Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek zur Geschichte des Ersten Weltkrieges

I. Allgemeines

Für die Erforschung des Ersten Weltkriegs (1914-1918) und der sich anschließenden Revolutionszeit (1918/19) bietet die Bayerische Staatsbibliothek außerordentlich gute Ausgangsbedingungen. Zum einen verfügt sie über eine umfangreiche Sammlung an internationaler Forschungsliteratur, die aufgrund der Sondersammelgebietszuständigkeit insbesondere mit Blick auf die Geschichte Deutschlands, Österreichs, Frankreichs, Italiens und ganz Osteuropas (einschließlich Griechenland) als so gut wie lückenlos eingeschätzt werden kann. Hierbei erwarb die Bayerische Staatsbibliothek neben deutschsprachigen Publikationen eine große Zahl ausländischer Literatur in den verbreitetsten europäischen Sprachen, vorwiegend aber aus dem angloamerikanischen, französischen und italienischen Raum.

II. Die Weltkriegssammlung H.un.app.

Zum anderen legte die Bayerische Staatsbibliothek ab 1914 eine der größten Kriegssammlungen im deutschen Raum an, die unter der Signatur H.un.app., Historia universalis appendix angelegt und gemäß einem klar definierten Erwerbungsprofil aufgebaut wurde. Der damalige Leiter der Weltkriegssammlung Otto Glauning definierte das Ziel folgendermaßen: „Alles irgendwie erreichbare Material über den Weltkrieg, das zur Beantwortung aller mit dem Weltkrieg im Zusammenhang stehenden Fragen der Wissenschaft und des praktischen Lebens dienen kann“, sollte zusammengetragen werden. Neben gedrucktem Schrifttum wurde auch ‚nicht bibliotheksfähiges‘ Material wie Maueranschläge, Postkarten, Brotmarken und ähnliches gesammelt und katalogisiert. Inhaltlich umfasst die Sammlung neben monographischer Literatur (darunter auch viele Akteneditionen) und Kriegserinnerungen große Mengen an grauer zeitgenössischer Literatur. Darunter fallen Reden, Aufrufe, Pamphlete und amtliches Schrifttum wie Verordnungs-, Gesetzes-, Verwaltungs- und Amtsblätter sowie Kriegszeitungen einzelner Industrieunternehmen oder verschiedener sozialer Gruppen (e.g. Soldaten/Offiziere, Kriegsgefangene, Studenten und Professoren).
Zwar ist aufgrund von Kriegsverlusten aus den 1940er Jahren die Kriegssammlung nur unvollständig erhalten, doch sind immer noch rund 37.000 Katalogeinträge vorhanden. Dies bedeutet an Bänden meist einiges mehr, da Zeitschriften und mehrbändige Werke wegen der Konversion oft nur mit der Gesamtaufnahme verzeichnet sind. Die an der Bayerischen Staatsbibliothek vorhandenen Titel der Kriegssammlung „H.un.app.“ sind lückenlos im Online-Katalog nachgewiesen, wobei sie nur zum geringen Teil mit Sacherschließung versehen sind. Dieser Zugang besteht momentan nur in Form eines Microfilmkataloges. Das Münchener Sammelprofil unterschied sich von den Sammelprofilen anderer großer Kriegssammlungen unter anderem dadurch, dass Publikationen aus der Revolutionszeit bis Januar 1920 in die Münchener Kriegssammlung aufgenommen wurden. Zudem wurde die Kriegssammlung bis 1935 — in ihr angelegte Reihen und Periodika sogar weit darüber hinaus — weitergeführt, weshalb auch zu den Friedensverhandlungen, der Kriegsschulddebatte, den sozialen Folgen des Krieges oder zur literarischen Verarbeitung des Kriegserlebnisses (Memoiren-Literatur) umfangreiche Materialien enthalten sind.

