Rathalminger und Perkheimer – ein erster Überblick

Um 1380 wurde Gregor Rathalminger von Herzog Albrecht III. mit Wirting1 belehnt2, jedoch lassen sich bei dieser Besitzerfamilie keine prägenden Impulse feststellen, welche bis heute nachwirken würden. Gregor Rathalminger starb nach 2 Ehen im Jahr 14283, seine Tochter Susanna wurde 14374 mit Jörg5 II. Perkheimer6 vermählt. Für dessen Familie wird ein bäuerlicher Ursprung vermutet, sie entstammt dem niederen Adel7 und war in Oberbergham, südlich von Wolfsegg beheimatet.8 Erst durch dessen Familie erhält die Position Würtings entscheidende Prägungen, welche durch Quellenbelege ausreichend nachgewiesen und zugeschrieben werden können.

Jörg II. wird 1455 mit Würting und Wolfsegg belehnt, 1462 wird dem Umbau des Schlosses begonnen9, durch es seine Gestalt erhält, welche in ihren Grundstrukturen bis in die Gegenwart vorhanden ist.

Nach dessen Tod im Jahr 1468 bleibt Würting bei dieser Familie. Kasper Perkheimer vergrößert den Besitz, durch die Heirat mit Rosina von Auersperg kommt er zu beträchtlichem Vermögen, war oberster Finanzbeamter im Land ob der Enns und seit 1501 unter anderem Hausrat Kaiser Maximilians I., erwirbt 1488 die Herrschaft Höft (nahe Gaspoltshofen, Bezirk Haag a. Hausruck) vom Stift Seitenstetten sowie von den Schaunbergern 1514 die Herrschaft Rosegg (südöstlich von Villach). Er stirbt 1520.10

Jörg III. Perkheimer übernimmt Würting von seinem Vater, eine Besitzteilung zwischen seinen Brüdern und ihm fand nicht statt. Durch den Zukauf von Liegenschaften besonders aus kirchlicher Hand vergrößerte er den Familienbesitz weiter. Ein bedeutender Höhepunkt dieser Entwicklung war erreicht, als der römisch-deutsche König Ferdinand I. das zur Würtinger Herrschaft gehörende Dorf Offenhausen mittels Privileg am 12. November 1534 zum Markt erhob. Im Folgejahr wurde gegen 1500 Gulden Würting zum Freisitz erhoben. Dies bedeutete eine weitere Aufwertung und Prägung der Herrschaft einerseits wie ihres Sitzes andererseits.11

Über die perkheimer’schen Besitzungen wurde in einem Testament aus dem Jahr 1543 zugunsten einer Stiftung verfügt. Durch ihre Aktivitäten (Liegenschaftskäufe, etc) kamen sie mit umliegenden Grundherren in Kontakt, besonders mit den verschuldeten Schaunbergern, den Starhembergern, den Jörgern von Tollet sowie den Schallenbergern und der Familie Polheim.12

Wie andere oberösterreichische Adelsgeschlechter kamen auch die Perkheimer mit den Lehren Martin Luthers in Kontakt, welche im Laufe des 16. Jahrhunderts Einzug hielten. Die Einführung des protestantischen Gottesdienstes in der Kirche Offenhausen (gehörte damals als Filiale zur Pfarre Pichl bei Wels) wird für 1542 vermutet.13

Auch für einen bedeutenden Impuls aus den Reihen des protestantischen Adels in Oberösterreich waren die Perkheimer, inzwischen als Diplomaten Ständevertreter auf Reichstagen, verantwortlich: die erste protestantische Stiftung. Im Testament vom 15. November 1543 bestimmten Jörg III. und Wolfgang Perkheimer, ihren Besitz im Falle ihres kinderlosen Sterbens zur Errichtung einer Landsschaftsschule für Knaben auf Schloss Würting.14 Dieser Fall ist jedoch nie eingetreten.

