100 Jahre russische Revolution – Ein Grund zu feiern?

Die Gegenwart der Revolution

In vielen Ländern Europas, aber auch auf anderen Kontinenten erleben wir, dass Geschichte in großem Stil revidiert wird. Vermeintlich abgelegte historische Narrative kehren in neuem Gewand zurück – als nationale, postkoloniale oder neo-imperiale Standortbestimmungen, politische Legitimationsstrategien oder Muster moralischer Flurbereinigung unliebsamer Vergangenheiten. Vermeintlich verbürgtes, allgemein anerkanntes Handbuchwissen gerät ins Wanken.

Während die Geisteswissenschaften sich vielerorts transnational ausrichten, um der Komplexität des stetig wachsenden Wissens gerecht zu werden, propagieren Geschichtspolitikerinnen und Geschichtspolitiker durchaus verschiedener Weltanschauung und politischer Überzeugung „patriotische“, „unverfälschte“, „bereinigte“ oder „gerechte“ Erinnerungsmuster. Sie geben vor, damit Indifferenz, Identitätsverlust und Werteverfall Einhalt gebieten zu können.

Seit einem Vierteljahrhundert befindet sich auch das postsowjetische Russland auf der Suche nach einem neuen Selbstverständnis. Schrittweise wurde seinen Eliten bewusst, dass der Zusammenbruch des Kommunismus ein gewaltiges Vakuum hinterlassen hatte.

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Quelle: http://mws.hypotheses.org/38731

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Hinter der Fassade: Der 9. Mai in Russland

Am 23. April 2017 wurde der deutsche Reichstag gestürmt. Im Moskauer Park Patriot „rekonstruierten“ etwa 1.400 Jungarmisten die Schlüsselszene des russischen Kriegsgedenkens: Die Erstürmung des Reichstagsgebäudes und das Hissen der roten Fahne am 30. April 1945.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/1279

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Heute vor 100 Jahren: Neues Themenportal „Russische Revolutionen 1917 in Zeitungsartikeln“ mit historischen Quellen auf der ViFaOst

Direktlink zum Themenportal: https://www.vifaost.de/themenportale/russische-revolutionen-1917-in-zeitungsartikeln/

2017 jährt sich einer der folgenreichsten historischen Einschnitte des 20. Jahrhunderts zum hundertsten Mal: das russische Revolutionsjahr 1917. Die Jahrestage der Februar- und Oktoberrevolution nehmen wir zum Anlass, täglich einen Zeitungsartikel, der sich mit den revolutionären Ereignissen in Russland vor 100 Jahren beschäftigt, auf der ViFaOst zu veröffentlichen.

Der 23. Februar 1917 (nach julianischem Kalender der 8.

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Quelle: https://ostbib.hypotheses.org/1580

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Die Demokratische, die Bourgeoise, die Große … die Zweite: Erinnerungen an die Februarrevolution in Russland

Die Februarrevolution kann in mehreren Dimensionen betrachtet werden. Erstens als revolutionärer Ausbruch vom 23. Februar bis zum 3. März 1917, der mit einem spontanen Volksaufstand begann und mit dem Sturz der Monarchie endete. Zweitens als Teil eines längeren revolutionären Prozesses, der in den Bürgerkrieg mündete und erst 1921 zu Ende ging. Drittens als eine einzigartige Zeitspanne in der russischen Geschichte, in der für eine kurzen Zeit Linke und Rechte, Liberale, Sozialisten und auch Konservative eine revolutionäre Front gegen den gemeinsamen Gegner, die Monarchie, bildeten. Das Ergebnis dieser Revolution vor genau 100 Jahren (2. März, neuer Stil 16. März 1917) ist zweifellos von historischer Bedeutung: der Sturz der 300-jährigen Romanov-Dynastie und somit der russischen Monarchie. Unbestritten ist die Einsicht, dass die Februarrevolution einen Scheideweg der russischen Geschichte markierte.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/1238