III. Weitere weltkriegsrelevante Signaturgruppen

Neben der Kriegssammlung und einschlägiger Forschungsliteratur verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über weitere für die Weltkriegsforschung relevante Bestände. Als Universal-bibliothek mit besonderem Versorgungsauftrag im Bereich der Geschichte und mit mehreren großen Sondersammlungen besitzt sie eine weitreichende Sammlungsvielfalt. Neben den Materialien, die bereits ab 1914 in der Kriegssammlung zusammengeführt wurden, können weitere für die Erforschung des Ersten Weltkriegs und der Revolutionszeit relevante Bestände benannt werden: So enthalten weitere Signaturgruppen — die sogenannten Altfächer — zahlreiche Titel zum Ersten Weltkrieg und seinen Nachwirkungen.
Hier sind vor allem die Militaria-Signaturen App.mil., Apparatus bellicus seu militaris; Sc.mil., Scientia militaris sowie Mil.g., Res militaris generatim mit etwa 500 Titeln zu nennen. Aber auch unter Signaturen zu einschlägigen Ländern und Regionen wie — um nur einige Beispiele anzuführen — Preußen (Bor., Historia Borrussica), Großbritannien (Brit., Historia Magnae Britanniae), Elsass-Lothringen (Als., Historia Alsatiae) oder Frankreich (Gall.sp., Historia Galliae specialis) bieten nicht zuletzt über zeitgenössische Literatur einen Zugang zum Ersten Weltkrieg. Nach diesem Muster sind auch in weiteren Ländersignaturen (e.g. Belg., Historia Belgiae; Austr., Historia Austriae; Helv., Historia Helveticae) einschlägi¬ge Titel zu erwarten. Da die Bayerische Staatsbibliothek ihre weltkriegsrelevanten Titel unter H.un.app. einordnete, enthalten andere für Geschichte einschlägige Signaturen wie H.un., Historia universalis; Chron., Chronica; Eur., Historia Europaea oder Germ.g., Historia Germaniae generalis demensprechend keine oder nur wenige Titel zur Weltkriegsgeschichte. Alle Titel der erwähnten Signaturgruppen können über den OPAC recherchiert werden.

IV. Zeitungen und Zeitschriften

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt 630 Zeitungen, die in die Laufzeit 1914 bis 1918 fallen, davon 300 deutscher Sprache. Von den 257 Zeitungen, die anhand der Signatur H.un.app. zum Themenkomplex „Erster Weltkrieg“ ermittelt werden konnten, sind 189 in deutscher Sprache. Die Titel sind allerdings nicht immer lückenlos für den gesamten Zeitraum vorhanden, nicht zuletzt da sich teilweise nur einzelne Ausgaben in den Beständen finden. Bei einer Gesamtbetrachtung ist festzustellen, dass bei ausländischen Zeitungen ein Schwerpunkt auf osteuropäischen und hierbei insbesondere russischen Titeln liegt. Das Zeitungsdigitalisierungsprojekt digipress beinhaltet gegenwärtig nur sechs digitalisierte Zeitungen aus den Jahren 1914 bis 1919 (Bayerisches Brauer-Journal, Coburger Regierungs-Blatt, Coburger Zeitung, Münchener Stadtanzeiger, Münchener Stadt-anzeiger und Münchener Ratsch-Kathl, Regierungs-Blatt für das Herzogtum Coburg).
Im Bereich der Zeitschriften hat die Bayerische Staatsbibliothek 1776 Titel für die genannte Laufzeit in ihrem Bestand, davon 1208 in deutscher Sprache. Eine Recherche in der Zeitschriftendatenbank, die sämtliche fortlaufenden Sammelwerke — also insbesondere Zeitungen und Zeitschriften verzeichnet — ergab für die Jahre 1914 bis 1919 etwa 150 Titel, die in höchstens drei weiteren Bibliotheken nachgewiesen sind. Selbst wenn auch hier zu berücksichtigen ist, dass es sich um eine keineswegs lückenlose Überlieferung der jeweiligen Titel handelt, verfügt die Bayerische Staatsbibliothek somit doch über seltene Periodika. Diese sind für die geschichtswissenschaftliche Forschung umso bedeutender, als sie vorwiegend eben keine fachwissenschaftlichen Organe darstellen, sondern vielmehr Verhandlungen staatlicher Institutionen, Mitteilungen von Vereinen und Betrieben oder Nachrichten militärischer Einheiten beinhalten und somit in der Regel einen klaren Kriegsbezug aufweisen.

V.Mikroformsammlungen

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt umfangreiche geschichtswissenschaftlich relevante Mikroformen sowohl ungedruckter Quellen, als auch von Literatur, die im Rahmen größerer Sammlungen verfilmt wurde. Hierbei sind überwiegend Materialien britischer, amerikanischer und russischer Provenienz aus verschiedensten Archiven enthalten. So lassen beispielsweise die Akten des nur in den Jahren 1915/16 existierenden britischen Rüstungsministeriums oder diejenigen des im Ersten Weltkrieg eingesetzten amerikanischen Expeditionskorps die Kriegsgeschichte direkt plastisch werden. Darüber hinaus bieten exemplarisch die Akten des britischen und des amerikanischen Außenministeriums Informationen über eine Reihe der am Krieg beteiligten oder betroffenen Staaten wie insbesondere Deutschland und Frankreich. Weitere Informationen bieten Quellen sowohl privater als auch öffentlicher Provenienz wie Tagebücher, Behördenberichte und Briefe. Ein nach Provenienz gegliedertes Verzeichnis der Mikroformen für Geschichte der Bayerischen Staatsbibliothek steht online zur Verfügung unter.

