„Wir haben schon mal angefangen ..“ – Als Freies Radio noch illegal war

aufkleberEin Beitrag von Jan Bönkost (Bremen)

Im Juni 1980 wird die “Republik Freies Wendland” auf dem Bohrplatz 1004 mit einem der bisher größten Polizeieinsätze der BRD geräumt. Die aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Presse muß dafür das Gelände verlassen. Als erster wird ein NDR-Reporter unter Gewaltandrohung vom Platz entfernt, weil er live im Radio von der Räumung berichten wollte. „Anweisung von oben“ heißt es von der Polizei: „Wenn der Bademeister das Bad schließt, dann kommt auch kein anderer mehr rein“.

Doch der Ausschluß der Öffentlichkeit wird von Radio Freies Wendland durchbrochen. Den ganzen Tag über berichtet der illegale Sender live vom Dorfplatz der Atomkraftgegner*innen: „Das wichtigste ist ja, daß das ganz, ganz viel Leute mitkriegen, direkt, wie das hier abläuft, was für eine Stimmung unter uns ist und daß von uns keinerlei Gewalt ausgeht.“ Der gesamte Landkreis hängt am Radio. Erst kurz bevor die Räumung abgeschlossen ist, vergraben die Radiomacher*innen ihr Mikrofon, um nicht entdeckt zu werden.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/03/03/wir-haben-schon-mal-angefangen-als-freies-radio-noch-illegal-war/

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The Return of #DADA (Konferenz, Zürich, 7-9 Apr 16)

The Return of DADA / Die Wiederkehr von DADA / Le Retour de DADA

Internationale Tagung, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich, CH,
(7.4., 14:00-18:30 / 8.4., 10:00-19:00 / 9.4., 10.00-12:30)

Konzeption und Organisation: Prof.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/03/03/the-return-of-dada-konferenz-zuerich-7-9-apr-16/

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Tresantis (Hg.): Die Anti-Atom-Bewegung. Geschichte und Perspektiven; 2015

Anti_Atom_Cover__Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten in NRW ist es eine Meldung wert: Im Dreiländereck, kurz hinter Aachen, knapp 100 Kilometer süd-westlich von Düsseldorf, steht auf belgischer Seite in Tihange ein vor sich hin rottendes Atomkraftwerk – in trotz Sicherheitsbedenken bald wieder voller Nutzung. Die Büchse der Pandora direkt vor der Haustür. Die Städteregion Aachen hat jüngst beschlossen, gegen jeden weiteren Betrieb des AKW zu klagen. Zeit, sich über Geschichte und Perspektiven einer autonomen Anti-AKW-Bewegung Gedanken zu machen. Das Herausgeber*innen-Kollektiv Tresantis bringt hierzu Anregendes zusammen.

Der Weg der Klage war es nie. Ein großer Teil der Anti-AKW-Bewegung beruhte vielmehr auf Selbstorganisation und auf direkter Aktion an den Zufahrtswegen bis hin zu gelegentlicher Militanz an den Bauzäunen. Mit dem Ende 2015 erschienenen Buch „Die Anti-AKW-Bewegung“ hat das Schreib- und Herausgeber*innen-Kollektiv Tresantis jetzt einen druckfrischen, wichtigen Beitrag zur Geschichte und Praxis jenes Teils des anti-atomaren Protestes vorgelegt, der nicht Bestandteil der Eventindustrie der großen Campaigning-Strukturen aus Umwelt- und Naturschutzorganisationen oder Kapitalismus- und Lobby-kritischen Organisationen wie BUND, campact oder attac ist(1). Damit ist eine empfindliche Lücke zur Bewegungsgeschichte gefüllt, die hilft zu begreifen, was es heißt, gegen Atomkraft und gegen eine auf Nukleartechnik fußende Energiepolitik eingetreten und standhaft geblieben zu sein.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/02/28/tresantis-hg-die-anti-atom-bewegung-geschichte-und-perspektiven-2015/

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#mustread. Erste Ausgabe von „Arbeit – Bewegung – Geschichte“ ist erschienen

A-B-G-Logo-300x285Arbeiterbewegung (und Geschichte der Arbeiterbewegung) erlebt derzeit ein Revival. Sowohl ein kleines in der Akademie und ein mittleres in der realen Arbeits-Welt. Ein Zeichen für das letzte sind die Zunahme von Arbeitskämpfen, auch im globalen Norden, eines für das erste die Ausbreitung der „Global Labour History“ (GLH) in der vor allem internationalen Arbeits- und Arbeitergeschichte. GLH nimmt auch Formen von „Arbeit“ jenseits des klassischen, männlichen Normalarbeitsverhältnisses in den Blick: Sklaverei, Sex-Arbeit, prekarisierte und Care-Arbeit.

