Aktuelle Stunde III: Digitales Archiv NRW

Über den Stand des Aufbaus des Digitalen Archivs NRW (DA NRW) berichtet Dr. Michael Habersack, wissenschaftlicher Referent im LVR-AFZ. Beim Klärungsbedarf, der im letzten Jahr von archivischer Seite bestand, sind große Fortschritte erzielt worden. Motor hierfür war insbesondere der zu Jahresbeginn eingerichtete Unterarbeitskreis Archive, an dem sich archivarische Vertreter aller Spitzenverbände, vom Landesarchiv sowie vom LWL und vom LVR beteiligten. Es wurde eine Priorisierung der Lösungsentwicklung für digitale Objekte vorgenommen; oben an stehen Digitalisate und genuin digitale Fotos und Audiodaten. Für die Übernahme solcher Daten steht mit dem SIP-Builder bereits ein geeignetes Werkzeug für die SIP-Erzeugung zur Verfügung.

In wenigen Sitzungen wurde von den Vertretern der Archive auch Konsens über die angestrebten Workflows für genuin digitale Daten (born digitals) und für Digitalisate erzielt. Im Konsens aller Beteiligten wurde außerdem ein 13-Punkte-Papier mit den archivischen Anforderungen an das DA NRW verfasst, das die archivischen Desiderate, z. B. den Lieferungsbegriff und die Form der Rückmeldung zur Sprache bringt. Die Anforderungen wurden vom Lenkungskreis des Projekts angenommen.

Insgesamt hat sich das DA NRW zu einem Lösungsverbund weiterentwickelt, in dem die im Aufbau befindlichen Systeme der digitalen Langzeitarchivierung in NRW integriert sind. Testdaten können bereits jetzt eingeliefert werden. Auch für die Speicherung entstehen derzeit keine Kosten. Parallel zur Aktuellen Stunde des Archivtags wurde die rechtliche Vereinbarung in Düsseldorf bei der Sitzung des Lenkungskreises abgesichert.

Da keine weiteren Beiträge zur aktuellen Stunde vorliegen, beendet Dr. Arie Nabrings den offiziellen Teil des Rheinischen Archivtags 2013 mit dem Hinweis, dass Tagungsort und Thema für 2014 noch nicht fest stehen und Vorschläge und Einladungen gerne entgegen genommen werden.

Im Anschluss folgt das Rahmenprogramm mit einer Führung durch das neu eröffnete Stadtarchiv Aachen durch Stadtarchivar Dr. Thomas Kraus und seine Stellvertreterin Angelika Pauels sowie einem  parallel stattfindenden Stadtrundgang mit Dr. Ulrike Heckner vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1141

Weiterlesen

Rathalminger und Perkheimer – ein erster Überblick

Um 1380 wurde Gregor Rathalminger von Herzog Albrecht III. mit Wirting1 belehnt2, jedoch lassen sich bei dieser Besitzerfamilie keine prägenden Impulse feststellen, welche bis heute nachwirken würden. Gregor Rathalminger starb nach 2 Ehen im Jahr 14283, seine Tochter Susanna wurde 14374 mit Jörg5 II. Perkheimer6 vermählt. Für dessen Familie wird ein bäuerlicher Ursprung vermutet, sie entstammt dem niederen Adel7 und war in Oberbergham, südlich von Wolfsegg beheimatet.8 Erst durch dessen Familie erhält die Position Würtings entscheidende Prägungen, welche durch Quellenbelege ausreichend nachgewiesen und zugeschrieben werden können.

Jörg II. wird 1455 mit Würting und Wolfsegg belehnt, 1462 wird dem Umbau des Schlosses begonnen9, durch es seine Gestalt erhält, welche in ihren Grundstrukturen bis in die Gegenwart vorhanden ist.

