Rasen (Männer spielen immer auf Naturrasen, die Frauen in Kanada gerade auf Kunstrasen). Keine Überraschung also, dass auch die Fifa wie andere Organisatoren solcher Großereignisse regelmäßig (neu) […]
Auf der Jagd nach den Schätzen Giuseppe Verdis
“Verdi, der verborgene Schatz. Wir haben sie entdeckt, die Liste seiner Blätter: 5.000 Seiten, auf die nicht zugegriffen werden kann!” Mit dieser Schlagzeile seiner neuen Augabe (Nr. 193, Juni 2015) macht das italienische Musikmagazin “Classic Voice” auf sich aufmerksam und wem es gelingt, sich in einer für Italien so typischen ‘Edicola’ noch ein Exemplar zu ergattern, der kann darin die Dokumentation des (vermeintlichen) Sensationsfundes von Mauro Balestrazzi bestaunen: Handschriftliche Musik, Skizzen, Entwürfe, die nahezu ein halbes Jahrhundert des Schaffens des bedeutenden Komponisten Giuseppe Verdi widerspiegeln, gut bewacht von den Erben in dessen Villa Sankt Agata bei Busseto (nahe der Stadt Parma), unzugänglich, der Forschung nur in kleinen Teilen bekannt, von einer wissenschaftlichen Auswertung ganz zu schweigen. Allein zur Oper “Falstaff” habe man 900 Skizzenseiten gezählt. Sankt Agata und alles was darinnen ist, also auch die wertvolle unveröffentlichte handschriftliche Musik, ist Eigentum der Erben des Maestro und ist gemäß dessen Verfügung bis heute dort verblieben, dort beziehungsweise, wie Angiolo Carrara Verdi, der Drittgeborene der aktuellen Erbengeneration, dem Magazin versichert, “an sicherem Ort”. Dass solcherart Preziosen noch immer einer intensiven wissenschaftlichen Ergründung harren, wurde im Rahmen der Enthüllungen von “Classic voice” und bereits als Resonanz auf diese als anormal und nicht nachvollziehbar bezeichnet. So stellte Fabrizio Della Seta, einer der Wortführer der internationalen Verdi-Forschung und nicht zuletzt durch seine Edition der Oper “Traviata” in der amerikanisch-italienischen Ausgabe der Verdi’schen Opera omnia besonders ausgewiesen, in einem Interview mit “AdnKronos” (Rom) fest: “Das ist eine seit Jahrzehnten offene Situation, die die Herstellung einer kritischen Edition der Werke des Maestro unmöglich macht.
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Schrumpfende Städte: Gemeinden in Ostdeutschland mit Zukunft?
Quelle: Nackttopf: Dessau 2012 – eine Stadt stirbt! 05.03.2012; https://www.youtube.com/watch?v=0r1gyKXFtk0 (Abgerufen am: 02.06.2015)
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Sklaven- und Dreieckshandel in skandinavischer Literatur, Kunst und Erinnerungskultur | Teil 1: Prolog
Die „Rum- und Zuckermeile“ in Flensburg, Kaufmannshäuser in Kopenhagen oder der Straßenname „Kongens gade“ in der Stadt Charlotte Amalie auf der Insel St. Thomas, die zu den heutigen US Virgin Islands gehört, sind sichtbare Spuren des skandinavischen Transatlantikhandels. Spuren, die Fragen aufwerfen: Welche Verbindungen Skandinaviens gab es zum sogenannten Dreieckshandel des 16.–19. Jahrhunderts, und welche gibt es heute?
In einem Seminar im Rahmen des Masterstudiengangs Skandinavistik/Nordeuropastudien am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin sind wir diesen Fragen nachgegangen. Paul Gilroys einflussreiche Studie The Black Atlantic. Modernity and Double Consciousness (1993) hat uns dabei einen theoretischen und methodischen Ausgangspunkt geboten. Das Konzept des „Schwarzen Atlantiks“ beschreibt einen Kulturraum, der im Zuge des kolonialen Sklavenhandels zwischen Europa, Afrika und den Amerikas entstanden ist.