Jörg III. blieb der protestantischen Sache weiter verbunden, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich Spannungen zwischen katholischen und protestantischen Reichsgebieten nachhaltig verschärften. Er starb betagt und kinderlos am 6. November 1559 auf Schloss Würting, womit das Geschlecht der Perkheimer im Mannesstamm erlosch. Sein Grabdenkmal befindet bis in die Gegenwart in der Pfarrkirche Offenhausen.15

Jörgs Bruder Wolfgang war bereits 1556 gestorben. Dessen zweiter Ehefrau Emerantia von Polheim fielen nun die perkheimer’schen Besitzungen zu.16 Deren 1554 geborene Tochter Christina wurde mit Georg Achaz von Losenstein vermählt, der weit verstreute Familienbesitz ging Stück um Stück in fremde Hände über, wodurch sowohl die Bedeutung Würtings als Herrschaftssitz sank als auch die Rolle der Perkheimer als Adelsfamilie, unter anderem als Bauherren Würtings als Renaissanceschloss ab der Mitte des 16. Jahrhunderts, sehr bald in Vergessenheit geriet.17

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[1] Eine von früheren Schreibweisen Würtings

[5] Alternative Schreibweise Georg

[6] Ältere Schreibweise Perkhaimer

[7] In Quellen und Literatur auch Bezeichnung „von Perkheim“

Quelle: http://wasserschloss.hypotheses.org/336

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Rathalminger und Perkheimer – ein erster Überblick

Um 1380 wurde Gregor Rathalminger von Herzog Albrecht III. mit Wirting1 belehnt2, jedoch lassen sich bei dieser Besitzerfamilie keine prägenden Impulse feststellen, welche bis heute nachwirken würden. Gregor Rathalminger starb nach 2 Ehen im Jahr 14283, seine Tochter Susanna wurde 14374 mit Jörg5 II. Perkheimer6 vermählt. Für dessen Familie wird ein bäuerlicher Ursprung vermutet, sie entstammt dem niederen Adel7 und war in Oberbergham, südlich von Wolfsegg beheimatet.8 Erst durch dessen Familie erhält die Position Würtings entscheidende Prägungen, welche durch Quellenbelege ausreichend nachgewiesen und zugeschrieben werden können.

Jörg II. wird 1455 mit Würting und Wolfsegg belehnt, 1462 wird dem Umbau des Schlosses begonnen9, durch es seine Gestalt erhält, welche in ihren Grundstrukturen bis in die Gegenwart vorhanden ist.

Nach dessen Tod im Jahr 1468 bleibt Würting bei dieser Familie. Kasper Perkheimer vergrößert den Besitz, durch die Heirat mit Rosina von Auersperg kommt er zu beträchtlichem Vermögen, war oberster Finanzbeamter im Land ob der Enns und seit 1501 unter anderem Hausrat Kaiser Maximilians I., erwirbt 1488 die Herrschaft Höft (nahe Gaspoltshofen, Bezirk Haag a. Hausruck) vom Stift Seitenstetten sowie von den Schaunbergern 1514 die Herrschaft Rosegg (südöstlich von Villach). Er stirbt 1520.10

Jörg III. Perkheimer übernimmt Würting von seinem Vater, eine Besitzteilung zwischen seinen Brüdern und ihm fand nicht statt. Durch den Zukauf von Liegenschaften besonders aus kirchlicher Hand vergrößerte er den Familienbesitz weiter. Ein bedeutender Höhepunkt dieser Entwicklung war erreicht, als der römisch-deutsche König Ferdinand I. das zur Würtinger Herrschaft gehörende Dorf Offenhausen mittels Privileg am 12. November 1534 zum Markt erhob. Im Folgejahr wurde gegen 1500 Gulden Würting zum Freisitz erhoben. Dies bedeutete eine weitere Aufwertung und Prägung der Herrschaft einerseits wie ihres Sitzes andererseits.11

Über die perkheimer’schen Besitzungen wurde in einem Testament aus dem Jahr 1543 zugunsten einer Stiftung verfügt. Durch ihre Aktivitäten (Liegenschaftskäufe, etc) kamen sie mit umliegenden Grundherren in Kontakt, besonders mit den verschuldeten Schaunbergern, den Starhembergern, den Jörgern von Tollet sowie den Schallenbergern und der Familie Polheim.12

Wie andere oberösterreichische Adelsgeschlechter kamen auch die Perkheimer mit den Lehren Martin Luthers in Kontakt, welche im Laufe des 16. Jahrhunderts Einzug hielten. Die Einführung des protestantischen Gottesdienstes in der Kirche Offenhausen (gehörte damals als Filiale zur Pfarre Pichl bei Wels) wird für 1542 vermutet.13

Auch für einen bedeutenden Impuls aus den Reihen des protestantischen Adels in Oberösterreich waren die Perkheimer, inzwischen als Diplomaten Ständevertreter auf Reichstagen, verantwortlich: die erste protestantische Stiftung. Im Testament vom 15. November 1543 bestimmten Jörg III. und Wolfgang Perkheimer, ihren Besitz im Falle ihres kinderlosen Sterbens zur Errichtung einer Landsschaftsschule für Knaben auf Schloss Würting.14 Dieser Fall ist jedoch nie eingetreten.

