Zwischen Raubgut, Fremddarstellungen und menschlichen Überresten – Sammlungsstrategien und sensible Objekte

Zwischen Raubgut, Fremddarstellungen und menschlichen Überresten – Sammlungsstrategien und sensible Objekte

 

„WARNING: Aboriginal and Torres Strait Islander viewers are advised that the following program may contain images and/or audio of deceased persons.“ (Abb. 1)

Australiens Nationalarchiv für Film und Tondokumente warnt mit diesem Hinweis vor dem Anschauen des Films „Crocodile Dundee“. Es könnten inzwischen verstorbene Schauspieler der First Australians zu sehen sein.

Screenshot der Website des australischen Nationalarchivs für Film und Tondokumente, National Film and Sound Archive of Australia, mit freundlicher Genehmigung, [15.12.2020]



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Quelle: https://visual-history.de/2020/12/21/sammlungsstrategien-und-sensible-objekte/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sammlungsstrategien-und-sensible-objekte

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Die Fotografie der Landser

Die Fotografie der Landser

„Wir wissen wenig über die Fotografie der Landser“, merkte Bernd Hüppauf noch im Jahr 2015 in seiner Abhandlung über Fotografie im Krieg an.[1] Um diesen Missstand weiter aufzulösen, wird im Folgenden ein Bereich der privaten Fotografien des Zweiten Weltkriegs betrachtet, der neben dem Gestalten von Fotoalben[2] und dem Handel mit Bildern ebenfalls eine große Rolle innerhalb der Landserfotografie spielte: das Verfassen von illustrierten Tagebüchern bzw. von Fotoheften.

Die fortgeschrittene Technik dieser Zeit erlaubte es den Soldaten, im Gegensatz zur Generation des Ersten Weltkriegs, über die entwickelten Bilder in viel kürzerer Zeit, in praktikablerer Form und in höherer Anzahl zu verfügen. Soldaten, die ihre Erlebnisse schriftlich in Tagebüchern festhielten, konnten diese somit kurze Zeit später durch die passenden Fotografien zusätzlich illustrieren oder stellten unabhängig von Tagebüchern kleine Fotohefte im Stil klassischer Alben zusammen.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Fotoalben, die in monate- meistens aber jahrelangem Abstand zusammengestellt wurden, handelt es sich bei diesen Tage- und Fotobüchern[3] um Narrative, die das Zeitfenster zwischen Erlebtem und Dokumentiertem weitestgehend minimieren. Sie entstammen dem Weltbild, der Wahrnehmung und der Deutung des sich vor Ort bzw. im Referenzrahmen des Kriegs[4] befindenden Soldaten, für den sich der Verlauf desselben noch völlig offen gestaltete.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/11/30/die-fotografie-der-landser/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-fotografie-der-landser

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Opfer als Bildagenten?

Opfer als Bildagenten?

Zuerst eine nahezu unlösbare Aufgabe: Sich in einen KZ-Überlebenden im Jahr 1945 hineindenken zu wollen, scheint mehr als nur schwierig, eher unmöglich, unvorstellbar, auch vermessen. Nach der Haft in den NS-Konzentrationslagern waren diese Menschen nicht mehr wie andere beispielsweise Bäcker, Juristen, Lagerarbeiter oder Landwirte mit einer spezifischen lokalen und religiösen Identität und Teil einer weitverzweigten Familie. Vielleicht blieb nur wenig von ihrer eigentlichen äußeren Erscheinung übrig. Die Lagerhaft hatte sich deutlich in ihre Psyche und ihre Körper eingeschrieben. Ihr Aussehen, ihr Verhalten, ihre Gestalt waren so anders, dass sie häufig von den alliierten Befreiern als the living dead bezeichnet wurden. Sie waren nicht mehr dieselben Menschen wie zuvor. Eine Rückkehr in ihr altes Leben, in ihr Zuhause, zu ihrer Familie schien in vielen Fällen nicht mehr möglich. Sie kamen nur mit ihrem Leben davon.

