Roy Rosenzweig Center for History and New Media at George Mason University

http://chnm.gmu.edu Since 1994 under the founding direction of Roy Rosenzweig, the Center for History and New Media (CHNM) at George Mason University has used digital media and computer technology to democratize history—to incorporate multiple voices, reach diverse audiences, and encourage popular participation in presenting and preserving the past. The center itself is a democratic, collaborative […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4547/

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Zwischen dashboard und front end: Junge Wissenschaftler üben die Kunst des Bloggens

Lösen blogging, twitter und facebook in der Historiographie  bald klassische Hilfswissenschaften wie Epigraphik, Sphragistik oder Numismatik ab? Mit dieser provozierenden (wenngleich nicht ganz ernst gemeinten) Frage eröffnete der Historiker Bodo Mrozek am 25. Juni in Potsdam einen Workshop über wissenschaftliches Bloggen.

Die Veranstaltung fand statt am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, der Max Weber-Stiftung, dem Deutschen Historischen Institut Paris, dem Arbeitskreis Popgeschichte und der Plattform de.hypotheses.org. Mareike König, „digital native“ vom DHI-Paris und Sascha Foerster, Community-Manager der der Max-Weber-Stiftung, nahmen zahlreiche (weniger überraschend: vornehmlich junge, durchaus überraschend: mehrheitlich weibliche) Interessierte mit in die Blogosphäre der Geisteswissenschaften.

Vollbesetzte Reihen: Der Potsdamer Workshop “Wissenschaftliches Bloggen”
stieß vor allem bei jungen Wissenschaftlerinnen auf großes Interesse.

Mareike König (DHI Paris) und Sascha Foerster (Max Weber-Stiftung) führen in Potsdam in die Praxis des Bloggens ein.

Vorgestellt wurde die Plattform hypotheses.org, ein nicht-kommerzielles europäisches Blogportal für Geistes- und Sozialwissenschaften. Hypotheses ermöglicht, das Genre des Blogs und seinen eigenen Stil in wissenschaftlicher Seriosität zu verankern – nur wissenschaftliche Blogs dürfen auf hypotheses eröffnet werden. Darunter sind sowohl persönliche Blogs einzelner Wissenschaftler als auch Gruppenblogs, die an einem gemeinsamen Thema arbeitende Wissenschaftler vereinen. Projektbezogene Blogs begleiten etwa eine Konferenz oder ein Editionsvorhaben. Viele Blogs richten sich an die breite Öffentlichkeit, manche auch an ein spezifisches Fachpublikum. Der französische Begriff für letztere, „carnets de recherche“, macht deutlich was die Kernidee des wissenschaftlichen Bloggens ist: Das eigene wissenschaftliche Arbeiten und Denken, das bisher meist als Gekritzel in privaten Notizbüchern landete, öffentlich machen.

<em>Carnet de recherche moderne et à l'ancien:</em> Vom Block zum Blog.

Carnet de recherche moderne et à l’ancien: Vom Block zum Blog.

Frankreich erschien in der Präsentation vielfach als Vorreiter und Deutschland in Hinblick auf das wissenschaftliche bloggen tatsächlich immer wieder als das in diesen Tagen viel gekalauerte Neuland. Das gilt nicht nur für die aktiv Bloggenden in den Wissenschaften, sondern auch für die großen Institutionen, die für die Dokumentation, Archivierung, Verbreitung und damit nicht zuletzt auch Anerkennung wissenschaftlicher Arbeiten verantwortlich zeichnen. Zur Praxis der Bibliotèque Nationale de France an Blogs eigene ISSN-Ziffern zu vergeben und sie damit in ihren Katalog aufzunhmen, musste die Deutsche Nationalbibliothek erst durch eine „Pflichtablieferungsverordnung“ getragen werden. Und auch die VG-Wort hat Blog-Publikationen in ihr Vergütungssystem aufgenommen.

Der Workshop führte angehende und
erfahrene BloggerInnen zusammen.

Die Diskussion während des Workshops machte deutlich: Das Bloggen fordert die Welt-, Selbst- und Arbeitsbilder der Geisteswissenschaften in vielen Punkten radikal heraus. Sich für drei Jahre in sein Kämmerchen einzuschließen, dort Aktenberge und Datenmengen anzuhäufen und dann mit einem fertigen dicken (und in der Regel nur für ein winzigen Publikum lesbaren) Werk zurück ans Licht der Öffentlichkeit zu kommen, ist noch immer der verteidigte Status quo. Beim Bloggen macht man Skizzen, Vermutungen, Ideen, liefert Prozesshaftes und Unfertiges –kann das Wissenschaft im hehren alten Sinne sein?

Die Fragen, die die Teilnehmenden ansprachen, zielten somit auch vor allem auf die Absicherung als wissenschaftlicher Nachwuchs: Mache ich mich nicht angreifbar, wenn ich öffentlich mache, das ich etwas nicht weiß? Wie schütze ich mich davor, dass andere meine noch nicht zwischen zwei Buchdeckeln festgeschriebenen Ideen abkupfern? Verpulvere ich nicht mein Material für wichtige Aufsätze und Bücher, wenn ich es vorher schon gebloggt habe?

Das Bloggen sei eine Form der wissenschaftlichen Publikationen neben anderen, die auch weiter ihre Berechtigung behalten würden, argumentierte Mareike König. Welches im konkreten Fall die angemessene Form ist, müsse jeder für sich entscheiden. Angesichts der Ausdifferenzierung der Publikationsformen, würden die Chancen, die das Bloggen dabei bietet aber immer deutlicher: Die kleinere Form, die zeitliche Beschleunigung im Vergleich zu den zähen peer-review-Publikationen, die Öffnung des Leserkreises und die potenziellen Anregungen durch die direkte Kommunikation mit dem Publikum, zählten zu den großen Vorteilen. Vor allem aber bildet das bloggen über die eigene Forschung – so eine wesentliche Erkenntnis des Workshops –  eine ständige Trainingseinheit in wissenschaftlichem Arbeiten: Es übt das Strukturieren und Schreiben von Texten, schult das Loslassen eigener Texte im Publikationsprozess, unterstützt das Netzwerken mit anderen und trainiert darin, sich selbst und die eigene Forschung einer interessierten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

PopHistory-Bloggerinnen Glaucia Peres da Silva und Sarah Zalfen (v.l.n.r).

PopHistory-Bloggerinnen Glaucia Peres da Silva und Sarah Zalfen (v.l.n.r).