VI. Digitalisierte und elektronische Publikationen

Mit dem Münchner Digitalisierungszentrum und dem Zentrum für Elektronisches Publizieren verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über zwei Innovationszentren für den Themenkomplex moderne Informationstechnologien. Dementsprechend umfangreich sind die Angebote des Hauses an digitalisierten und elektronischen Publikationen: Zwar ist wegen der Schranken des Urheberrechts eine flächendeckende Digitalisierung zeitgenössischen Schrifttums nicht möglich. Im Rahmen von Einzelprüfungen konnten bislang allerdings an die 1.200 Titel aus der Kriegssammlung H.un.app. online bereitgestellt werden. Darüber hinaus liefern Repositorien wie das geistes- und sozialwissenschaftliche Literaturportal Digi20, der Dokumentenserver für Osteuropawissenschaften OstDok oder das Exzellenzportal der Deutschen Forschungsgemeinschaft Leibniz-Publik einen Zugang zu digitalisierter Forschungs-literatur. Genuin elektronische oder in elektronischer Form zweitveröffentlichte Publikationen bieten die in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek von der Max-Weber-Stif-tung betriebene Publikationsplattform perspectivia.net oder die Rezensionsplattform recensio.net. Darüber hinaus erschließt und archiviert die Bayerische Staatsbibliothek im Rahmen ihrer Sondersammelgebiete einschlägige Internetressourcen, die qualitätsgeprüft im Erschließungsverbund Academic Linkshare verzeichnet sind, in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften langzeitarchiviert werden und über die jeweiligen Virtuellen Fachbibliotheken zur Verfügung stehen.

VII. Bestände der Fachabteilungen

In den Beständen der Abteilung Handschriften und Alte Drucke befinden sich beispielsweise Kriegstagebücher oder Sammlungen von Feldpostkarten, wobei diejenigen des Akademischen Gesangsvereins München beispielsweise umfassend erhalten sind. Weitere ungedruckte Quellen sind beispielsweise Kriegserinnerungen, Propagandamaterialien wie Flugblätter und Maueranschläge, Berichte über die politische Stimmung in Deutschland 1916-1918, Sammlungen von Historikern zur Geschichte des Ersten Weltkriegs sowie Plakate. Die umfangreiche historische Sammlung zur deutschen Kolonie Tsingtau des dort geborenen Kaufmanns Hermann Neukamp (1927-1987) umfasst auch die Zeit des Ersten Weltkrieges und der japanischen Besatzung. Sie enthält insbesondere Photographien, Karten, Memoiren und graue Literatur wie beispielsweise Vereinszeitschriften. Ein genauerer Überblick findet sich auf der Homepage der BSB.
Die Abteilung Karten und Bilder führt circa 1000 Photographien und knapp 300 Karten mit Weltkriegsbezug in ihren Beständen, wobei aus den Jahren 1914 bis 1919 insgesamt über 1.000 zeitgenössische Karten existieren, die jeweils über die Signaturgruppe Mapp., Mappae ermittelt werden können. Darüber hinaus sind einige Materialien über das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek digital recherchierbar und einsehbar. Der Osteuropaabteilung zuzuordnen sind im Rahmen der bereits vorgestellten Altfächer auch Signaturgruppen wie Russ., Historia Russiae oder Polon., Historia Poloniae. Die Abteilung führt darüber hinaus mit ihrem Erwerbungsprofil einen Großteil der Forschungsliteratur zur Geschichte der meisten osteuropäischen und teilweise auch kauka-sischen Länder. Aus dem Bereich der Musikabteilung sind sowohl Notendrucke beispielsweise von Kriegsliedern (Mus.pr.), als auch musikwissenschaftliche Schriften (Mus.th.) und Manuskripte (Mus.ms.) aus der Zeit des Weltkriegs und der Novemberrevolution überliefert. Ihre Zahl beläuft sich aus den Jahren 1914 bis 1920 auf knapp 2.000. Nur wenig Weltkriegsrelevantes ist in der Orient- und Asienabteilung zu erwarten, da deren Bestände überwiegend aus der Zeit vor 1914 datieren.

Andreas C. Hofmann und Dr. Maximilian Schreiber

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1581

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Tagungsbericht “(Digital) Humanities Revisited”

Der offizielle Tagungsbericht zur Konferenz “(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age”, die die Volkswagenstiftung vom 5. bis 7. Dezember im Schloss Herrenhausen in Hannover veranstaltet hat (wir berichteten), ist erschienen.

Der Bericht kann auf der Seite der Volkswagenstiftung heruntergeladen werden in einer englischen Fassung (pdf) sowie einer deutschen Fassung (pdf). Außerdem befindet sich auf der Seite weiteres Material rund um die Konferenz, wie Programm und Präsentationen.

