Fotografische Aufnahmen aus der DDR und ihren östlichen Nachbarn prägen unser Bild vom Sozialismus. Was auf Fotos sichtbar wird und welche historischen Vorstellungen wir mit ihnen jeweils gewinnen, das hängt von Auswahl und von Bildlegenden ab, von historischem Wissen und nicht zuletzt von unserer Medienkompetenz. Der Umgang mit diesem fotografischen Erbe als zeitgenössischer Weltdeutung ist ein herausfordernder, oft noch unterschätzter Teil der Arbeit an reflektiertem Geschichtsbewusstsein.
Die Stiftung Ettersberg und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen laden darum zur exemplarischen Analyse ein. Fotografische Praxis soll als politische, soziale und kulturelle Kommunikation beleuchtet werden. Der Schwerpunkt der internationalen Tagung liegt auf den spätsozialistischen Gesellschaften der DDR und Ostmitteleuropas ab den späten 1960er Jahren. Was veränderte sich, als Kulturpolitik nicht mehr allein gewünschte Ideale und Glücksmomente in Szene gesetzt haben wollte, sondern auch die Darstellung „realsozialistischer“ Wirklichkeiten für geboten hielt, tolerierte oder nicht mehr verhindern konnte? Wie erlangten Fotograf:innen neue Handlungsräume? Welche Situationen und Menschen, welche Stimmungen und Sehnsüchte erhielten im Spätsozialismus fotografische Aufmerksamkeit?
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Quelle: https://visual-history.de/2023/09/26/fotografierter-sozialismus-symposium/