Diener an deutschen Höfen


Eine Bestandsaufnahme zwischen Wunsch und Wirklichkeit am Beispiel Württembergs

 

Stuttgarter Schloss

Stuttgarter Schloss
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Viel ist geschrieben worden über die Bediensteten an deutschen Höfen des Mittelalters, vor allem jedoch in der Frühen Neuzeit und immer wieder wurde betont, dass viele Angaben, viele Posten und viele hochtrabende Bezeichnungen mehr Wunsch waren denn Wirklichkeit und tatsächlich lässt sich auch anhand von Hofordnungen durchaus nachweisen, dass viele Posten und Pöstchen, die es an deutschen Höfen gab nur in der Theorie existierten, denn sie waren entweder nie besetzt oder aber sie wurden in Personalunion ausgeübt und ein  Hofmarschall war gleichzeitig auch Küchenmeister oder ähnliches.[1]

Neben diese Erkenntnis tritt das ebenso wohlbekannte Phänomen, dass zum Teil viele Diener eines Hofes in den Hofordnungen, die dort erstellt wurden aber gar nicht auftauchen. Bisher ist, soweit mein Kenntnisstand - man möge mich informieren, wenn ich irre – nicht wirklich versucht worden anhand von Quellen herauszufinden, welche Diener, die es realiter am Hof gab, auch in den Hofordnungen auftauchen oder umgekehrt welche eben nicht.[2] Da mir vor einiger Zeit durch einen schieren Zufall ein württembergisches Dienerbuch[3] in die Hände fiel und der Umstand hinzutritt, dass es zahlreiche württembergische Hofordnungen gibt, die ich auch bereits in meiner Dissertation ausgewertet habe, möchte ich an dieser Stelle nun eine Gegenüberstellung versuchen und exemplarisch für das Herzogtum und spätere Königreich Württemberg herausarbeiten welche Diener es gab, welche von ihnen in den Hofordnungen genannt werden und ob sich daraus möglicherweise eine Gesetzmäßigkeit oder ein Muster ableiten lässt.

 

Hofordnungen in Württemberg

Herzog Ulrich von Württemberg

Herzog Ulrich von Württemberg
By Creator:Abraham Hel [Public domain], via Wikimedia Commons

Die für diese Auswertung zur Verfügung stehenden Hofordnungen stammen aus den Jahren 1478 bis 1818, umfassen also einen Zeitraum von beinahe 400 Jahren, in denen viele grundlegende Veränderungen nicht nur im politischen Bereich geschahen, sondern auch, was die Struktur, Bedeutung und Organisation der Höfe betrifft.[4]

Auch das Territorium Württemberg war in diesen Jahrhunderten starken Veränderungen unterworfen. Ausgebildet hatte sich Württemberg im 11. Jahrhundert als Grafschaft, die im Jahr 1495 zum Herzogtum erhoben wurde. Die erste hier vorliegende Hofordnung des Jahres 1478 stammt also noch von einem kleinen spätmittelalterlichen Grafenhof im Süden Deutschlands. Die Haupt- bzw. Residenzstadt Württembergs war Stuttgart, das auch mehrfach in den Hofordnungen Erwähnung findet.

Im Jahr 1803 erfuhr Württemberg eine weitere Erhebung, diesmal

König Friedrich I. von Württemberg

König Friedrich I. von Württemberg
Johann Baptist Seele [Public domain], via Wikimedia Commons

zum Kurfürstentum und im Jahr 1806 schließlich zum Königtum, das gut 100 Jahre später, im November 1918, mit Ausrufung des „freien Volksstaates Württemberg“ ein Ende fand.

Die hier vorliegenden Hofordnungen umfassen also alle Teile der württembergischen Geschichte, beginnend mit der gräflichen Zeit, über die herzogliche, kurfürstliche bis hin zur königlichen Ära.

 

"Württembergisches Dienerbuch" von Georgii-Georgenau

Das zum Vergleich dienende „Dienerbuch“ setzt noch deutlich früher an, nämlich im 9. Jahrhundert und endet ebenfalls im 19. Jahrhundert. Somit sind direkte Vergleiche ab dem Ende des 15. Jahrhunderts bis hinein ins beginnende 19. Jahrhundert möglich, was einen seltenen Glücksfall der Überlieferung darstellt.

Veröffentlicht wurde diese Auflistung der württembergischen Dienerschaft von Eberhard Emil von Georgii-Georgenau im Oktober des Jahres 1876. Georgii-Georgenau hat dieses Werk allerdings nicht selbst verfasst – nur Teile und Ergänzungen stammen aus seiner Feder, wie er im Vorwort bekennt. Den Hauptteil des Werkes hat auch er gefunden und schreibt dazu: „In dem K. Geheimen Haus- und Staats-Archive zu Stuttgart befindet sich unter den Manuscripten ein starker Foliant mit der Aufschrift „Fürstlich Württembergisch Diener Buoch […]“.“ Ursprünglich umfasste dieses Werk wohl nur eine Auflistung der Diener zwischen den Jahren 1608 und 1628, wurde dann bis ins Jahr 1676 erweitert und schließlich „von verschiedenen württembergischen Archivaren […] bis zum Beginne des XIX. Jahrhunderts fortgesetzt […] und […] auch auf frühere Jahrhunderte zurückverfolgt […].“ Sowie außerdem um eine Auflistung der Äbte, Prioren und diverser anderer Amtsträger des Fürstentums Württemberg erweitert.[5]

 

Noch ein kurzer Exkurs:

Herzog Johann Friedrich von Württemberg

Herzog Johann Friedrich von Württemberg
By unbekannter Maler [Public domain], via Wikimedia Commons

 

Wer sich hier in diesem Zusammenhang an dem Begriff „Diener“ stößt und ihn ggf. für wissenschaftlich nicht korrekt genug oder auch zu schwammig hält: Ich verwende ihn, da auch die Zeitgenossen (s. den Titel des „Dienerbuchs“) ihn verwendeten und nicht zuletzt die Ausführungen von Wührer und Scheutz deutlich gemacht haben, dass derart benutzte Begrifflichkeiten durch die Zeitgenossen durchaus bewusst eingesetzt wurden.[6]

 

 

