Mobile History – Apps für Geschichtsinteressierte, Apps für Historiker?

 

Nach drei Monaten ist endlich wieder Zeit für einen Blogbeitrag. Auch wenn mich in der letzten Zeit eher andere Dinge beschäftigt haben, – wissenschaftliche Theorie und fachjournalistische Praxis – sind dabei ein paar Blogideen entstanden, die mit dem Arbeitsalltag in beiden Bereichen zusammenhängen, mit Apps und Tools – und natürlich der Geschichte.

Apps für (Geschichts-)Museen gibt es in der Zwischenzeit in geraumer Zahl. Sie bieten meist entweder Informationen wie Öffnungszeiten und Grundlegendes über das Haus oder dienen als Guides zu Dauer- oder Sonderausstellungen. Davon abgesehen gibt es nur wenig andere mobile Anwendungen, wie mir Dorian Iris Gütt, Spezialistin für dieses Thema mit einem zugehörigen Blog, kürzlich auf einer Tagung erklärte. Individuellere digitale Aufbereitungen, etwa als virtuelle Museen mit Gamification-Aspekten oder interaktive Reisen zu antiken Stätten, stehen bisher eher als Websites zur Verfügung.

Apps für Geschichtsinteressierte

Auf Apps zur Geschichtsvermittlung außerhalb von Museen bin ich auf der re:publica im letzten Jahr das erste Mal auf aufmerksam geworden und seitdem auf einige spannende Beispiele gestoßen. Dort präsentierte Guido Brombach das Educaching – eine App, die die Bundeszentrale für Politische Bildung mitentwickelt hat und die auf Basis von Geocaching-Schnitzeljagden historische Informationen rund um die moderne Geschichte Berlins mit einer spielerischen Suche nach der Vergangenheit verbindet. Gedacht war die App ursprünglich für Schulklassen, ist aber genauso anwendbar für Familien oder Erwachsene, die historische Stätten und Zusammenhänge nicht mit Führungen oder Audioguides entdecken wollen. Bei dieser Gamification-Umsetzung spielt für das Lernpotenzial wohl die größte Rolle, dass die Inhalte selbst erarbeitet werden. Zudem lenkt der Spaßfaktor vom lernen müssen ab. Apps wie diese oder auch jene zum Jüdischen Köln von Pausanio oder zur Burg Katzenstein aus dem Haus Zentourio bauen auf multimediale Inhalte, auf Abwechslung und überraschende Wendungen. Auch diese App überträgt die wechselhafte Geschichte der Burg in eine spielerische Form. Sie verzichtet auf den location-based Ansatz und kann zuhause auf der Couch ebenso durchgespielt werden, wie vor Ort mit dem zugehörigen Audioguide. Da die App auf einer Idee der Herstellerfirma basiert, ist sie kostenpflichtig. Ob die Idee, einen historischen Ort mit einer App bekannter zu machen, sich in dieser Form schon rentiert, bleibt abzuwarten. Die Idee des Edu- oder Historycaching findet in der Zwischenzeit aber vielfach Verwendung, auch wenn bei den Verantwortlichen noch viele Zweifel bezüglich des Nutzens und der Rentabilität oder Angst vor möglichem Missbrauch der Informationen besteht, wie Tanja Praskes Nachbericht zur Podiusmdiskussion „Geschichte als App – Neue Weg der Vermittlung“ am 20. Juni 2013 in München zeigt.

Einen anderen Weg schlagen Apps wie Capsuling.me oder Zeitfenster ein (dessen Entwickler im letzten Jahr eine der Kreativ-Piloten-Awards gewonnen haben). Diese Apps wollen nicht vornehmlich belehren und Informationen liefern, sondern unterhalten. Dazu nutzen sie sowohl das Empfehlungsmarketing als auch Social- und location-based Faktoren. Hier sollen historische Orte in den verschiedenen Phasen und Epochen ihrer Geschichte greifbar werden. Dazu bieten die Entwickler für viele Stätten, wie das Brandenburger Tor, historische Fotos, die vor Ort den Unterschied zwischen damals und heute zeigen können. Aber auch die Nutzer können moderne oder alte Fotos oder Darstellungen hochladen und anderen zur Verfügung stellen. Bei Capsuling.me kann der Nutzer zudem Botschaften oder Bilder mit einem bestimmten Punkt verknüpfen, die von anderen nur an demselben Punkt abgerufen werden können.

Die historischen Outdoor-Apps, die es bisher gibt, widmen sich v.a. der Zeitgeschichte und dem Mittelalter, die Antike spielt eher bei den Museumsapps eine Rolle ­– wahrscheinlich, weil die Museen hier bereits einen entscheidenden Schritt weiter sind, als die archäologischen Landesämter, für die sich die Vermarktung ihrer unbekannteren Freiland-Fundstellen bisher schwieriger gestaltete und deswegen eher im Hintergrund stand. Auch hierfür gibt es aber durchaus nur Zielgruppen und immer stärker auch die Erwartung von Seiten der Touristen und Besucher, auf so etwas zurückgreifen zu können. Zudem können die immer wieder thematisierten Diskussionen um den Sinn archäologischer Ausgrabungen in Deutschland ein Grund sein, die Bedeutung solcher Orte und ihrer Erkenntnisse mehr zu präsentieren, als es bisher der Fall war.