Eine persönliche Nachlese der Konferenz von Martin Hinze, Universität Freiburg, gibt es hier bei uns im Blog: http://dhd-blog.org/?p=2893

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2985

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Stellenausschreibung im Akademieprojekt “Beethovens Werkstatt”

In dem neuen, unter der Trägerschaft der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz stehenden Projekt Beethovens Werkstatt. Genetische Textkritik und Digitale Edition, das gemeinsam vom Beethoven-Haus Bonn und vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn durchgeführt wird, sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt voraussichtlich folgende Stellen zu besetzen:

  • 2 Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Vollzeit, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Editionsphilologie, Dienstort Bonn)
  • 1 Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Wissenschaftlicher Mitarbeiter (50 %, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Editionsphilologie/Digital Humanities, Dienstort Bonn)
  • 1 Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Vollzeit, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Digital Humanities, Dienstort Detmold)
  • 1 Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Wissenschaftlicher Mitarbeiter (50 %, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Editionsphilologie/Digital Humanities, Dienstort Detmold)

Es handelt sich um zunächst auf die Dauer von drei Jahre befristete Tätigkeiten mit der Möglichkeit der Verlängerung nach Evaluierung.

Näheres finden Sie in der kompletten Stellenanzeige unter: http://www.beethoven-haus-bonn.de/sixcms/media.php/75/Ausschreibung_beethoven_end.pdf

Die Bewerbungsfrist endet am 12. Februar 2014.

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2977

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Das Blog und der Malterer-Teppich

Warum wird als Header für ein Blog, das sich mit der mittelalterlichen Geschichte des Oberrheingebiets beschäftigt, ein Teppich ausgewählt, der neben Szenen aus der Bibel und der mittelalterlichen Epik auch Aristoteles und Vergil abbildet? Es ist nicht nur das günstige Format, das den sogenannten “Malterer-Teppich” als geeignete Illustration für dieses Blog erscheinen lässt, sondern seine Verbindungen zur spätmittelalterlichen klösterlichen, bürgerlichen und adligen Welt am Oberrhein.

© Augustinermuseum - Städtische Museen Freiburg, Malterer-Teppich, um 1320, Leihgabe der Adelhausenstiftung Freiburg, Foto: Hans-Peter Vieser

© Augustinermuseum – Städtische Museen Freiburg, Malterer-Teppich, um 1320, Leihgabe der Adelhausenstiftung Freiburg, Foto: Hans-Peter Vieser

Der Teppich ist Teil einer Reihe von erhaltenen mittelalterlichen Textilien, einem “nach Vielfalt und kunsthistorischer Bedeutung […] einzigartigen Besitz”1  aus dem Freiburger Dominikanerinnenkloster Adelhausen beziehungsweise diesem später eingegliederter weiblicher Gemeinschaften. Aus einer dieser Gemeinschaften, dem zwischen 1290 und 1297 gegründeten Dominikanerinnenkloster St. Katharina, stammt der nach der Stifterfamilie benannte Teppich.2 In den Bildern ganz links und ganz rechts ist jeweils das Wappen der Stifterfamilie abgebildet, dazu die Namen “Anna” im ersten und “Johannes” im elften Bild.

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© Augustinermuseum – Städtische Museen Freiburg

Anna Malterer wird sowohl vom Anniversar von St. Katharina von 1354 als auch vom Nekrolog desselben Konvents als Schwester von St. Katharina bezeichnet.3 Johannes Malterer, wohl Annas Bruder, ist nicht nur als Stifter einer Jahrzeit für die gesamte Familie im Kloster St. Katharina bekannt, sondern vor allem wegen seines großen Reichtums. Vielleicht aus einer Freiburger Metzger-Familie stammend, erwarb er so großen Reichtum, dass Heinrich Maurer ihn einen “Freiburger Millionär des 14. Jahrhunderts” nannte.4

Die Malterer zählten also zu den neuen städtischen Oberschichten, die – so ein Ergebnis der Untersuchung von Ulrike Denne zu den Freiburger Frauenkonventen – im besonderen Maße den neu entstandenen Konvent von St. Katharina förderten. Der Aufstieg der Malterer war jedoch noch nicht beendet. Ihr Aufstiegswillen zeigte sich in den hochrangigen Eheverbindungen, die Johannes Kinder eingingen. Johannes Tochter Elisabeth heiratete den Markgrafen Otto I. von Hachberg, seine Tochter Gisela Hesso von Üsenberg und seine Tochter Margarete den auf der Baar ansässigen Ritter Johann von Blumeneck. Alle drei Töchter Johann Malterers heirateten also in den regionalen Adel des Breisgaus und der umliegenden Gegenden ein. Wie Boris Bigott zeigen konnte, verknüpfte Johannes Malterer diese Eheverbindungen mit dem pfandweisen Erwerb von Burgen der jeweiligen Adelsgeschlechter, die dann die Malterertöchter als Mitgift in die Ehe einbringen konnten.5 Letztlich hatte Johann Malterer die prestigeträchtigigen Eheverbindungen für seine Töchter also erkauft.

