DHd-Blog: Online-Volltexte zu Johann Friedrich Blumenbach

Seit Juli 2012 stehen die Digitalisate fast aller Publikationen Blumenbachs über die online-Fassung der Blumenbach-Bibliographie (http://www.blumenbach-online.de/fileadmin/wikiuser/Daten_Digitalisierung/Bibliographie/Bibliographie.html) zur Verfügung, die im Rahmen des Projekts “Johann Friedrich Blumenbach – online” der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen entstanden sind. Die Digitalisate sind als pdf-Dateien verfügbar und können direkt von der Bibliographie aus herunter geladen werden. Außerdem können inzwischen […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/04/4056/

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CfP: Wie gestalten wir die Zukunft mit Open Access und Open Educational Resources?

http://zfhe.at/userupload/ZFHE_8-4_Call.pdf Open Access (OA) und Open Educational Resources (OER) sind in den letzten Jahren immer häufiger als Themen in den Printmedien und in der wissenschaftlichen Debatte vertreten. Beide verändern zentrale Prozesse an Hochschulen. Steht Open Access für den freien Zugang primär zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, diskutiert man im OER-Sektor über die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von freien […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/04/4050/

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mediaevum.net: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters digital

http://www.mgh.de/deutsches-archiv/deutsches-archiv-digital Das Deutsche Archiv für Erforschung des Mittelalters ist mit einer “moving wall” von drei Jahren beim Zeitschriftenportal DigiZeitschriften verfügbar. Ein Zugang für lizenzierte Angebote über die jeweilige Heimatbibliothek ist nicht erforderlich. Sämtliche Rezensionen können darüber hinaus über den OPAC der MGH-Bibliothek abgerufen werden.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/04/4046/

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Online-Volltexte zu Johann Friedrich Blumenbach

Seit Juli 2012 stehen die Digitalisate fast aller Publikationen Blumenbachs über die online-Fassung der Blumenbach-Bibliographie (http://www.blumenbach-online.de/fileadmin/wikiuser/Daten_Digitalisierung/Bibliographie/Bibliographie.html) zur Verfügung, die im Rahmen des Projekts “Johann Friedrich Blumenbach – online” der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen entstanden sind. Die Digitalisate sind als pdf-Dateien verfügbar und können direkt von der Bibliographie aus herunter geladen werden.

Außerdem können inzwischen über die Bibliographie 60 Volltexte (im html-Format) wichtiger Werke Blumenbachs genutzt werden. Diese Texte sind z. B. mithilfe der Suchfunktion eines Browsers durchsuchbar und können per „copy & paste“ für Zitate genutzt werden.

Seiten- und Zeilenumbrüche entsprechen den originalen Druckseiten. In dieser Form liegen vor: alle lateinischen Ausgaben von De generis humani varietate nativa und diverse Übersetzungen dieses Werks, alle 12 Originalausgaben des Handbuchs der Naturgeschichte und einzelne Übersetzungen, die Schädeldekaden und die dazu gehörigen Erstabdrucke der lateinischen Texte in den Commentationes der Göttinger Akademie der Wissenschaften sowie deren deutsche Zusammenfassungen in den Göttingischen gelehrten Anzeigen, die Beiträge zur Naturgeschichte und die Hefte 1 und 6 der Abbildungen naturhistorischer Gegenstände.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1506

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Online-Volltexte zu Johann Friedrich Blumenbach

Seit Juli 2012 stehen die Digitalisate fast aller Publikationen Blumenbachs über die online-Fassung der Blumenbach-Bibliographie (http://www.blumenbach-online.de/fileadmin/wikiuser/Daten_Digitalisierung/Bibliographie/Bibliographie.html) zur Verfügung, die im Rahmen des Projekts “Johann Friedrich Blumenbach – online” der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen entstanden sind. Die Digitalisate sind als pdf-Dateien verfügbar und können direkt von der Bibliographie aus herunter geladen werden.

Außerdem können inzwischen über die Bibliographie 60 Volltexte (im html-Format) wichtiger Werke Blumenbachs genutzt werden. Diese Texte sind z. B. mithilfe der Suchfunktion eines Browsers durchsuchbar und können per „copy & paste“ für Zitate genutzt werden.

