Im Januar 1481 richtete der Abt des Erfurter St. Petersklosters, Gunther von Nordhausen, an die Äbte und Verantwortlichen der Bursfelder Union einen eindringlichen Appell, in den Klöstern der Reformbewegung stärker als bislang Schriftlichkeit und Historiographie zu pflegen. In seiner lateinischen Abhandlung über den Wert historischer Aufzeichnungen sieht er in der Historia die Grundlage menschlicher Existenz, denn ohne sie, meint er, sei der Mensch kein Mensch und der Mönch kein Mönch. Abt Gunther konstatiert jedoch erhebliche Defizite bei seinen Amtskollegen, die, wenn er sie nach [...]
Queen of Sports 体育皇后 (1934)
In 体育皇后 Tǐyù huánghòu (“Queen of Sports”) aus dem Jahr 1934 erzält Regisseur Sun Yu 孫瑜 (1900-1990) die Geschichte der Sprinterin Li Ying zwischen sportlichen Erfolgen und der Oberflächlichkeit der ‘besseren Gesellschaft’ Shanghais.
Sun Yu [1] gehörte zu den führenden linken Filmregisseuren Shanghais der 1930er Jahre. Er hatte in Beijing und in den USA studiert und war einer der wichtigsten Regisseure der Lianhua Film Company (Liánhuá yǐngyè gōngsī 聯華影業公司), der sich mit sozialkritischen Dramen einen Namen gemacht hatte. “Queen of Sports”, der den Durchbruch für Lí Lìlì 黎莉莉 (eigentlich Qián Zhēnzhēn 錢蓁蓁, 1915-2005), zeichnet ein positives Bild der modernen chinesischen Frau – losgelöst von der üblichen Darstellung der ‘Heldinnen’ im chinesischen Film.
Lin Yin (dargestellt von Li Lili), reist nach Shanghai, um sich dort an einem College einzuschreiben. Mit großer Disziplin erarbeitet sie sich sportliche Erfolge – bis hin zu nationalen Meisterschaften. Durch ihre sportlichen Erfolge wird sie zu einer Berühmtheit und findet Zugang zu den ‘oberen 10.000′ – doch dadurch vergisst sie die wahren Ideale des Sports. Der Film, dessen Buch Sun 1933 schrieb, ist von sowjetischen Filmen stark beeinflusst – er erzählt eine Geschichte von sportlichem Erfolg und den Versuchungen, denen sich ‘Stars’ ausgesetzt sehen.
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- Zur Biographie: Li Cheuk-To: “A Gentle Discourse on a Genius: Sun Yu”, in: Cinemaya: The Asian Film Magazine, Vol. II (1991), 53-63, Zhang Yingjin/Xiao Zhiwei. “Sun Yu”, in Encyclopedia of Chinese Film (1998), 324f
MIÖG-Rezensionen auf recensio.net
http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/mioeg
CfP: Digital Classicist Seminar Berlin
Das nach dem Vorbild des ICS London Seminar gestaltete Digital Classicist Seminar an der FU Berlin geht mit dem WS 2013/14 in die zweite Runde. Träger sind das Deutsche Archäologische Institut und das Exzellenz-Cluster TOPOI. Abstracts für das ab Oktober 2013 jeweils dienstags 18:00-19:30 in den Berliner TOPOI-Räumlichkeiten stattfinde Seminar können bis zum 1. September online eingereicht werden (300-500 Wörter, dt. oder engl.). Ausdrücklich sind die gesamten Altertumswissenschaften zur Teilnahme aufgefordert, die digitale Methoden, Quellen und/oder Technologien auf innovative Art für ihre Forschung einsetzen. Die im Seminar präsentierten Inhalte sollten sowohl Philologen, Historiker und Archäologen als auch Informationswissenschaftler und andere Personen mit wissenschaftlichem Interesse an den genannten Fragestellungen ansprechen. Die Vortragenden sollen so weit wie möglich bei der Finanzierung ihrer Reise- und Unterkunftskosten unterstützt werden.
CfP: http://de.digitalclassicist.org/berlin/cfp
Online Submission: http://de.digitalclassicist.org/berlin/submit
The Digital Classicist: http://www.digitalclassicist.org/wip/
The Digital Classicists Berlin: http://de.digitalclassicist.org/berlin/
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2110
“Hallelujah, it works!” doesn’t it?
Wie gestern die Onlineausgabe des Daily Mail erleichtert berichtete funktioniert die visuelle Torlinientechnologie Hawk-Eye, welche seit dieser Saison in der englischen Fußball Premier League eingesetzt wird. Im Spiel Chelsea vs Hull wurde ein Tor nach Meinung aller Beteiligten korrekterweise nicht gegeben, weil der Torwart den Ball vor der Torlinie abgefangen hatte (siehe dazu auch die Visualisierung im Daily Mail Bericht).
Das Ereignis scheint ein für alle einleuchtender Beweis für die Funktionstüchtigkeit des Hawk-Eye Systems zu sein. So wird im Daily Mail Bericht z.B. ein Chelsea Spieler zitiert, der sich zu dem Vorfall in Sky Sports 1 so äußerte:
It was clearly not over the line. The technology is good so there will be no questions further.
Interessanterweise berichtete am selben Tag der Irish Independent, dass Hawk-Eye aufgrund einer fehlerhaften Entscheidung im Halbfinale der All-Ireland Minor Hurling Championship abgeschalten wurde. Bei dem wichtigen Hurling Spiel, einem Mannschaftssport keltischen Ursprungs, identifizierte das aufgrund von strittigen Entscheidungen eingeführte Hawk-Eye System nach Meinung aller Beteiligten fälschlicherweise einen korrekt erzielten Punkt als ‘miss’, also als keinen Punkt. Die Schiedsrichter konnten aber den Fehler von Hawk-Eye überstimmen. Jetzt wurde das vom Irish Independent geschätzt etwa € 200.000 teure System erstmal für die Senior Bewerbe abgeschalten und weitere Ermittlungen eingeleitet, um herauszufinden wie der Fehler zustande kam.