Nach der Befreiung sahen sie sich aber nicht mehr als namenlose Häftlinge, Nummern ohne Individualität, sondern als Überlebende mit einer eigenen neuen Identität, die die Notwendigkeit verspürten, gemeinsam auf die ihnen zugefügten Leiden aufmerksam zu machen.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/10/26/opfer-als-bildagenten/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=opfer-als-bildagenten

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#linkhint Unheilvolle Nachbarschaft. Die LMU und das „Haus des Deutschen Rechts“ — Ausstellung der Universitätsbibliothek München (27.07. – 09.10.2020)

https://www.ub.uni-muenchen.de/aktuelles/veranstaltungen/unheilvolle-nachbarschaft/

1939 bezog die „Akademie für Deutsches Recht” in der Ludwigstraße 28 einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ludwig-Maximilians-Universität München. Die räumliche Nähe wurde von beiden Seiten begrüßt, bestanden doch bereits seit ihrer Gründung im Juni 1933 enge Verbindungen zwischen der „Akademie für Deutsches Recht” und der LMU. Damals war der Dekan der Juristischen Fakultät, Wilhelm Kisch, von Hans Frank zu dessen Stellvertreter an der Spitze der Akademie ernannt worden. Hans Frank, seit März 1933 bayerischer Justizminister, hatte die „Akademie für Deutsches Recht” in seiner Funktion als Leiter des Reichsrechtsamts der NSDAP mit dem Ziel der „Erneuerung des Deutschen Rechts im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung” eingerichtet.

Textnachweis: Universitätsbibliothek München



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Quelle: https://eindruecke.achmnt.eu/2020/09/14193/

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#novum.ach Warum wir vorsichtig damit sein sollten, den Rassebegriff aus dem Grundgesetz zu streichen, in: Zeitgeschichte-online

von Frieder Günther

https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/warum-wir-vorsichtig-damit-sein-sollten-den-rassebegriff-aus-dem-grundgesetz-zu-streichen

»Niemand darf wegen […] seiner Rasse […] benachteiligt oder bevorzugt werden.« So steht es im Grundgesetz. Jüngst wurden Forderungen laut, den Begriff »Rasse« zu ersetzen oder gar zu streichen. Hier spiegeln sich »veränderte Wahrnehmungen und Sensibilitäten im Hinblick auf die Sprache, mit der wir die soziale Wirklichkeit beschreiben«, erklärt Frieder Günther auf Zeitgeschichte-online. Er plädiert dennoch für »Bedachtsamkeit und Sorgfalt, um die weite Schutzwirkung der Regelung gegen alle Formen von Rassismus nicht unwillentlich zu begrenzen«.

Textnachweis: https://www.

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Quelle: https://eindruecke.achmnt.eu/2020/08/14071/

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Remembering 10 June

Remembering 10 June

The Nazi occupation of large parts of Europe destroyed cities, towns, villages and entire landscapes. Every year on 10 of June, the French village of Oradour-sur-Glane commemorates the massacre that transformed the village into a scenery of ruins. The day has a resonance of death and horror in the Czech village of Lidice alike.

 

Lidice, 10 June 1942

Among the atrocities committed by the Nazis during the Second World War Lidice remained an unusual case. The non-Jewish Czech village, located 22 kilometers northwest of Prague, was the target after Czech resistance fighters seriously injured Reinhard Heydrich in an assassination attempt on May 27, 1942. “Operation Anthropoid” was the code name for the attack on the high-ranking German SS and police official who served as deputy Reichsprotektor in Bohemia and Moravia. In retaliation for the death of Heydrich on June 4, Lidice was burnt down and razed to the ground on June 10.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/06/09/remembering-10-june/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=remembering-10-june

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Bonner Leerstellen

Grabstätte dreier sowjetischer Zwangsarbeiter auf einem Friedhof in Wesseling, Foto: Simon Kalt/Bonner Leerstellen.