Nach dessen Tod im Jahr 1468 bleibt Würting bei dieser Familie. Kasper Perkheimer vergrößert den Besitz, durch die Heirat mit Rosina von Auersperg kommt er zu beträchtlichem Vermögen, war oberster Finanzbeamter im Land ob der Enns und seit 1501 unter anderem Hausrat Kaiser Maximilians I., erwirbt 1488 die Herrschaft Höft (nahe Gaspoltshofen, Bezirk Haag a. Hausruck) vom Stift Seitenstetten sowie von den Schaunbergern 1514 die Herrschaft Rosegg (südöstlich von Villach). Er stirbt 1520.10

Jörg III. Perkheimer übernimmt Würting von seinem Vater, eine Besitzteilung zwischen seinen Brüdern und ihm fand nicht statt. Durch den Zukauf von Liegenschaften besonders aus kirchlicher Hand vergrößerte er den Familienbesitz weiter. Ein bedeutender Höhepunkt dieser Entwicklung war erreicht, als der römisch-deutsche König Ferdinand I. das zur Würtinger Herrschaft gehörende Dorf Offenhausen mittels Privileg am 12. November 1534 zum Markt erhob. Im Folgejahr wurde gegen 1500 Gulden Würting zum Freisitz erhoben. Dies bedeutete eine weitere Aufwertung und Prägung der Herrschaft einerseits wie ihres Sitzes andererseits.11

Über die perkheimer’schen Besitzungen wurde in einem Testament aus dem Jahr 1543 zugunsten einer Stiftung verfügt. Durch ihre Aktivitäten (Liegenschaftskäufe, etc) kamen sie mit umliegenden Grundherren in Kontakt, besonders mit den verschuldeten Schaunbergern, den Starhembergern, den Jörgern von Tollet sowie den Schallenbergern und der Familie Polheim.12

Wie andere oberösterreichische Adelsgeschlechter kamen auch die Perkheimer mit den Lehren Martin Luthers in Kontakt, welche im Laufe des 16. Jahrhunderts Einzug hielten. Die Einführung des protestantischen Gottesdienstes in der Kirche Offenhausen (gehörte damals als Filiale zur Pfarre Pichl bei Wels) wird für 1542 vermutet.13

Auch für einen bedeutenden Impuls aus den Reihen des protestantischen Adels in Oberösterreich waren die Perkheimer, inzwischen als Diplomaten Ständevertreter auf Reichstagen, verantwortlich: die erste protestantische Stiftung. Im Testament vom 15. November 1543 bestimmten Jörg III. und Wolfgang Perkheimer, ihren Besitz im Falle ihres kinderlosen Sterbens zur Errichtung einer Landsschaftsschule für Knaben auf Schloss Würting.14 Dieser Fall ist jedoch nie eingetreten.

Jörg III. blieb der protestantischen Sache weiter verbunden, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich Spannungen zwischen katholischen und protestantischen Reichsgebieten nachhaltig verschärften. Er starb betagt und kinderlos am 6. November 1559 auf Schloss Würting, womit das Geschlecht der Perkheimer im Mannesstamm erlosch. Sein Grabdenkmal befindet bis in die Gegenwart in der Pfarrkirche Offenhausen.15

Jörgs Bruder Wolfgang war bereits 1556 gestorben. Dessen zweiter Ehefrau Emerantia von Polheim fielen nun die perkheimer’schen Besitzungen zu.16 Deren 1554 geborene Tochter Christina wurde mit Georg Achaz von Losenstein vermählt, der weit verstreute Familienbesitz ging Stück um Stück in fremde Hände über, wodurch sowohl die Bedeutung Würtings als Herrschaftssitz sank als auch die Rolle der Perkheimer als Adelsfamilie, unter anderem als Bauherren Würtings als Renaissanceschloss ab der Mitte des 16. Jahrhunderts, sehr bald in Vergessenheit geriet.17