Diener am Hof und in der Hofordnung

Ämter laut Dienerbuch[7]: Ämter laut württembergischen Hofordnungen der Jahre:
Hoffmarschalckh Marschall HO 1611, HO 1660
Hofmarschall: HO 1685, HO 1696, HO 1711
Obermarschall: HO 1794, HO 1798
Oberhofmarschall: HO 1711, HO 1807
Futtermarschall: HO 1611
Truchsessen
HoffOfficier: GeneralLeutenantObristeObristWachtmeisterRittmeisterHauptleuthReutter-Hauptmann

TrabantenHauptmann

Trabanten-Leutenant

Trabanten-Wachtmeister

Leutnant: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Rittmeister: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Trabanten: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Trabantenhauptmann: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Hauptmann: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Reiterhauptmann: HO 1614, HO 1618, HO 1660 
Cavalier insgemein Kavaliere: HO 1711, HO 1794, HO 1798, HO 1807
Hofkavaliere: HO 1685, HO 1696, HO 1711
Stallmeister und Oberstallmeister Stallmeister: HO 1549, HO 1550, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711
UnderStallmeister
Stuttenmeister
Bereutter
CammerRath und StallCassierer
HausHofmaister Hofmeister: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Haushofmeister: HO 1478, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Oberschencken
HoffRäth Räte: HO 1478, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711
Oberhofräte: HO 1818
ChammerJunckher
HofJunckher
Hertzogin Hofmeister
FrawenZimmerHoffmaister
Fürstlicher Mundschenckh Mundschenk: HO 1660, HO 1711
Fräwlin Hofmeister
Fräwlin Mundschenckh
OberVorst- und Jaegermaister Oberjägermeister: HO 1711
Vicejaegermeister Jägerbuben / Jägerjungen: HO 1549
Jägerknechte: HO 1549
Jäger: HO 1550, HO 1794
Falckhenmaister
BurgVogt Burgvogt: HO 1549, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Vorstmeister zu Stuttgardt
Cammerpagen Pagen: HO 1660
Hofprediger
Leib- und HofMedici Hofmedicus: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Extraord. Hof- und LeidMedici
HofApotheker
KunstCammerInspectoses
Junger Herrschafft Praeceptores
CammerPagen
Informatores der Pagen
HausKuchinmeister Küchenmeister: HO 1478, HO 1549, HO 1550, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Koch: HO 1478, HO 1549, HO 1550
Herrenkoch: HO 1478
Frauenkoch: HO 1478
Küchenjunge / Küchenbube: HO 1478, HO 1549
LandtKuchinmaister
HofCammerRäthe
KuchenVerwalter
Kuchenschreiber
Speisser Speiser: HO 1478, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
HoffKüfer Hofküfer: HO 1660
HausKeller Hauskeller: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Keller: HO 1478, HO 1549, HO 1550
Kellerschreiber: HO 1685, HO 1696
Kellerknecht: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711
Mundschenckh s.o.
Hofbeckh oder Pfistermeister Backmeister / Bäcker: HO 1550
Mundbeckh
Hof- und Leibbarbiere
Chammerdiener
  Lakaien: HO 1549, HO 1550, HO 1660, HO 1711
Hochfürstlicher Durchlaucht Cammerdiener
Thürhüetter
CammerPortier Portiers: HO 1794, HO 1798, HO 1807
Pförtner: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Bawmaister
BawVerwaltter
HoltzVerwaltter
Bawschreiber
Pallier oder Herrschafftl. Zimmermann
Werckmaister
Tantzmeister
Ballmeister
BallMarqueur
Fechtmeister
Cappellmaister
ViceCappellmaister
HofOrganist
HofMahler
HofVischer
Seemeister der Weltliche
Mühlmaister
HausSilberCämmerling
LandSilberCämmerling
Ristmaister
Wagenbietter (Haus-, Land-)
Saalmaister Saalmeister: HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711
SattelKnecht
Plattner bey dem Newen Baw Plättner: HO 1660
HaussFurier Hoffourier: HO 1696, HO 1711, HO 1794, HO 1798, HO 1807
Fourier: HO 1660, HO 1711
Vizefourier: HO 1696
LandtFurier Landfourier: HO 1711
Hof- und FeldTrompeter
GarttenInspector oderOberGärttner Gärtner: HO 1549, HO 1550
Hertzogin Gärttner
Undere Kuchingärttner
Zeltmaister
HausLiechtCämmerer Lichtkämmerer: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
LandtLiechtCämmerer
Hofmetzger Metzger: HO 1549, HO 1550
SchweinMeister
Melckher
SalltzKoch
Gewelbschneider
Grottier
WachsBleicher
Wildbrettschreiber
MeisteJjäger
BluthJäger
Büchsenspanner
Thorwart unter Falckhenthor Torwärter: HO 1478, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660
Wächter: HO 1549, HO 1711
Thorwart unter dem Marstall
Thorwart unter dem Neuen Bau
  Handwerker: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711
Hofhandwerker: HO 1794, HO 1798, HO 1807
Hausschneider, zugleich HaussLiechtCämmerling Schneider: HO 1549
Hausschneider: HO 1685, HO 1696
Zelltschneider
Hofglaser
HofDreher
„ Schreiner Schreiner: HO 1550
„ Schlosser Schlosser: HO 1660, HO 1711
„ Schmid Schmied: HO 1660, HO 1711
„ Biersieder Brauer: HO 1549
„ Sailer
„ Kürschner
„ Schuhmacher
HofGoldschmid Goldschmied: HO 1660
„ Sporer
„ Riemer
„ Kübler
„ Bronnenmacher
„ Sattler
„ Wagner
„ Dachdeckher

 

Schon bei einem ersten groben Überblick wird deutlich, dass lange nicht alle Personen, die als zum Hofstaat gehörig angegeben werden auch tatsächlich in den Hofordnungen auftauchen. Ja, die, die dort auftauchen tun dies nicht einmal regelmäßig und in allen Ordnungen, sondern oftmals findet sich ein Diener nur ein bis zweimal in Hofordnungen. Dies macht deutlich, dass selbige Ordnungen offensichtlich auf aktuelle Anlässe reagierten und somit nur die Personen aufgenommen wurden, denen zu einem speziellen Zeitpunkt, vielleicht aufgrund von Unklarheiten oder auch von verschiedenen Vorkommnissen, zusätzliche Anweisungen gegeben werden mussten oder sollten.