Arbeit – Bewegung – Geschichte versucht die Erneuerung der Arbeitergeschichtsschreibung oder besser: des Verfassens der Geschichte der arbeitenden Menschen und ihrer Versuche, sich zu organisieren, mit voranzutreiben. Von 2002 bis 2015 erschien diese Zeitschrift unter dem Namen JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Vorher, und das bedeutet konkret seit der Gründung 1969 bis 1989/90, war sie die offizielle Fachzeitschrift der DDR zum Thema, herausgeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und hieß Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung (BzG). Nach der Abwicklung der DDR wurde sie von DDR-sozialisierten HistorikerInnen ehrenamtlich weiter getragen – und geprägt. Dieser Ost-Nimbus war aber auch ein Hindernis bei der Weiterentwicklung der Zeitschrift hin zu weitergespannten Themen und zur Platzierung als Zeitschrift, die im wissenschaftlichen Diskurs nicht ignoriert werden kann.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/02/09/mustread-erste-ausgabe-von-arbeit-bewegung-geschichte-ist-erschienen/

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CfP: Künstlerischer und politischer Aktivismus (Arbeitstitel)

Call for Papers, PERIPHERIE, Ausgabe 144 (erscheint November 2016)

Im Heft 144 möchte sich die PERIPHERIE schwerpunktmäßig mit der Verschränkung von künstlerischem und politischem Aktivismus auseinandersetzen. Die Begegnung, das Zusammenspiel, die Vermischung von künstlerischer Aktion und sozialer Bewegung ist kein neues Phänomen.
Von Künstler_innen bzw. Bild- und Graphikexpert_innen gestaltete Transparente, Flugblätter, Plakate und Wandbilder geben politischen Inhalten eine ästhetische Form. Gleiches gilt auch für engagiertes Liedgut, Prosa, Lyrik, Graffiti, Film und Fotografie. Performative Konzepte wie das Theater der Unterdrückten stellen temporäre Aktionsräume im öffentlichen Raum her, die auf Missstände hinweisen und in denen mit alternativen Handlungsweisen experimentiert wird. Auf ähnliche Weise intervenieren Aktivist_innen der Kommunikationsguerilla, um Zonen zu produzieren, in denen Unsichtbares sichtbar wird. Auch die in den letzten Jahren populär gewordenen Urban-Gardening- oder Guerilla-Gardening-Projekte greifen unmittelbar in die Stadtgestaltung ein, schaffen neue soziale Handlungs- und Kommunikationsräume. Zugleich aber werden sie als Kunstform in das warenförmige Betriebssystem Kunst aufgenommen, beispielsweise auf der letzten documenta in Kassel.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/01/29/cfp-kuenstlerischer-und-politischer-aktivismus-arbeitstitel/

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First Conference of the European Labour History Network – Turin

Video von der Eröffnung der First Conference of the European Labour History Network in Turin (14.12. 2015) – auf dem Podium Marcel van der Linden und Geoff Eley und zwei weitere weiße Männer über 50 …. #50prozent


Einsortiert unter:Arbeiterbewegung, Erfahrungen, Erinnerung, Geschichtspolitik, Globalgeschichte, Historiker, Linke Debatte, Meinung, Methodik, Sozialgeschichte, Veranstaltung, Vermittlung

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/12/21/first-conference-of-the-european-labour-history-network-turin/

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“Konformistische Rebellion” – neues Heft von “Freie Assoziation” erschienen

PSY FA-2-15 150411 COV.inddSoeben ist die zweite Ausgabe der Zeitschrift Freie Assoziation unter der neuen HerausgeberInnenschaft der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie (GfpS) erschienen.

Das Heft 2/2015 beschäftigt sich unter dem Titel Konformistische Rebellion mit allerlei reaktionären Bewegungen, von den Montagsmahnwachen über Pegida und FPÖ bis zum Islamischen Staat (Inhaltsverzeichnis und Leseprobe als PDF-Datei).

Zu den Hauptbeiträgen des Heftes: Der österreichische Rechtsextremismusexperte Heribert Schiedel untersucht in seinem Beitrag ›Abendland in Christenhand!‹ Autoritäre und rassistische Mobilisierungen in der Post-Demokratie am Beispiel von PEGIDA und der FPÖ, wie sich soziale Ängste in rassistischen Hass verwandeln, die Legitimitätskrise der repräsentativen Demokratie in der Forderung nach einer “identitären Demokratie” mündet und welche unterschiedlichen Rollen dabei dem antimuslimischen Rassismus und dem Antisemitismus zukommen.
Der psychoanalytische Sozialpsychologe Tom Uhlig analysiert in seinem Text Wahnmachen. Eine Adoleszenzkrise des völkischen Protests das verschwörungstheoretische Denken, wie es sich auf den „Montagsmahnwachen für den Frieden“ manifestierte. In der wahnhaften Konstruktion einer “sinistren Fremdgruppe”, der alles Böse zugeschrieben wird, zeige sich eine regressive Kapitalismuskritik, der es darum gehe, das (völkische) Kollektive projektiv zu reinigen.