Seiten- und Zeilenumbrüche entsprechen den originalen Druckseiten. In dieser Form liegen vor: alle lateinischen Ausgaben von De generis humani varietate nativa und diverse Übersetzungen dieses Werks, alle 12 Originalausgaben des Handbuchs der Naturgeschichte und einzelne Übersetzungen, die Schädeldekaden und die dazu gehörigen Erstabdrucke der lateinischen Texte in den Commentationes der Göttinger Akademie der Wissenschaften sowie deren deutsche Zusammenfassungen in den Göttingischen gelehrten Anzeigen, die Beiträge zur Naturgeschichte und die Hefte 1 und 6 der Abbildungen naturhistorischer Gegenstände.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1506

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“Der Überlebenskampf des Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung” (Rezension)

Mit zwei Aufrufen meldete sich am 4. Dezember 1989 der Arbeitsausschuss am Institut für Marxismus-Leninismus in Berlin zu Wort. Dem Gremium stand Prof. Dr. Günter Benser vor und ihm und seinen aktivsten Mitstreitern war Folgendes sehr wichtig: ein „Neuansatz der Geschichte der nationalen und internationalen Arbeiterbewegung“, die „schonungslose Aufdeckung stalinistischer Verbrechen“ sowie die „sofortige Rehabilitierung aller unschuldigen Opfer“ und die nachdrückliche Aufforderung zum Mitdenken jedes einzelnen Institutsmitarbeiters über die Perspektive des Instituts – Vorschläge seien umgehend (bis 12 Uhr des nächsten Arbeitstages) im Sekretariat abzugeben.

Couragiert agierte damals der Historiker Benser als fast einstimmig gewählter Institutsdirektor an der Spitze einer der größten gesellschaftswissenschaftlichen Institutionen der DDR. Als Abteilung des Apparats des Zentralkomitees der SED war das IML seit 1968 „im System der Gesellschaftswissenschaften der DDR zentrale Leiteinrichtung für die Tätigkeit auf den Gebieten der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, der deutschen und allgemeinen Geschichte sowie der Marx-Engel-Forschung“ und seine Mitarbeiter waren „stärker in die politischen Strukturen der DDR und speziell in den Apparat der SED eingebunden als Wissenschaftler aller anderen Institutionen“.

Bensers Bericht „Aus per Treuhand-Bescheid“ ist ein kurzer und übersichtlicher Text mit einem ausführlichen Dokumentenanhang aus der kurzen Wirkungszeit des Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung am Ende der DDR und im neuvereinten Deutschland. Selbstkritische Bestandsaufnahme und ein historisch-theoretischer Neuansatz waren die Eckpunkte, die Benser am historischen Wendepunkt verbuchen kann. Das Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung blieb auch dem Parteivorstand der PDS zugeordnet und sollte die politische Bildungsarbeit unterstützen, jedoch entschied es „selbständig über seine wissenschaftlichen und editorischen Projekte“. Zur angestrebten Transparenz gehörte, dass schnell die Archiv- und Bibliotheksbestände für alle interessierten Nutzer aus Ost und West geöffnet wurden, ohne die in der Bundesrepublik übliche dreißigjährige Benutzungssperre. Zu den dringlichsten Aufgaben gehörte das Bemühen um einen Rettungsschirm für die Bestände der Bibliothek (ca. 800 000 Bestandseinheiten) und des Zentralen Parteiarchivs (ca. 5000 laufende Meter Archivgut), die nicht zerrissen werden und uneingeschränkt am Standort Berlin nutzbar sein sollten. Die Entscheidung fiel schließlich auf einer Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages am 28. August 1991 mit der Bildung einer unselbständigen Stiftung unter dem Dach des Bundesarchivs. Für das IfGA gab es keine Chance. Seine Liquidierung lief auf der Schiene der autokratisch schaltenden und waltenden Treuhandanstalt – Direktorat Sondervermögen.

Benser gibt in kurzen Kapiteln das Erbe und die „Doppelherrschaft“ des IML, das Thema Stalinismus und die Arbeitsgruppe „Opfer des Stalinismus“, die MEGA-Kommission an der Akademie der Wissenschaften der DDR und den Verein MEGA-Stiftung Berlin e. V., die Historische Kommission der PDS und die Stiftung Gesellschaftsanalyse und politische Bildung, die internationalen und deutsch-deutschen Kontakte, die Publikationen und Veranstaltungen des IfGA u. a. zu Protokoll, schildert Initiativen und Arbeitsergebnisse des in seinen Inhalten selbstbestimmten wissenschaftlichen IfGA, um dann das Tempo und die Radikalität des in Deutschland „noch nie erfolgten Elitenaustausches“ durch Treuhand und Unabhängige Kommission zu skizzieren, „den keine einzige strukturbestimmende sozialwissenschaftliche Einrichtung der DDR auch nur im Entferntesten unbeschadet überstand“.