Neben der oben aufgezeigten Gruppe der Personen, die definitorisch zum Hofstaat gehören und ggf. in Hofordnungen auftauchen gibt es eine zweite Gruppe und zwar diejenige der Personen, die zwar in verschiedenen Hofordnungen genannt werden aber nicht zum eigentlichen Hofstaat gehören. In Württemberg sind dies folgende Personen bzw. Amtsträger:

Landhofmeister: HO 1478, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660

Statthalter: HO 1549

Schreiber: HO 1549, HO 1550

Geschworener Schreiber: HO 1478

Kanzler: HO 1478

Minister: HO 1794, HO 1798

Vogt: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660, HO 1711

Bürgermeister: HO 1711

Zahlmeister: HO 1478

Vogler: HO 1549

Futterschreiber: HO 1478

Wagenbietter: HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660

Kornmesser: HO 1478

Hofknecht / Schlossknecht: HO 1818

Hausknecht: HO 1478

Fuhrleute / Fuhrknechte: HO 1549, HO 1550, HO 1611, HO 1614, HO 1618, HO 1660

Blattuern: HO 1711

 

König Wilhelm I. von Württemberg

König Wilhelm I. von Württmberg
By Georg Friedrich Erhardt (1825 - 1881) [Public domain], via Wikimedia Commons

Zumindest einige von ihnen werden im „Dienerbuch“ ebenfalls aufgezählt. Unter die Bezeichnung CantzleyVerwandte fallen folgende Personen:

  • Landhofmeister
  • Statthalter
  • Kanzler
  • Schreiber / geschworener Schreiber

Vogt und Bürgermeister finden sich unter den weltlichen Beamten, denen die Verwaltung von Städten bzw. Landbezirken obliegt.

Für die Residenzstadt Stuttgart sind im „Dienerbuch“ auch Buchhalter genannt, evtl. fällt der in der Hofordnung von 1478 genannte Zahlmeister in diese Gruppe.

Keinerlei Erwähnung im „Dienerbuch“ finden hingegen die sehr wohl in Hofordnungen zu findenden Personen mit den Bezeichnungen: Vogler, Futterschreiber, Wagenbietter, Kornmesser, Hofknecht / Schlossknecht, Hausknecht, Fuhrleute / Fuhrknechte und die ungeklärte Bezeichnung Blattuern.

 

 

[1] Derartiges geschah am Düsseldorfer Hof Johann Wilhelms, s. Friedrich Lau, Die Regierungskollegien zu Düs­seldorf und der Hofstaat zur Zeit Johann Wilhelms (1679-1716), in: Düsseldorfer Jahr­buch (1937 und 1938), S. 228–242 und S. 257-288, hier S. 274. Weiter Beispiele für Personalunionen finden sich zahlreich, so etwa in Hessen-Darmstadt, s. Eckhart G. Franz, Hof und Hofgesellschaft im Großherzogtum Hessen, in: Karl Möckl (Hg.), Hof und Hof­gesellschaft in den deutschen Staaten im 19. und beginnenden 20. Jahr­hundert, Boppard a. Rh. 1990, (Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, 18), S. 157–176, hier S. 166. Gerade in Kleinstterritorien, wie etwa in Dan­nenberg ist das Phänomen der Titelkumulation zu finden, s. Michael Reinbold, Hof und Landesverwal­tung in Dannenberg 1570-1636. Hof- und Kanzleiordnungen als Spiegel herrscherlichen Selbstver­ständnisses am Beispiel ei­ner welfischen Sekundogenitur, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Lan­desgeschichte (1992), S. 53–70, hier S. 64 und S. 70. In Bamberg etwa existierten einige Ämter von vornherein nur auf dem Papie, s. Emma Maria Weber, Bamberger Hofleben im acht­zehnten Jahrhundert, Phil. Diss., Bamberg 1939, S. 64ff.

[2] Bereits Werner Paravicini stellte beim 1996 abgehaltenen Symposium über Hofordnungen der damaligen Residenzen-Kommission die Frage welche Personen oder Gruppen in den Hofordnungen keine Erwähnung finden, s. Frage 10 im Kolloquiumsbericht: „(10) Wer steht nicht in den Hofordnungen? Welche Teile des Hofes wer­den nicht berücksichtigt oder geradezu ausgegliedert? Spiegelt dies die Organisationsstruktur des Hofes wider?“ Detlev Kraak, Höfe und Hofordnungen. Kolloquiumsbericht, in: Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1996), S. 17–26, hier S. 17f.

[3] Eberhard Emil von Georgii-Georgenau, Fürstlich Württembergisch Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jahrhundert, Stuttgart 1877. Als Digitalisat bei der ULB Düsseldorf: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/search/7900367?query=dienerbuch

 

[4] HO 1478, Gf. Ulrich V., der Vielgeliebte, in: Heidrun Hofacker, Kanzlei und Regiment in Württemberg im späten Mittelalter, Diss. Phil., Filderstadt 1989, S. 224-226; HO 1549, Hg. Christoph, in: Arthur Kern, Deutsche Hofordnungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 2, Berlin 1905-1907 (Denkmäler der Deutschen Kulturgeschichte), Bd. 2, S. 141f.; HO 1550, Hg. Christoph, in: ibid., Bd. 2, S. 141f.; HO 1611, Hg. Johann Friedrich, in: ibid., Bd. 2, S. 143-160, FN; HO 1614, Hg. Johann Friedrich, in: ibid., Bd. 2, S. 143-160; HO 1618, Hg. Johann Friedrich, in: ibid., Bd. 2, S. 143-160, FN; HO 1660, Hg. Eberhard III., in: ibid., Bd. 2, S. 143-160, FN; HO 1685, Hg. Eberhard Ludwig, in: ibid., Bd. 2, S. 143-160, FN; HO 1696, Hg. Eberhard Ludwig, in: ibid., Bd. 2, S. 143-160, FN; HO 1711, Hg. Eberhard Ludwig, in: Friedrich Carl von Moser, Teutsches Hof-Recht in zwölf Büchern, 2, Frankfurt-Leipzig 1761, Bd. 1, S. 54-73; HO 1794, Hg. Ludwig Eugen, in: Herzog Ludwig Eugen von Württemberg-Teck, Hofordnung, Stuttgart 1794, Dezember 8; HO 1798, Hg. Friedrich II (Kg. Friedrich I.), in: Hg. Friedrich II. von Württemberg-Teck, Hofordnung, Stuttgart 1798, April 20, Verfügbar unter http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz394219473; HO 1807, Kg. Friedrich I., in: König Friedrich I. von Württemberg, Herzoglich-Würtembergische Hof-Ordnung und HO 1818, Kg. Wilhelm, in: Hofordnung König Wilhelm von Württemberg 1818, in: Das Regierungs-Blatt für das Königreich Württemberg im Auszuge. Eine Sammlung sämmtlicher in den Regierungs=Blättern des Königreichs Württemberg vom Jahre 1806 an enthaltenen, noch ganz oder theilweise gültigen Gesetze, Verordnungen etc. mit erläuternden Anmerkungen und einem Haupt=Register 1840, S. 71–77.