Sascha Foerster gab schließlich Einblicke in die Praxis des Bloggens. Er öffnete die technische Werkzeugkiste des digitalen Historikers: Social media, Facebook, google+, twitter und co. Foerster stellte den technischen Aufbau von hypotheses.org vor und ebnete den Teilnehmenden damit den Weg zum ersten eigenen Blog. Vom Anlegen eines eigene Profils, über das Erstellen des ersten Artikels bis zum Einfügen von Bildern sowie der Recherche und Angabe der korrekten Urheberrechte, konnten die Blogneulinge das Erlernte Schritt für Schritt in einem eigenen (natürlich vor öffentlichen Blicken geschützten) Testblog erproben und umsetzten. Front end und back end, widget, dashboard und tagging waren für die Teilnehmer am Ende des Tages keine Fremdworte mehr.

Der Vortrag von Mareike König lässt sich auf Slideshare abrufen.

(Text und Fotos: CC BY-3.0 DE.)

Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/865

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Workshop “Wissenschaftliches Bloggen”, Potsdam, 25. Juni 2013

 Workshop Wissenschaftliches Bloggen

Potsdam, Dienstag 25. Juni 2013 (10-16 Uhr)

Im Zuge der wachsenden Bedeutung von Online-Medien nutzen Wissenschaftler zunehmend Techniken des Bloggings. Blogs sind geeignete Werkzeuge nicht nur für die direkte und interaktive Publikation sowie Kommunikation und Präsentation von Forschungsergebnissen., sie bieten auch Möglichkeiten des Web 2.0, etwa des Crowdsourcing. Als öffentlich geführte wissenschaftliche Notizbücher eignen sich Blogs zudem zur selbstkritischen Reflektion des eigenen Forschungsprozesses. Nachwuchswissenschaftler/innen bietet Bloggen die Möglichkeit, bereits in einem frühen Stadium auf ihr Projekt aufmerksam zu machen, mit erfahrenen Wissenschaftler/innen in Austausch zu treten und sich zu vernetzen. Der Workshop führt in das Blogging ein und richtet sich an Einsteiger und Blogger mit ersten Erfahrungen, die ihr technisches Wissen vertiefen möchten. Der Workshop umfasst zwei Teile:

10-11.30 Uhr: In einem öffentlichen Vortrag werden konzeptionelle und wissenschaftliche Aspekte des Bloggens vorgestellt und einige best practice Beispiele aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften exemplarisch präsentiert. Thematisiert werden Fragen wie: Was macht einen guten wissenschaftlichen Blogbeitrag aus? Wie funktioniert die Interaktion mit den Leser/innen? Welche Sprache, welcher Stil ist wissenschaftlichen Blogs angemessen? Welche Regeln gelten für das Blogging?

11:45-16.00 Uhr: In einem Praxis-Workshop kann in einem Schulungsblog auf der Blogplattform de.hypotheses.org das Bloggen mit praktischen Übungen erlernt werden. Wir üben das Anlegen eines Artikels in WordPress, das Einbinden von multimedialen Elementen, das Verschlagworten und das Zuordnen von Kategorien. Während des Workshops werden außerdem Tipps für die Anfangsphase eines wissenschaftlichen Blogs gegeben sowie rechtliche Belange des Bloggens erörtert.

Referent(inn)en:
Dr. Mareike König (Deutsches Historisches Institut Paris),
Sascha Foerster (de.hypotheses)

Die Plätze für den Praxisteil sind limitiert und erfordern die Einrichtung persönlicher Zugänge zur Blogging-Plattform. Daher ist die persönliche Anmeldung erforderlich.
Anmeldungen bis 18. Juni an: Bodo Mrozek (
mrozek AT zzf-pdm.de)

Ort: Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam, Am Neuen Markt 9d, Großer Seminarraum (Zugang über den Hof hinter dem Haus der Brandenburgischen Geschichte)

Eine gemeinsame Veranstaltung von:
-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Abteilung V „Geschichte der Medien- und Informationsgesellschaft“
- MPRG „Felt Communities? Emotions in European Music Performance, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin
- Arbeitskreis Popgeschichte Berlin

Quelle: http://de.hypotheses.org/71956

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Arbeitsbereich Lexomics des Wheaton Colleges in Norton Massachusetts

http://wheatoncollege.edu/lexomics The term “lexomics” was originally coined to describe the computer-assisted detection of “words” (short sequences of bases) in genomes. When applied to literature as they do here, lexomics is the analysis of the frequency, distribution, and arrangement of words in large-scale patterns. More specifically as relating to their current suite of tools they have […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4500/

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Ergebnisse der Blogparade „Nachwuchs und Digital Humanities” #dhiha5

2886939817_2b6a7d2a01_mZur Vorbereitung unserer gemeinsam mit “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” und dem Centre pour l’édition électronique ouvert (Cléo) organisierten Tagung „Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?“ haben wir am 11. April 2013 zu einer Blogparade auf Deutsch, Englisch und Französisch aufgerufen. Insgesamt sind 25 Beiträge eingereicht worden, darunter zwei Zeichnungen. Daneben gab es eine Diskussion auf der französischen Mailingliste “Digital Humanities”, die hier und hier aufrufbar ist. Zwei Beiträge aus der Diskussion wurden zu Blogposts erweitert. Zwölf der Beiträge wurden auf Deutsch, elf auf Französisch, zwei auf Englisch geschrieben. Übersetzt wurden insgesamt vier Beiträge, alle vier aus dem Französischen ins Deutsche sowie einmal ins Englische. Wir danken allen Teilnehmer/innen der Blogparade ganz herzlich!

Die vier Arbeitsgruppen, die anhand der Beiträge der Blogparade ihre Papiere für die vier Panels der Tagung geschrieben haben (Programm), nehmen in den Texten jeweils Bezug auf einzelne Beiträge. Diese Auswertungen sind hier zugänglich:

Panel I: Which changes are currently taking place in our research and academic culture?

Panel II: Training for the Digital Humanities – what skills are necessary, how can they be transmitted?

Panel III: Evaluation and Quality Control in the Digital Humanities / deutsch: Evaluierung und Qualitätssicherung in den Digital Humanities

Panel IV: Career, Financing and the Academic Recognition of Achievements in the Digital Humanities

Im Folgenden werden die eingereichten Beiträge zur Übersicht nach Sprachen geordnet alphabetisch gelistet. Diese Übersicht wird fortlaufend ergänzt, da nach wie vor Beiträge eingehen. Letzte Änderung: 10.6.2013

Deutsche Beiträge

Marjorie Burghart, Die drei Ordnungen. Das Weltbild der Digital Humanities #dhiha5, in: Digital Humanities am DHI Paris, 18.5.2013, http://dhdhi.hypotheses.org/1666 [Übersetzung aus dem Französischen].

Marten Düring, Die Forschungskultur der Digital Humanities in 7 Schlagworten, in: Digital Humanities am DHI Paris, 26.4.2013, http://dhdhi.hypotheses.org/1615.