„Obwohl die flächendeckende Verfolgung von Zivilisten, vor allem aber der millionenfache Mord an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen im besetzten östlichen Europa zentrale Elemente der NS-Herrschaft waren, haben die Opfer bis heute keinen angemessenen Platz im Gedächtnis Deutschlands.“ Das Memorandum der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste aus dem Jahr 2011 verweist auf eine Leerstelle in der öffentlichen Erinnerungskultur Deutschlands. Die Erinnerung an Millionen osteuropäischer Zivilisten – unter ihnen Opfer der Belagerung Leningrads, Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter hat immer noch einen nachrangigen Platz im allgemeinen historischen Bewusstsein – trotz der soliden Forschungssituation zum Thema Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland.

Auf die Bedeutung lokaler und regionaler Erinnerungsinitiativen zur Entfaltung der selbstkritischen, demokratischen Erinnerungskultur ist mehrmals hingewiesen worden.[1] Einzelaktionen der Gedenkstättenaktivisten wie die Ausgestaltung der SS-Schießstätte Hebertshausen[2] zu einer Gedenkstätte, das Namensziegelprojekt der Gedenkstätte Lager Sandbostel[3], die Memorial Archives der Gedenkstätte Flössenburg sind nur einige wenige zivilgesellschaftliche Interventionen, um den Opfern ihre Namen und somit ihre Würde zurückzugeben.

Auch im Rheinland setzen sich Aktivisten und Geschichtsvereine für die Entwicklung der Erinnerung an den historischen Orten der Gewalt ein.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/05/bonner-leerstellen/

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“Juden unter sich”

“Juden unter sich”

One of the most influential anti-Semitic propaganda actions produced in the Third Reich in the years 1939-1941 was based on images and reports from various ghettos in occupied Poland. Large portion of the raw material required for the anti-Semitic propaganda was collected and delivered by the Propagandakompanien (PK) of the Wehrmacht.[1] In order to analyze and understand the significance of this contribution, it is necessary to look not only at the propaganda materials, but also at the historical contexts in which they were produced. This includes organizational aspects, local conditions, general propaganda strategies and the given general and local war situation.

This article will examine the contribution of the Wehrmacht to the anti-Semitic propaganda of the “Third Reich” during three periods: The invasion of Poland, the establishment of a new order in the occupied Polish territories and the months preceding “Operation Barbarossa” in 1941. It will focus on the way PK materials were used mainly in the visual media in order to support the propaganda strategies and their subsequent goals set by the Nazi leadership.

 

General remarks regarding the propaganda organization of the “Third Reich”



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Quelle: https://visual-history.de/2020/04/24/propaganda-companies-and-the-jewish-ghettos-in-occupied-poland/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=propaganda-companies-and-the-jewish-ghettos-in-occupied-poland

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“Juden unter sich”

“Juden unter sich”

One of the most influential anti-Semitic propaganda actions produced in the Third Reich in the years 1939-1941 was based on images and reports from various ghettos in occupied Poland. Large portion of the raw material required for the anti-Semitic propaganda was collected and delivered by the Propagandakompanien (PK) of the Wehrmacht.[1] In order to analyze and understand the significance of this contribution, it is necessary to look not only at the propaganda materials, but also at the historical contexts in which they were produced. This includes organizational aspects, local conditions, general propaganda strategies and the given general and local war situation.

This article will examine the contribution of the Wehrmacht to the anti-Semitic propaganda of the “Third Reich” during three periods: The invasion of Poland, the establishment of a new order in the occupied Polish territories and the months preceding “Operation Barbarossa” in 1941. It will focus on the way PK materials were used mainly in the visual media in order to support the propaganda strategies and their subsequent goals set by the Nazi leadership.

 

General remarks regarding the propaganda organization of the “Third Reich”



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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/04/20/propaganda-companies-and-the-jewish-ghettos-in-occupied-poland/

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