Römischer Beton – ein Dokumentarfilm

Lange nichts mehr über Filme geschrieben. Auf dem Themenzettel steht die Sex-und-Gewalt-Soap „Spartacus. Blut und Sand", die seit Wochen auf Pro Sieben läuft. Ich habe die erste Doppelfolge gesehen. Eigentlich Zeitverschwendung, denn die Miniserie ist auch ästhetisch eine Zumutung. Wer aushält, muß unendlich papierne Sätze aus den Mündern finster dreinblickender Athleten über sich ergehen lassen, um periodisch in den Genuß von zeitlupengedehnten...(read more)

Quelle: http://faz-community.faz.net/blogs/antike/archive/2012/06/07/roemischer-beton-ein-dokumentarfilm.aspx

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Mini-Workshop: “Lisztomania” am 13. Juni 2012

Lange vor der Beatlemania der 1960er Jahre kam es bereits zu Star-Phänomenen ähnlichen Ausmaßes. Die Popularität des Komponisten Franz Liszt etwa wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts unter dem Begriff “Lisztomania” diskutiert.

Gemeinsam mit der Max-Planck-Forschungsgruppe “Gefühlte Gemeinschaften? Emotionen im Musikleben Europas” lädt der Arbeitskreis Popgeschichte zu einem Filmabend in Berlin, der in gleichem Maße Pop- und Klassik-Forscher anspricht. Wir wollen uns mit Ken Russels Film “Lisztomania” aus dem Jahr 1975 beschäftigen, der nur wenig bekannt ist und überdies im Ruf steht, “unter den Russell-Filmen der meistverkannte, zugleich komplexeste und bis heute irritierendste” zu sein (Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung).

Zum Inhalt: Der erfolgreiche Komponist Franz Liszt (gespielt von The-Who-Frontmann Roger Daltrey) reist nach St. Petersburg, begegnet unterwegs dem Bösewicht Richard Wagner, der sich als Vampir entpuppt und mithilfe seiner Kompositionen die Deutschen  zur nationalen Einheit führen will. Im Vatikan erfährt der mittlerweile ziemlich blutarme Liszt vom Papst (gespielt von Ringo Starr), dass sich in der Person Wagners der Unaussprechliche höchstselbst manifestiert. Antichrist Wagner bedroht mithilfe einer indoktrinierten Schar blonder Kinder ein jüdisches Ghetto und will den germanischen Gott Thor wiederauferstehen lassen. In einem Duell gelingt es Liszt den mit einer maschinengewehrartigen E-Gitarre bewaffneten Wagner vorerst ins Jenseits zu befördern indem er den “Totentanz” auf einem Flammenwerfer-Klavier spielt. Doch Vampire sterben bekanntlich nicht so leicht. Das musikalische Verhängnis nimmt seinen Lauf… (Kurzfassung)

Wir nähern uns dem sperrigen Werk mit Kurzeinführungen:

Bodo Mrozek (AK Popgeschichte): Begrüßung
Anabelle Spallek (MPI Berlin): Franz Liszt & Lisztomania
Tim Biermann (MPI Berlin): Roger Daltrey & The Who
Thomas Wind (Killing Pictures Filmproductions): Ken Russell

Der Mini-Workshop am 13.6.2012 ist eine gemeinsame Veranstaltung von MPI und AKP und nicht öffentlich, steht aber interessierten WissenschaftlInnen offen. Ort und Zeit teilen wir auf Anfrage gerne mit. Persönliche Anmeldung erforderlich.

Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/113

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Wie funktioniert die Startseite von de.hypotheses.org?


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Zum Aufbau der Plattform und der sprachlichen Unterportale siehe:
Hypotheses in allen Sprachen! In: Bloghaus, 25.4.2012 <http://bloghaus.hypotheses.org/312>.