Sascha Foerster, Goldgräberstimmung in den Digital Humanities. Oder: Wenn Algorithmen filtern helfen #dhiha5, in: Weblog von Sascha Foerster, 8.6.2013, http://www.saschafoerster.de/2013/06/goldgraeberstimmung-in-den-digital-humanities/.

Sebastian Gießmann, Digital Humanities und Medienkulturwissenschaft, in: Daten und Netzwerke, 23.5.2013,   https://datanetworks.wordpress.com/2013/05/23/digital-humanities-und-medienkulturwissenschaft-dhiha5/.

Moritz Hoffmann, Vermittlungsformen: Warum Historiker (nicht) bloggen, in: hellojed., 13.4.2013, http://www.hellojed.de/wp/?p=453.

Charlotte Jahnz, Wo bleiben die Nachwuchsblogger?, in: [gab_log]. Geisteswissenschaft als Beruf, 16.4.2013, http://gab.hypotheses.org/684.

Marion Lamé, Beitrag im Dreiertakt #dhiha5, in: Digital Humanities am DHI Paris, 9.6.2013, http://dhdhi.hypotheses.org/1744 [Übersetzung aus dem Französischen].

Lilian Landes, Wie hältst Du’s mit der Qualität? Gretchen online, in: RKB-Blog, 23.4.2013, http://rkb.hypotheses.org/498.

Monika Lehner, Im Netz der (un)begrenzten Möglichkeiten, in: mind the gaps, 19.4.2013, http://mindthegaps.hypotheses.org/564.

Philipp Nordmeyer, Blogs, Bücher und das Werkzeug des Historikers #dhiha5, in: criticalbits, 25.4.2013, http://www.criticalbits.org/2013/04/25/blogs-bucher-und-das-werkzeug-des-historikers/.

Maxi Maria Platz, Der konstruierte Gegensatz, in: MinusEinsEbene, 18.4.2013, http://minuseinsebene.hypotheses.org/482.

Michael Schmalenstroer, Digital Humanities als Generationenkonflikt, in: Schmalenstroer.net, 2.6.2013, http://schmalenstroer.net/blog/2013/06/digital-humanities-als-generationenkonflikt/.

Christof Schöch, Was Sie schon immer über “research technologists” wissen wollten und nie zu fragen wagten, in: DHd-Blog, 26.3.2013, http://dhd-blog.org/?p=1487.

Petra Tabarelli, “Du schreibst in einem Blog? Meinst du ernsthaft, dass das jemand liest und interessiert?!” – Ein Beitrag für #dhiha5, in: tekninen historia, 15.4.2013, http://tektoria.de/du-schreibst-in-einem-blog-meinst-du-ernsthaft-dass-das-jemand-liest-und-interessiert-ein-beitrag-fur-dhiha5/.

Tis, Gamification der Lehrinhalte… und Sie? #dhiha5, in: Digital Humanities am DHI Paris, 19.5.2013, http://dhdhi.hypotheses.org/1685 [Übersetzung aus dem Französischen].

Tis, Gegen die McDonaldisierung der Forschung! #dhiha5, in: Digital Humanities am DHI Paris, 28.5.2013, http://dhdhi.hypotheses.org/1722 [Übersetzung aus dem Französischen].

 

Französische Beiträge

Anne Baillot, Allons enfants de #dhiha5! (un but pour la France), in: Digital Intellectuals, 27.4.2013, http://digitalintellectuals.hypotheses.org/1198.

Anne Baillot, Des papillons au plafond, in: Digital Intellectuals, 6.6.2013, http://digitalintellectuals.hypotheses.org/1322.

Marjorie Burghart, Les Trois Ordres ou l’Imaginaire des Digital Humanities #dhiha5, in: Digital Humanities à l’IHA, 28.4.2013, http://dhiha.hypotheses.org/804.

Frédéric Clavert, Contribution au colloque #dhiha5: “Questions de formation: quelles nouvelles compétences sont nécessaires?”, in: Frédéric Clavert, 29.4.2013, http://www.clavert.net/contribution-au-colloque-dhiha5-questions-de-formation-quelles-nouvelles-competences-sont-necessaires/ .

Antonin Dubois, Quelques remarques personnelles sur les “digital humanities” en SHS #dhiha5, in: Recherches, reflexions et perspectives franco-allemandes sur l’histoire, 14.5.2013,  http://parhei.hypotheses.org/167.

Martin Grandjean, L’analyse de réseau, nouvel outil d’exploration de fonds d’archives (#dhiha5), in: Martin Grandjean, 2.5.2013, http://www.martingrandjean.ch/analyse-de-reseau-nouvel-outil-exploration-fonds-archives/.

Franziska Heimburger, Former à l’utilisation des outils informatiques – vers un socle commun ? Notre contribution au #dhiha5, in: La Boite à Outils des Historiens, 29.4.2013, http://www.boiteaoutils.info/2013/04/former-lutilisation-des-outils.html.

Marion Lamé, Contributions sur un rythme ternaire au #dhiha5, in: Digital Humanities à l’IHA, 30.4.2013, http://dhiha.hypotheses.org/832.

Pierre Mounier, #dhiha5 Quelle(s) idéologie(s) pour les humanités numériques ?, in: blogo numericus, 10.06.2013, http://blog.homo-numericus.net/article11179.html.

Tis, Stop à la Mcdonalisation de la recherche !, in: PHDelirium, 23.5.2013, http://www.phdelirium.com/portfolio/stop-a-la-mcdonalisation-de-la-recherche/#.UbR3YNgfjKd.

Tis, La gamification des enseignements…et vous?”, in: PHDelirium, 18.5.2013, http://www.phdelirium.com/portfolio/la-gamification-des-enseignements-et-vous/#.UbR3xdgfjKd.

 

Englische Beiträge

Anne Baillot, Gniggolb – is blogging from the end to the beginning, in: [Blog] Digital Intellectuals, 11.4.2013, http://digitalintellectuals.hypotheses.org/1165.

Marjorie, Burghart, The Three Orders or Digital Humanities Imagined #dhiha5, in: Digital Humanities à l’IHA, 28.4.2013, http://dhiha.hypotheses.org/817 [Übersetzung aus dem Französischen].

Lucas Frederik Garske, Change & Permanence – a Walk around Science 2.0, in: Paint it Science, 1.6.2013, http://paintitscience.com/change-permanence/.