Jörg III. blieb der protestantischen Sache weiter verbunden, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich Spannungen zwischen katholischen und protestantischen Reichsgebieten nachhaltig verschärften. Er starb betagt und kinderlos am 6. November 1559 auf Schloss Würting, womit das Geschlecht der Perkheimer im Mannesstamm erlosch. Sein Grabdenkmal befindet bis in die Gegenwart in der Pfarrkirche Offenhausen.15

Jörgs Bruder Wolfgang war bereits 1556 gestorben. Dessen zweiter Ehefrau Emerantia von Polheim fielen nun die perkheimer’schen Besitzungen zu.16 Deren 1554 geborene Tochter Christina wurde mit Georg Achaz von Losenstein vermählt, der weit verstreute Familienbesitz ging Stück um Stück in fremde Hände über, wodurch sowohl die Bedeutung Würtings als Herrschaftssitz sank als auch die Rolle der Perkheimer als Adelsfamilie, unter anderem als Bauherren Würtings als Renaissanceschloss ab der Mitte des 16. Jahrhunderts, sehr bald in Vergessenheit geriet.17

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[1] Eine von früheren Schreibweisen Würtings

[5] Alternative Schreibweise Georg

[6] Ältere Schreibweise Perkhaimer

[7] In Quellen und Literatur auch Bezeichnung „von Perkheim“

Quelle: http://wasserschloss.hypotheses.org/336

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aventinus visio Nr. 5 [30.06.2013]: „Teenagermelodie“ – Kommerz und Wandel der Jugendkultur Ende der fünfziger Jahre im Spielfilm ‘Wenn die Conny mit dem Peter’ (1958)

Ende der 50er Jahre wandelte sich die Gesellschaft; es betraf v.a. Jugend­liche und ihr Freizeitverhalten. Neue Musik wie Rock’n’Roll wurde gemäßig­ter und neben rebellischen Halbstarken aus dem Arbeitermilieu, entwickelte sich eine weitere, schichtübergreifende Gruppe Jugendlicher: die Teenager. http://bit.ly/11WHHy1

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4566/

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aventinus generalia Nr. 21 [30.06.2013]: Der Verein der Freunde der Geschichtswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Nicht nur der Förderverein des Historischen Seminars der LMU München unterstützt studentische Projekte: Ein Gastbeitrag bei unserem Kooperations­partner Skriptum zeichnet die Aktivitäten des Fördervereins der Geschichtswissenschaften an der JGU Mainz nach http://bit.ly/14nH7ZI

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4562/

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SdK 58: Martin Almbjär about Supplications in Early Modern Sweden

The historian Martin Almbjär is writing about political communication in Early Modern society. More precisely he is working on supplications in the Age of Liberty (1718–1772). A short period of parliamentarianism in Sweden. Handing in supplications were a common (written) form in Early Modern Europe of making requests to the authorities – the Swedish Diet in this case. But the problem was that the parliament, which gathered only a few days every year, had hard times in making decisions.

Links: Martin Almbjär, Umeå University, Age of Liberty (Wikipedia), Winkelschreiber (Wikipedia), SPSS (Wikipedia), Picture: Adolph von Menzel, Die Bittschrift

Quelle: https://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk58

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C4P zur Studentischen Fachtagung der DNGPS zum Thema “Sport und Gesellschaft – Sport und Politik” (bis 14.08.)