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/375

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Deutsch als Wissenschaftssprache in Nordeuropa

Wörterbuch Schwedisch-Deutsch / Deutsch-Schwedisch von Carl Auerbach Wikimedia Commons CC-BY-SA 3.0 LA2 Ich war Montag und Dienstag dieser Woche Referent auf einer Schulung der iDA, der Internationalen DAAD-Akademie. Dort wurden unter dem Titel “Regionalkompetenz: Skandinavien” VertreterInnen aus Auslandsämtern und WissenschaftlerInnen, die im Wissenschaftsaustausch mit Nordeuropa aktiv sind, über das Hochschulwesen, Trends in der Internationalisierung und die neuesten hochschulpolitischen Entwicklungen ins Bild gesetzt. Mir oblag die historische Einführung, einmal ein grober Überblick über die Geschichte Nordeuropas (in 45 Min!), und dann über die Geschichte der höheren Bildung. Ein Aspekt in beiden Vorträgen, der sich dann sehr stark in der Diskussion über die heutige Arbeit deutscher International Offices widerspiegelte, war die Rolle bzw. nicht mehr vorhandene Rolle des Deutschen als Wissenschaftssprache in Nordeuropa. Die Tradition der deutschen Sprache in Nordeuropa reicht weit zurück – im Prinzip bis ins Mittelalter. Durch die starke Präsenz der Hanse im Ostseeraum war Mittelniederdeutsch lingua francain dieser Region. Der Kontakt mit der deutsch(sprachig)en Kultur setzte sich durch Reformation, Aufklärung, Romantik weiter fort. Wichtige Impulse wurden oft über deutschsprachige Veröffentlichungen rezipiert, am dänischen Hof war Deutsch bis Ende des 18. Jahrhunderts eine Normalität. Im 19. Jahrhundert begannen die Landessprachen – und Deutsch – Latein als Wissenschaftssprache abzulösen. Um die Wende zum 20. Jahrhundert war es für viele Wissenschaftler ein “Muss”, Deutsch zu beherrschen und einen Aufenthalt oder eine Karrierephase in Deutschland verbracht zu haben. Das heute gängige Karrieremerkmal “btA” [been to America] war damals ein “iDg” [in Deutschland gewesen]. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Dissertationen in der nordeuropäischen Wissenschaftslandschaft auf Deutsch verfasst. Natürlich war die Orientierung auf Deutschland nicht die einzige, das wäre übertrieben. Sie war jedoch fächerübergreifend lange sehr wichtig. Mit dem Ersten Weltkrieg setzte dann eine Abwendung von Deutschland ein, die vor allem durch den Zweiten Weltkrieg nur noch verstärkt wurde. Kulturelle und wissenschaftliche Orientierungen änderten sich, der Blick Richtung anglo-amerikanischer Welt wurde immer stärker. Die popkulturelle und mediale Präsenz der englischsprachigen Länder in den nordeuropäischen Öffentlichkeiten ist sehr stark. Deutsch hat als Schulsprache enorm verloren. Mehr Jugendliche lernen jedoch Spanisch als Deutsch, für viele bleibt es aber ohnehin “nur” beim Englischen. Um den Bogen zum Anfang zurück zu schlagen: Fehlende Sprachkenntnisse sind ein Problem bei dem Unterfangen, in diesem Fall nordeuropäische Studierende nach Deutschland zu locken. Das betrifft andere Länder aber sicherlich genauso. In dem Zusammenhang könnte man ja auch nochmal die Frage aufgreifen, die Pascal Föhr hier auf hypotheses.org gestellt hat: Sollen wir jetzt alle lieber auf Englisch schreiben? Weitergeführt: Sollen wir jetzt lauter englischsprachige Studienprogramme aus dem Boden stampfen? Es können ja auch nicht alle, die Wissenschaftskontakte mit Nordeuropa wünschen, gleich noch mal Dänisch oder Finnisch lernen… Dem nicht nur in Nordeuropa zu verzeichnenden Niedergang des Deutschen hier mit national(istisch)en Tränen nachzuweinen, ist nicht mein Anliegen. Aber wie sollen wir uns zu diesem Phänomen  verhalten? Wie können wir im wissenschaftlichen Austausch pragmatisch, aber auch produktiv damit umgehen?    

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/326

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