[5] Georgii-Georgenau, Dienerbuch, Vorwort.

[6] Jakob Wührer, Martin Scheutz, Zu Diensten Ihrer Majestät. Hofordnungen und Instruktionsbücher am frühneu­zeitlichen Wiener Hof, Wien 12011 (Quelleneditionen des Instituts für Österreichische Geschichts­forschung, 6), S. 37f. und vgl. hierzu auch Otto Brunner, Adeliges Landleben und europäischer Geist. Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg, 1612-1688, Salzburg 1949, S. 62.

[7] Die hier aufgezählten Personen gehören laut Dienerbuch zum „Fürstlich Württembergischen Hofstaat“, s. Georgii-Georgenau, Dienerbuch, Inhaltsverzeichnis S. XIf.

Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/46

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Offene Fragen zur Gefangennahme von Weberknechten in Kreuznach im Januar 1422

In meinem hypotheses-Blog beschäftige ich mich mit der Ortsgeschichte von Ockenheim in Rheinhessen, unweit von Mainz. Es sind verschiedene, meist kleine Quellen, kurze Erwähnungen, die bislang in der Ortsgeschichte wenig oder gar keine Beachtung fanden, denen ich in meinen „Werkstattberichten“ nachgehe.
In den Regestenbänden von Johannes Mötsch zu Urkunden der Grafen von Sponheim stieß ich zuletzt auf einen Eintrag mit der Erwähnung des Weberknechts Johann von Ockenheim, der mein Interesse gewann. Doch sind mir bislang die Hintergründe für die im Regest beschriebene Handlung nicht klar geworden. Kenner der Sponheimer Geschichte um 1420 mögen mir vielleicht helfen können...

1422 Januar 21

Die Weberknechte Konrad (Contze) von Gelnhausen (Geylenhusen), Rorich von Hachenburg (-berg), Heinrich von Alsenz (Alsentze), Johann (Henne) Seydenknauff von [Kaisers-]Lautern (Lutern), Johann (Henne) von Friedberg (Friede-), Heinrich (Hentze) von Meisenheim, Konrad (Contze) von Dieburg (Diepberg), Erhard von Nürnberg (Nuren-), Peter von Zell (Celle) im Hamm, Markus (Merkel) Leybche von Nürnberg, Johann (Henne) von Wallertheim (Waldertheim), Johann (Henchin) von Ockenheim, Johann (Henne) von Odernheim an der Glan (Glane), Jakob von Driedorf (Drijdorff), Peter von Trier, Konrad (Contze) von Lettweiler (Litwilre), Heinrich (Hentze) von Manrago, Johann (Henne) von Montabaur (Monthabur), und Johann (Henne) von Sobernheim bekunden: sie waren zu Kreuznach (Crutzenach) aufgehalten und ins Gefängnis gelegt worden wegen der gegen die dortige Herrschaft begangenen Frevel. Aus Gnade hat man sie jetzt freigelassen. Sie geloben, sich deswegen nicht an Ludwig Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern (Beyern), Johann Grafen zu Sp. und den Ihren zu rächen, und bitten Schultheiß und Schöffen zu Kreuznach um Besiegelung mit dem Gerichtssiegel. Diese kündigen das Siegel an. [...]1

Warum kam es zu der temporären Festsetzung der Weberknechte? Steht sie in Verbindung mit der Auseinandersetzung um den Kreuznacher Burgfrieden?

Hintergrund: Graf Ludwig V. von Sponheim-Starkenburg erhielt 1417 als Erbe der Gräfin Elisabeth von Sponheim-Kreuznach die „Vordere Grafschaft“ von Sponheim – vier Fünftel des Besitzes der verstorbenen Gräfin. Dazu gehörten die Städte und Ämter Kirchberg, Koppenstein, Kreuznach und Naumburg und vier Fünftel der Burg in Kreuznach. Das andere Fünftel erhielt der Pfalzgraf: die „hintere Grafschaft“ und ein Fünftel der Kreuznacher Burg. Um dieses Fünftel der Burg kam es 1417 zum Streit, denn der Sponheimer Graf wollte es dem Pfalzgrafen nicht gewähren. Der Mainzer Erzbischof schlichtete 1419.2

Diese Auseinandersetzung mag auf eine andere Urkunde rekurrieren, in der ein Ockenheimer Burgherr als Kontrahent von Johann V. genannt wird3 ...

1419 August 23

Johann (Hans) von (Gau-)Algesheim (Algis-) wird lediger Mann des Johann Grafen zu Sp. und gelobt, gegen den Grafen, seine Erben, Land und Leute sowie die, die es vor ihm verantworten wollen, nichts zu tun oder zu veranlassen und des Grafen Schaden zu warnen. Besonders soll er diesen gegen Emmerich von Ockenheim und seine Helfer, bis der Krieg zu Ende ist. Er bittet: (1) Johann von Sötern (Soetern) und (2) Jakob von Lachen um Besiegelung. Diese kündigen ihre Siegel an. [...]4

... aber die obengenannte Urkunde entstand drei Jahre später. Es ist nur eine vage Vermutung, dass sie Johanns V. Launen anheimfielen, die er 1422 mehrmals zeigte.5

Wer kennt sich mit der Sponheimer Geschichte näher aus und kann die Gefangennahme und gnadenreiche Freilassung der Weberknechte 1422 erklären?

