Nikola Becker – Der Hitlerputsch und seine Vorgeschichte in Autobiographien von Münchener Bürgern – divergierende Deutungen

Lion Feuchtwanger verfolgt mit seinem Roman „Erfolg“ politische Absichten durch die Darstellung eines vermeintlichen Irrwegs des bayerischen Staats in den Jahren nach dem Umbruch von 1918/19 [Moser, Dietz-Rüdiger, Das Verhältnis von Fiktion und Realität in Lion Feuchtwangers Roman Erfolg. Ein Beitrag zum Bild der Stadt München in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, in: München lesen: Beobachtungen einer erzählten Stadt, hg. von Simone Hirmer und Marcel Schellong, Würzburg 2008, S. 91-105, S. 93]. Die Bewertung der politischen Entwicklung erfolgt aus einer dezidiert linksgerichteten Perspektive, das Ende der Räteherrschaft wird in bitterer Ironie als Pervertierung einer vorgeblichen ‚Befreiung‘ geschildert. Im Vergleich der Gewalttaten des Räteunternehmens mit denen der Freikorps protokolliert Feuchtwanger minutiös die quantitative Überzahl der von rechter Seite begangenen Verbrechen. Deutlich streicht er das Ungleichgewicht in der juristischen Ahndung rechts- und linksradikaler Gewalttaten heraus. Moderne Entwicklungen im Bereich der Kunst werden in „Erfolg“ von einer kleinbürgerlich engstirnigen, verbohrt konservativen bayerischen Bevölkerungsmehrheit als Bedrohung der bürgerlichen Moral interpretiert. Ihre Träger wie Martin Krüger geraten zu Märtyrern, die zur Aufrechterhaltung der überkommenen Gesellschaftsordnung geopfert werden müssen. Insgesamt arbeiten im Roman Politik, Justiz, Verwaltung und Militär auf das engste zusammen, um nach dem Umsturz des alten Systems Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Sie schrecken dabei nicht vor der Beugung von Justiz und Gerechtigkeit zurück. Letztlich wird dadurch der Aufstieg des völkischen Nationalismus befördert oder aktiv herbeigeführt. Feuchtwanger legt somit am Mittel des historischen Romans eine spezifische Geschichtsinterpretation vor [Vgl. auch den Ausstellungskatalog: Erfolg. Lion Feuchtwangers Bayern, hg. von Reinhard Wittmann, München 2014].

Ein literarisches Medium zur Präsentation von Geschichtsbildern kann vielleicht mehr noch die Gattung Autobiographie darstellen. Volker Depkat nennt autobiographische Texte „hochkomplexe Ordnungs- und Orientierungsleistungen […], durch die sich Individuen, Gruppen und ganze Gesellschaften in der Zeit orientieren, historische Identitätsentwürfe formulieren, sie in Konkurrenz zu anderen behaupten und so immer auch Handlungsräume in einer jeweiligen Gegenwart eröffnen.“ [Depkat, Volker, Lebenswenden und Zeitenwenden. Deutsche Politiker und die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts (= Ordnungssysteme. Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit, 18), München 2007, S. 503]. Autobiographische Narrative dienen somit – indem sie eine „Version“ der erlebten Geschichte präsentieren – dem Zweck, diese jeweilige Deutung plausibel, und somit mehrheitsfähig zu machen – also eine Deutungshoheit zu erlangen, die immer auch gegenwartsbezogenen Zwecken dient. Die Plausibilität vorgelegter Geschichtsentwürfe innerhalb eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses variiert naturgemäß – der niemals endende Fortgang der Geschichte führt zu einem stetigen Wandel der Interpretationsversuche, zu Revisionen und Neubewertungen.

Unter den zum Roman „Erfolg“ etwa zeitgleich überlieferten, autobiographisch formulierten Geschichtsbildern Münchner Bürger, um die es hier gehen soll, finden sich Komplementär- und Gegenentwürfe. Zunächst zu 4 Werken, die Feuchtwanger politisch am nächsten stehen – Texte der Schriftsteller Oskar Maria Graf, Kurt Martens sowie des Nationalökonomen Lujo Brentano und des Politikers Ernst Müller-Meiningen.