Apps für Historiker

Bei diesen verschiedenen Ideen spielen neue Rahmenbedingungen für Marketing, Geschichtsvermittlung und Ansätze wie location-based-Services und augmented reality natürlich die grundlegende Rolle. Was zwischen den zahlreichen Apps jedoch fehlt, sind solche, die auch für den Arbeitsalltag hinter der Kamera, für Journalisten, Historiker, Archäologen oder Museumspädagogen anwendbar sind. Für Naturwissenschaftler wurde hier bereits einiges vorgelegt – Apps, die Formeln ausrechnen, Geigerzähler und Sternenkarten. Auch wenn die Zielgruppe Fachleute natürlich wesentlich kleiner ist, als die der Touristen, besteht hier eine Marktlücke, da sie hilfreiche Anwendungen wahrscheinlich regelmäßiger benutzen würden und eher bereit wären, aufgrund dieser Nutzbarkeit für gute Produkte Geld zu bezahlen. Spannend so z.B. Plagiatsfinder-Apps sein, inwieweit sie auf dem Tablet oder Smartphone Vorteile gegenüber der Anwendung auf einem Rechner bieten, ist offen. Spannender wären hier Anwendungen, die auch in der Bibliothek, im Archiv, bei Tagungen, längeren Bahnreisen oder auf einer Ausgrabung das Arbeiten erleichtern.

  • Ein echtes Desiderat ist so meiner Meinung nach eine Citavi-App, mit der man beispielsweise abfotografierte ISBN-Codes direkt in ein Projekt laden und mit Anmerkungen versehen kann.
  • Ähnliches gilt für Projektkoordinations-Tools, die neben interner Kommunikation die Möglichkeit bieten, gemeinsam erstellte Texte zu überarbeiten, Aufgaben zu verwalten, zu schauen, was dringend zu erledigen gilt usw.
  • Mit beiden eng in Verbindung steht entsprechend digital oder multimedial aufbereitete Fachliteratur, Tagungsprogramme oder -paper. Ein PDF hält hier längst nicht alle Optionen bereit, die ein E-Book-Format bieten kann. Dazu gehören exportierbare und mit einer Arbeitsgruppe teilbare Notizen, hinterlegte Quellenauszüge im Original, Bilder und Karten in guter Auflösung, inhaltliche Querlinks oder Verweise zu online verfügbarer Literatur.
  • Auch die Ausgrabungspraxis beinhaltet eine Vielzahl an Tätigkeiten, die mit einer App erleichtert werden könnten.
  • Eine erste Idee, auf die ich gestoßen bin, ist, das Smartphone als 3D-Scanner zu verwenden und Funde damit direkt in eine digitale datenbanktaugliche Form zu übertragen.

Im Online-Bereich gibt es in der Zwischenzeit eine Vielzahl an Tools und Websites, die die Arbeit des Historikers erleichtern können. Insgesamt fehlt es aber noch stark an Anknüpfungen an archäologische und historische Datenbanken – sowohl projektintern, als auch übergreifend. Im Museum, in der Bibliothek und auch auf der Ausgrabung könnte man damit schon vor Ort Vergleichsbeispiele oder Hinweise zur Bestimmung, aktuelle Literatur zum Thema oder Kollegen suchen, die in ähnlichen Bereichen forschen.

Viele Arbeitsbereiche des Historikers wurden speziell für Apps bisher sicher noch nicht entdeckt, vielleicht weil es uns selbst schwer fällt, die Einsatzmöglichkeiten in unserem Arbeitsalltag zu erkennen. Die wenigen Dinge, die mir dazu eingefallen, kamen vor allem durch Bahnfahrten und Tagungen, bei denen ich viele Ideen und to-dos vertagen musste, weil mir mit Tablet und Handy die Möglichkeiten fehlten. Wenn anderer weitere (und wahrscheinlich bessere) Ideen und Vorschläge dazu haben, würde ich sie gern in die Liste aufnehmen.

 

 

Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1038

Weiterlesen

Drei Reisestipendien für die DHd-Konfernez in Passau

digital-humanities-logoDie Digital Humanities im deutschsprachigen Raum DHd vergibt drei Reisestipendien in Höhe von jeweils 300,- EUR an Nachwuchswissenschaftler-/innen, die an der Jahrestagung vom 25.-28. März 2014 in Passau (wir berichteten) teilnehmen. Diese Förderung wird ermöglicht durch die European Association for Digital Humanities (EADH).
Bedingungen:

  • Teilnahmeberechtigt sind alle Nachwuchswissenschaftler/-innen, nicht älter als 40 Jahre, die als alleinige Autoren oder erstgenannte Hauptautoren einen Beitrag (Poster oder Vortrag) erfolgreich für die Tagung eingereicht haben
  • Erforderlich ist die Mitgliedschaft in DHd, die Registrierung für die Tagung sowie eine Bewerbung um das Stipendium (per E-Mail an moulin@uni-trier.de) bis spätestens 1. März 2014. Der E-Mail beizufügen ist eine PDF-Datei mit tabellarischem Lebenslauf (max. 1 Seite) sowie der Nachweis, dass der Beitrag für die Tagung angenommen wurde inkl. Ergebnisse der Begutachtung
  • Die Preisträger verpflichten sich, bis spätestens zwei Wochen nach Konferenzende einen einseitigen Bericht über ihre Erfahrungen auf der Tagung zu verfassen und an das Programmkomitee (moulin@uni-trier.de) zu schicken