Ich danke für Hinweise in der Kommentarfunktion.

  1. Mötsch, Johannes: Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1437. Band 3: 1400-1425. (= Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 43). Koblenz 1989. Seite 469, #4055.
  2. Als weiterführende Literatur sei Dotzauer, Winfried: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Stuttgart 2001. S. 282-287 genannt.
  3. Emmerich von Ockenheim ist mehrfach urkundlich erwähnt: 1340/1350, 1353-03-19, 1360-03-23, 1380, 1401, 1419-08-23 (=obige Urkunde), 1429-09/10-xx, 1438, 1454. Da an keiner Stelle etwas zu familiären Beziehungen oder Alter beschrieben werden, ist es müßig, herauszufinden, ob der 1419 genannte Emmerich schon 1340 lebte oder noch 1454. Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert verwalteten Mainzer Ministeriale die Burg in Ockenheim, danach wurde sie vermutlich nur noch als Steinbruch benutzt.
  4. Mötsch, Johannes: Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1437. Band 3: 1400-1425. (= Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 43). Koblenz 1989. Seite 401, #3914.
  5. Vgl. Dotzauer, Winfried: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Stuttgart 2001. S. 287.

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/4958

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W2-Akademie-Professur für Musikwissenschaft/Digitale Musikedition/Digital Humanities zu besetzen

Am Musikwissenschaftlichen Seminar der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn ist im Rahmen des Akademievorhabens “Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition” zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

Universitätsprofessur (W2) (Akademie-Professur)

für Musikwissenschaft/Digitale Musikedition/Digital Humanities

zu besetzen.

Bei der Professur handelt es sich um eine gemeinsam von der Universität Paderborn und von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, eingerichtete Stelle, die im Rahmen der Weiterqualifizierungs-initiative der Union der deutschen Akademien steht und die zur stärkeren Vernetzung der beiden Institutionen beitragen soll. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll einerseits das Fach Musikwissenschaft mit einem Schwerpunkt im Bereich der Digitalen Musikedition bzw. der Digital Humanities in Forschung und Lehre vertreten. Zu dem Aufgabengebiet der Akademie-Professur gehört zugleich die Mitarbeit im Akademievorhaben „Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Edition“. Die künftige Stelleninhaberin bzw. der künftige Stelleninhaber soll am Aufbau des kürzlich gegründeten „Zentrums Musik – Edition – Medien“ und bei der Konzeption eines Studienganges im Bereich der Digital Humanities mitwirken. Mitwirkung in interdisziplinären und internationalen Forschungsverbünden ist erwünscht. Ein aktives Engagement bei der Einwerbung von Drittmitteln wird erwartet.

Als gemeinsame Einrichtung der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold ist das Musikwissenschaftliche Seminar federführend bei der interdisziplinären und hochschulübergreifenden Entwicklung von Methoden und Werkzeugen digitaler Musikedition. Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung neben den üblichen Unterlagen ein auf den Ausbau der Digital Humanities am Standort Detmold/Paderborn in Forschung und Lehre bezogenes Konzept im Umfang von 3–5 Seiten bei.

Einstellungsvoraussetzungen:

§ 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW (abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen im Hinblick auf das Ausschreibungsprofil) sowie Forschungs- und Lehrerfahrung in den benannten Gebieten.

Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hochschullehrerinnen an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berück-sichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.

Bewerbungen werden unter der Kennziffer 2142 bis zum 12.02.2015 elektronisch als PDF-Datei erbeten an leitung@muwi-detmold-paderborn.de und schriftlich an den:

Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften
Universität Paderborn
Warburger Str. 100

33098 Paderborn

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4607

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Historische Netzwerke Stuttgart. Das zweite Twitterinterview #hnSTR #2

Ein Gastbeitrag von Anne Baillot

Interviewpartner dieses Mal ist Marten Düring. Er arbeitet als Forscher im Digital Humanities Lab am Centre virtuel de la connaissance sur l’Europe in Luxembourg. 2012 promovierte er an der Universität Mainz zu verdeckten sozialen Netzwerken im Nationalsozialismus. Zudem ist er mit Linda von Keyserlingk, Ulrich Eumann und Martin Stark Mitbegründer der Workshop-Serie "Historical Network Research", für deren Webseite er auch verantwortlich ist.

Vom 10.-12. April findet an der Ruhr-Universität Bochum der Historische Netzwerkforschung zum Thema "Vom Schürfen und Knüpfen - Text Mining und Netzwerkanalyse für Historiker_innen" statt. Es ist bereits der neunte Workshop der Reihe. Weitere Informationen erhalten Sie hier.


Siehe auch
: Anne Baillot, Historische Netzwerke Stuttgart. Ein Twitterinterview #hnSTR, in: Digitale Geschichtswissenschaft.Das Blog der AG Digitale Geschichtswissenschaft im VHD, 22.12.2014, http://digigw.hypotheses.org/1153.

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1190

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Geschichte in der Wikipedia | Video-Seminarbeiträge von Studierenden zur Analyse von Wikipedia-Artikeln

Im geschichtsdidaktischen Seminar Historische Narrative im Collaborative. Vom Nutzen und Nachteil der Wikipedia für das Geschichtslernen haben Studierende der Universität zu Köln Screencast-Videos zur Analyse von Wikipedia-Artikeln produziert, von denen hier (zunächst) zwei Beispiele vorgestellt werden sollen.

Video 1 | Analyse Versionsgeschichte und Diskussionsseite | Artikel Bund der Vertriebenen

Über die viel diskutierte Frage nach Qualität oder Defiziten von Wikipedia-Artikeln hinaus verfolgte das Seminar das Ziel, durch intensive Auseinandersetzung mit einzelnen Wikipedia-Artikel Möglichkeiten für den Geschichtsunterricht aufzuzeigen: Wie wird in der Wikipedia zu historischen Stichworten "Geschichte geschrieben" und das Aushandeln und der Konstruktcharakter solcher Narrative deutlich? Mittels welcher Analyseverfahren von Wikipedia-Artikeln kann Geschichtslernen angeleitet und historisches Denken angeregt werden?