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Abbildung:  ‘schreiben‘ von rosmary, CC-BY 2.0.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1752

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Beitrag im Dreiertakt #dhiha5

von Marion Lamé

Hier nun, umgeschrieben, mein spontaner Beitrag zur französischen Mailingliste “DH” auf Einladung der Organisatoren von #dhiha5. Ihnen danke ich, ebenso wie Marjorie Burghart und Anne Baillot für ihre bereichernde Lektüre. Danke an Anne Baillot, Mareike König und Anja Busch für den Ansporn und die deutsche Übersetzung meines französischen Texts. Die Präsentation bleibt spontan, so wie der Appel und die Blogs es vorsehen. Ich versuche damit auf meine Art und auf eigenes Risiko und daher nicht ohne Ungeschick und ohne Zweifel, mich an der Diskussion zu beteiligen, indem ich mich an den Artikel von Marjorie Burghart anschließe und die Themen des Aufrufs zur Blogparade von #dhiha5 bezüglich der Forschungspraxis, der Anerkennung und der Ausbildung sowie dazugehöriger Überlegungen anspreche.

Funktioniert die Maschine “Computer” mit einem binären System, so scheint mir die dreigliedrige Metapher der drei Ordnungen der Digital Humanities, dargelegt von Marjorie, mit Eleganz und Feinheit der menschlichen Komponente der DH-Problematik Rechnung zu tragen. In Anbetracht und unter Beobachtung dieses fast schon ikonischen Bildes, das sich auf einen längst vergangenen Abschnitt der Geschichte bezieht und das ich mir für die Digital Humanities ebenso vergangen wünschte, könnte man genauso Überlegungen über einen tenären Rhythmus anstellen.

Ehe ich in die Materie einsteige, möchte ich jedoch an eine der Schlussfolgerungen aus meiner ursprünglichen Email erinnern. Ich betrachte das System des Ausdrucks und der Präsentation, zur Verfügung gestellt, sagen wir, durch das Medium “Papier” – oder besser das “analoge (Medium)” –  als ein System, dessen Funktionen und Vorteile dem digitalen System gegenüber sehr unterschiedlich und komplementär sind. Dies gilt auch, wenn Letzteres in der Praxis mühelos einen großen Teil dessen ausdrücken und repräsentieren kann, was ein gedrucktes Werk im Stande ist darzustellen. Ich hege gerne den Traum, dass, in einer nahen oder fernen Zukunft, beide zusammenkommen und gemeinsam funktionieren.

Sie einander gegenüber zu stellen, erscheint mir heute wie eine Art falsche Dichotomie. Auch sei hier darauf hingewiesen, dass ich, ohne sie jedoch zu vergessen (sie liegen mir sehr am Herzen) die sozialen und politischen Aspekte nur streifen werde  -  ich denke z.B. an den freien Zugang zu Daten  -  die ich der Sorgfalt anderer Think Tanks (die besser dafür Sorge tragen werden als ich) überlasse. Hier ruht der Fokus auf den folgenden drei Fragen, die zwar aus Bequemlichkeit deutlich unterschieden, dennoch eng miteinander verbunden sind. Diese Fragestellungen öffnen den Weg zur praktischen Dimension der Digital Humanities, eine Dimension, die möglicherweise andere Formen der bestätigten Publikation brauchen würden, um anerkannt zu werden.

Drei Fragestellungen

1) Forschung in den digitalen Geisteswissenschaften (und nicht etwa Forschung in den Geisteswissenschaften mithilfe der DH): kann man von DH-Forschung sprechen?

2) Anerkennung: Die Besonderheit der Digital Humanities scheint mir noch sehr implizit und verborgen. Da sie der breiten Öffentlichkeit noch unbekannt sind, ist es nicht immer leicht zu erklären, was digitale Geisteswissenschaften sind und tun. Diese Besonderheit zum Vorschein zu bringen – und damit auch die Form der Publikationen, die damit einhergehen -, ist möglicherweise einer der zahlreichen Schlüssel für ihre Anerkennung. In dem Moment, wo sie zum Vorschein gebracht wird, wird sie auch de facto anerkannt. Mein Beitrag auf der Mailingliste war weder Aufschrei des Herzens noch Ausdruck einer Karrierebesessenheit und auch nicht etwa das Herbeisehnen einer potentiell verknöchernder Institutionalisierung. Vielmehr verstand er sich als das realistische Pendant zu Marjories Metapher der drei Ordnungen, so wie ich sie verstehe: Die Hervorhebung eines zum Ausarten drohenden Ökosystems, weil diejenigen, die in diesem Bereich tätig sind – die laboratores -, der Erschöpfungen nahe sind: Sie fallen der inadäquaten Ausnutzung ihrer Arbeit zum Opfer.

Ob man DH nun als Methode, als Praxis oder als Disziplin – oder aber auch als ein Zusammenspiel von allen dreien – auffasst, es kommt einem tatsächlich seltener in den Sinn, es gegenüber der Arbeit von Ingenieuren, Ärzten oder Soziologen  -  im Alltag oder in der Forschung  -  an Anerkennung mangeln zu lassen, weil ihre Tätigkeitsfelder bekannt sind. Auch wenn es heikel sein mag dies zu schreiben, müssen wir doch den Mut aufbringen zu bekennen, dass zwischen unterschiedlichen Projekten Überschneidungen auftreten, die zu erklären bisweilen schwer fallen, da Querverweise (u.U. in Ermangelung einer anerkannt zitierbaren Form der Veröffentlichung der Egebnisse) nicht einzubauen sind. Sollte die Form, der in den Digital Humanities verfassten Beiträge, neu erfunden werden, um nicht länger Arbeiten aus der Informatik oder den Geisteswissenschaften reichhaltig nachzuahmen, ohne aber gleichwertig zu sein? Dies könnte der Arbeit der laboratores einen würdigen Platz verleihen. Was also ist eine Veröffentlichung in den Digital Humanities? Und was macht den Wert ihres Inhalts aus? Welche Publikation wird anerkannt, oft benutzt und laufend als Referenz zitiert, weil sie tatsächlich verwendet für die Realisierung eines Projektes?

3) Ausbildung in den DH: Seit einigen Jahren werden dankenswerterweise Ausbildungen im Bereich der DH aufgebaut. Diese könnten sich drei Ziele setzen: übliche Praxis, spezialisierte Praxis und Forschung. Es würde darum gehen, technische Kompetenzen und wissenschaftliche Kenntnisse zu erwerben, vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Einzubeziehen sind auch theoretische Aspekte, die zu einer Eigenständigkeit des Denkens und zu einem kritischen Umgang mit den Instrumenten führen würden. So scheint es mir merkwürdig, Programmierung zu unterrichten, ohne zuvor verständlich zu machen, was ein Algorithmus ist und die Leute zig-Mal ihre XML-Codes nachprüfen zu lassen, weil Oxygen ihnen signalisiert, die Datei sei nicht “well formed”, ohne sie jemals darin einzuweisen, was Formalismus ist.  Solchen Unterricht habe ich dennoch erlebt. Einige wissen es, Andere nicht; einige Curricula passen sich dem an, andere nicht. Warum werden formale Logik und Zahlen, die doch Säulen der Digitalisierung sind, in den DH vernachlässigt?