Auswahlkriterien:

  • Qualität des Abstracts, insbesondere nach den Kriterien Originalität und Innovation
  • Qualität des Vortrags / Posters

Die Preisträger werden auf der Mitgliederversammlung des DHd während der
Tagung benannt. Die Stipendien werden nur an Anwesende vergeben.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2957

Weiterlesen

App Fontes: Die App für’s Archiv und die Handschrift

Seit kurzem ist eine Smartphone taugliche Version des e-Learning Programms «Ad fontes» – Eine Einführung in den Umgang mit Quellen im Archiv verfügbar. Unter http://www.adfontes.uzh.ch/mobile/ wird für alle – kostenfrei und plattformunabhängig – Hilfen im Umgang mit handschriftlichen Dokumenten angeboten. Beim ersten Aufruf der Seite versucht sich App Fontes komplett herunterzuladen, damit auch im offline Modus der Betrieb garantiert werden kann. (Eine Anleitung zur Installation findet sich unter: adfontes.uzh.ch/1410.php, ebenfalls Verfügbar eine Einführung zur App und Kommentare vom Projektleiter per Video) Bislang  sind vier Hilfsmittel und […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6554

Weiterlesen

EINBLICKE: eine Veranstaltungsreihe des Stadtarchiv München

Mit der Veranstaltungsreihe “Einblicke” möchte das Stadtarchiv München monatlich interessierten Besuchern die Möglichkeit bieten, einen Einblick in die Arbeit des Archivs zu erhalten. Das Themenspektrum reicht von praktischen Einführungen in die Bestände und Recherchemöglichkeiten, Lesekurse und Führungen, bis zu Vorstellungen einzelner Bestände und Arbeitsergebnissen.
Das Programm für das erste Halbjahr 2014 ist gewohnt abwechslungsreich, wobei ein kleiner Fokus auf dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs liegt.

Di, 28. Januar 2014, 18.30 Uhr
Die Münchner Stadtchronik
Dr. Brigitte Huber stellt das offizielle Tagebuch der Stadt München anhand Einträge aus dem Jahr 1914 vor.

Di, 18. Februar 2014, 18.30 Uhr
Blick in die Restaurierungswerkstatt
Margaretha Eisenhofer berichtet über ihre Arbeit.
Telefonische Anmeldung (ab 10. Februar) erforderlich! Tel. (0 89) 2 33-03 08

Sa, 8. März 2014, 10 -17 Uhr – Tag der Archive
Münchner Frauen in den Kriegs- und Nachkriegsepochen des 20. Jahrhunderts.
Dokumente aus den Akten und Sammlungen des Stadtarchivs München (Ausstellung)
Außerdem: Führungen durch die Ausstellung (11/15 Uhr), das Magazin der Fotosammlung (13 Uhr) und das allgemeine Archivmagazin (10/12/14 Uhr). Der Lesesaal und das Ben-Chorin-Zimmer sind geöffnet.
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo bis Do 9-18 Uhr; Mi, Fr 9-12 Uhr (bis 11. April)

Di, 18. März 2014, 18.30 Uhr
Gesucht und (hoffentlich) gefunden!
Anton Löffelmeier M.A. stellt klassische und digitale Recherche-Möglichkeiten im Stadtarchiv vor.

Di, 8. April 2014, 18.30 Uhr
Schiffe mit Namen „München“ (1892-1972)
Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs, präsentiert überraschende Quellenfunde
aus den Beständen des Hauses.

Di, 15./22. Mai 2014, 18.30 Uhr
Lesekurs „Sütterlin“ – Einführung in das Lesen der Deutschen Schreibschrift.
Der Kurs besteht aus zwei Terminen. Die Teilnahme ist nur nach telefonischer Anmeldung (ab Mo, 5. Mai 2013) möglich! Tel. (089) 233-0308. Teilnahmegebühr: 16 Euro

Di, 27. Mai 2014, 18.30 Uhr
Biografische Recherchen
Britta Meierfrankenfeld erläutert die für die Familien- und Personenforschung wichtigen Quellengattungen im Stadtarchiv.

Di, 3. Juni 2014, 18.30 Uhr
Das Archiv der Zukunft
Dr. Daniel Baumann berichtet über digitale Langzeitarchivierung in Theorie und Praxis.

Wo? Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, 80797 München.
Eintritt frei! (wenn nicht anders angegeben)

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1508

Weiterlesen

JOBS: SUB Göttingen sucht wiss. DH-MitarbeiterInnen im Projekt “IDIOM – Interdisciplinary Dictionary of Classic Mayan”

mexiko_mayas_codex_foto_quetza_redaktion_mkDas zum 01.01.2014 an den Start gegangene Interdisciplinary Dictionary of Classic Mayan (IDIOM) will auf der Grundlage einer systematischen Dokumentation der bisherigen Forschung und der digitalen Erschließung des gesamten, aus tausenden datierter Schriftträger bestehenden Textkorpus die Grundlage für die systematische Analyse des Wortschatzes und der Grammatik der Schriftsprache und damit zur vollständigen Entzifferung der Maya-Hieroglyphenschrift legen. Die technische Umsetzung baut auf TextGrid auf, einer Virtuellen Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften mit Repository für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten.