Grundlage der Seminararbeiten waren Analysekonzepte für Wikipedia-Artikel, die 2012 von Peter Haber und Daniel Bernsen vorgeschlagen wurden. In seinem Beitrag Wikipedia. Ein Web 2.0-Projekt, das eine Enzyklopädie sein möchte stellte Haber Vier simple Regeln für die Analyse von Wikipedia-Artikeln (am Ende des Beitrags) auf: die Analyse 1. der Diskussionsseite, 2. der Versionsgeschichte, 3. der Literatur und Weblinks sowie 4. der Vergleich des Artikels mit anderen Sprachversionen. Daniel Bernsen, der Habers Regeln als für die Schulpraxis als zu umfangreich kritisierte, schlug einen einfacheren Qualitätscheck von Wikipedia-Artikeln vor, der nach inneren und äußeren Kriterien unterschied und entsprechende Herangehensweisen formuliert.

Video 2 | Analyse Sprachversionen (deutsch, englisch, arabisch| Artikel Kreuzzug

Für die Seminarbeiträge stand den Studierenden die Auswahl des Artikels und des Analyseverfahrens frei. Die Arbeitsgruppen beurteilten die Beachtung aller vier Regeln nach Haber als zu umfangreich und entschieden sich i.d.R. für einzelne Aspekte. In Video 1 steht die Analyse der Versionsgeschichte und der Diskussionsseite, in Video 2 der Vergleich verschiedener Sprachversionen im Mittelpunkt, wobei jeweils auch Kriterien des Qualitätschecks nach Bernsen Berücksichtigung fanden. Video 1 richtet sich an Schüler/innen, während Video 2 eher an Studierende adressiert ist.

empfohlene Zitierweise    Pallaske, Christoph (2015): Geschichte in der Wikipedia | Video-Seminarbeiträge von Studierenden zur Analyse von Wikipedia-Artikeln. In: Historisch denken | Geschichte machen | Blog von Christoph Pallaske, vom 15.1.2015. Abrufbar unter URL: http://historischdenken.hypotheses.org/2725, vom [Datum des Abrufs].

Quelle: http://historischdenken.hypotheses.org/2725

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Save the date: TextGrid Nutzertreffen und Lizenzierungsworkshop 11.-13.5.2015

TextGridundDARIAHDie Projekte TextGrid und DARIAH-DE laden vom 11.-13. Mai 2015 nach Göttingen ein, um das 7. TextGrid-Nutzertreffen, diesmal zum Thema “Archivieren und Publizieren”, mit einem Workshop zur Lizenzierung digitaler Forschungsdaten in den Sprach- und Literaturwissenschaften zu verbinden. Dabei wird es u.a. um Urheber- und Nutzungsrechte sowie den Datenschutz im Rahmen digitaler Archivierung und Publikation geisteswissenschaftlicher Daten gehen.

Beide Veranstaltungen richten sich an Interessierte v.a. aus den Sprach- und Literaturwissenschaften, die im Rahmen von z.B. digitalen Editionen Archivierungs- und Publizierungslösungen via TextGrid erarbeiten wollen, und die Expertise in der Lizenzwahl und -erstellung für ihre digitalen Forschungsdaten benötigen. Nähere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung werden hier sowie ab März 2015 auf den Webseiten von TextGrid und DARIAH-DE erfolgen. Bitte merken Sie sich den Termin schon jetzt vor!

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4583

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Exkurs: Zu jüdischen Ansiedlungen im brandenburgischen Barnim

Mit der askanischen Eroberung und deutschen Besiedlung ehemals slawischer Gebiete seit dem 11. Jahrhundert siedelten sich auch jüdische Familien im Barnim an. Letztere waren jedoch immer der Gunst und dem Schutz des jeweiligen Herrschers ausgesetzt und konnten jederzeit vertrieben werden. Jüdische Familien waren aufgrund zahlreicher Berufsverbote auf den Handel beschränkt. Dazu gehörte auch der Geldhandel und die Kreditvergabe. So ist überliefert, dass der damalige Kurfürst anwies, dass Christen ihre Schulden an Christen zurückzahlen sollten und am 28.10.1461 den Rat von Bernau darum bat, ein Verzeichnis der Summen aufzustellen, die die Bürger der Stadt den Juden schuldeten. Dabei fanden sich rund 60 christliche Schuldner bei nur drei jüdischen Gläubigern. Die Zurückzahlung war auch in Sachgütern, in Form von Pferden, Kühen, Bier oder Grundbesitz möglich. (Vgl. Heise 1932: 167)

1510 wurden alle Juden in Brandenburg vertrieben - übrigens in Folge eines unter Folter erfolgten Geständnisse des Bernauer Kesselschmieds Paul Fromm, der aussagte, dass er Hostien klaute und an Juden verkaufte (vgl. Heise 1932: 212). Die Ausweisung hatte für viele Christen den Vorteil, dass sie ihre Schulden nicht mehr begleichen mussten und sie in freigewordene Wohnungen ziehen konnten (vgl. Heise 1932: 224f.). Der Nachteil für den Kurfürsten lag darin, dass Abgaben und Steuereinnahmen fehlten, sodass jüdische Händler ab 1539 wieder zu gelassen wurden (vgl. Heise 1932: 232).