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Stalingrad im kollektiven Gedächtnis der Wolgograder Bevölkerung. Wie sich der Generationenwechsel auf die Erinnerung auswirkt

bundesarchiv_bild_183-w0506-316_russland_kampf_um_stalingrad_siegesflaggeÜber dem zentralen Platz in Stalingrad weht die sowjetische Fahne – die Rote Armee hat gesiegt; Ende Januar, Anfang Februar 1943, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-P0613-308 / CC-BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Für die historische Perzeption und das sogenannte kollektive Gedächtnis in der Russländischen Föderation stellt der Zweite Weltkrieg eine entscheidende Zäsur dar. Die russländische Erinnerungskultur ist geprägt von einem Siegeskult, der Stolz und eine gewisse Ehrerbietung den Veteranen gegenüber offenbart.

In diesem Blog-Eintrag wird untersucht, wie die Schlacht von Stalingrad von der Wolgograder Bevölkerung kollektiv erinnert wird, und inwieweit der Wandel der Generationen die Rezeption der Schlacht von Stalingrad verändert. Dies ist insbesondere für die Identitätsbildung, welche sich aus der kollektiven Erinnerung speist, eine bedeutende Frage, denn eine Änderung des allgemeinen Gedächtnisses ist auch für den Wandel der ‚nationalen Identität‘ verantwortlich.

 

Zunächst soll die historische Entwicklung der allgemeinen sowjetisch-russischen Erinnerung skizziert werden.

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Quelle: https://erinnerung.hypotheses.org/1067

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Alles nur Spaß? Die Bedeutung des Stjob in den Texten und Auftritten von Graždanskaja Oborona

Ein gut erzogener Mensch spielt so, wie er erzogen wurde. Und wir unerzogenen Menschen können Jazz, Rock und Punk spielen. Wir können minimalistische und lärmende Musik spielen. (Egor Letov)

Egor Letov im November 2000 bei einem Konzert in Nürnberg, Foto: Alex Ex, CC BY-SA 3.0, via Wikmedia Commons

Egor Letov, der 1964 im russischen Omsk geboren wurde, gilt als Begründer des sibirischen Punkrocks und war bis zu seinem Tod 2008 einer der wichtigsten Musiker im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Mit seiner Band Graždanskaja Oborona prägte er drei Jahrzehnte der russischen Rockmusik. Gleichwohl ist Letov bis heute eine umstrittene Persönlichkeit, da er mit seiner stets unangepassten Haltung insbesondere den Unmut von staatlichen Autoritäten auf sich zog. Während andere sowjetische Rockmusiker bemüht waren, sich einen möglichst unpolitischen Anschein zu geben, versuchte Letov erst gar nicht, seine radikalen Ansichten zu verbergen.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/1073

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99 Jahre Russische Revolution – Deutungen der Macht und Wahrnehmung in der Gesellschaft

Von Ekaterina Makhotina und Philipp Bürger

img_4164Lenin-Statue in Arkhangelsk – Foto: © Ekaterina Makhotina

Heute jährt sich zum 99. Mal die „Große Sozialistische Oktoberrevolution“ des Jahres 1917.[1] Das Gedenken dieses Tages und an diesem Tag ist komplex: Wie zu Zeiten der Sowjetunion wird auch heute wieder eine große Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau stattfinden. Doch anders als bis zum 7. November 1990 – als die letzte Parade zu Ehren der Oktoberrevolution stattfand und in einem versuchten Attentat auf Michail Gorbačev gipfelte – begeht man heute den „Feierlichen Marsch zu Ehren des 75. Jahrestages der Parade am 7. November 1941“. Man erinnert also nicht an die Okoberrevolution, sondern an die Parade, die vor 75 Jahren zu Ehren der Revolution abgehalten wurde.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/973

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„Securitization“ von Geschichte? Russlands Archivagentur Rosarchiv in der Präsidentenvertikale

