Impulse zur Polizeigeschichte im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

Im November 2022 startete im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen am Standort Duisburg die Ausstellung “Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950”. Die Ausstellung begleiten Veranstaltungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen, deren Ergebnisse und maßgeblichen Inhalte hier dokumentiert und kirtisch kommentiert werden sollen, um so den wissenschaftlichen Diskurs um eine Polizeitgeschichte aus landesgeschichtlicher Perspektive weiter anzuregen.

Duisburger Polizisten vor und nach der „Stunde Null“. Ein Überblick – Vortragsabend im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Standort Duisburg, am 15.11.2022

Am Abend des 15. November 2022 fanden sich knapp vierzig Interessierte im Vortragssaal des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen in Duisburg ein, um den Ausführungen des Referenten Dr.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/12/impulse-zur-polizeigeschichte-im-landesarchiv-nordrhein-westfalen/

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Hefte und Zeitschrift des AKENS komplett online

Frank Omland vom Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in SH meldet, dass sämtliche Info-Hefte und Bände der „Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte“ nun online verfügbar sind.

„ich habe jetzt alle Hefte des AKENS komplett online gestellt. Sie sind nach den einzelnen Aufsätzen abrufbar, dasselbe gilt für die Berichte und Rezensionen. Heft 1 bis Heft 61, von 1983 bis 2022. Außerdem noch eine Reihe von Beiheften und Online-Veröffentlichungen.

2.274 Seiten umfassten die ersten 30 Hefte, 3.340 Seiten die nächsten 20 Hefte und seitdem in 11 Heften weitere 2.

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Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/12/05/hefte-und-zeitschrift-des-akens-komplett-online/

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Forschung zur Geschichte von Frauen in Nordschleswig während der NS-Zeit

https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig-apenrade/minderheiten-frauen-und-nazi-zeit-als-ich-ueber-sie-erfuhr-konnte-ich-es-gar

Der „Nordschleswiger“ berichtete auch zuvor schon über die Arbeit von I. Friis:

https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig/kriegsgeschichten-frauen-sollen-juengere-ansprechen

Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/11/21/neue-forschungen-zur-geschichte-von-frauen-in-nordschleswig-wahrend-der-ns-zeit/

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Ein Schloss für den „Satrapen“:

Haupteingang des Gauhauses Köln-Aachen an der Claudiusstraße (entnommen aus: Zentralblatt der Bauverwaltung 59 Jg./Heft 3, 1939, S.53)

Der Aufstieg der Kölner NSDAP lässt sich an den von der Partei genutzten Gebäuden ablesen.[1] Nachdem die Parteiführung anfangs in einigen Kellerräumen am Ubierring gearbeitet hatte, zog sie in immer größere und schönere Gebäude um. Nach der Etablierung der Reichsgaue als tragende Struktur der regionalen Machtsicherung der NSDAP (1931) und der folgenden Übernahme der vollständigen politischen Macht im Reich stieg der Anspruch der Gauleitungen auf möglichst große Repräsentativität weiter. Im Gau Köln-Aachen führte dies zunächst zum Erwerb von ‚Haus Köln‘ in der Kölner Mozartstraße, nunmehr ‚Braunes Haus‘ genannt. Aber obwohl dieses Gebäude mit seiner ausgeprägten und geradezu bombastischen Gründerzeitfassade eigentlich sehr gut zur Partei passte, sah sich der Gauleiter, seit Oktober 1931 Josef Grohé, nach der ‚Machtergreifung‘ doch bemüßigt, angesichts des greifbaren allumfassenden Machtmonopols ein hierzu passendes neues Domizil für dessen Verwaltung zu finden. Man hat die Gauleiter oft und gern, unter Anspielung auf altorientalische Herrschaftsstrukturen, als ‚Satrapen‘ bezeichnet,[2] da jene wie diese als alleinige regionale Herrscher direkt dem obersten Alleinherrscher unterstellt waren und von diesem eine fast unbegrenzte Machtfülle für ihre Region erhielten. Als ‚Satrapien‘ wurden und werden besonders die peripheren Gaue bezeichnet, weil hier der Herrschaftswille der Gauleiter besonders ausgeprägt war.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/11/ein-schloss-fuer-den-satrapen/

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„Demokratische Geschichte“ Band 31 online

Neben vielen zeitgeschichtlichen Untersuchungen enthält der Band einen Beitrag von R. Schulte zur Hexenverfolgung auf Fehmarn im 17. Jh.

Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/11/10/demokratische-geschichte-band-31-online/

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Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950

Am 25. Oktober 2022 eröffnete der Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Dr. Frank Bischoff, im Beisein von etwa vierzig Interessierten die Wanderausstellung „Die Kommissare. Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920–1950“, die sich mit der Rolle der Kriminalpolizei im Nationalsozialismus, namentlich mit deren Beteiligung am Verbrechen des Völkermords an Sinti und Roma, befasst.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Dr. Frank Bischoff und dem Dank an alle Kooperationspartner strich die Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Daniela Lesmeister die Verantwortung der heutigen Polizei und Gesellschaft vor dem Hintergrund der Rolle der Kriminalpolizei im NS-Staat hervor. Sie betonte zugleich, dass die Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen, also die Polizei der Gegenwart, nicht mehr mit der Polizei unter dem und im NS-Staat gleichzusetzen sei. Nicht nur organisatorisch, technisch und thematisch habe sich vieles gewandelt, sondern vor allem auch die Wachsamkeit der Polizei gegenüber der Bedrohung des demokratischen Rechtsstaats durch Extremismus jeglicher Arthabe sich erhöht, die eine Wiederholung ähnlicher Verbrechen unmöglich machen solle.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/11/wanderausstellung-die-kommissare-landesarchiv-nordrhein-westfalen/

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Entnazifizierungsgeschichten. Die Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit in der frühen Nachkriegszeit

„Jetzt werde ich geschlachtet!“ Mit diesem Verzweiflungsausruf des Schriftstellers Ernst von Salomon betitelte der „Spiegel“ seinen Verriss über die erste (und letzte) Lesung seines berühmten Romans „Der Fragebogen“.[1] Organisiert hatte die Lesung am 17. Oktober 1951 der berühmte Bahnhofsbuchhändler Gerhard Ludwig. Dieser lud allwöchentlich zu seinen „Mittwochsgesprächen“ in den Kölner Hauptbahnhof ein. Das kostenlose, talkshowhafte Lesungsformat („Freier Eintritt, Freie Fragen, Freie Antworten“) war im bundesrepublikanischen Kulturleben schnell zur Instanz geworden. Wer bei Gerhard Ludwig auftreten durfte, dem war Aufmerksamkeit sicher, so auch Ernst von Salomon. Obgleich sein „Fragebogen“ als Besteller in diese Lesung ging – die 10.000 Exemplare der Startauflage waren bereits am Erscheinungstag ausverkauft[2] –, geriet die Veranstaltung für den Autor zu einem Debakel. Von den 300 Gästen wurde Salomons Werk, wie der „Spiegel“ berichtet, regelrecht „zerfetzt“, während Salomon, im noch behelfsmäßig eingerichteten Wartesaal „in Hemdsärmeln auf der Heizung thronend“, sein Buch energisch verteidigte.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/10/rezension-entnazifizierungsgeschichten-nachkriegszeit-glahe/

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„Todestango“?

„Todestango“?

Einleitung

Der „Todestango“ gehört zu den bekanntesten und zugleich rätselhaftesten Kompositionen, die in Konzentrations- und Vernichtungslagern der SS gespielt worden sein sollen. Der Legende nach entstand er im Zwangsarbeits- und Durchgangslager Janowska in Lemberg/Lviv, der damaligen Hauptstadt Galiziens, das nach dem Überfall des Hitler-Regimes auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 unter deutsche Besatzung geriet. Der stellvertretende Lager-Kommandant, SS-Untersturmführer Richard Rokita, der Musiker war und eine Lagerkapelle gründete, soll den inhaftierten Musikern Leopold Striks und Yacub Mund den Befehl zur Komposition eines „Todestangos“ gegeben haben, der fortan bei Selektionen und Exekutionen der Inhaftierten gespielt worden sei.