SdK 61: Karl Vocelka über die Habsburger und den 1. Weltkrieg
Kaum ein Ereignis prägte die Landkarte Europas stärker als der Erste Weltkrieg, dessen Ausbruch sich 2014 zum hundertsten Mal jährt. Was mit dem Attentat in Sarajevo auf den Thronfolger Franz Ferdinand Ende Juni 1914 begann, endete in der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Mit dem Historiker Karl Vocelka spreche ich über die Vorgeschichte des Krieges aus Sicht der Habsburgermonarchie, die nach dem Krieg in viele (kleine) Nationalstaaten zerfiel, über die innere Situation der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und die Folgen für Mitteleuropa.
Linkliste: Karl Vocelka (Wikipedia), Die Welt der Habsburger (virtuelle Ausstellung), Franz Joseph I. (Wikipedia), Risorgimento (Wikipedia), Cisleithanien (Wikipedia), Otto Habsburg (Wikipedia), Stefan Zweig: Die Welt von Gestern (Wikipedia), Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit
SdK 61: Karl Vocelka über die Habsburger und den 1. Weltkrieg
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/3ryfoiNe91s/sdk61
“The Future of Historical Network Research”: Konferenz vom 13.-15.09. in Hamburg
Seit kurzem sind Programm und Registrierung für die Tagung The Future of Historical Network Research (13.-15.09., Uni Hamburg) online. Die Sessions haben u.a. die Themen Information Conceptualisation and Visualisation, Linked Data and Ontological Methods und Overlaps between Network Analysis in the Digital Humanities zum Gegenstand. Träger sind NeDiMAH – Network for Digital Methods in the Arts and Humanities, die ESF – European Science Foundation und das CGG – Centre for Globalisation and Governance der Universität Hamburg.
Programm und Anmeldung: http://conference.historicalnetworkresearch.org/
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2101
Tagungshinweis: 3. Internationale Doktorandentagung Mittelalterarchäologie
Call for Papers
Der Fachbereich für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der Universität Innsbruck, die Stadtarchäologie Hall sowie das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen laden Euch herzlich zur 3. Internationalen Doktorandentagung Mittelalterarchäologie nach Österreich ein. Die Veranstaltung findet dieses Mal vom 28. – 30. März 2014 auf der Burg Hasegg in der historischen Salzstadt Hall in Tirol statt.
Die Doktorandentagung wird seit 2012 als Initiative von Doktoranden in Kooperation mit Hochschulen und Denkmalpflegeeinrichtungen organisiert. Unser Ziel ist es, allen Promotionsstudenten der Mittelalter- und Frühneuzeitarchäologie abseits der großen Fachkongresse und unabhängig von Hochschulherkunft und Thema regelmäßig die Möglichkeit anzubieten, sich in einem kleineren und persönlicheren Rahmen untereinander vorzustellen, auszutauschen und mit verschiedenen europäischen Kollegen zu vernetzen, die bereits langjährig im Berufsleben stehen. Auf diese Weise sollen neue Perspektiven und Strategien für die eigene Tätigkeit aber auch Anregungen zu einer stärkeren Internationalisierung von Arbeitsfeldern über die eigenen Institutsgrenzen hinaus gegeben werden, die uns heute das vereinte Europa ermöglicht.
Neben der Präsentation des eigenen Arbeitsstandes in Form von Kurzvorträgen steht ein workshop-basiertes Problemforum mit Debatte aber auch ein intensives Rahmenprogramm mit Abendvorträgen, Exkursionen in die Umgebung, einer Stadtführung sowie gemeinsamen Essen mit viel Zeit für Gespräche auf dem Programm.
Interessierte Doktoranden bitten wir, uns einen kurzen Abstract (als PDF oder Word-doc) mit nicht mehr als 300 Wörtern sowie ihrem Namen und Adresse an Mittelalterarchaeologie@uibk.ac.at zu übersenden. Anmeldeschluss ist der 15. Januar 2014.
Auch Studierende im Grund- und Masterstudium können gerne ohne Abhalten einer Präsentation teilnehmen (auch hier Anmeldeschluss 15. Januar).
Die Kurzvorträge sollten 20 Minuten nicht überschreiten. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Referenten die ihre Präsentation auf Deutsch halten möchten, werden gebeten, diese mit englischen Untertiteln zu versehen und auch ihren Abstract auf Englisch zu verfassen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Mehr dazu finden Sie hier
Die Tagung wird organisiert von
Universität Göttingen (Seminar für Ur- und Frühgeschichte)
Universität Innsbruck (Fachbereich für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie)
Stadtarchäologie Hall in Tirol
gefördert von der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit e.V.
Der Text wurde übernommen.
„Der Konsum als Objekt und Medium der Kritik. Zum Verhältnis von Konsumkritik und kritischem Konsum“ – Ein Bericht aus der Ad hoc-Gruppe von Jens Hälterlein
Die Veranstaltung (organisiert von Dominik Schrage und Jens Hälterlein) fragte nach dem Verhältnis zwischen dem gegenwärtig vieldiskutierten Phänomen des politischen, moralischen oder kritischen Konsums und klassischen Positionen der Konsumkritik. Während ersterer einen Aspekt der Konsumpraxis selbst darstellt, bei dem mittels … Weiterlesen