Am 16. März 2016 wurde bekannt, dass Sergej Mironenko seinen Posten als Direktor des Staatlichen Archives der Russischen Föderation (kurz: GARF) nach 24-jähriger Amtszeit aufgibt. Einige Wochen später unterzeichnete Präsident Wladimir Putin den auf den 4. April datierten Erlass (ukaz) „Über die Föderale Archivagentur“ (Rosarchiv), kraft dessen die Archivagentur von nun an direkt dem Präsidenten untergeordnet und somit weisungsgebunden ist. Als Begründung führte Putin beim Treffen mit dem Rosarchiv-Leiter Andrej Artisov an, dass die mehr als 500 Millionen Archiveinheiten, welche die Agentur verwaltet, einen „besonderen Wert“ für den russischen Staat darstellen.

Beide Nachrichten erweckten Befürchtungen, dass die russischen beziehungsweise sowjetischen Archivmaterialien sowie die gegenwärtige russische Geschichtspolitik noch stärker staatlichen Beschränkungen und Kontrolle unterworfen werden könnten. Dieser  Beitrag wagt eine Einschätzung, wie sich die Eingliederung des Rosarchivs in die Präsidialhierarchie sowie die gesamtpolitische Tendenz in Richtung mehr Geheimhaltung auf die Archivalien auswirkt.



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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/745

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Panama Papers. Die Geheimnisse des schmutzigen Geldes — eine Firma versteckt Geld für Superreiche und Kriminelle

http://panamapapers.sueddeutsche.de Vor über einem Jahr kontaktierte eine anonyme Quelle die Süddeutsche Zeitung und übermittelte auf verschlüsseltem Weg interne Dokumente der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca. Eine Firma, die weltweit anonyme Briefkastenfirmen verkauft, mit deren Hilfe sich wiederum so ziemlich alle Geschäfte verschleiern lassen. Auch die schmutzigen. […] Die Daten […] belegen, wie eine globale Industrie, angeführt […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/04/6427/

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Lena Radauer: „Als Familienvater aus Rußland heimgekehrt“. Gefangene des Ersten Weltkriegs und ihre Ehen mit russischen Frauen

Den rund 2,4 Millionen Kriegsgefangenen, die während des Ersten Weltkrieges in russischen Gewahrsam gerieten, wurde in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Nach Gerald H. Davis erforschten vor Allem deutschsprachige Historiker die Umstände von Gefangennahme und Internierung.[1] Trotz einer Tendenz, den Ersten Weltkrieg als Moment der interkulturellen Begegnung auszuwerten[2], fand die Frage der Interaktion zwischen den Kriegsgefangenen und der russischen Bevölkerung nur vereinzelt von russischen Regionalhistorikern Beachtung, die vorwiegend zeitgenössische Presseberichte untersuchten.[3] Dies ist umso erstaunlicher, als die objektiven Umstände auf verstärkte Gelegenheit einer Annäherung zwischen den Kriegsgegnern fernab der Front schließen lassen;  einerseits aufgrund der sehr großen Zahl an Kriegsgefangenen, die sich in Russland befanden, andererseits durch die Aufenthaltsdauer, die mit den Wirren des Bürgerkrieges in vielen Fällen in die 1920iger Jahre hineinreichte.

Durch den Aufenthalt in Russland zu einer Zeit, da die Kriegsgefangenen von der Sowjetmacht zu freien Bürgern erklärt wurden, war auch die Möglichkeit gegeben, Beziehungen zu russischen Frauen, die von Anbeginn des Krieges bestanden hatten, durch Eheschließungen zu legitimieren. Mit den Worten eines Heimkehrers verschloss sich die „russische Natürlichkeit“ der russischen Frauen  „dem künstlich aufgepeitschten Haß“ und wandte sich „im reineren Triebe der Menschlichkeit gerne dem Plenny (russ. Gefangener) zu.”[4] Tatsächlich lässt die Präsenz der russischen Ehefrauen von Russlandheimkehrern in der Nachkriegsöffentlichkeit auf ein gehäuftes Phänomen schließen.

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Quelle: http://grenzenlos.hypotheses.org/106

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