Oskar Maria Graf liefert eine weithin zu „Erfolg“ komplementäre Beschreibung der politischen Entwicklung in Bayern ab. In dem 1927 erstmals erschienenen autobiographischen Roman „Wir sind Gefangene“ [Graf, Oskar Maria, Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt, München 1927] beschreibt er, wie er aufgrund der Erfahrung des gewaltsamen Niederschlagens der Räterepubliken, die in seiner Wahrnehmung besonders gewaltsam den Arbeiter traf, vom existenzialistisch-nihilistisch gestimmten Bohemien zum politisch engagierten Schriftsteller wurde. Ähnlich wie Feuchtwanger wertet er die Räteherrschaft als trotz aller radikalen Rhetorik harmloses Unternehmen und stellt ihm den blutrünstigen, unverhältnismäßigen Charakter der Liquidierung entgegen. Auch Grafs München-Bild der 20er Jahre stimmt mit dem im „Erfolg“ überein: München sei „in jeder Weise finster und kleinbürgerlich“ und „sicher von allen Städten die provinzlerischste“ [Graf, Oskar Maria, Notizbuch des Provinzschriftstellers Oskar Maria Graf 1932. Erlebnisse – Intimitäten – Meinungen, München 2002 (Erstausgabe Basel u.a. 1932), S. 35f.].

Der heute weitgehend in Vergessenheit geratene, mit Thomas Mann befreundete Kurt Martens sympathisierte bereits im Kaiserreich mit der Sozialdemokratie aus Anti-Wilhelminismus. In seiner 1924 publizierten Autobiographie [Martens, Kurt, Schonungslose Lebenschronik 1901-1923, Wien u. a. 1924] erscheint die Revolution zunächst positiv, da er sich von ihr ehrlich eine soziale und politische Erneuerung erhoffte. Dieses Bild kippt dann aber mit den Räteereignissen, die er als Regiment des Unproduktiven, des Chaos, der Inkompetenz bewertet. Aber auch Martens sieht die Rätephase nicht als blutige Schreckensherrschaft, ihre Träger sind vielmehr lächerlich und unfähig. Die erlebte Geschichte seit 1919 mit Gewalttaten infolge der Liquidierung des Räteregimes, politischen Morden, einer politisierten Justiz, Inflation und Krisen führt Martens zur Wahrnehmung einer Ära des Zerfalls. Da die Republik den Niedergang nicht aufhalten kann, delegitimiert sie sich in seinen Augen, und somit tut dies auch die Idee der demokratischen Volksvertretung. Aus dieser Warte sucht Martens um 1923 nach politischen Alternativen: das national-völkische Lager, eine „Militärdiktatur“ [Ebd., S. 202], jedenfalls aber ein „konservatives Staatswesen“ [Ebd., S. 181.], das Ordnung nach innen und außen schafft.

Bei dem linksliberalen Vernunftrepublikaner Lujo Brentano, dessen Erinnerungen 1930 abgeschlossen wurden, findet sich ebenfalls prononcierte Kritik an der gewaltsamen Beseitigung der Räteherrschaft [Brentano, Lujo, Mein Leben im Kampf um die soziale Entwicklung Deutschlands, Jena 1931]. Insgesamt ist seine Perspektive stark auf die Reichsebene konzentriert. Die im „Erfolg“ thematisierten Ereignisse in Bayern, eine politische Rechtsprechung und das Aufkommen der vaterländischen Bewegung spielen bei Brentano keinerlei Rolle, der Nationalsozialismus wird nicht erwähnt. In Bezug auf die Weimarer Republik insgesamt entwickelt er einen Krisendiskurs, der am Schluss des Textes in der Sorge vor einer „soziale[n] Revolution“ [Ebd., S. 404kulminiert.

Der linksliberale zeitweilige bayerische Justizminister Ernst Müller-Meiningen in den Kabinetten Johannes Hoffmann II und Gustav von Kahr I legte 1923 Revolutionserinnerungen vor [Müller-Meiningen, Ernst, Aus Bayerns schwersten Tagen. Erinnerungen und Betrachtungen aus der Revolutionszeit, Berlin und Leipzig 1923]. Sein Blick auf die Revolutionsphase malt – abweichend vom bisher Gehörten – das Bild einer blutigen Schreckensherrschaft, in der Willkür, Korruption, Chaos und Terror herrschen. Bayern wird dadurch zum „Schandfleck Deutschlands“ und München zur „Kloake.“ [Ebd., S. 32 und S. 84]. Die von ihm selbst verantwortete rechtliche Abwicklung der Revolution rechtfertigt er durch das Postulat einer milden Behandlung der Revolutionäre. Es geht Müller-Meiningen in seinem Text um den Beweis der These, dass ein Sieg des Bolschewismus unmittelbar bevorgestanden und weiterhin gedroht habe. Damit verteidigt er die von ihm selbst mit getragene Ordnungszellen-Politik unter Gustav von Kahr: Sie sei notwendig gewesen zur Wiederherstellung und langfristigen Sicherung der staatlichen Ordnung. Allerdings kritisiert Müller-Meiningen ausdrücklich den ‚Rechtsruck‘ in Bayern seit Ende 1922: Denn er wünschte keine Regierung des national-völkischen Lagers, sondern eine betonter nationale Haltung der legitimen bayerischen und deutschen Regierungen nach außen, nämlich gegen den Versailler Vertrag.