Fazit sei mit dem Verschwinden der Institutionen der DDR-Geschichtswissenschaft eine Verarmung der bundesdeutschen Historiografie, der es an prinzipiellen Herausforderungen und „am Streit über große Themen und geschichtstheoretische Grundfragen“ mangele. Die Folgen seien noch nicht gänzlich absehbar.

Marga Voigt

Günter Benser: Aus per Treuhand-Bescheid. Der Überlebenskampf des Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung. Mit einem Dokumentenanhang (edition bodoni 2013, 238 Seiten, ISBN 978-3-940781-34-5)

Eine weitere Rezension des Bandes hier auf der Website der RLS.


Einsortiert unter:Arbeiterbewegung, Archive, Geschichtspolitik, Historiker, Literatur

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2013/04/04/der-uberlebenskampf-des-instituts-fur-geschichte-der-arbeiterbewegung-rezension/

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Die USA um 1900, Teil 2/3

Von Stefan Sasse

In Teil 1 haben wir die Außenpolitik und imperialen Ambitionen der USA in der Epoche um 1900 sowie ihre ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit zu jener Zeit besprochen. Die imperialen Ambitionen fußten im so genannten "American Exceptionalism", also der Idee, dass die USA ein ganz besonderes Land seien, während die Fremdenfeindlichkeit der Strömung des "Nativism" zugeordnet werden kann, die eine Unvereinbarkeit von nicht-protestantischen Einflüssen mit dem American Way of Life propagierte. 

Pinkerton-Agenten beschützen Streikbrecher
Doch nicht nur Migranten erlebten furchtbare Arbeitsbedingungen bei mieser Bezahlung. Der große Aufschwung, der durch die zahlreichen Innovationen des späten 19. Jahrhunderts befeuert wurde - Elektrizität, fließendes Wasser, chemische Industrie, etc. - machte einzelne "robber barons" (Räuberbarone), wie man die großen Industriellen jener Epoche nannte, unermesslich reich. Namen wie Carnegie, Astor, Rockefeller oder Vanderbilt stehen heute noch sinnbildlich für jene Zeit. Bei den Arbeitern selbst, die in den entstehenden riesigen Fabriken schufteten, kam davon freilich wenig an. Ihre Arbeitszeiten waren extrem lang, ihre Bezahlung schlecht, ihnen konnte jederzeit gekündigt werden und sie mussten das oft diktatorische Regime der patriarchalischen Unternehmer ertragen. Jeder Versuch, eine Gewerkschaft zu gründen oder nur einer beizutreten war ein sofortiger Kündigungsgrund, und oft genug hatten die robber barons die absolute Dominanz in der lokalen Wirtschaft, so dass es kaum möglich war, einen Job zu finden wenn man erst einmal beim Streiken erwischt worden war.

Dass trotz dieser Bedingungen immer wieder heftige Streiks ausbrachen zeigt die Schwere dieser Bedingungen nur umso mehr auf. Wenn die Arbeiter sich doch einmal zu Streiks organisierten, setzten die Industriebosse aggressive Streikbrecher ein. Sie verstanden sich vor allem darauf, die verschiedenen Gruppierungen gegeneinander auszuspielen. Während normalerweise niemand auf die Idee kommen würde, Iren oder Italiener einzustellen, wurden sie als Streikbrecher gerne genommen (und die Einwanderer ergriffen die Gelegenheit in Hoffnung auf eine Festanstellung begehrlich, die freilich praktisch nie dabei herauskam), was weiter zu den Konflikten zwischen Alteingesessenen und Einwanderern beitrug und dem Nativism ständig neue Nahrung verschaffte. Zu trauriger Berühmtheit kam während dieser Streiks auch die Detektei Pinkerton. Die Agentur genoss einen finsteren Ruf, denn in ihren Diensten fanden sich die übelsten Charaktere und Schlägertypen, die gerne als Streikbrecher eingesetzt wurden. Die völlige Kompromisslosigkeit der Industriebosse führte zu ungeheuer brutalen Auseinandersetzungen. 

