Rückblick auf den Kulturgeschichtetag
Gewiss, manche Beiträge waren ein bisschen sehr theorielastig, doch als besondere - positive - Überraschung sollte sich für mich der Round Table zum praxeologischen Handwörterbuch der historischen Kulturwissenschaften herausstellen. Auch hier gilt, dass der in dem Titel anklingende, abschreckende theoretische Überbau besser zu ignorieren ist und der Blick auf das zu richten ist, was die HerausgeberInnen beabsichtigen, nämlich nicht etwa die Publikation eines monströsen tonnenschweren Handbuchs, das ob seines horrenden Preises in den Katalogsälen der Bibliotheken zu verschimmeln droht - so etwas hatte ich eigentlich befürchtet -, sondern ein praxisorientiertes Nachschlagewerk, dass Begriffe aus dem wissenschaftlichen und universitären Arbeitsalltag in eher kurz gehaltenen (13.000 Zeichen), einheitlich strukturierten Artikeln beleuchten soll: So wird es darin Artikel wie Abstract, Fußnote, Weblogs, Seminar usw. geben, und die für 2013 geplante Publikation bei transcript sollte auch durchaus leistbar sein. Vergleichbare Publikationen sind in den letzten Jahren schon erschienen, ich denke an den sehr erbaulichen, von Milos Vec herausgegebenen Campus-Knigge (Beck 2006) oder an das ob der Heterogenität seiner Beiträge eher ärgerliche, von Anne Kwaschik und Mario Wimmer herausgegebene Wörterbuch zu Theorie und Praxis der Geschichtswissenschaft (transcript 2010), die nun geplante Veröffentlichung dürfte sehr lesenswert werden, und sie soll nach einer Karenzzeit von 18 Monaten auch Online zur Verfügung stehen, mit der Absicht, die Artikel für eine etwaige Neuauflage zu verbessern.