Am deutlichsten wird der Aufstieg der Malterer aber am Beispiel von Martin Malterer, dem einzigen Sohn von Johannes Malterer. Bereits 1354 wurde für diesen, wohl erst wenige Jahre alt, im Auftrag seines bald darauf verstorbenen Vaters durch drei Pfleger die Herrschaft Kastelburg (mit der Stadt Waldkirch) für 2140 Mark Silber gekauft.6 1367 ist er das erste Mal als Ritter belegt.7 Wie sehr Martin Malterer bereits seiner städtischen Herkunft entwachsen war, zeigt sich an seiner Parteinahme für den Grafen Egino von Freiburg in dessen Auseineinandersetzung mit der Stadt Freiburg.

Stattdessen suchte sich Martin Malterer in die regionale Adelswelt zu integrieren, wohl um 1373 heiratete er die Gräfin Anna von Thierstein (seine verwitwete Mutter Gisela heiratete deren Vater Graf Walram III. von Thierstein) und ist zwischen 1379 und 1384 als habsburgischer Landvogt im Elsaß und Breisgau belegt.8 Auch von der für seinen Vater noch belegbaren Tätigkeit als Geschäftsmann nahm Martin Malterer Abstand und führte stattdessen ein betont adliges Leben, zu dem wohl auch der ihm zugeschriebene Ausbau der Kastelburg gehörte.9.  Vor allem war Martin Malterer führendes Mitglied der Rittergesellschaft zum Löwen, weswegen er in der Schlacht Herzog Leopolds III. von Österreich gegen die Eidgenossen bei Sempach den Tod fand.10 Nach zwei Generationen und einem schnellen Aufstieg von der städtischen Sphäre in den Adel waren die Malterer damit im Mannesstamme zwar bereits ausgestorben, doch in der Erinnerung der Nachfahren lebten sie weiter: Im 16. Jahrhundert berichtete Aegidius Tschudi, dass Martin Malterers Körper über dem Körper des bereits verstorbenen Leopold III. gefunden worden wäre.11 Noch Jahrhunderte später erinnerte man sich im längst nicht mehr habsburgischen Freiburg an Martin Malterer und setzte ihm auf der Schwabentorbrücke ein Denkmal.

Maltererteppich: Phyllis reitet auf Aristoteles. © Augustinermuseum

Innerhalb von nur zwei Generationen gelang den Malterer ein beeindruckender Aufstieg aus dem städtischen Bürgertum in den regionalen Adel. Ein Zeugnis für deren Repräsentationsbemühungen ist die Schenkung des Malterer-Teppichs an das Kloster St. Katharina, insbesondere deshalb weil er als einziger der erhaltenen Freiburger Teppiche, Wappen und Namen der Stifter zeigt. Aber nicht nur deshalb ist der Malterer-Teppich ein “ganz seltenes Dokument der Kunstgeschichte”, sondern auch aufgrund der einzelnen Abbildungen.12 Die ausgewählten Motive rezipieren “traditionelle literarische Stoffe” der Zeit, als übergeordnetes Bezugsthema aller Darstellung wurde die Gottesminne, also die reine geistliche Minne ausgemacht.13 In seinen Formen und Bildern ist er dagegen im allgemeinen von der oberrheinischen Buchmalerei des beginnenden 14. Jahrhundert (vgl. bsw. die Große Heidelberger Liederhandschrift, der sogenannte Codex Manesse) und im speziellen von den Glasfenstern des Freiburger Münsters beeinflusst, aus denen der unbekannte Schöpfer des Teppichs konkrete Figuren, aber auch ornamentale Elemente übernahm.14

Aufgrund der vielfältigen Bezüge ist der Malterer-Teppich ein nahezu ideales Symbolbild für unser Blog. Er zeigt symbolisch die enge Verknüpfung von bürgerlicher und adliger Welt zu den Klöstern, womit drei wichtige Beschäftigungsfelder der Landesgeschichte angesprochen sind. Zugleich ist er ein kulturhistorisches Dokument mit Anschlussfähigkeit zu den Nachbardisziplinen, in diesem Fall vor allem der Kunst- und Architekturgeschichte, der historische Literaturwissenschaft und der Kodikologie. Zwar ist der Maltererteppich in besonderer Weise mit Freiburg verbunden, aber er ist durch seine Stifter und seine kunsthistorischen Bezüge auch mit dem ganzen Oberrheingebiet verknüpft. Vielleicht ist er auch in dieser Hinsicht ein gelungenes Symbolbild für die Arbeit der Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität.