Das von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderte Vorhaben entsteht unter fachwissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Nikolai Grube von der Abteilung für Altamerikanistik, Universität Bonn.

Die SUB Göttingen / Abt. Forschung & Entwicklung als Projektpartnerin sucht zum 01.05.2014 zwei wissenschaftliche MitarbeiterInnen (E 13 T-VL, 36 Monate) a) für die Datenmodellierung und Konzeption des Metadatenschemas sowie b) für die informationswissenschaftliche Umsetzung des Vorhabens mit der VFU TextGrid.

Stelle 1 (zur Ausschreibung)

Aufgaben:

  • Entwicklung einer Datenstruktur (XML/TEI) und Dateningest in das TextGrid Laboratory/Repository
  • Konzeptionelle Begleitung der Portal-Entwicklung und dessen technische Umsetzung
  • Technische Einrichtung einer Erfassungsmaske für Objekte und Metadaten
  • Projektspezifische Anpassung der virtuellen Forschungsumgebung TextGrid
  • Support bei der Arbeit im TextGridLab
  • Konzeption fachspezifischer Workflows

Voraussetzungen:

  • Wissenschaftlicher Hochschulabschluss mit ausgewiesenen IT-Kenntnissen
  • Nachgewiesene Kenntnisse im Umgang mit digitalen Forschungsdaten
  • Kenntnisse in der Datenmodellierung (XML, RDF/RDFS)
  • Kenntnisse gängiger Webtechnologien (HTML, CSS, JavaScript)
  • Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Inschriftenforschung (Epigraphik)
  • Gute organisatorische Fähigkeiten, gutes Zeitmanagement
  • Hohe Kommunikationskompetenz, sehr gute Teamfähigkeit, gute Englischkenntnisse

 

Stelle 2 (zur Ausschreibung)

Aufgaben:

  • Entwicklung eines Metadaten-Schemas, Datenmodellierung
  • Erstellen eines Usability-Konzept für die technische Umsetzung
  • Vertretung des Projekts in relevanten internationalen Gremien (z. B. TEI-Consortium)
  • Dokumentation des Projekts und Erstellung von Hilfetexten
  • Definition von Suchfunktionen und Konzeption der Ergebnis-Darstellung unter Berücksichtigung linguistischer Konzepte

Voraussetzungen:

  • Wissenschaftlicher Hochschulabschluss aus dem Bereich der Bibliotheks- und Informationswissenschaft oder einer anderen Disziplin mit ausgewiesenen informationswissenschaftlichen Kenntnissen
  • Nachgewiesene Kenntnisse in der Datenmodellierung (XML, RDF/RDFS)
  • Vertiefte Kenntnisse internationaler Metadaten-Standards, insbesondere TEI
  • Vertiefte Kenntnisse im Bereich Normdaten und Kontrollierte Vokabularen
  • Nachgewiesene Erfahrung im Bereich Digital Humanities, Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Fragen der Inschriftenforschung (Epigraphik)
  • Sehr gute Teamfähigkeit, sehr gute Englischkenntnisse und Erfahrung in der internationalen Projektarbeit

Bewerbungsschluss ist der 15.02.2014.

Die vollständigen Ausschreibungen: http://www.sub.uni-goettingen.de/wir-ueber-uns/stellenangebote-ausbildung/

Infos zu IDIOM: http://www.iae.uni-bonn.de/forschung/forschungsprojekte/laufende-projekte/idiom-dictionary-of-classic-mayan/interdisciplinary-dictionary-of-classic-mayan-idiom

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2930

Weiterlesen

Schöner Bloggen: Bericht vom Blog-Workshop in Berlin #hypobln

Anne Baillot hatte Christof Schöch, Laurent Romary, Jan Hecker-Stampehl und mich (als Community Manager der Max Weber-Stiftung für de.hypotheses.org) als Vortragende zu einem Workshop “Wissenschaftliches Bloggen” ans Centre Marc Bloch in Berlin eingeladen. Unterstützt wurde der Workshop vom Centre Marc Bloch  und von DARIAH-EU.

Berlin war überraschend kalt, zumindest im Vergleich zur Wärme des Bonner Rheintals, doch wir wurden warm empfangen und noch viel schöner, es gab viele Teilnehmer (etwa 30), die der Einladung von Anne Baillot gefolgt sind und wissen wollten, wie wissenschaftliches Bloggen funktioniert. Die TeilnehmerInnen sind aus allen Ecken Deutschlands gekommen, nämlich aus Hamburg, München und Mainz, aber auch aus Kassel, Göttingen und Potsdam. Mit mir aus Bonn hatten wir also Vertreter aus der ganzen Republik versammelt. Über Twitter waren wir auch über Berlin und Deutschland hinaus vernetzt.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426278566738006016

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426630889838501888

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426601641929080832

Schon morgens bevor der Blog-Workshop begann, gab es eine gute Nachricht aus Paris für de.hypotheses.org: Viele Blogs haben nun eine ISSN von der Deutschen Nationalbibliothek zugeteilt bekommen. Im Prinzip sind das nur acht Zahlen, aber trotzdem freuten sich die anwesenden BloggerInnen über die erleichterte und genauere Zitierbarkeit ihrer Blogs.

https://twitter.com/Mareike2405/status/426611067914301440

Nach der Einführung von Anne Baillot hat Christof Schöch vortragen. Sein Thema war „Wissenschaftliches Bloggen im Kontext digitaler Publikationsmedien“.  Wir erlebten einen historischen Exkurs in die Anfänge des Internets und die Entwicklung der verschiedenen Medien dort.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426633649824759808

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426635845337370625

Besonders interessant fand ich die Verortung von wissenschaftlichen Blogs im Zentrum, wenn man die Dimensionen subjekt- vs. objektzentriert und monologisch vs. dialogisch nutzt, um verschiedene digitale Medien zu unterscheiden. Dabei hat Christof Schöch gut herausgestellt, dass Blogs wegen dieser zentralen Position sehr gut zur Vernetzung vieler verschiedener Medien geeignet sind.