Zur Beglaubigung dieser Legende spielen zwei Fotografien eines Orchesters eine entscheidende Rolle. Eine der beiden zeigt ein im Kreis aufgestelltes Orchester. Sie ist das meistzitierte Motiv. Angeblich handelt es sich um die Kapelle des Zwangsarbeits- und Durchgangslagers in der Janowska-Straße in Lemberg.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/10/24/dietz-todestango/

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„Todestango“?

„Todestango“?

Einleitung

Der „Todestango“ gehört zu den bekanntesten und zugleich rätselhaftesten Kompositionen, die in Konzentrations- und Vernichtungslagern der SS gespielt worden sein sollen. Der Legende nach entstand er im Zwangsarbeits- und Durchgangslager Janowska in Lemberg/Lviv, der damaligen Hauptstadt Galiziens, das nach dem Überfall des Hitler-Regimes auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 unter deutsche Besatzung geriet. Der stellvertretende Lager-Kommandant, SS-Untersturmführer Richard Rokita, der Musiker war und eine Lagerkapelle gründete, soll den inhaftierten Musikern Leopold Striks und Yacub Mund den Befehl zur Komposition eines „Todestangos“ gegeben haben, der fortan bei Selektionen und Exekutionen der Inhaftierten gespielt worden sei.

Zur Beglaubigung dieser Legende spielen zwei Fotografien eines Orchesters eine entscheidende Rolle. Eine der beiden zeigt ein im Kreis aufgestelltes Orchester. Sie ist das meistzitierte Motiv. Angeblich handelt es sich um die Kapelle des Zwangsarbeits- und Durchgangslagers in der Janowska-Straße in Lemberg.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/10/24/dietz-todestango/

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Volksgemeinschaftsforschung und Regionalgeschichte

Die Lokal- oder Regionalgeschichte der NS-Zeit mag nicht mehr zu den Themen gehören, die besondere wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten oder akademische Meriten versprechen; mit welch beträchtlichen Erträgen sie immer noch betrieben werden kann, zeigt jedoch der Sammelband „Volksgemeinschaft in der Gauhauptstadt“. Er versucht, die Geschichte der Stadt Neustadt während des NS-Regimes möglichst umfassend zu rekonstruieren und dabei, über die konkreten lokalgeschichtlichen Erträge hinaus, einen Beitrag zu einer Kultur und „Sozialgeschichte des Alltags im Nationalsozialismus“ (S. 1) zu leisten. Dabei wird die lange Zeit gebräuchliche Formulierung von der deutschen Gesellschaft „unterm Hakenkreuz“ ebenso beiseitegeschoben wie die in der lokalhistorischen NS-Forschung seit den 1970er-Jahren oft gebrauchte Formel von „Widerstand und Verfolgung“ – zugunsten eines stärkeren Bezugs auf den Begriff der „Volksgemeinschaft“, der in den letzten Jahrzehnten in der NS-Forschung zunehmend diskutiert und forschungsleitend eingesetzt wurde. Mit dieser perspektivischen Verschiebung, so der Herausgeber Markus Raasch in seiner differenzierten und umsichtigen Einleitung, soll das Bild lokaler NS-Geschichte neu akzentuiert werden: Betrachtungsweisen, die kategorisch zwischen normalen Bürger*innen und „Nazis“ unterschieden, von der Totalität nationalsozialistischer Unterdrückung ausgingen, mit Blick auf die Facetten des Widerständigen die vielen Formen der Anpassung und „Kollaboration“ (Olaf Blaschke) aus dem Blick verloren, werden hier relativiert. Stattdessen sollen stärker „Interaktion[en]“ (S. 4) zwischen Staat, Partei und Gesellschaft, Aushandlungsprozesse und Anpassungsmuster, Handlungsspielräume und Mobilisierungsprozesse unter lokalen Eliten und Bevölkerung Beachtung finden. Mit Blick auf das wirkmächtige Konstrukt der „Volksgemeinschaft“ werden zudem die vielfältigen Mechanismen der Abgrenzung und Ausschließung thematisiert, die für die NS-Gesellschaft konstitutiv waren.

Während die NS-Zeit in der Pfalz schon Gegenstand zahlreicher Untersuchungen war, liegen zu Neustadt bisher nur wenige „historisch-kritisch argumentieren[de]“ (S.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/10/rezension-volksgemeinschaftsforschung-und-regionalgeschichte-roth/

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