  1. Jutta Eißengarthen: Mittelalterliche Textilien aus Kloster Adelhausen im Augustinermuseum Freiburg, Freiburg 1985, S. 9.
  2. Eisengarthen, Mittelalterliche Textilien, S. 10
  3. Vgl. dazu Ulrike Denne: Die Frauenklöster im spätmittelalterlichen Freiburg im Breisgau. Ihre Einbindung in den Orden und in die städtische Kommunität (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 39), Freiburg/München 1997, S. 191f.
  4. Die Herkunft aus einer Metzger-Familie hält Mathias Kälble: Zwischen Herrschaft und bürgerlicher Freiheit: Stadtgemeinschaft und städtische Führungsgruppen in Freiburg im Breisgau im 12. und 13. Jahrhundert (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 33), Freiburg 2001, S. 248 gegen Heinrich Maurer: Ein Freiburger Millionär des 14. Jahrhunderts und seine Nachkommen, in: Schau-ins-Land. Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland 34 (1907), S. 3-20.
  5. Boris Bigott: Die Damen Malterer. Zur Einheirat Freiburger Patriziertöchter in den Breisgauer Adel im 14. und 15. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins “Schau-ins-Land” 126 (2007), S. 19-37, hier S. 23-30.
  6. Mit dieser Deutung Bigott, Damen Malterer S. 31f.
  7. Dazu und zum folgenden: Boris Bigott: Städtisches Patriziat als Machtfaktor auf dem Burgenmarkt am Beispiel des Breisgaus, in: Burgen im Breisgau. Aspekte von Burg und Herrschaft im überregionalen Vergleich, hg. von Erik Beck, Eva-Maria Butz, Martin Strotz, Alfons Zettler und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 18), S. 241-254, hier S. 252f.
  8. Vgl. Ulrich Ecker: Martin Malterer “König” der Gesellschaft zum Löwen und die Schlacht von Sempach, in: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum “Neuen Stadtrecht” von 1520, hg. von Heiko Haumann und Hans Schadek, Stuttgart 1996, S. 279-284, hier S. 282f.
  9. Vgl. Bigott, Städtisches Patriziat, S. 252
  10. Ecker, Malterer, S. 279f.
  11. Bigott, Damen Malterer, S. 22
  12. Eißengarthen, Mittelalterliche Textilien, S. 30
  13. Eißengarthen, Mittelalterliche Textilien, S. 24
  14. Eißengarthen, Mittelalterliche Textilien, S. 24-30

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/125

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Goethe- und Schiller-Archiv sucht wiss. MA

Von Dr. Jutta Eckle, Klassik Stiftung Weimar

Im Goethe- und Schiller-Archiv ist zum 1. April 2014 im DFG-Projekt »Johann Wolfgang von Goethe. Briefwechsel mit Friedrich Wilhelm Riemer. Hybridausgabe« folgende Stelle, befristet bis
30. April 2016, in Vollzeit zu besetzen:

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in
E 13 TV-L
Kennziffer: 04 B/2014

Aufgaben:

  • Ergänzung des Textkorpus des Goethe-Riemer-Briefwechsels (Archiv- und Bibliotheksrecherchen)
  • Erstellung eines wissenschaftlichen Kommentars (nach dem Muster der historisch-kritischen Goethe-Briefausgabe)
  • Endredaktion der Texte und Kommentare und Herstellung eines satzfertigen Manuskriptes (für den Druck und die digitale Publikation)

Voraussetzungen:

  • Promotion in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang, bevorzugt in Neuerer deutscher Literaturgeschichte
  • fundierte Kenntnisse der deutschen Literatur der Goethezeit
  • praktische Erfahrungen im Bereich der neugermanistischen Edition, vorzugsweise bei historisch-kritischen Brief- und/oder Tagebucheditionen
  • gute Latein- und Altgriechisch-Kenntnisse sind erwünscht
  • Anwenderkenntnisse auf dem Gebiet der digitalen Edition (XML/TEI) sind von Vorteil

Angesichts des herausragenden kulturhistorischen Werts der Bestände wird ein Höchstmaß an
Sorgfalt, Teamfähigkeit, Engagement sowie die Fähigkeit zum selbständigen wissenschaftlichen
Arbeiten erwartet.

Die Klassik Stiftung Weimar ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts und zählt zu
den herausragenden kulturellen Institutionen in Deutschland. Sammlungs- und
Arbeitsschwerpunkte der Stiftung sind die Weimarer Klassik, ihre Nachwirkungen in der Kunst
und Kultur des 19. Jahrhunderts und die Moderne mit Friedrich Nietzsche und dem Bauhaus. Die
Sammlungen werden in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, dem Goethe- und Schiller-Archiv,
den Museen sowie den historischen Bauten und Gärten betreut.

Die Stiftung gewährleistet die Gleichstellung von Frauen und Männern nach dem Thüringer
Gleichstellungsgesetz. Bei gleicher Eignung werden schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe
des Sozialgesetzbuches IX bevorzugt berücksichtigt.
Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugnissen/Beurteilungen richten Sie bitte unter Angabe der
Kennziffer bis zum 21. Februar 2014 an unten stehende Adresse. Bewerbungen können
grundsätzlich nur zurückgesandt werden, wenn der Bewerbung ein frankierter Rückumschlag
beiliegt. Von Bewerbungen per E-Mail bitten wir abzusehen.