Wissenschaftliches Bloggen im Kontext (PDF)
Christof Schöch, CC BY 4.0
Archiviert bei : https://zenodo.org/record/7704
Blog: http://dragonfly.hypotheses.org

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426642695449481216

Laurent Romarys (DARIAH-EU) Vortrag begann mit einer Antwort auf ein typisches (Fehl-)Argument gegen das digitale Publizieren, das er sogleich entkräftete: „Nein, meine Ideen werden mir nicht geklaut, wenn ich sie online stelle“. Laurent Romary verbarg nicht, dass er OpenScience und OpenAccess befürwortet. Er machte aber auch deutlich, wie extrem der Paradigmenwechsel ist, indem er eine Doktorarbeit zeigte, die noch die üblichen Copyright-Verweise enthielt: „Diese Arbeit darf nicht ohne Einwilligung, kopiert, verbreitet, etc. werden“ im Gegensatz zu den CreativeCommons-Lizenzen, die erstmal alles erlauben, unter der Bedingung, dass der Name genannt wird. Richtiges Zitieren gehört in jedem Fall zur guten wissenschaftlichen Praxis, doch die Verbreitung des Wissens wird durch freie Lizenzen deutlich erleichtert.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426643823050362880

Für alle, die OpenAccess befürworten und eben auch unter dieser Lizenz bloggen, bleibt wohl nur eins übrig, um gegen Widerstände anzukommen: Abwarten und Tee trinken. Oder eben: “Evangelize”.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426650318320185344

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426650736974626816

Laurent Romary sprach nicht nur über OpenAccess, sondern praktiziert ihn auch und stellte seine Folien nach dem Vortrag jedem Interessierten zum Nachlesen zur Verfügung.

BloggenDHD  (PDF)
Laurent Romary, CC BY 4.0
Blog: http://tags.hypotheses.org

Für Jan Hecker-Stampehl dient wissenschaftliches Bloggen vor allem zum Wissenstransfer. Er berichtete vom NordicHistoryBlog, das er zuerst alleine begonnen hatte, das sich aber mittlerweile zu einem ausgewachsenen Gruppenblog entwickelt hat.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426661098532511744

In den Zwischentönen merkte Jan Hecker-Stampehl an, dass Bloggen in der Wissenschaft nicht überall so gut aufgenommen wird und einige Widerstände zu überwinden waren. Dabei schließen sie eine Lücke im wissenschaftlichen Publizieren, wie er am Beispiel eines Blogartikels zum Fotografieren in Archiven zeigte. Solche Artikel würden vielleicht noch mündlich transferiert, aber in eine Zeitschrift würden sie es kaum schaffen. Dabei ist auch dieses praktische Wissen von großer Bedeutung für die Wissenschaft.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426664903219228672

Blogs: http://nordichistoryblog.hypotheses.org
http://hatn.hypotheses.org

Den letzten Vortrag hielt Anne Baillot mit einer Studentin des Seminars „WP als literaturwissenschaftliches Instrument – wppluslw“ und ihre Erfahrungen im Einzel- vs. Gemeinschaftsbloggen. Im Rahmen eines Seminars organisierte Sie einen Blog.

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426671503665811457

Die Studiernden mussten als Leistungsnachweis zum Ende des Seminars dort einen Artikel veröffentlichen. Anne Baillot stellt heraus, dass die Organisation bei einem Gemeinschaftsblog nicht zu unterschätzen ist. Doch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Blogs: http://wppluslw.hypotheses.org
http://digitalintellectuals.hypotheses.org

Am Nachmittag hieß es dann mit mir „hands on“ im Praxisteil . Für alle Teilnehmer wurden (nicht öffentlich sichtbare) Workshop-Blogs eingerichtet, so dass die Praxis des Bloggens eingeübt werden konnte. Die Software WordPress ist zwar sehr übersichtlich, doch trotzdem gibt es versteckte Funktionen und rechtliche Fallstricke, und manchmal funktioniert etwas einfach nicht, was immer dann besonders unterhaltsam für die Teilnehmer ist, wenn es dem Vortragenden selbst passiert.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426703667933491200

Doch bevor es losging, gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Dort zeigt sich, wie viele tolle Ideen es gibt, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden. Darunter war auch eine Teilnehmerin, die Blogs selbst als Forschungsobjekt untersuchen wollte.

Aber dann ging es auch schon in die Materie und all diese Themen wurden erst einmal vorgeführt bzw. besprochen und dann selbst nachvollzogen:

  • Wie logge ich mich ein?
  • Wie schreibe ich einen Artikel (mit Zitaten und Fußnoten, Bilder und Videos)?
  • Blogs und Recht: Impressum, Urheberrechte, CreativeCommons.
  • Wie baue ich ein Menü und gestalte das Design des Blogs?
  • Strategien: Wie soll ich bloggen? Worüber soll ich bloggen? Wie viel Zeit braucht das Bloggen? Welche Rolle spielen soziale Medien?
  • Wie gehe ich mit Kommentaren um? Wie bekomme ich Kommentare?