——————————————————————————————————————————————————————–

[1] Eine von früheren Schreibweisen Würtings

[5] Alternative Schreibweise Georg

[6] Ältere Schreibweise Perkhaimer

[7] In Quellen und Literatur auch Bezeichnung „von Perkheim“

Quelle: http://wasserschloss.hypotheses.org/336

Weiterlesen

Rathalminger und Perkheimer – ein erster Überblick

Um 1380 wurde Gregor Rathalminger von Herzog Albrecht III. mit Wirting1 belehnt2, jedoch lassen sich bei dieser Besitzerfamilie keine prägenden Impulse feststellen, welche bis heute nachwirken würden. Gregor Rathalminger starb nach 2 Ehen im Jahr 14283, seine Tochter Susanna wurde 14374 mit Jörg5 II. Perkheimer6 vermählt. Für dessen Familie wird ein bäuerlicher Ursprung vermutet, sie entstammt dem niederen Adel7 und war in Oberbergham, südlich von Wolfsegg beheimatet.8 Erst durch dessen Familie erhält die Position Würtings entscheidende Prägungen, welche durch Quellenbelege ausreichend nachgewiesen und zugeschrieben werden können.

Jörg II. wird 1455 mit Würting und Wolfsegg belehnt, 1462 wird dem Umbau des Schlosses begonnen9, durch es seine Gestalt erhält, welche in ihren Grundstrukturen bis in die Gegenwart vorhanden ist.

Nach dessen Tod im Jahr 1468 bleibt Würting bei dieser Familie. Kasper Perkheimer vergrößert den Besitz, durch die Heirat mit Rosina von Auersperg kommt er zu beträchtlichem Vermögen, war oberster Finanzbeamter im Land ob der Enns und seit 1501 unter anderem Hausrat Kaiser Maximilians I., erwirbt 1488 die Herrschaft Höft (nahe Gaspoltshofen, Bezirk Haag a. Hausruck) vom Stift Seitenstetten sowie von den Schaunbergern 1514 die Herrschaft Rosegg (südöstlich von Villach). Er stirbt 1520.10

Jörg III. Perkheimer übernimmt Würting von seinem Vater, eine Besitzteilung zwischen seinen Brüdern und ihm fand nicht statt. Durch den Zukauf von Liegenschaften besonders aus kirchlicher Hand vergrößerte er den Familienbesitz weiter. Ein bedeutender Höhepunkt dieser Entwicklung war erreicht, als der römisch-deutsche König Ferdinand I. das zur Würtinger Herrschaft gehörende Dorf Offenhausen mittels Privileg am 12. November 1534 zum Markt erhob. Im Folgejahr wurde gegen 1500 Gulden Würting zum Freisitz erhoben. Dies bedeutete eine weitere Aufwertung und Prägung der Herrschaft einerseits wie ihres Sitzes andererseits.11

Über die perkheimer’schen Besitzungen wurde in einem Testament aus dem Jahr 1543 zugunsten einer Stiftung verfügt. Durch ihre Aktivitäten (Liegenschaftskäufe, etc) kamen sie mit umliegenden Grundherren in Kontakt, besonders mit den verschuldeten Schaunbergern, den Starhembergern, den Jörgern von Tollet sowie den Schallenbergern und der Familie Polheim.12

Wie andere oberösterreichische Adelsgeschlechter kamen auch die Perkheimer mit den Lehren Martin Luthers in Kontakt, welche im Laufe des 16. Jahrhunderts Einzug hielten. Die Einführung des protestantischen Gottesdienstes in der Kirche Offenhausen (gehörte damals als Filiale zur Pfarre Pichl bei Wels) wird für 1542 vermutet.13

Auch für einen bedeutenden Impuls aus den Reihen des protestantischen Adels in Oberösterreich waren die Perkheimer, inzwischen als Diplomaten Ständevertreter auf Reichstagen, verantwortlich: die erste protestantische Stiftung. Im Testament vom 15. November 1543 bestimmten Jörg III. und Wolfgang Perkheimer, ihren Besitz im Falle ihres kinderlosen Sterbens zur Errichtung einer Landsschaftsschule für Knaben auf Schloss Würting.14 Dieser Fall ist jedoch nie eingetreten.