Wie dem auch sei: Ebenso wichtig erscheint mir das eigene Grundwissen der Informatik, Mathematik, Philosophie, Linguistik, die in DH eine Rolle spielen, sowie zahlreicher weiterer Disziplinen. Die Liste könnte lang sein: Es bleibt überraschend, dass Studierende und manchmal auch Nicht-Studierende autodidaktisch und so als würde es sich um den Heiligen Gral handeln, zentrale Lehren, wie – um nur zwei Beispiele zu nennen, – den Memmex von Vannevar Bush, die Turingmaschine oder auch andere Wissensfelder wie die Semiotik entdecken. Warum muss es so sein?

Schließlich könnte man DH-Curricula erarbeiten, indem man jedermann den nötigen digitalen Raum eröffnet, um dort die Themen und die einschlägige Bibliographie zu deponieren, deren Kenntnis und Beherrschung seiner Meinung nach eine tragende Säule eines solchen Curriculums bilden sollten? Was, wenn wir jetzt und hier versuchen würden, eine solche Liste auf die Beine zu stellen, selbst wenn es ein wenig durcheinander geschieht?

Digital Humanities: Fragen der Praxis oder Praxisfragen

Diese drei Achsen machen aus den DH noch keine Disziplin. Meines Erachtens sind die DH keine Disziplin in dem Sinne, in dem man manchmal lesen kann, dass Medizin weder tatsächlich eine Disziplin noch tatsächlich eine exakte Wissenschaft, jederzeit tadellos reproduzierbar, sei ((« Nos connaissances, fondées sur l’observation et l’expérience, tendent au maximum d’exactitude compatible avec les fluctuations des phénomènes de la vie. » Jean Starobinsky, Histoire de la Médecine, S. 6.)). Im Zusammenspiel von Genauigkeit und Ungenauigkeit sei sie vielmehr eine Kunst, angewandt auf die Kenntnis des und die Einwirkung auf den Menschen, um nicht zu sagen des Lebendigen im Allgemeinen (normal und krankhaft), die unterteilt ist in übliche Praxis, spezialisierte Praxis und Forschung und die sich in einer Konstellation höchst facettenreicher Disziplinen ineinanderfügt. Von diesen sind einige grundlegender – aber nicht wichtiger als andere – und sie stützen sich, in einem Verhältnis der Abhängigkeit und dennoch autonom bleibend, auf harte Wissenschaften, auf Techniken und Technologien, die sie sich aneignen und die es solide zu beherrschen gilt, ohne deshalb Physiker, Biologe oder Mathematiker zu sein. Unter Umständen ist es sogar von Vorteil, dies nicht zu sein. Das Umgekehrte aber wäre problematischer, denn um Humanismus geht es immer, wenn man sich das Humane als Forschungsfeld aussucht. Der Schriftsteller und Historiker (und übrigens auch Arzt) Jean Starobinski schrieb: “[Medizin] ist in Macht verwandeltes Wissen.” ((Ebenda.)) Wenn DH Ausdruck und Darstellung, wie sie zu Papier gebracht werden, ergänzen, verpflichten sie auch dazu, die menschliche Vernunft in dem Mittelpunkt zu stellen, indem sie sie in ihrer ganzen Blöße zeigen: Wenn e:s eine Frage von Macht ist, so kann man verstehen, dass DH bewegen, Widerstand und Neid hervorrufen. Was können wir tun?

Selbst wenn diese Analogie mit der Medizin schnell auf ihre Grenzen stößt  -  die Struktur der medizinischen Kunst bereichert sich an kulturellen Unterschieden und wird in seiner Funktionsweise von Kritik nicht ausgenommen sein  -, könnte sie ein wenig Licht auf manche Realität der Digital Humanities werfen, wie:

1) Was ich in meinem professionellen Arbeitsalltag “Problemstellungen der Digitalisierung” bezeichne.Sie sind in DH-Projekten kontinuierlich präsent  und deren Bedeutung sicherlich nicht zu unterschätzen. Warum und wie definiert, repräsentiert, behandelt und drückt man einen solchen wissenschaftlichen Untersuchungsgegenstand und die damit verbundenen Phänomene aus?

2) Was ich in meinem Arbeitsalltag als “Digitalisierungsakte” bezeichne und die sich aus der Problematisierung ableiten lassen: Ausprobieren, Anwendung von Standards, Suche nach noch zu erfindenden] Lösungen, Fallstudien, Evaluierungsprotokolle durch die Gemeinschaft, Erstellung von Prototypen, …

3) Der vielgestaltige Charakter dessen, was es verdienen würde, auf dem Publikationsmarkt aufzutreten. Denn weder das Digitalitisierungsprojekt, das im Idealfall nicht einem Forscher, sondern einem Projektmanager anvertraut wird, noch dessen Ergebnis sind offensichtlich publizierbare Ergebnisse. Dennoch lösen beide zahlreiche Forschungen aus, die, obwohl nicht gleich mit diesem, dem Projekt dienlich sind: Auch diesen Ergebnissen sollten im öffentlichen Raum mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung geschenkt werden, denn auch sie und die sie produziert haben sind dem Forschungsökosystem nützlich. Es sind dies methodische Ansätze, Begrifflichkeiten, Protokolle, Prototypen, Plug-Ins, Fallstudien, Beweise, welche Schwierigkeiten aufzeigen bzw. auflösen und dabei auf bessere Praktiken zusteuern. Diese aber bürgern sich so leicht ein, dass sie zu Evidenzen werden, die im Nachhinein dermaßen überstrapaziert sind, dass man sie zu Unrecht auf dem Publikationsmarkt für wertlos hält. Ebenso scheint mir der in den Sozial- und Geisteswissenschaften bzw. in Informatik übliche Rahmen, in dem in Aufsatzform veröffentlicht wird, ungeeignet, um einer für DH grundlegenden Tätigkeit gebührend Raum zu verleihen: nämlich dem Ausarbeiten formeller Modelle.

4) Die Forschungen, die in den Digital Humanities unternommen werden, um die Ausdrucks- und Repräsentationsfähigkeit von Informationsverarbeitungssystemen auszuweiten. Diese Forschungen werden von Wissenschaftlern durchgeführt, die sich manchmal mit ihrem Status als DH-Forscher stark identifizieren und das selbst, obwohl es sich bei diesen weder um eine Wissenschaft, noch um eine Disziplin handelt. Als solche können DH derzeit keine Karrieren vorantreiben, da die in diesem Bereich produzierten Ergebnisse sich nicht in das Anerkennungssystem einfügen, das mit dem heutigen Publikationsmarkt zusammenhängt.