Pinkerton-Agenten nach der Kapitulation
Ein Beispiel dafür ist der Homestead-Streik von 1892, in dem rund 300 Pinkerton-Agenten angeheuert wurden, um einen Streik im Industriegebiet von Pittsburgh zu brechen (die Aktion wurde von gleich zwei Räuberbaronen koordiniert, Carnegie und Frick). Sowohl die streikenden Arbeiter als auch die Pinkerton-Agenten waren schwer bewaffnet, und die Pinkerton-Agenten führten eine regelrechte Landeoperation durch, um die Fabriken zurückzuerobern, die in ein Feuergefecht ausartete, das sechzehn Männer das Leben kostete (neun Streikende und sieben Pinkerton-Agenten). Die Pinkerton-Agenten wurden an den Fluss zurückgetrieben und mussten, umzingelt und ohne Fluchtmöglichkeit, kapitulieren. Die Ereignisse von Homestead nahmen die Öffentlichkeit allerdings gegen die Streikenden ein, denen die Schuld am Ausbruch der Gewalt in die Schuhe geschoben wurde. Nach dem Pinkerton-Desaster sandte der Gouverneur von Pennsylvania zwei Brigaden der Nationalgarde, um die Streikenden zu entwaffnen. Zwar war eine Eskalation in diesem Maßstab eher die Ausnahme als die Regel, zu Gewalt kam es aber bei diesen Streiks, die mangels Gewerkschaften und wegen der Kompromisslosigkeit der Industriebosse keine friedlichen Lösungsmechanismen kannten, praktisch immer. 

Doch während die sozialen Verwerfungen durch das Aufkommen der neuen Industrien und ihrer riesigen Monopolherren zu den düsteren Seiten jener Epoche gehören, muss man sich auch klarmachen welche gigantischen Umwälzungen sie im Alltag der Menschen bedeuteten. Im Rahmen von kaum einer Generation änderte sich das Alltagsleben stärker als durch den Siegeszug des PCs und des Internets. Um 1860 lebte die Mehrheit der Menschen noch auf dem Land in Holzhäusern, machte Licht mit Öllampen und bestellte den Boden, während man in der Stadt in furchtbaren Elendsquartieren lebte. Das Hauptfortbewegungsmittel waren die eigenen Füße und das Pferd. Die meisten Güter, die man konsumierte, waren selbst hergestellt oder innerhalb kleienr dörflicher Gemeinden entstanden. Um 1890 hatten sich die Reisezeiten durch die dramatische Ausbreitung der Eisenbahn um ein vielfaches verkürzt, die auch für einfache Leute erschwinglich war. Elektrische Straßenlaternen machten das Durchqueren der Stadt auch nach Sonnenuntergang halbwegs sicher möglich. Kanalisationen schafften die Fäkalien weg und reduzierten die Sterblichkeit deutlich. Eine ganze Palette neuer Behandlungsmethoden für Krankheiten war aufgekommen und erhöhte die durchschnittliche Lebenserwartung um über ein Jahrzehnt, während die Kindersterblichkeit deutlich absank. In immer mehr Haushalten war fließendes Wasser verfügbar. Billig in Massenproduktion hergestellte Kleidung und Nahrung und die deutlich gesunkenen Transportkosten machten mehr Einkommen für andere Ausgaben verfügbar, und die ersten zarten Pflänzchen des späteren Massenkonsums sprossen (es sollte eine neue Generation von Unternehmern sein, allen voran Ford, die die Macht dieses Konsums erkannten und ihre Unternehmenspolitik entsprechend gestalteten). 