Klassik Stiftung Weimar
Abteilung Personal
Postfach 2012
99401 Weimar
www.klassik-stiftung.de/stellenangebote

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2972

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Die Auswirkung von Gemeinschaft auf Crowdsourcing

Der Bau des Palastes von Khawarnaq (anonym)Die vier zentralen Bedürfnisse gelten zum einen in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, also z.B. in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule, etc. . Außerdem können sie unter den folgenden beispielhaften Fragestellungen auch auf Objekte und Systeme übertragen werden:

 

  • Was macht Lernen bzw. Schule erfolgreich / stress- oder angstvoll?
  • Warum ist eine Software erfolgreich / nicht erfolgreich?
  • Warum ist ein Design ein Renner / ein Flop?
  • Warum arbeiten Mitarbeiter eines Unternehmens zuverlässig / unzuverlässig, trödeln / sind effektiv, sind loyal / illoyal…?
  • uvm.

Das hieße, dass die Betrachtung der vier Bedürfnisse in Bezug auf ein Thema (z.B. eine Software) entscheidende Hinweise geben kann, warum es erfolgreich ist oder nicht, bzw. an welcher Stelle etwas verändert werden könnte, um erfolgreicher zu sein.

Bei der Übertragung kann man feststellen, dass die Bedürfnisse, bzw. ihre Befriedigung häufig stark ineinander verzahnt sind. Deshalb beschreibe ich sie zunächst einzeln, werde in weiteren Artikeln die Übertragung der Fragestellung auf die Themen Lernen und Crowdsourcing übertragen und sie dabei umfassend unter den vier Bedürfnissen betrachten.

Menschen und Gemeinschaft

Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen. Wir wachsen in der Gemeinschaft einer Familie auf, denn wir sind auf Hilfe angewiesen und hätten sonst keine Überlebenschance. Lernen geschieht ebenfalls in der Gemeinschaft. Überhaupt können wir allein wenig schaffen und sind mit der Unterstützung anderer erfolgreicher. Schon in der Vorzeit konnte ein Mammut ausschließlich durch gemeinsames Jagen erlegt werden, und auch heute sind Aufgaben so komplex, dass sie nur in Zusammenarbeit getan werden können.

Wir wachsen auf, lernen, arbeiten gemeinschaftlich und “… nichts davon macht wirklich Spaß, wenn man es ganz alleine macht, wenn nicht wenigstens einer zuschaut, der sich selbst auch dafür interessiert. Wenn nicht wenigstens einer da ist, und sei es auch nur in unseren Gedanken, der es auch wichtig findet und sich auch daran erfreut. Wir sind die einzigen Lebewesen, die sich nicht nur selbst mit Begeisterung etwas ausdenken können, sondern die dazu auch eine Gemeinschaft brauchen. Die Lust am eigenen Entdecken und Gestalten würde uns rasch vergehen, wenn sich die anderen, mit denen wir uns verbunden fühlen, wenn nicht real, dann aber zumindest in unserer eigenen Vorstellung, nicht ebenfalls darüber freuten. Und je mehr andere Menschen daran beteiligt sind, umso großartiger oder verrückter wird das, was von Menschen dann gemeinsam erdacht und geschaffen werden kann. Wenn das nicht so wäre, hätte niemand jemals den Himalaya bestiegen.” (Gerald Hüther)

Ein Ausschluss aus der Gemeinschaft hingegen ist schmerzhaft und was unternehmen Menschen nicht alles, um dazugehören zu können?

Gemeinschaft und Crowdsourcing

Mit dem internetbasierten Crowdsourcing ist es möglich, gleichzeitig viele Nutzer ansprechen zu können. Es gibt Anwendungen, bei denen alle gemeinsam zum Erfolg oder zur Lösung eines Problems beitragen. Auf der Plattform Zooniverse beispielsweise können Sie einen Beitrag leisten, die Mondoberfläche oder den Meeresgrund genau zu beschreiben (u.v.m). Beim Kunstgeschichtsspiel ARTigo verschlagworten Sie Bilder, was den Nutzen hat, dass auf die Bilder später über die Schlagworte zugegriffen werden kann, sprich: die Bilder werden suchbar. Jeder Teilnehmer arbeitet also einen gewissen Beitrag ein, gibt von seiner Zeit und seinem Wissen etwas ab.

Die praktische Umsetzung

Es ist ein Ansporn, das Bemühen des Einzelnen sichtbar zu machen, z.B. über einen “Zähler” o.ä., der anzeigt, wie viel jeder zum Erfolg beitragt. Fortschrittsbalken sind dazu ebenfalls geeignet. Wo steht das Projekt jetzt? Wieviel Arbeit wurde getan, wieviel ist noch nötig? Das zeigt einerseits die eigene Leistung (was sich positiv an das Selbstwertgefühl wendet) und auch die Leistung einer Gruppe. Und das bestärkt und motiviert wiederum zum Weitermachen.