5) Die Eigenart der DH, weder wirklich Wissenschaft, noch Disziplin, aber fachliche Methode, die auch in einer Philosophie des Handelns sinnträchtig wird, zu sein ((Interessant ist dieser Blogbeitrag von Guido Koller, der unter Bezugnahme auf Pierre Bourdieux zu einer Reflektion über die Theorie der Praktiken der DH aufruft: «Digital Humanities: Short Outline of a Theory of Practice » http://wethink.hypotheses.org/468)). Durch ihr Ausmaß und ihre Komplexität verlangt diese Praxis, sich in einem akademisch anerkannten Ausbildungsgang zu organisieren im Sinne der oben erwähnten Dreifächerung in Allgemeinbildung, Spezialisierun und Forschung. Dies reicht, meines Erachtens, weit über ein Masterdiplom oder hier und da in den Fakultäten verstreute Module hinaus, und sei es nur aufgrund der zur Einarbeitung benötigten Zeit.

Aus den Skavenfesseln heraus zur Veröffentlichung

Selbst wenn die digitale Abbildung menschlichen Wissens nicht auf physische, elektrotechnische, mathematische oder formallogische Eigenheiten reduzieren lässt, dürfen diese tatsächlich nicht vernachlässigt werden.

Ebenso hören die Digital Humanities nicht bei Technik, Informatik und Wissen auf – Fachbereiche, die man in gewisser Hinsicht als Äste der DH verstehen könnte. Die Praxis des Digitalen wären in diesem Sinne als ganzeihtlicher Ansatz zu verstehen, der zur Synthese leitet und bei dem der Einfluß der Annalenschule und der französischen Historiographie noch immer nachwirkt, ohne damit gleichzustellen sein. Diese Praxis des Digitalen schliesst somit auch (aber nicht nur) methodische Überlegungen ein, auch solche, die sich mit dem Platz und der gesellschaftlichen bzw. epistemologischen Wirkung der Digitalisierung sowie dem Bewußtsein ihrer Einbindung in einem historischen Kontinuum auseinandersetzen.

Wie viele vielleicht festgestellt und besser als ich verstanden haben, frage ich mich, ob die Konstituierung von DH – betrachtet durch das Prisma des einen (Informatik) oder anderen (Sozial- und Geisteswissenschaften) Ansatzes -, nicht etwa einer “wissenschaftlichen Ideologie” entspringen, wie sie einem anderen Mediziner und Philosoph, Georges Canguilhem, so teuer war. Wenn das der Fall wäre, würden dann diese Herangehensweisen nicht selbst die größte Bremse sein, auch in Formatierungsfragen?  Langsam und schwierig ist nämlich die Ausgestaltung einer professionellen Kommunikation, die auf dem Publikationsmarkt ihren Platz finden und dennoch den DH angepasst wäre. Aber der Traum einer solchen lässt mich nicht los: Expliziter wäre sie, einfacher, und dennoch nicht weniger komplex, und emanzipiert von dem Modell einer literarischen bzw. mathematisch-informatischen Rhetorik.

Ich wäre glücklich hier in den Kommentaren oder woanders konkrete Beispiele egal zu welchem der hier angesprochenen Themen zu lesen: Beispiele für eine vollständige Ausbildung über fünf oder sieben Jahre bzw. sogar mehr, Beispiele für gelungene Veröffentlichungen, Fallstudien, die zu Referenzgrößen geworden sind incl. der Gründe dafür, Thematiken, die in die Grundkenntnisse der DH eingegliedert gehören, Autoren, Werke und Hoffnung gebende Gegenbeispiele, die den Übergang belegen; ich werde gerne meine Beispiele dazufügen. Im Seminar “Digital Humanties” ((Seminar « Digital Humanities. Les transformations numériques du rapport aux savoirs » du 24 mars 2013 « DH EHESS : humanités numériques italiennes » http://philologia.hypotheses.org/1091 und htp://www.ehess.fr/fr/enseignement/enseignements/2012/ue/324/)) vor kurzem, haben die Beiträge der Seminarteilnehmer Paul Bertrand sagen lassen, dass die Organistion der geisteswissenschaftlichen Disziplinen selbst, Disziplinen, die auf sozialen Konstrukten beruhen, einer neuen Ordnung bedürfen, jedoch ohne tabula rasa. Was den dreiteiligen Aufbau der Metapher Marjories hervorbringt, ist für mich, dass in einer solchen Organisation sich der Mensch letztlich nur schwer entfalten kann. Die Gesellschaftsordnung, auf die Marjorie sich bezieht, wurde glücklicherweise 1789 abgeschafft. Werden wir es schaffen, im Lichte dieser gemeinsamen, neu aufgenommenen Überlegungen im Rahmen des fünften Kolloquiums zum Thema DH des Deutschen Historischen Instituts, für die Digital Humanities einen weiteren Schritt  in dieselbe Richtung zu machen?

Autorin

Marion Lamé

Wissenschaftsblog : Épigraphie en Réseau

Zitierte Literatur

CANGUILHEM, George. « Qu’est-ce qu’une idéologie scientifique », Idéologie et rationalité dans l’histoire des sciences de la vie. Paris : VRIN. Édition de poche, 2009, S. 39-55. 1977.

STAROBINSKI, Jean . Histoire de la médecine. [Lausanne] : Rencontre ; [Genève] : Erik Nitsche International, 1963.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1744

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Kulturen & Technologien — Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften, 22.7. bis 2.8.2013 in Leipzig

http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T Um auch Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern eine aktive Teilhabe an den Digital Humanities zu ermöglichen, richtet die Universität leipzig ein wiederholtes Mal eine Sommeruniversität zu den Digitalen Geisteswissenschaften aus. Das Programm besteht aus der Teilnahme an Vorträgen, einem Workshop sowie eigenen Präsentationen und kann zertifiziert werden. Das Programm bietet hierbei sowohl die Möglichkeit, sich durch […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4482/

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Bibliotheca Sinica 2.0

Vor einigen Tagen ging der 2500. Eintrag der Bibliotheca Sinica 2.0[1] online -  Zeit für eine Zwischenbilanz, was seit dem ersten Beitrag, der am 17. Januar 2010 online ging, geschah …

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Eines der Bilder aus dem Header der Bibliotheca Sinica 2.0 | Foto: Monika Lehner *)

Am Anfang stand ein Berg von Zetteln & Notizen, Listen & Tabellen – teils handschriftlich in Mappen, Notizbüchern, Journalen, teils in zahllosen Dateien unter mehr oder weniger sinnvollen Namen abgespeichert – als Nebenprodukte von Jahren (bzw. inzwischen Jahrzehnten) der Beschäftigung mit westlichem Wissen über China in gedruckter Form.