Zwischendurch ging ich zu den TeilnehmerInnen, beantwortete Fragen, richtete das WLAN ein oder riß mal eben ein Stromkabel mit, was gerade noch so einmal gut gegangen ist.

Nach vier Stunden hatten alle ihre ersten Artikel veröffentlicht, ihren Blog eingerichtet und Bilder mit CreativeCommons-Lizenz richtig zitiert. Zum Schluss war bei allen dann doch die Luft raus. Aber bestimmt trudeln in den nächsten Tagen ein paar Anmeldungen bei de.hypotheses.org ein.

Die Rückmeldungen zum Ende waren sehr positiv. So wurde einerseits vorgeschlagen, dass der Praxisteil gern länger sein könnte, damit man wirklich alle Funktionen einmal ausprobiert hat. Doch es wurde eingewendet, dass man nun zuerst das Gelernte anwenden möchte, bevor man weitere WordPress-Funktionen vertieft.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426754902442790912

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426776033048924160

Wer jetzt Lust auf einen Workshop hat, aber nicht dabei sein konnte, der kann sich das Tutorial-Video im „Bloghaus“ anschauen. In 50 Minuten führe ich dort alle Funktionen vor.

http://bloghaus.hypotheses.org/944

Über Ergänzungen oder Verlinkungen auf die neu entstandenen Blogs in den Kommentaren würde ich mich besonders freuen.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1919

Weiterlesen

Schöner Bloggen: Bericht vom Blog-Workshop in Berlin #hypobln

Anne Baillot hatte Christof Schöch, Laurent Romary, Jan Hecker-Stampehl und mich (als Community Manager der Max Weber-Stiftung für de.hypotheses.org) als Vortragende zu einem Workshop “Wissenschaftliches Bloggen” ans Centre Marc Bloch in Berlin eingeladen. Unterstützt wurde der Workshop vom Centre Marc Bloch  und von DARIAH-EU.

Berlin war überraschend kalt, zumindest im Vergleich zur Wärme des Bonner Rheintals, doch wir wurden warm empfangen und noch viel schöner, es gab viele Teilnehmer (etwa 30), die der Einladung von Anne Baillot gefolgt sind und wissen wollten, wie wissenschaftliches Bloggen funktioniert. Die TeilnehmerInnen sind aus allen Ecken Deutschlands gekommen, nämlich aus Hamburg, München und Mainz, aber auch aus Kassel, Göttingen und Potsdam. Mit mir aus Bonn hatten wir also Vertreter aus der ganzen Republik versammelt. Über Twitter waren wir auch über Berlin und Deutschland hinaus vernetzt.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426278566738006016

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426630889838501888

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426601641929080832

Schon morgens bevor der Blog-Workshop begann, gab es eine gute Nachricht aus Paris für de.hypotheses.org: Viele Blogs haben nun eine ISSN von der Deutschen Nationalbibliothek zugeteilt bekommen. Im Prinzip sind das nur acht Zahlen, aber trotzdem freuten sich die anwesenden BloggerInnen über die erleichterte und genauere Zitierbarkeit ihrer Blogs.

https://twitter.com/Mareike2405/status/426611067914301440

Nach der Einführung von Anne Baillot hat Christof Schöch vortragen. Sein Thema war „Wissenschaftliches Bloggen im Kontext digitaler Publikationsmedien“.  Wir erlebten einen historischen Exkurs in die Anfänge des Internets und die Entwicklung der verschiedenen Medien dort.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426633649824759808

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426635845337370625

Besonders interessant fand ich die Verortung von wissenschaftlichen Blogs im Zentrum, wenn man die Dimensionen subjekt- vs. objektzentriert und monologisch vs. dialogisch nutzt, um verschiedene digitale Medien zu unterscheiden. Dabei hat Christof Schöch gut herausgestellt, dass Blogs wegen dieser zentralen Position sehr gut zur Vernetzung vieler verschiedener Medien geeignet sind.

Wissenschaftliches Bloggen im Kontext (PDF)
Christof Schöch, CC BY 4.0
Archiviert bei : https://zenodo.org/record/7704
Blog: http://dragonfly.hypotheses.org

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426642695449481216

Laurent Romarys (DARIAH-EU) Vortrag begann mit einer Antwort auf ein typisches (Fehl-)Argument gegen das digitale Publizieren, das er sogleich entkräftete: „Nein, meine Ideen werden mir nicht geklaut, wenn ich sie online stelle“. Laurent Romary verbarg nicht, dass er OpenScience und OpenAccess befürwortet. Er machte aber auch deutlich, wie extrem der Paradigmenwechsel ist, indem er eine Doktorarbeit zeigte, die noch die üblichen Copyright-Verweise enthielt: „Diese Arbeit darf nicht ohne Einwilligung, kopiert, verbreitet, etc. werden“ im Gegensatz zu den CreativeCommons-Lizenzen, die erstmal alles erlauben, unter der Bedingung, dass der Name genannt wird. Richtiges Zitieren gehört in jedem Fall zur guten wissenschaftlichen Praxis, doch die Verbreitung des Wissens wird durch freie Lizenzen deutlich erleichtert.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426643823050362880

Für alle, die OpenAccess befürworten und eben auch unter dieser Lizenz bloggen, bleibt wohl nur eins übrig, um gegen Widerstände anzukommen: Abwarten und Tee trinken. Oder eben: “Evangelize”.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426650318320185344

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426650736974626816

Laurent Romary sprach nicht nur über OpenAccess, sondern praktiziert ihn auch und stellte seine Folien nach dem Vortrag jedem Interessierten zum Nachlesen zur Verfügung.

