“Welches sind die Ursachen, daß so viele Eheleute nicht glücklich leben?”

Diese Frage wurde in einem im Jahr 1805 in Wien publizierter Eheratgeber formuliert. Als Antwort erstellte der Verfasser des Buchs eine ‘Top-Ten-Liste’:

1) Mangel an guter christlicher Erziehung. 2) Vernachläßigung des täglichen Gebeths. 3) Mangel an Tugend und Gedult, an gefälliger schonender Liebe. 4) Der übermäßige, und dann zum Ekel gewordene Genuß ehelicher Liebe. 5) Die daraus entstandene herrschende Lüsternheit nach Abwechslung. 6) Der Müßiggang. 7) Die nie zu befriedigende Neigung zur Kleiderpracht, zu immerwährenden Unterhaltungen, Spielen, und derley Geld und Zeit und Tugend verzehrenden Tändeleyen. 8 ) Die daraus entstehende Schuldenlast, oder die bittere Vorstellung: “wie werden wir in der Folge unsere Gläubiger befriedigen? Wo Brod, Kleidung u.s.w. für uns und unsere Kinder hernehmen?” 9) Mangel an der großen Lebensweisheit: Herr über seine Neigungen zu seyn, und gerne zu entbehren, was man nicht leicht haben kann. 10) Falsche Begriffe von dem Ehestande und dessen Pflichten.

aus: Guter Rat über die wichtigsten Punkte des Ehestandes so wohl in moralischer als physischer Rücksicht. Ein nützliches Geschenk für Brautleute, welche im Ehestande wahrhaft glücklich zu leben wünschen, Wien 1805, 104-105.


Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2011/11/25/welches-sind-die-ursachen-das-so-viele-eheleute-nicht-glucklich-leben/

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Stimmen der Kulturwissenschaften (SdK) über Open Access

Publikationswege verändern sich nicht nur in der Musikindustrie: Mit der Open Access-Bewegung ist ein Paradigmenwechsel in der Wissenschaftskommunikation eingeläutet, mit dem Ziel, wissenschaftliche Literatur frei zur Verfügung zu stellen. Guido Blechl, Leiter der Arbeitsgruppe Open Access an der Uni Wien, erklärt in dieser SdK-Folge, wie Open Access – ob golden oder grün – die klassische Verlagsstruktur verändert und warum niemand der wissenschaftlich publiziert umhin kommt, sich mit Open Access zu beschäftigen.

SdK 22: Guido Blechl über Open Access

Quelle: http://www.univie.ac.at/identifizierung/php/?p=3745

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Der Spanische Schatzschwindel: Spam-Betrug an der Wende zum 20. Jahrhundert

Ein interessanter Betrugsfall aus dem Jahr 1902, der stark an gegenwärtige Spam-Mails erinnert; sog. Vorschussbetrug (zum Beispiel 419 fraud).

Trotz aller Warnungen in der Presse gedeiht immer noch der Spanische Schatzschwindel. Ein Konsortium von internationalen Betrügern, welche teils in Madrid, teils in Barcelona ihren Wohnsitz haben, senden nach aller Herren Länder geheimnisvolle Schreiben, in welchen ein Bankier, ein gefangener Kriegszahlmeister, ein zum Tode verurteilter Offizier dem Adressaten mitteilt, dass er in der Nähe des Wohnortes des letzteren einen Schatz vergraben habe, den er mit Hilfe des Adressaten, der ein Drittel der ungeheuren Summe als Lohn bekommen solle, heben wolle. Zunächst müsste aber die Tochter des Bittstellers, welche sich im Auslande befände, zum Yater geschafft werden. Hierzu bedürfe es einiger hundert Mark, die Adressat einsenden möge.
[…] Tausende müssen auf diesen Schwindel hereingefallen sein, denn, wie der unlängst verstorbene deutsche Generalkonsul Lindau, dessen unermüdlicher Energie die Aufdeckung des Schwindels zu danken ist, mitteilte, sind für die Betrüger in einem Jahre über So ooo Francs eingegangen.

Aus: Klatt, Otto (1902): Die Körpermessung der Verbrecher nach Bertillon und die Photographie als die wichtigsten Hilfsmittel der gerichtlichen Polizei, sowie Anleitung zur Aufnahme von Fusspuren jeder Art. Berlin. S. 6-7.

Quelle: http://www.univie.ac.at/identifizierung/php/?p=3732

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Becker, Irmgard Christa (Hg.): Die Stadt als Kommunikationsraum

Frisch erschienen, mit einem Beitrag von mir zum Bureau d'adresse, den ich auf Verlangen gerne als PDF verschicke:

Becker, Irmgard Christa (Hg.): Die Stadt als Kommunikationsraum. Reden, Schreiben und Schauen in Großstädten des Mittelalters und der Neuzeit. (=Stadt in der Geschichte. Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung; 36). Ostfildern: Thorbecke, 2011. 216 S., 29 Euro, ISBN 978-3-7995-6436-6 [Verlags-Info]

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Irmgard Christa Becker
Die Stadt als Kommunikationsraum - Eine Einführung

I. DIE STADT ALS BÜHNE – URBANE HERRSCHAFT ALS KOMMUNIKATIVER PROZESS

Clemens Zimmermann
Zurück zum Sozialen? Stadtgeschichtsforschung zwischen den Kategorien Gesellschaft, Kultur und Medien

Harriet Rudolph
Adventus imperatoris. Mechanismen und Gehalt der politischen Kommunikation bei Kaisereinzügen im Reich

André Krischer
Politische Kommunikation und Öffentlichkeit in London. Zur Entwicklung einer Großstadt im 17. Jahrhundert in mediengeschichtlicher Perspektive

II. DIE (GROSS)STADT ALS INSZENIERUNGSRAUM – MASSENVERANSTALTUNGEN ALS KOMMUNIKATIONSPROZESS

Karl Vocelka
Religiöse Zeremonien in der Öffentlichkeit am Beispiel des barocken Wien

Franz J. Bauer
Via dell’Impero. Der Raum, die Leere und die Einsamkeit der Monumente in Mussolinis Rom

Marie Antoinette Glaser
Die Baustelle als Inszenierung im öffentlichen städtischen Raum

Bernd Reichelt
Das Spiel mit der Macht. Fußballspiele als urbaner Inszenierungsraum am Beispiel Saarbrücken

III. DIE STADT ALS LEBENSWELT – BÜRGER/INNEN UND DER URBANE KOMMUNIKATIONSRAUM

Anton Tantner
Die Register des Büros. Anonymisierung und Medialisierung sozialer Beziehungen im Bureau d’adresse, Paris 1630–1643

Martin Scheutz
Injurien, Rebellion und doch auch das feuchtfröhliche Vorzimmer der Macht. Wirtshäuser als Orte der Kommunikation in der Frühen Neuzeit

Henry Keazor
Art and the City. Monumente, Architektur, Urban Art

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/49621499/

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Das wars knol

Gestern tickerte es durch den digitalen Äther: Knol, einst als ambitiöses Google-Projekt einer “besseren” Wikipedia gestartet (wir erinnern uns), wird in der vorliegenden Form Geschichte. Laut Ankündigung auf der englischen Version von knol (die deutschsprachige knol-Community weiss noch nichts von ihrem Glück) wird die Bearbeitung von Inhalten ab 1.Mai 2012 und die Migration der Daten [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6014

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