In diesen Listen standen (Kurz-)Titel und die Signaturen dazu – aus der Universitätsbibliothek Wien, der Österreichischen Nationalbibliothek und aus der Bibliothek des Österreichischen Staatsarchivs. In zahllosen Gesprächen nach Vorträgen und Präsentationen bei Workshops und Konferenzen tauchte immer wieder dieselbe Frage auf: Und wo haben Sie/hast du diesen oder jenen Titel gefunden? Die Anwort löste häufig Verblüffung aus, denn die Bestände der Wiener Bibliotheken zur frühen westlichen Beschäftigung mit China waren (und sind wohl auch heute noch) weitgehend unbekannt.

2003 wurde – eigentlich zum Eigengebrauch, um ‘leere Kilometer’ zu sparen – aus dem Zettelberg eine einzige Tabelle mit Basisdaten :

  • Autor
  • Titel
  • Erscheinungsort
  • Verlag
  • Erscheinungsjahr
  • Signatur(en)

Etwa zeitgleich kam die Veröffentlichung von Katalogen/Inventaren zur China-Literatur vor 1939  in der Forschungsbibliothek Gotha [2] und in der Universitätsbibliothek Leipzig[3].

Eine gedruckte Version erschien im Lichte dieser Veröffentlichungen wenig zweckmäßig[4] – und so entstand die Idee, die Bibliographie online zu stellen. Im April 2004 ging die erste Version der ‘Wiener China-Bibliographie 1477-1939′ online – statische Webseiten, die den Standort/die Standorte des jeweiligen Werks farbkodiert anzeigten – mit gut 2000 Titeln. Das sah damals so aus:

Screenshot WCB (2004)

Screenshot: Wiener China-Bibliographie 1477-1939 (2004)

Die Bibliographie wuchs, der Aufbau änderte sich im Lauf der Zeit nur wenig, was die Wartung der Seiten mühsamer machte und dazu zwang, nach neuen Lösungen zu suchen. Gleichzeitg wurde die ‘berühmte’ Tabelle erweitert um Links zu frei zugänglichen Digitalisaten[5]. Denn die Wiener Bibliotheken waren zwar wahre Schatzkammern der frühen westlichen China-Literatur, aber keine der Wiener Bibliotheken hat(te) Early English Books Online oder Western Books on China up to 1850[6]. Trotzdem wurden mehr und mehr der Titel digital zugänglich -  Internet Archive, GDZ, MDZ, VD 18 digital, HATHI Trust, Laures Rare Books etc. Das Einpflegen der Links hätte die Aktualisierung der Bibliographie noch aufwändiger gemacht hätte.

Die Lösung war ein Blog, der einen eingängig(er)en Namen brauchte, denn der Ausgangspunkt war zwar das (nach wie vor wachsende) Verzeichnis der Wiener Bestände, aber eben nicht nur, denn zum Verzeichnis der China-Literatur vor 1939 sollten Links zu frei zugänglichen Digitalisaten kommen.. Im Dezember 2009 wurde aus der “Wiener China-Bibliographie 1477-1939″ die die Bibliotheca Sinica 2.0 - mit einer sehr bewussten Anspielung auf großes Vorbild: Henri Cordier:  Bibliotheca sinica. Dictionnaire bibliographique des ouvrages relatifs à l’Empire chinois (Paris: E. Leroux 1878-1895)[7]

Im Dezember 2009 wanderten die Listen – zunächst ohne große Veränderungen – in ein WordPress-Blog, während die Links in der berühmten Tabelle immer mehr wurden. Ab Januar 2010 gab es erste Versuche, Links in Blogbeiträgen unterzubringen, ab April 2010 begann der Dauerbetrieb: Seit dem 8.4.2010 gibt es täglich zumindest einen neuen Post – und das sind inzwischen mehr als 2500 Beiträge mit Titeln aus dem Zeitraum 1477-1939 mit Links zu Digitalisaten in mehr als 120 verschiedenen Repositorien, Archiven und Bibliotheken.

Bibliotheca Sinica | Posts

Bibliotheca Sinica | Erscheinungsdaten

Die Digitalisate sind (wie an anderer Stelle schon angerissen) von von unterschiedlichst)er Qualität. Das Spektrum reicht von schwer/kaum lesbaren Scans von Ausdrucken von Mikrofilmen bis zu Farbbildern mit Zoom und OCR – The Art of Google Books gibt nur einen kleinen Einblick in die Höhe- oder Tiefpunkte der Massendigitalisierung – in der Bibliotheca Sinica 2.0 finden sich daher wo immer möglich mehrere Möglichkeiten bzw. kommen neue Digitalisate dazu.

Auch wenn wenig/nicht kommentiert wird, wird die Bibliographie genutzt – und die Zugriffszahlen entwickeln sich (für ein absolutes Nischen-Angebot) gut: etwa 150 single user und etwa 500-800 pageviews, viele kommen über den RSS-Feed. oder Twitter @BS_2.

*)  “Ta au sze ma kia kuoh 大奧斯馬家國”  [Beizeichnung für Österreich-Ungarn] (Ausschnitt aus: Karl von Scherzer, Fachmännische Berichte über die österreichisch-ungarische Expedition nach Siam, China und Japan (1868-1871). Im Auftrage des k. k. Handelsministeriums redigiert und herausgegeben (Stuttgart: Julius Maier 1872), S. VIII.))

 

 

  1. Die Bibliotheca Sinica 2.0 trägt Links zu frei zugänglichen Digialisaten von westlichsprachigen Büchern über China aus der Zeit zwischen 1477 und 1939 zusammen und ist ein Projekt von Georg Lehner und Monika Lehner, das ohne Förderungen entsteht.
  2. Britta Woldering: Katalog des ostasienbezogenen Bestandes der Forschungsbibliothek Gotha (= Erfurder Reihe zur Geschichte Ostasiens: Lehr und Forschungsberichte 1; Erfurt: Lehrstuhl for Ostasiatische Geschichte 2000) – Online [pdf].
  3. Thomas Jansen: China-Literatur in der Universitätsbibliothek Leipzig: 1500-1939. Eine systematische Bibliographie. Bd. 1: Werke in westlichen Sprachen (mit Gabriele Schlesinger, Richard Teschke and Katharina Zinn). Bd. 2: Sinica (mit Richard Teschke).  (Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2003). Vgl. dazu meine Rezension in Oriens Extremus 44 (2003/04), 286-290 [Rezensionen (pdf online frei zugänglich].
  4. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass Spezialbibliographien für einschlägige Fördergeber keine wissenschaftliche Leistung darstellen und daher nicht förderungswürdig sind.
  5. ‘Frei’ heißt im konkreten Fall: ohne dass der User technische Hürden überwinden müsste – d.h. die Nutzung von US-Proxys etc. ist nicht notwendig.
  6. Zuerst Mikrofiche-Ausgabe (IDC 1987), jetzt auch als Online-Version bei Brill.
  7. Zweite Auflage 1904-1908 [Digitalisate der 1. Auflage und der 2. Auflage → Bibliotheca Sinica 2.0]; Reprint: Henri Cordier, Bibliotheca Sinica. Dictionnaire bibliographique des ouvrages relatifs à l’empire chinois. [Six volumes bound in three] (Staten Island : Maurizio Martino n.d. [1997]).