BloggenDHD  (PDF)
Laurent Romary, CC BY 4.0
Blog: http://tags.hypotheses.org

Für Jan Hecker-Stampehl dient wissenschaftliches Bloggen vor allem zum Wissenstransfer. Er berichtete vom NordicHistoryBlog, das er zuerst alleine begonnen hatte, das sich aber mittlerweile zu einem ausgewachsenen Gruppenblog entwickelt hat.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426661098532511744

In den Zwischentönen merkte Jan Hecker-Stampehl an, dass Bloggen in der Wissenschaft nicht überall so gut aufgenommen wird und einige Widerstände zu überwinden waren. Dabei schließen sie eine Lücke im wissenschaftlichen Publizieren, wie er am Beispiel eines Blogartikels zum Fotografieren in Archiven zeigte. Solche Artikel würden vielleicht noch mündlich transferiert, aber in eine Zeitschrift würden sie es kaum schaffen. Dabei ist auch dieses praktische Wissen von großer Bedeutung für die Wissenschaft.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426664903219228672

Blogs: http://nordichistoryblog.hypotheses.org
http://hatn.hypotheses.org

Den letzten Vortrag hielt Anne Baillot mit einer Studentin des Seminars „WP als literaturwissenschaftliches Instrument – wppluslw“ und ihre Erfahrungen im Einzel- vs. Gemeinschaftsbloggen. Im Rahmen eines Seminars organisierte Sie einen Blog.

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426671503665811457

Die Studiernden mussten als Leistungsnachweis zum Ende des Seminars dort einen Artikel veröffentlichen. Anne Baillot stellt heraus, dass die Organisation bei einem Gemeinschaftsblog nicht zu unterschätzen ist. Doch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Blogs: http://wppluslw.hypotheses.org
http://digitalintellectuals.hypotheses.org

Am Nachmittag hieß es dann mit mir „hands on“ im Praxisteil . Für alle Teilnehmer wurden (nicht öffentlich sichtbare) Workshop-Blogs eingerichtet, so dass die Praxis des Bloggens eingeübt werden konnte. Die Software WordPress ist zwar sehr übersichtlich, doch trotzdem gibt es versteckte Funktionen und rechtliche Fallstricke, und manchmal funktioniert etwas einfach nicht, was immer dann besonders unterhaltsam für die Teilnehmer ist, wenn es dem Vortragenden selbst passiert.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426703667933491200

Doch bevor es losging, gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Dort zeigt sich, wie viele tolle Ideen es gibt, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden. Darunter war auch eine Teilnehmerin, die Blogs selbst als Forschungsobjekt untersuchen wollte.

Aber dann ging es auch schon in die Materie und all diese Themen wurden erst einmal vorgeführt bzw. besprochen und dann selbst nachvollzogen:

  • Wie logge ich mich ein?
  • Wie schreibe ich einen Artikel (mit Zitaten und Fußnoten, Bilder und Videos)?
  • Blogs und Recht: Impressum, Urheberrechte, CreativeCommons.
  • Wie baue ich ein Menü und gestalte das Design des Blogs?
  • Strategien: Wie soll ich bloggen? Worüber soll ich bloggen? Wie viel Zeit braucht das Bloggen? Welche Rolle spielen soziale Medien?
  • Wie gehe ich mit Kommentaren um? Wie bekomme ich Kommentare?

Zwischendurch ging ich zu den TeilnehmerInnen, beantwortete Fragen, richtete das WLAN ein oder riß mal eben ein Stromkabel mit, was gerade noch so einmal gut gegangen ist.

Nach vier Stunden hatten alle ihre ersten Artikel veröffentlicht, ihren Blog eingerichtet und Bilder mit CreativeCommons-Lizenz richtig zitiert. Zum Schluss war bei allen dann doch die Luft raus. Aber bestimmt trudeln in den nächsten Tagen ein paar Anmeldungen bei de.hypotheses.org ein.

Die Rückmeldungen zum Ende waren sehr positiv. So wurde einerseits vorgeschlagen, dass der Praxisteil gern länger sein könnte, damit man wirklich alle Funktionen einmal ausprobiert hat. Doch es wurde eingewendet, dass man nun zuerst das Gelernte anwenden möchte, bevor man weitere WordPress-Funktionen vertieft.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426754902442790912

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426776033048924160

Wer jetzt Lust auf einen Workshop hat, aber nicht dabei sein konnte, der kann sich das Tutorial-Video im „Bloghaus“ anschauen. In 50 Minuten führe ich dort alle Funktionen vor.

http://bloghaus.hypotheses.org/944

Über Ergänzungen oder Verlinkungen auf die neu entstandenen Blogs in den Kommentaren würde ich mich besonders freuen.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1919

Weiterlesen

Ein Bild sagt mehr … (XV): En Chine (1898)

En Chine” aus Le Petit Journal Nr. 374 vom 16. Januar 1898 ist ein Klassiker der China-Karikaturen des 19. Jahrhunderts[1] – Symbol für das Agieren der Mächte auf dem Höhepunkt des “Scramble for concessions”, des Wettlaufs um Konzessionen (und Einfluss) in China.