Als Freizeitbeschäftigung und demnach als vornehmlich individuelle und persönliche Tätigkeit nehmen sportliche Aktivitäten einen Spitzenplatz ein. Doch Sport ist nicht nur ein Bestandteil des privaten, sondern auch des öffentlichen Raums. So beobachten wir von der lokalen bis zur internationalen Ebene … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5045

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aussichten Nr. 36 [30.06.2012]: Neue Einträge bei aussichten-online.net; Digest 01.05.2013-30.06.2013

rücksichten: Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 http://www.aussichten-online.net/2013/05/4355/ Andreas C. Hofmann 8:13pm May 10 Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-31070Am 10. Mai 1933 ließen die Nationalsozialisten zehntausende unliebsame Bücher – vor allem die jüdischer Autoren – öffentlich verbrennen. Es war der Höhepunkt einer widerlichen Kampagne, die deutsche Studenten initiiert hatten. …………………………………………. Bettenworth, Anja: Gastmahlszenen in der […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4559/

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Westphälische Deserteurs in Holland (1810): „mesures rigoureuses”


Nationaal Archief Den Haag, Archief Prins Stedehouder, 1810–1813 (2.01.01.08), Nr. 18, Différentes autorités civiles et militaires de l’Empire: Philippe François Maurice de Rivet d’Albignac (ministre de la Guerre ad interim à Kassel) à Charles François Lebrun (à Amsterdam), 26 juillet 1810.


„Jusqu’ici les déserteurs et les réfractaires westphaliens ont trouvé asyle dans les pays qui composaient la Hollande.

S. M. éprouverait de grandes difficultés dans le recrutement de son armée, si des mesures rigoureuses n’étaient prises pour leur arrestation.

J’ai l’honneur de prier V. A. S. de vouloir bien donner les ordres qu’elle jugera convenables, pour que les déserteurs et conscrits réfractaires westphaliens qui se trouvent dans les départemens de la ci-devant Hollande soient arrêtés et remis à la gendarmerie westphalienne aux points des frontières que V. A. S. désignera. J’ai donné les instructions nécessaires à cet égard aux autorités frontières et à la gendarmerie”.

 

Königlich westfälische Truppen, 1812

Abbildung: Richard Knötel, Uniformenkunde, Lose Blätter zur Geschichte der Entwicklung der militärischen Tracht, Berlin 1890. Band I, Tafel 43. (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kn%C3%B6tel_I,_43.jpg?uselang=de)


Zur Quelle:

Dieser Brief von Philippe François Maurice de Rivet d’Albignac an Charles François Lebrun, einige Tagen nach der Eingliederung des Königreichs Holland in das Kaiserreich, betrifft Deserteure aus Westfalen in Holland. Die Aushebung von Soldaten im Rahmen einer allgemeinen Kriegsdienstpflicht wurde in ganz Europa, auch in Westfalen, zum Symbol für das Napoleonische Regime. In der Theorie galt die Einberufung für zwei Jahre, aber während des Krieges galt sie praktisch, solange Napoleon wollte.

Als Napoleon das Königreich Holland von Louis Bonaparte eingliederte, durch das Dekret von Rambouillet, 8./9. Juli 1810, ordnete er sofort an, dass Charles-François Lebrun die Pflichten von Louis Bonaparte übernehmen sollte. In erster Linie sollte Lebrun den Übergang zur französischen Herrschaft beaufsichtigen. Charles-François Lebrun war gewiss ein geeigneter Mann für diese Position. Er besaß viele Jahre politischer Erfahrung und war einer der einflussreichsten Männer im Staatsapparat. Lebrun war 1799 von Bonaparte neben Jean Jacques Régis Cambacérès zum Dritten Konsul berufen worden. Mit Gründung des Kaiserreichs 1804 wurde Lebrun architrésorier (Erzschatzmeister) des Französischen Empire. Zudem war Lebrun nach der weitgehend problemlosen Eingliederung der einstigen Ligurischen Republik ins Kaiserreich, im Jahre 1805/06, Generalgouverneur mit Sitz in Genua gewesen.

Anstatt eine sofortige umfassende Eingliederung vorzunehmen, entschied sich Napoleon, dafür, die Holländischen Departements bis auf weiteres erst einmal teilweise in das Kaiserreich zu integrieren. Napoleon betonte, dass er die Niederlande nicht als ein Pays conquis ansehe und nicht beabsichtige viele französische Beamte dorthin zu schicken, oder holländische Institutionen rücksichtslos zu ersetzen. Am 16. Oktober 1810 gab der Kaiser das Décret contenant réglement général sur l’organisation des départements de la Hollande heraus. Im Wesentlichen sah das Dekret an der Spitze der Holländischen Departements einen Generalgouverneur vor (Lebrun), assistiert von einer Anzahl Intendanten. Der Generalgouverneur hatte die fast absolute Kontrolle über zivile und militärische Angelegenheiten in den niederländischen Departements.