Auch Funktionalitäten, die dazu dienen, mit anderen in Kontakt zu treten, zu kommunizieren, sind unter dem Aspekt der Gemeinschaft wichtig. Foren, in denen sich die Nutzer austauschen können, sind ebenfalls ein Baustein. Dabei sollte es bei bloßer Nachahmung der realen Welt nicht bleiben. Das Internet kann zusätzliche Möglichkeiten schaffen, die die analoge Welt bereichern, also einen Mehrwert bieten.

Hierzu ist die Beobachtung der Nutzer hilfreich: Was bezwecken Sie mit ihren Tätigkeiten? Was ist der Sinn dahinter? Der Bereich des Social Computing befasst sich z.B. mit diesen Fragestellungen (Dam and Soegaard, 2011).

Eine Crowdsourcing-Plattform ist nicht nur ein Stück Software. Menschen finden sich hier zusammen, weil sie gemeinsam etwas schaffen wollen. Weil das eines der zentralen Bedürfnisse jedes Einzelnen ist. Und dazu kommt ein gutes Gefühl, denn wenn wir anderen helfen, empfinden wir dabei Freude.

Fazit:

Menschen sind in der Gemeinschaft stark. Zu anderen bzw. einer Gruppe dazuzugehören, nicht allein zu sein, ist eines unserer zentralen Bedürfnisse. Zu helfen gibt uns ein gutes Gefühl. Crowdsourcing wendet sich an diese Bedürfnisse und Gefühle. Software und Prozesse müssen deshalb so gestaltet werden, dass sie dem Rechnung tragen.

Weitere Artikel dieser Serie:

  1. Auftakt zur Artikelreihe: Was macht Crowdsourcing erfolgreich?
  2. Crowdsourcing: Definition und Prozessbeschreibung
  3. Die Auswirkung von Kontrolle und Orientierung auf Crowdsourcing
  4. Die Auswirkung von Bindung/Gemeinschaft auf Crowdsourcing
  5. Die Auswirkung von Selbstwerterhöhung auf Crowdsourcing
  6. Die Auswirkung von Lustgewinn und Unlustvermeidung auf Crowdsourcing

 

Literatur:

Gerald Hüther: Was wir sind und was wir sein könnten. Ein neurobiologischer Mutmacher, Frankfurt 2013. Zitat sh. S. 47

Dam, Rikke Friis and Soegaard, Mads (2011). Video: Social Computing video 3 – Face-to-face Interaction as Inspiration for Designing Social Computing Systems. Retrieved 29 January 2014 from http://www.interaction-design.org/tv/Social_Computing_Video_3_-_Face-to-face_Interaction_as_Inspiration_for_Designing_Social_Computing_Systems.html

Quelle: http://games.hypotheses.org/1519

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Frisch gestartet in Deutschland: Unlocking Sources – The First World War online & Europeana


Unlocking Sources – The First World War online & Europeana

Anlässlich des bevorstehenden Gedenkjahres findet am 30. und 31. Januar 2014 in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz die Veranstaltung „Unlocking Sources – The First World War Online & Europeana“ (www.unlocking-sources.eu/) statt:

1. Auf der zweitägigen internationalen Konferenz „Unlocking Sources – The First World War online & Europeana“ diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Bildung zusammen mit der interessierten Öffentlichkeit über die Vermittlung von Geschichte im Internet. Dabei geht es vor allem um digitalisierte Bestände, die in der Europeana zugänglich sind – und wie sich diese Quellen z.B. in der Forschung oder im Geschichtsunterricht nutzen lassen.

2. An zwei Aktionstagen („Collection Days“) sind Privatpersonen eingeladen, ihre Erinnerungsstücke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sowie die dazugehörigen Geschichten beizusteuern. Auf der Veranstaltung werden die Erinnerungsstücke gescannt und in das Europeana 1914-1918-Online-Archiv aufgenommen.

3. Parallel zeigt die Staatsbibliothek vom 30. Januar bis zum 08. Februar 2014 die Ausstellung „Unlocking Sources 1914-1918 – The Making Of“. In der Ausstellung präsentiert die Staatsbibliothek herausragende Bestände aus ihren Sammlungen zum Ersten Weltkrieg und schildert mit verschiedenen interaktiven Angeboten und einem Film, wie sich eine Bibliothekssammlung heute vielseitig nutzen und mit anderen Angeboten im Internet verknüpfen lässt.

4. Drei neue Online-Angebote zum Ersten Weltkrieg, die im Rahmen von mehreren EU-geförderten Projekten erstellt wurden, werden freigeschaltet. Darunter sind eine europäische eLearning-Seite, eine virtuelle Ausstellung und eine der weltweit größten Datenbanken mit digitalisierten Quellen zum Ersten Weltkrieg.

Quelle: http://archives.hypotheses.org/656

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