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/692

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Herrenhausen Conference: “(Digital) Humanities Re­vi­sited – Challenges and Opportunities in the Digital Age”

http://www.volkswagenstiftung.de/digitalhumanities.html Vom 5. bis 7. Dezember 2013 veranstaltet die Volkswagen Stiftung eine hochkarätig besetzte Konferenz, um eine Verortung der Digital Humanities und ihrer Genese vorzunehmen. Besonders interessant sind der Call for Abstracts und die damit verbundenen Reisestipendien, welche sich ausdrücklich auch an Doktoranden wenden. Via blog.arthistoricum.net [30.05.2013]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/05/4450/

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Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?

DHI Paris 1
Vom 10.–11. Juni 2013 organisieren das Deutsche Historische Institut Paris und L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung unter Mitarbeit des Centre pour l’édition électronique ouvert eine Tagung am DHI Paris zum Thema „Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?“

Im Zentrum der Tagung steht die Frage, welche Auswirkungen die digitalen Veränderungen auf die Forschungsbedingungen haben und welche Konsequenzen sich daraus für die Nachwuchsforscher ergeben. Welche neuen Kompetenzen gilt es zu erwerben? Welchen Platz haben sie in der Ausbildung? Wie können wissenschaftliche Leistungen im Bereich des Aufbaus von Forschungsinfrastrukturen, Datenbanken, Online-Publikationen aber auch in den sozialen Medien Anerkennung finden? Wie wird evaluiert, und wie wird Qualität gesichert?

In den Räumen des Deutschen Historischen Instituts Paris, 8 rue du Parc-Royal, 75003 Paris planen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei keine bloße Bestandsaufnahme, sondern die Herausarbeitung von Perspektiven und gezielten Maßnahmen im Umgang mit den digitalen Herausforderungen.

Um der Sicht der Nachwuchswissenschaftler gebührend Rechnung zu tragen, wurde am 18. April 2013 ein Call for Papers auf dem Blog Digital Humanities am DHIP veröffentlicht. Alle eingehenden Beiträge werden dort gesammelt und sind frei zugänglich.

Für die Tagung werden die eingereichten Beiträge von einer Gruppe junger deutsch-französischer Wissenschaftler – Aurélien Berra, André Donk, Marten Düring, Sascha Foerster, Sebastian Gießmann, Franziska Heimburger, Lilian Landes, Anika Meier, Michael Schmalenstroer, Bertram Triebel – aufbereitet und zu Beginn der jeweils vier vorgesehenen Panels zusammengefasst. Internationale Experten nehmen im Anschluss dazu Stellung.

 

Panel I: Wie verändert sich derzeit unsere Forschungs- und Wissenschaftskultur?

Dominique Bouiller, Centre d’études européennes de Sciences Po

Arianna Ciula, Wissenschaftlerin

Panel II: Universitäre Ausbildung: Welche neuen Kompetenzen sind erforderlich?

Malte Rehbein, Universität Passau

Jean-Michel Salaün, Collegium de Lyon

Panel III: Evaluierung und Qualitätssicherung in den Digital Humanities

Milena Žic-Fuchs, European Science Foundation Denise Pumain, P.A.R.I.S

Panel IV: Karriere, Finanzierung und akademische Anerkennung der Leistungen in den Digital Humanities

Claudine Moulin, Universität Trier

Pascal Arnaud, Agence nationale de la recherche

 

Die Tagung wird am 10. Juni 2013, um 18 Uhr, mit einem Vortrag von Christian Jacob eröffnet. Christian Jacob ist Professor an der École des hautes études en sciences sociales, an der er unter anderem für den Masterstudiengang „Histoire des sciences, des savoirs et des techniques“ verantwortlich ist. Er ist Autor des Blogs „Lieux de savoir“.

Tagungssprachen sind Englisch und Französisch; die Tagung wird durchgängig in Englisch und Französisch simultanübersetzt.

Gerne nimmt das Deutsche Historische Institut Paris Ihre Teilnahme- bzw. Interviewwünsche entgegen. Kontakt:

Dunja Houelleu

E-Mail: dhouelleu@dhi-paris.fr

Tel: +33 1 44 54 24 16

Das DHI Paris gehört zur Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland und ist eine Schnittstelle zwischen deutscher und französischer Geschichtswissenschaft. Zu seinen Aufgaben gehört die Durchführung und Veröffentlichung von Forschungen zur französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte.

Das Institut verfügt über eine mit ca. 110 000 Medieneinheiten ausgestattete Spezialbibliothek und veranstaltet Vorträge, Seminare und Tagungen. Das DHI Paris gibt die Fachzeitschrift Francia sowie mehrere Buchreihen heraus. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich des elektronischen Publizierens in Form von e-Journals, auf Publikationsplattformen und durch andere Online-Projekte. Von großer Bedeutung für die Vernetzung von deutscher und französischer Wissenschaft ist auch die Nachwuchs- und Forschungsförderung des Instituts durch verschiedene Fellow- und Förderprogramme.

Mit dem interaktiven und multimedialen Wissenschaftsportal L.I.S.A. bietet die Gerda Henkel Stiftung ein Fachangebot für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler sowie ein Kommunikationsnetzwerk für ihre Stipendiaten und Förderpartner an. Das Akronym L.I.S.A. nimmt die zentralen Möglichkeiten des Portals auf: Lesen, Informieren, Schreiben und Austauschen. Nicht zuletzt erinnert L.I.S.A. an die Gründerin der Gerda Henkel Stiftung, Frau Lisa Maskell. Ziel der Initiative ist es, sachrelevante Beiträge aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften sowie aus Archäologie und Kunstgeschichte zur Verfügung zu stellen und damit dem Bedarf an fächerübergreifenden Informationen in den Historischen Geisteswissenschaften Rechnung zu tragen.

Quelle: http://gab.hypotheses.org/750

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