Im 17. Jahrhundert avancierte Biesenthal zur 5. größten jüdischen Stadt in der Mark Brandenburg. Im Jahr 1692 konnten 64 jüdische Personen unter Schutz des Kurfürsten, davon 16 Männer, 15 Frauen, 29 Kinder und 4 Knechte, gezählt werden. Es ist allerdings davon auszugehen, das weit aus mehr jüdische Familien ohne Schutzprivileg sich ansiedelten (vgl. Stern 1925a: 142; Jersch-Wenzel 1978: 43f.). In Bernau wohnten im gleichen Jahr nur eine Familie, bestehend aus einem Mann, einer Frau, drei Kinder und 3 Knechte und die unter kurfürstlichen Schutz standen. Zum Vergleich sind 1692 für Freienwalde 10, für Joachimsthal 9, für Oranienburg 21, für Liebenwalde 11, für Oderberg 6, für Zehdenick 10, für Templin, für Prenzlau 6, für Lychen 6 und für Schwedt 8 jüdische Personen gezählt worden. (Vgl. Stern 1925b: 528)

Brandenburg lebte zu der damaligen Zeit von Einwanderungen, sodass es völlig normal war, dass selbst amtierende Magistratsmitglieder unterschiedlicher Herkunft waren. So waren in Bernau 1707 der Bürgermeister aus Berlin, sein Stellvertreter aus Frankreich, ein Kämmerer aus Kursachsen und andere Mitglieder aus Anhalt, Vorpommern und der Neumark. (Vgl. Göse 2002: 128)

1724 haben sich durch die restriktive Bevölkerungspolitik des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I., die jüdischen Einwohnerzahlen deutlich verringert, sodass beispielsweise für Freienwalde nur noch 4, für Oderberg nur noch 4 oder Joachimsthal nur noch 2 jüdische Personen, namentlich Israel David und Levin Salomon, genannt werden. Bernau wurde dabei gar nicht mehr aufgezählt. Jedoch findet sich aus dem Jahr 1716 noch ein Hinweis, dass Joachim Isaac aus Bernau ausgewiesen werden soll, weil er das fällige Schutzgeld nicht aufbringen kann. (Vgl. Stern 1925a: 192ff.)

1728 finden sich für Biesenthal folgende Namen: Joseph Salomon, Elias Israel, Israel Elias, Marcus Witwe, Isaac David, Israel Marcus, Schmol Salomon, Marcus Samuel, Herschel Jecob, Manasse Isaac, Jacob Salomon, Samuel Berend, Isaak Salomon, Abraham Moses, Marcus Jacob, Levin Israel, Henschel Bendix (vgl. Stern 1925a: 269). Jüdische Ansiedlungen fanden sich zu dieser Zeit aber auch in Strausberg, Landsberg, Neustadt-Eberswalde. Die jüdischen Familien waren vor allem in der Viehzucht und im Handel mit Wolle und Schaffelle tätig.

1765 lebten in Bernau 6 jüdische Familien, einer Stadt, für die 1772 1564 Einwohner gezählt werden konnten (vgl. Stern 1925b: 423). Bekannt geworden ist Manasse Jacob, der nicht in der Lage war die durch Friedrich II. geforderten neuen Abgaben zu leisten und 1771 wegen Zahlungsunfähigkeit mit dem Bernauer Rat in Konflikt geriet und 1778 daher außer Landes verwiesen wurde. Um seinen Schutz aufrecht zu erhalten wurde Jacob verpflichtet, Manufakturwaren in großem Umfang abzukaufen und zu exportieren. (Vgl. Schenk 2010: 175ff.)

Ende des 18. Jahrhunderts, im Jahr 1777, eröffnete Isaak Benjamin Wulff gemeinsam mit dem Unternehmer Moses Daniel Itzig auf ausdrücklichen Wunsch Friedrich II. in Bernau eine Seidenmanufaktur. Da David Hirsch es in Potsdam mit seiner Manufaktur nicht schaffte, die Nachfrage nach Samt zu befriedigen, sollte Wulff auch gestattet werden, Samt in Bernau herzustellen. (Vgl. Meier 2007: 60f.; Schenk 2010: 176; Thekla 2011: 92, 152).

Später, im Jahr 1785, übernahm Markus Israel diese Fabrik gezwungenermaßen, damit er eine Generalprivileg erhielt, dass ihn rechtlich allen anderen Bürgern fast gleichstellte (vgl. Meier 2007: 204). Schon 1714 sollte Bernau den Seidenbau fördern, wogegen andere Städte aufgrund der neuen Konkurrenz intervenierten (vgl. Meier 2007: 76). Auch der Unternehmer und Philosoph Moses Mendelsohn hatte zwei Geschäftspartner in Bernau (vgl. Meier 2007: 200).

 

Literatur- und Quellen:

Göse, Frank (2002): Im Schatten der Krone. Die Mark Brandenburg um 1700. Potsdam.

Heise, Werner (1932): Die Juden in der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1571. Historische Studien. Berlin.

Jersch-Wenzel, Stefi: Juden und „Franzosen“ in der Wirtschaft des Raumes Berlin/Brandenburg zur Zeit des Merkantilismus. Berlin 1978. Einzelveröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin. Bd. 23.

Keuck, Thekla (2011): Hofjuden und Kulturbürger. Die Geschichte der Familie Itzig in Berlin. Göttingen.

Meier, Brigitte (2007): Jüdische Seidenunternehmer und die soziale Ordnung zur Zeit Friedrich II. Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Bd. 52, Neitmann, Klaus (Hrsg.) Berlin.

Schenk, Tobias (2010): Wegbereiter der Emanzipation? Studien zur Judenpolitik des „Aufgeklärten Absolutismus“ in Preußen (1763-1812). In: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Bd. 39, Duncker & Humblot. Berlin.

Stern, Selma (1925a): Der Preußische Staat und die Juden. Die Zeit Friedrich Wilhelm I. Teil 2. 2. Abteilung: Akten. Tübingen.

Stern, Selma (1925b): Der Preußische Staat und die Juden. Die Zeit des Großen Kurfürsten und Friedrich I. Berlin.

Quelle: http://germanjews.hypotheses.org/51

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3 Stellenausschreibungen in einem neuen Akademievorhaben

Im Rahmen des Akademievorhabens ‚Altägyptische Kursivschriften‘ sind insgesamt 3 Stellen ausgeschrieben: Für die Arbeitsstelle Mainz suchen wir eine/n Ägyptologen/in, für die Arbeitsstelle Darmstadt suchen wir eine/n Ägyptologen/in und eine/n Computerphilologen/in. Mehrfachbewerbungen sind möglich.