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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/12/16/konformistische-rebellion-neues-heft-von-freie-assoziation-erschienen/

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#mustread: Aktivist_innen erzählen vom Älterwerden und Weiterkämpfen

IMG_0311In „dabei geblieben“ erzählen „Aktivist_innen vom Älterwerden und Weiterkämpfen“. Mit den von Rehzi Malzahn geführten 26 Interviews und Selbstzeugnissen politischer Menschen können wir Entdeckungsreisen zu den Untiefen und auf die Berggipfel autobiographischer Rückblicke machen, und uns selbst fragen: Werde ich dabeibleiben? Und wenn ja … warum? Warum vielleicht nicht? Oder: jetzt erst recht!?

Das Mantra von der Klage über die Autonomen als Jugendbewegung und über ihre Resistenz gegenüber Neuerungen, über ihren moralischen Rigorismus und ihre unpolitische, subkulturelle Nischenstrategie ist schon mindestens 30 Jahre alt. Bereits 1986 schreiben die sprachmächtigen Mitglieder der autonomen l.u.p.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/11/29/mustread-aktivist_innen-erzaehlen-vom-aelterwerden-und-weiterkaempfen/

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Expertise “Lesbische Existenz 1945-1969. Aspekte der Erforschung gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung lesbischer Frauen…”

cover_lesbische_existenzEndlich ist die Expertise “Lesbische Existenz 1945-1969. Aspekte der Erforschung gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung lesbischer Frauen mit Schwerpunkt auf Lebenssituationen, Diskriminierungs- und Emanzipationserfahrungen in der frühen Bundesrepublik” als Printprodukt erschienen.

Sie wurde von Christiane Leidinger im Auftrag der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen erarbeitet und im  Dezember 2014 abgeschlossen.

Leidinger bietet darin einen Forschungsüberblick zu Cis-Lesben, gibt Hinweise zu (potentiellen) Quellen sowie Datenbanken und macht Vorschläge für mögliche Forschungsprojekte, u.a. zu kollektiver Organisierungsgeschichte, zu Subkultur, zu Lesben und “Fürsorge”, zu Psychiatrie, zu Straf-/verwaltungsrechtlichem Vorgehen, zur juristischen und medialen Konstruktion sowie Studien zu und mit folgenden sozialen Gruppen: Lesben of color, lesbische Arbeitsmigrantinnen, working class/poverty Lesben und Lesben mit Behinderungen.

Die 124 Seiten umfassende Publikation kann über die Senatsverwaltung kostenlos bestellt werden (e-mail: broschuerenstelle@senaif.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/11/13/expertise-lesbische-existenz-1945-1969-aspekte-der-erforschung-gesellschaftlicher-ausgrenzung-und-diskriminierung-lesbischer-frauen/

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An die Arbeit! Die ITH-Tagung diskutierte in Berlin über Arbeit und Nichtarbeit

Arbeit, Arbeitskämpfe, Arbeiterbewegung – seit dem 19. Jahrhundert sind dies zentrale Begriffe, die „soziale Frage“ oder „Arbeiterfrage“ wurde beantwortet durch Sozialreform wie Sozialismus und definierte damit neue Achsen politischen Denkens. Doch was ist eigentlich Arbeit? Diese Frage stellten sich Historikerinnen und Historiker auf der ITH, der „International Conference of Labour and Social History“, die vom 17-19. Dezember in Berlin stattfand.

Die seit 1964 jährlich stattfindende „Linzer Konferenz“ der „HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen“ musste wegen Renovierungsarbeiten ihren Tagungsort in Österreich räumen, fand aber im Wissenschaftszentrum Berlin am Reichpietschufer einen würdigen Ersatz. Die Straße ist benannt nach Max Reichpietsch, Anführer der Matrosenrevolte von 1917 und Märtyrer der Arbeiterbewegung. Doch war Reichpietsch Arbeiter? Vom Milieu her vielleicht, von der Profession wohl kaum – ein Zwangsdienst leistender Matrose produziert keinen Mehrwert, nackter Zwang „motiviert“ ihn zu seiner Tätigkeit.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/10/01/an-die-arbeit-die-ith-tagung-diskutierte-in-berlin-ueber-arbeit-und-nichtarbeit/

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