Wahlkampf um die Frage des Bimetall-Standards
Die Zeit um 1900 war jedoch nicht nur von Arbeitskonflikten geprägt. Auf der volkswirtschaftlichen Ebene war ein heftiger Streit um die Frage des Finanzsystems entbrannt. Dieser hatte seinen Hintergrund in der Finanzierung des Bürgerkriegs: Der Norden hatte mit dem "greenback" erstmals eine Papierwährung (Fiat-Währung) geschaffen, die als legales Zahlungsmittel akzeptiert wurde. 1873 aber wurde der Goldstandard eingeführt, obwohl Silber ebenfalls noch (in einer Rate von 16:1) als legales Zahlungsmittel akzeptiert wurde. Die Republicans wollten jedoch auf einen reinen Goldstandard hinaus und argumentierten, dass dies die Währung deutlich stabilisieren und die Inflation bekämpfen würde. Die Democrats dagegen forderten eine Ausweitung der Silbermenge ("free silver"), um Geldknappheit zu verhindern (wenn die Goldpreise marktbedingt stiegen, neigten die Menschen dazu die Goldwährung aus dem Verkehr zu ziehen, einzuschmelzen und für den Goldwert zu verkaufen). Diese Frage erreichte 1893 eine ungewohnte Heftigkeit, als in der "Panic of 1893" eine landesweite Rezession ausbrach.

Hintergrund dieser Rezession war eine Blase im Eisenbahnbau, eine Branche, die wegen der engen Verknüpfung mit der Politik und der damit einhergehenden Korruption sowie einer Neigung zu übertriebenen Erwartungen und Börsenhypes ohnehin zu Blasen neigte. Der Zusammenbrach einer Eisenbahnunternehmung riss 1893 mehrere Banken mit den Abgrund, und landesweite Panik war die Folge. Die Menschen zogen ihr Geld aus den Banken ab, was den Geldkreislauf deutlich ins Stocken brachte, und im europäischen Ausland, vor allem im Großbritannien, wurden massiv (in Gold konvertierbare) Anlagen verkauft, was eine effektive Zahlungsunfähigkeit der USA nach sich zog. Wie immer in Wirtschaftskrisen kämpften danach mehrere Gruppierungen um die "richtige" Deutung der Geschehnisse. Im Wahlkampf 1896 kulminierte dies in einem dramatischen voter realignment (einer Wanderung von Wählern von einer Partei zur anderen). Die Republicans, die für einen rigiden Goldstandard eintraten, hatten die Kongresswahlen 1894 deutlich gewonnen und erwarteten bei den Präsidentschaftswahlen mit ihrem Kandidaten McKinley einen vergleichbar einfachen Sieg. Der Kandidat der Democrats, William J. Bryan, vertrat jedoch aggressiv die Einführung eines Bimetallstandards, der Silber zur offiziellen Währung erklären würde. Dies würde die Inflation steigern und damit vor allem zwei Gruppen helfen: den Farmern, die ihre Kredite zurückbezahlen konnten, und den Minenbesitzern, die das Silber schürften. In den Umfragen legte Bryan deutlich zu und gefährdete McKinleys sicher geglaubten Wahlsieg. 

Wahlplakat McKinleys 1896
McKinleys Wahlkampfberater Mark Hanna inszenierte daraufhin den ersten modernen Wahlkampf der Geschichte. Eine vorher nie dagewesene Summe Geld floss in den Wahlkampf (McKinley gab fünfmal so viel  Geld aus wie Bryan; heute entspräche die Summe atemberaubenden drei Milliarden Dollar). Gleichzeitig gelang es den Republicans, eine starke Allianz aus Unternehmern, Facharbeitern und wohlhabenden Farmern zu schmieden, die vor allem im Nordosten, nördlichen Mittelwesten und Westen erfolgreich war (in etwa identisch mit den Zentren der heutigen Democrats). Wahlentscheidend aber dürfte sein framing gewesen sein, also die Deutungshoheit über den Kandidaten. Es gelang McKinley, Bryans Pläne für einen Silberstandard als Inflationsgefahr darzustellen und seine eigene, am Goldstandard ausgerichtete Politik als seriös und sicher ("sound money") darzustellen, obwohl sie die Krise wohl eher verschärfte. An diesem Muster hat sich bis heute wenig geändert. Bryan verlor die Wahl knapp.