Das Generalgouvernement musste als Mittler zwischen den niederländischen Departements und der Zentralregierung in Paris fungieren. Die Niederlande waren jetzt in sieben Departements gegliedert, ausgestattet mit den üblichen französischen Ziviladministrations- und Rechtspflegeinstitutionen, unterteilt in Arrondissements und Kantonen. Verwaltungs- und Gerichtssprache wurde nicht das Französische allein, vielmehr wurden die französische und die niederländische Sprache konkurrierend verwandt. Selbstverständlich aber korrespondierten die französischen Beamten nicht nur in Paris, sondern auch in Amsterdam mit ihren Untergebenen in Französisch.

Charles François Lebrun versuchte Dienstpflichtige aus Westfalen festzunehmen. Es gab in Holland 127 Gendarmerie-Brigaden, die über das Land verstreut waren und je aus fünf bis zehn Männern bestanden. Die paramilitärische Gendarmerie wurde bei Bedarf von den Behörden, entweder vom Maire einer Gemeinde, oder von einem höherrangigen Beamten zur Amtshilfe herangezogen. Weder dem Innen-, noch dem Polizei- noch dem Kriegsministerium eindeutig zugeordnet, war die so gut wie unkontrollierte Gendarmerie ein promptes, loyales und gefürchtetes Instrument der sozialen Kontrolle, aber auch der politischen Unterdrückung in Europa.


Weiterführend:

Alan Forrest, Conscripts and Deserters: the Army and Society during the Revolution and Empire, New York (Oxford University Press) 1989. Auch auf Französisch: Déserteurs et insoumis sous la Révolution et l’Empire, Paris (Librairie Académique Perrin) 1988.

Johan Joor, Resistance against Napoleon in the Kingdom of Holland, in: Michael Broers, Peter Hicks und Agustin Guimerá (hrsg.), The Napoleonic Empire and the New European Political Culture, Basingstoke (Palgrave Macmillan) 2012, S. 112−122.

Aurélien Lignereux, Servir Napoléon. Policiers et gendarmes dans les départements annexés (1796−1814), Seyssel, (Éditions Champ Vallon) 2012.

Kevin Linch, Conscription, in: European History Online, [veröffentlicht am 30.01.2012], http://www.ieg-ego.eu/linchk-2012-en (eingesehen am 29.06.2013).

Matthijs Lok, Martijn van der Burg, The Dutch Case: the Kingdom of Holland and the Imperial Departments, in: Michael Broers, Peter Hicks und Agustin Guimerá (hrsg.), The Napoleonic Empire and the New European Political Culture, Basingstoke (Palgrave Macmillan) 2012, S. 100−111.

Bettina Severin-Barboutie, Vom freiwilligen Söldner zum dienstpflichtigen Untertan. Militärische Massenmobilisierung im Königreich Westfalen, in: König Lustik!? Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen (Ausstellungskatalog Museumslandschaft Hessen, Kassel 2008), München 2008, S. 120–126.

Martijn van der Burg, Napoleons Generalgouvernement Holland, 1810–1813. Die Frage von Assimilation und Integration, in: Helmut Stubbe da Luz (hrsg.), Statthalter Regimes (im Druck).


Zitiert in:

H.T. Colenbrander (hrsg.), Gedenkstukken der Algemeene Geschiedenis van Nederland van 1795 tot 1840 VI, ’s-Gravenhage (Martinus Nijhoff) 1911, Nr. 996. Digitalisiert: [http://www.historici.nl/Onderzoek/Projecten/GedenkstukkenGeschiedenisVanNederland1795-1840/index_html_en]

Abbildung Banner: C. G. H. Geißler, Französische Soldaten, welche auf dem Marsche zur Armee unter einem Baum biwaquieren, Radierung, um 1807, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Gei III/5a, CC BY-NC-ND 2.0 DE.

Quelle: http://naps.hypotheses.org/336

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