Le Petit Journal Numéro 374 (16.1.1898) | gallica / BnF

Le Petit Journal Numéro 374 (16.1.1898) | gallica / BnF

Das Bild zeigt einen verweifelten Chinesen, der bei der Teilung Chinas, des “gâteau des Rois”, durch die Mächte zusieht:

  • Großbritannien – verkörpert durch Königin Victoria
  • das Deutsche Reich – verkörpert durch Kaiser Wilhelm II.
  • Frankreich – verkörpert durch die Figur der Marianne
  • Russland – verkörpert durch Zar Nikolaus II.
  • Japan – verkörpert durch eine Art ‘Samurai’

Der ‘gateau des rois’ ist nicht bloß der ‘Kuchen der Könige’, sondern eine (zugegeben, ziemlich flache und eher schlichte) Galette des Rois, ein Kuchen, in dem ‘la fève’ versteckt. Der Kuchen wird traditionell geteilt; der Finder der ‘fève’ ist KönigIn für einen Tag. Der Kuchen, der hier geteilt wird, ist China – und einige Teile sind schon reserviert. China kann nur händeringend zusehen und protestieren.

Victoria scheint ein Viertel des Kuchens für sich reserviert zu haben, Wilhelm II hat das Messer in den Kuchen (und in der Hitze des Gefechts gleich in die Tischplatte) gerammt, um das Stück “Kiao-Tchéou” [Jiaozhou 膠州] herauszuschneiden. Nikolaus II. hat die Hand auf einem Stück “Port-Arthur”), Marianne hat die Hand auf seine Schulter gelegt. Nur der Samurai überlegt noch, welches Stück er herausschneiden soll. Die Konstellationen sind eindeutig: Großbritannien und das Deutsche Reich nahe nebeneinander, Frankreich unterstützt Russland, Japan sitzt mit am Tisch, ist aber isoliert.

Betrachtet man die Figuren genauer, zeigen sich zeittypische Muster mit einigen Auffälligkeiten.

  • Nikolaus II. (in Uniform) und Marianne sind in der Darstellung wenig überraschend, die Gesichtszüge sind entspannt und nicht verzerrt.
  • Wilhelm II. (in Uniform mit Pickelhaube) wirkt angespannt/aggressiv, die Stirn ist in Zornesfalten gelegt.
  • China ist zeittypisch markiert: ‘chinesische’ Gewänder (über einem gelben Kleid ein roter, gemusterter Mantel), Kappe mit Pfauenfeder (die Feder ist eher aufgesteckt als am Rangknopf befestigt), langer, dicker Zopf, dünner Bart und lange Fingernägel an beiden Händen
  • Etwas eigenartig ist die Darstellung der Victoria. Kopf und Schleier sind einschlägigen Fotografien/Karten[2] nachgebildet, die Augenbrauen sind hochgezogen. Der auffällige Schmuck und das Kleid mit tiefem Ausschnitt passen nicht so recht, denn Victoria hatte seit dem Tod ihres Ehemannes im Dezember 1861 nur Witwentracht getragen.
  • Japan wird durch eine Art ‘Samurai’ verkörpert: Die Figur trägt eine weiche rote Jacke mit weißem Kragenbeleg, die weiten Ärmel sind hochgeschoben. Die Frisur erinnert an  den Edo-zeitlichen chonmage 丁髷, die traditionelle Frisur der Samurai, die seit August 1871/Meiji 4 durch Haarschneide-Edikte[3] verboten war.[4]

  1. Dazu trägt auch die Verwendung auf Wikipedia in zahlreichen Artikeln zu China, Imperialismus, Ungleichen Verträgen etc. bei. Die Google-Bildersuche liefert etwa 1,7 Millionen Treffer.
  2. Z.B.  NPG x13844: “Queen Victoria” by Alexander Bassano, carbon cabinet card, 1887 (1882).
  3. danpatsurei 断髪令, “Cropped Hair Edict” – vgl. dazu Florian Coulmas: Die Kultur Japans: Tradition und Moderne (Beck’sche Reihe; München: C. H. Beck 2009), 215.
  4. Zum ambivalenten Verhältnis ‘moderner’ JapanerInnen des 19. Jahrhunderts zu traditioneller Kleidung s. das Kapitel “Embodying Japan” in: Christine Guth: Longfellow’s Tattoos: Tourism, Collecting, and Japan (University of Washington Press, 2004), pp. 121-166.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1261

Weiterlesen

Unser neuer Call4Papers zum Thema “Emotionen: Wie sozial sind unsere Gefühle?” (bis 31.05.2014)

Wie soziologisch relevant ist es eigentlich, wenn wir uns freuen, lachen, weinen oder wütend sind? Wenngleich sich bereits einige soziologische Klassiker wie Max Weber, Émile Durkheim, Georg Simmel, Norbert Elias und Erving Goffman mit Emotionen beschäftigt haben, kann dennoch von … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5953

Weiterlesen