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Die Archives numériques de la Révolution française: Online-Datenbank mit digitalisierten Quellen zur Französischen Revolution (Mittwochstipp 66)
Die Archives numériques de la Révolution française (ANRF) / French Revolution Digital Archive (FRDA) sind ein Gemeinschaftsprojekt der Französischen Nationalbibliothek und der Universität Stanford, das wichtige Quellen zur Französischen Revolution als Digitalisate zugänglich macht. Die Online-Datenbank existiert seit 2014, greift … Weiterlesen →
Von der Verwaltung des Gemeineigentums: Inventarnummern im Kibbuz
Der 1922 geborene Lutz Kann emigrierte 1939 mit seiner Schwester nach Haifa; in seiner von Gabriele Goettle kolportierten Schilderung berichtet er von seiner Aufnahme in einem Kibbuz, in dem er zwei Jahre lang leben sollte:
Der Kibbuz, der uns aufgenommen hat, ist in den 20er Jahren von linken russischen Einwanderern gegründet worden. Das war der größte Kibbuz. Wir bildeten da drin eine kleine Einheit. Der Kibbuz war ja nicht so wie heute, wo es viel Komfort gibt. Jeder von uns hat erst mal ein Zelt bekommen, ein eisernes Bett und einen Strohsack, es gab kaum Matratzen. Manchmal waren es zu wenig Zelte, sodass ein verheiratetes Paar noch einen dazunehmen musste. Alle waren mittellos. Das hat man ohne Murren hingenommen, du hast gewusst, der Kibbuz baut auf einem Hauptprinzip auf, der Solidarität. Du gibst, was du kannst.
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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/73
Veränderung der Identifikation mit dem Vaterland während des Krieges
Dimitrij Schaf

„Weine doch nicht, daß ich fort bin, denn es geht ja fürs deutsche Vaterland“,[1] schreibt August Jasper in einem seiner ersten Briefe an seine Frau Bernhardine am 2. August 1914. Damit erweckt er zunächst den Eindruck, ebenfalls vom „Geiste von 1914“[2] durchdrungen und davon überzeugt gewesen zu sein, die Heimat im Krieg verteidigen zu müssen. Seine anfängliche Euphorie schwand allerdings bereits im November desselben Jahres, da der Krieg für ihn unvorhersehbar lange und zäh verläuft.[3] Die rasche Desillusionierung[4] führte bei Jasper zu einem Identifikationsproblem mit dem Vaterland.[5]
Im Gegensatz zu den millionenfachen Freiwilligenmeldungen zählte August Jasper zu denjenigen, die mit Kriegsbeginn zum Kriegsdienst abkommandiert wurden.
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Artilleriehauptmann Bonaparte
Wenn von Napoleon die Rede ist, dann meistens als Feldherr, Kaiser, Staatenlenker. Man mag vieles finden, was erstaunt, was erzürnt oder inspiriert, sicher ist allgemein, dass er zu den “Großen” zählt. Doch am Anfang stand der Artilleriehauptmann, der sich zu … Weiterlesen →
Wer war Mathilde Merck?
Über Henriette Mathilde Merck, genannt Tilla, ist relativ wenig bekannt.
Sie wurde am 8. September 1864 als dritte von vier Töchtern der Eheleute Theodor und Clementine Nothwang geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Als Jugendliche und junge Frau unternahm sie ausgedehnte Reisen in die Schweiz, nach Italien, Belgien und nach London. Ihre Tagebücher dokumentieren den hohen Druck zu heiraten, unter dem sie stand, ebenso wie ihren Wunsch, ihre Ausbildung durch ein Studium fortsetzen zu können. Ihre zahlreichen Dichtungen könnten ein Ventil für beides gewesen sein.

Am 25. August 1890 heiratete sie den Chemiker und Industriellen Willy Merck.
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Quelle: http://mmerck.hypotheses.org/116
Laudatio ad…
Am 15. Juni 2015 fand die erste Verleihung des DH-Berlin-Preises statt. Dies ist der Text meiner Laudatio für den Nachwuchspreis.
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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
mir kommen die Ehre und das Vergnügen zu, Ihnen den Nachwuchspreis und dessen diesjährigen Träger vorzustellen.
Ich stelle Ihnen weder eine Open-Access-Dienstleistung noch eine groß angelegte Enzyklopädie, sondern die Arbeit eines Einzelnen, die Ergebnisse einer Bachelorarbeit, vor. Das mag zwar auf den ersten Blick in keinem Verhältnis zu der Größenordnung der anderen zwei preisgekrönten Projekte stehen.
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