Am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt sind zum 1. April 2015 im neu einzurichtenden Vorhaben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz „Altägyptische Kursivschriften: Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen“ (Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Details siehe: http://www.uni-mainz.de/presse/62743.php) im Rahmen einer Kooperation zwischen Technischer Universität und Akademie folgende Stellen zu besetzen:

1 wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Ägyptologie- Kenn-Nr. 18

(1,0 EG 13 TV-TU ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-TU)

Aufgabengebiete:

  • Bearbeitung einer Entwicklungsstufe des Hieratischen bzw. der Kursivhieroglyphen mit Erstellung von Paläographien sowie Auswertungen nach verschiedenen Gesichtspunkten
  • Digitale Verarbeitung kursiver Schriftzeichen nebst eigenhändigem Zeichnen
  • Projektbezogene Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in den Modulen zur Schreibpraxis und Didaktik des Hieratischen, auch in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Ägyptologie mit einem philologischen Schwerpunkt
  • Sehr gute Kenntnisse des Hieratischen
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Erfahrung in der Anwendung von Digitalisierung in den Geisteswissenschaften
  • Kenntnisse über die Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

 Im Rahmen der Beschäftigung wird Gelegenheit zur Weiterqualifizierung gegeben.


1 wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Informationstechnik/Computerphilologie – Kenn-Nr. 19

(1,0 EG 13 TV-TU ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-TU)

Aufgabengebiete:

  • (Weiter-)Entwicklung von wissenschaftlichen, plattformübergreifenden (PC und Mac) Paläographie-Datenbanken (Mediendatenbank und Metadatenbank) zur Schriftgeschichte des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen
  • Recherche und ggf. Entwicklung von Programmen zur Zeichenerkennung
  • Erstellung und Pflege einer Online-Präsenz mit Web-Portal
  • Projektbezogene wissenschaftliche Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium in einem einschlägigen altertumswissenschaftlichen Fachgebiet oder dem IT-Bereich
  • Mehrjährige Berufserfahrung in den Digital Humanities und in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Informatik und Geisteswissenschaften
  • Kenntnisse im Bereich digitaler Forschungsinfrastrukturen, computergestützter Analyseverfahren, Metadaten-Verarbeitung, Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

Im Rahmen der Beschäftigung wird Gelegenheit zur Weiterqualifizierung gegeben.

Es wird darauf hingewiesen, dass eine weitere Stelle (wiss. Mitarbeiter/in Ägyptologie) im Kontext des Projekts an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ausgeschrieben ist.

Dienstort ist die Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Landwehrstraße 50A).

Die Technische Universität Darmstadt ist bestrebt, den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen Bereich zu erhöhen, und bittet daher entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen, sich zu bewerben.

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Interessentinnen und Interessenten werden gebeten, ihre Bewerbungsunterlagen schriftlich und mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 31. Januar 2015 mit Angabe der Kenn-Nummer an die

Dekanin des FB 2
– Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften –
Dolivostr. 15
64293 Darmstadt

zu senden oder an folgende E-Mail-Adresse: sprachli@linglit-tu-darmstadt.de.

Es wird gebeten, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.

A k a d e m i e  d e r  W i s s e n s c h a f t e n  u n d  d e r  L i t e r a t u r | M a i n z

Stellenausschreibung

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sucht für das Akademievorhaben „Altägyptische Kursivschriften: Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen“ (Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Details siehe: http://www.uni-mainz.de/presse/62743.php) in der Arbeitsstelle an der JGU Mainz zum 1. April 2015 und zunächst befristet bis zum 31. März 2017 (mit der Option auf Verlängerung) eine/einen Wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter Ägyptologie (1,0 EG 13 TV-L ggf. teilbar in 2 x 0,5 EG 13 TV-L).

Die Stelle ist im Kontext der Weiterqualifizierungsinitiative der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften zu sehen. Ziel ist es, einen sichtbaren Beitrag zur Weiterqualifizierung des besonders begabten wissenschaftlichen Nachwuchses zu leisten, weshalb der/dem künftigen Stelleninhaber/in die Gelegenheit zur Anfertigung einer Qualifikationsarbeit (Promotion bzw. Habilitation) innerhalb der Projektarbeit eingeräumt werden kann.

 Aufgabengebiete:

  • Bearbeitung einer Entwicklungsstufe des Hieratischen bzw. der Kursivhieroglyphen mit
  • Erstellung von Paläographien sowie Auswertungen nach verschiedenen Gesichtspunkten
  • Digitale Verarbeitung kursiver Schriftzeichen nebst eigenhändigem Zeichnen
  • Projektbezogene Publikationen
  • Planung und Durchführung von Workshops und Tagungen
  • Mitarbeit in den Modulen zur Schreibpraxis und Didaktik des Hieratischen, auch in der Lehre
  • Engagement bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Vorhabens

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Ägyptologie mit einem philologischen Schwerpunkt
  • Sehr gute Kenntnisse des Hieratischen
  • Nachhaltiges Interesse für Handschriften und Schriftkultur
  • Kenntnisse über die Konzeption und Anwendung von wissenschaftlichen Datenbanken
  • Erfahrung in der Anwendung von Digitalisierung in den Geisteswissenschaften
  • Teamfähigkeit und Organisationstalent

Es wird darauf hingewiesen, dass zwei weitere Stellen (wiss. Mitarbeiter/in „Ägyptologie“ und „Informationstechnik/Computerphilologie“) im Kontext des Projekts an der Technischen Universität Darmstadt ausgeschrieben sind.
Die Akademie ist bestrebt, den Anteil von Wissenschaftlerinnen in der Forschung zu erhöhen, und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

Bewerbungen sind schriftlich mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 31. Januar 2015 zu richten an den:
Generalsekretär der
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Geschwister-Scholl-Str. 2
55131 Mainz
oder per Mail an Generalsekretariat@adwmainz.de
Es wird gebeten, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4594

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Aufruf zur Unterstützung von Syriza

Bei den kommenden Wahlen in Griechenland besteht die realistische Möglichkeit, dass mit Syriza eine Partei die Mehrheit erhält, die Alternativen zu Neoliberalismus und Austeritätspolitik anstrebt; kein Wunder, dass in deutschen und österreichischen Zeitungen ob dessen eine Kampagne lanciert wurde, die einen etwaigen Wahlsieg von Alexis Tsipras als Gefahr für die EU an die Wand malt. Wer der gegenteiligen Ansicht ist und Syriza als Hoffnung nicht nur für Griechenland, sondern für ganz Europa betrachtet, hat nun die Möglichkeit, folgenden Aufruf zu unterschreiben: Change Greece – Change Europe – Change4all

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022387089/

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