Sowohl McKinley als auch Bryan hatten eines gemeinsam: sie traten gewichtig für die Interessen der Wirtschaft ein. Die Idee einer Politik für die breite Masse brauchte noch bis zu Franklin D. Roosevelt in der Wahl 1932 (und einem erneuten voter realignment), weswegen sich an den schlimmen Zuständen für die Arbeiter wenig änderte. Die Rezession tat dazu ihr Übriges und half den Industriebossen eher, ihre Monopole zu festigen. Tatsächlich waren die riesigen Betriebe, über die die "robber barons" verfügten, inzwischen zu einem ernsthaften volkswirtschaftlichen Problem geworden. Die Monopole, etwa von Rockefellers Standard Oil, des Morgan Bankenkonglomerats, der Gould Eisenbahnsysteme oder Carnegies Eisenproduktion, waren so riesig, dass sie oft zwischen 60 und 80% Marktanteil besaßen und jede Konkurrenz ausschalten konnten. Für den Kapitalismus als solchen war diese Situation verheerend, da Monopole grundsätzlich innovationshemmend wirken und die Preise verzerren. Auch für die Arbeiter war die Situation schlecht, da es keine Alternativen und daher praktisch keine Verhandlungsmacht gab. Die Politiker jener Epoche aber hatten die Position der Unternehmer, dass jeglicher staatlicher Eingriff in die Wirtschaft Sozialismus bedeute und der Wirtschaft schade, verinnerlicht. Entsprechend erschien es zumindest als sehr unwahrscheinlich, dass sich hier etwas ändern würde. Das "vergoldete Zeitalter" (im Gegensatz zu einem goldenen Zeitalter scheint es nur golden und ist unter der Oberfläche etwas anderes) schien die Menschen langsam zu erdrücken. Erst die Ermordung William McKinleys und die folgende Vereidigung Theodore Roosevelts bedeuteten hier einen Paradigmenwechsel. 

Weiter geht's im dritten Teil.

Literaturhinweise:
Videospiel "Bioshock Infinite", das sich mit den hier besprochenen Ideen und Ereignissen auseinandersetzt und die Inspiration für diesen Artikel bot: PC, PS3, X360
Joe Fiedler - Mind in Revolt

Bildnachweise: 
Pinkerton - Joseph Becker (gemeinfrei)
Kapitulation - Dabbs (gemeinfrei)
Plakate - GOP (gemeinfrei)
McKinley Plakat - Gillespie, Metzgar & Kelley (gemeinfrei)

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/04/die-usa-um-1900-teil-23.html

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Le livre blanc de l’archéologie préventive

Dominique Garcia, vice-président du Conseil national de la recherche archéologique, a remis le 29 mars 2013 son rapport sur les dispositifs de l’archéologie préventive en France à Aurélie Filippetti, ministre de la Culture et de la Communication.

Principales préconisations:

- Réviser le régime de propriété des mobiliers issus des fouilles archéologiques dans le sens d’une simplification des procédures et d’une harmonisation du régime de propriété du mobilier archéologique quelles que soient les conditions de sa découverte.
- Aligner la législation française sur celle d’autres grands pays et attribuer la propriété du mobilier à la puissance publique.
- Poursuivre la politique d’initiative et de soutien à la création des CCE dans une perspective de partenariat entre l’État et les collectivités territoriales, tout en en redéfinissant la finalité en terme de maillage territorial et d’objectifs patrimoniaux.
- Faire de l’exploitation scientifique des données acquises par l’archéologie préventive une priorité ; renforcer l’exigence du respect des délais de restitution des rapports finaux d’opération.
- Développer les moyens d’accès pour la communauté scientifique aux ressources numériques, documentaires produites par l’ensemble des opérateurs.
- Renforcer les actions de diffusion des connaissances vers les citoyens.

Télécharger le rapport : http://www.culturecommunication.gouv.fr/content/download/63970/488966/file/livre_blanc_archeologie_preventive.pdf

Quelle: http://afeaf.hypotheses.org/386

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Wegfall der Studienbeiträge in Bayern: Hochschulen erhalten vollständige Kompensation und langfristige Planungssicherheit

http://www.bayern.de/Pressemitteilungen-.1255.10424735/index.htm Mit einem Bildungsfinanzierungsgesetz will die Bayerische Staatsregierung nach der Abschaffung der Studienbeiträge den Hochschulen die daraus entstehenden Mindereinnahmen komplett erstatten. Ferner sind weitere Ausgaben im sekündären und primären Bildunsgbereich sowie der Kinderbetreuung eingeplant. Da das Bildungsfinanzierungsgesetz einen von der Zahl der Studierenden unabhängigen Nachtragshaushalt darstellt, bleibt abzuwarten, inwiefern die Kompensationsmittel sich langfristig an den […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/04/4042/

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