Jörg III. blieb der protestantischen Sache weiter verbunden, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich Spannungen zwischen katholischen und protestantischen Reichsgebieten nachhaltig verschärften. Er starb betagt und kinderlos am 6. November 1559 auf Schloss Würting, womit das Geschlecht der Perkheimer im Mannesstamm erlosch. Sein Grabdenkmal befindet bis in die Gegenwart in der Pfarrkirche Offenhausen.15

Jörgs Bruder Wolfgang war bereits 1556 gestorben. Dessen zweiter Ehefrau Emerantia von Polheim fielen nun die perkheimer’schen Besitzungen zu.16 Deren 1554 geborene Tochter Christina wurde mit Georg Achaz von Losenstein vermählt, der weit verstreute Familienbesitz ging Stück um Stück in fremde Hände über, wodurch sowohl die Bedeutung Würtings als Herrschaftssitz sank als auch die Rolle der Perkheimer als Adelsfamilie, unter anderem als Bauherren Würtings als Renaissanceschloss ab der Mitte des 16. Jahrhunderts, sehr bald in Vergessenheit geriet.17

——————————————————————————————————————————————————————–

[1] Eine von früheren Schreibweisen Würtings

[5] Alternative Schreibweise Georg

[6] Ältere Schreibweise Perkhaimer

[7] In Quellen und Literatur auch Bezeichnung „von Perkheim“

Quelle: http://wasserschloss.hypotheses.org/336

Weiterlesen

aventinus visio Nr. 5 [30.06.2013]: „Teenagermelodie“ – Kommerz und Wandel der Jugendkultur Ende der fünfziger Jahre im Spielfilm ‘Wenn die Conny mit dem Peter’ (1958)

Ende der 50er Jahre wandelte sich die Gesellschaft; es betraf v.a. Jugend­liche und ihr Freizeitverhalten. Neue Musik wie Rock’n’Roll wurde gemäßig­ter und neben rebellischen Halbstarken aus dem Arbeitermilieu, entwickelte sich eine weitere, schichtübergreifende Gruppe Jugendlicher: die Teenager. http://bit.ly/11WHHy1

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4566/

Weiterlesen

aventinus generalia Nr. 21 [30.06.2013]: Der Verein der Freunde der Geschichtswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Nicht nur der Förderverein des Historischen Seminars der LMU München unterstützt studentische Projekte: Ein Gastbeitrag bei unserem Kooperations­partner Skriptum zeichnet die Aktivitäten des Fördervereins der Geschichtswissenschaften an der JGU Mainz nach http://bit.ly/14nH7ZI

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4562/

Weiterlesen

SdK 58: Martin Almbjär about Supplications in Early Modern Sweden

The historian Martin Almbjär is writing about political communication in Early Modern society. More precisely he is working on supplications in the Age of Liberty (1718–1772). A short period of parliamentarianism in Sweden. Handing in supplications were a common (written) form in Early Modern Europe of making requests to the authorities – the Swedish Diet in this case. But the problem was that the parliament, which gathered only a few days every year, had hard times in making decisions.

Links: Martin Almbjär, Umeå University, Age of Liberty (Wikipedia), Winkelschreiber (Wikipedia), SPSS (Wikipedia), Picture: Adolph von Menzel, Die Bittschrift

Quelle: https://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk58

Weiterlesen

C4P zur Studentischen Fachtagung der DNGPS zum Thema “Sport und Gesellschaft – Sport und Politik” (bis 14.08.)

Als Freizeitbeschäftigung und demnach als vornehmlich individuelle und persönliche Tätigkeit nehmen sportliche Aktivitäten einen Spitzenplatz ein. Doch Sport ist nicht nur ein Bestandteil des privaten, sondern auch des öffentlichen Raums. So beobachten wir von der lokalen bis zur internationalen Ebene … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5045

Weiterlesen

aussichten Nr. 36 [30.06.2012]: Neue Einträge bei aussichten-online.net; Digest 01.05.2013-30.06.2013

rücksichten: Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 http://www.aussichten-online.net/2013/05/4355/ Andreas C. Hofmann 8:13pm May 10 Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-31070Am 10. Mai 1933 ließen die Nationalsozialisten zehntausende unliebsame Bücher – vor allem die jüdischer Autoren – öffentlich verbrennen. Es war der Höhepunkt einer widerlichen Kampagne, die deutsche Studenten initiiert hatten. …………………………………………. Bettenworth, Anja: Gastmahlszenen in der […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4559/

Weiterlesen