Zeigen diese aus einer linken oder linksliberalen Anschauung entwickelten Geschichtsbilder schon Inkongruenzen, so sollen im Folgenden die als Gegen-Interpretamente zu begreifenden Wortmeldungen nationaler und konservativ gesinnter Autobiographen vorgestellt werden. Zu Wort kommen die Schriftsteller Josef Hofmiller und Thomas Mann, der Physiker Wilhelm Wien und der Nationalsozialist Ernst Röhm.

Der nach dem Krieg zu einem der Protagonisten des national-konservativen Lagers in München geratene Josef Hofmiller lehnte als Monarchist die Revolution als für Bayern nicht gemäßes politisches Ereignis ab. In seinen 1930 erstmals in der Beilage der „Münchner Neuesten Nachrichten“ publizierten Tagebüchern [Hofmiller, Josef, Revolutionstagebuch 1918/19. Aus den Tagen der Münchner Revolution, Leipzig 1938] beschreibt er die Revolution unter Begriffen wie Chaos und Unfähigkeit und die Rätephase als Herrschaft des blutigen Terrors. Weiße Gewalttaten rechtfertigt er als bloße Reaktion auf die Tyrannei der Roten. Als einzig möglicher Ausweg aus Not und Vernichtung und dem angeblich vorherrschenden Bolschewismus spricht er sich im Kontext von Mitte 1919 für die Errichtung einer Militärdiktatur unter Ludendorff aus. Ein Symptom für Bolschewisierung sieht Hofmiller in der künstlerischen Moderne, etwa dem Expressionismus.

In den um 1927 entstandenen Erinnerungen [Wien, Wilhelm, Aus dem Leben und Wirken eines Physikers. Mit persönlichen Erinnerungen von Erich von Drygalski, Carl Duisberg, M. von Frey, Hermann Oncken, F. Paschen, Max Planck, E. Rüchardt, E Rutherford und einem Nachruf von M. v. Laue und E. Rüchardt, Leipzig 1930] des nationalkonservativen Physikers Wilhelm Wien entsteht gleichermaßen der Eindruck eines bolschewisierten und terrorisierten Münchens nach dem Vorbild von Sowjetrussland. Dies sei das Probestück für die äußerst reale Gefahr einer kurz bevorstehenden Bolschewisierung ganz Deutschlands. Wiens Beschreibung des Hitlerputsches drückt die Erwartungen nationaler bürgerlicher Kreise an ihn aus, nämlich die ‚Nationalisierung‘ der Arbeiterschaft und ihre Abwerbung von der Sozialdemokratie. Den Putsch selbst missbilligte er aber, da er eine Intervention der Entente bei Gelingen befürchtete. Insgesamt wird von ihm die Gegenwart der Weimarer Republik mit der Herrschaft des Sozialismus gleichsetzt.

Die nur für 1918 bis 1921 erhaltenen Tagebücher [Mann, Thomas, Tagebücher 1918-1921, hg. von Peter de Mendelssohn, München 1979] Thomas Manns aus der Weimarer Zeit spiegeln noch deutlich die konservative Phase seines Denkens wider, bevor er sich Jahre später öffentlich zur Republik bekannte, nämlich seine Distanz zu einem Demokratieverständnis westlicher Provenienz. Die Revolution und besonders die Rätephase lehnt er als „Unfreiheit“ und „Tyrannei“ ab [Ebd., S. 161f.]. Allerdings erhofft er sich daraus die Entstehung eines genuin deutschen Republikmodells, und zwar eine „soziale Republik“, etwas ‚Neues‘ zwischen Bolschewismus und „westlicher Plutokratie“ [Ebd., S. 74 und S. 100]. Somit plädiert er für die deutsche Sonderrolle, nämlich der zivilisatorischen Aufgabe, ein Bollwerk gegen den Bolschewismus zu bilden. Die Eintragungen bis Ende 1921 zeigen Manns Liebäugeln mit Vorstellungen einer „notwendigen Vereinigung des deutschen Konservativismus mit dem Sozialismus, der die Zukunft gehört und nicht der Demokratie“ [Ebd., S. 369] und die Auffassung eines ideell positiven Kerns völkischen Denkens.

Die 1928 erstmals veröffentlichten Erinnerungen [Röhm, Ernst, Die Geschichte eines Hochverräters, München 1928] des Nationalsozialisten Ernst Röhm zeigen die Rezeption der deutschen Kriegsniederlage als Resultat der Revolution, und somit als ‚Dolchstoß in den Rücken‘ der militärisch angeblich nicht besiegten Armee und letztlich als Verrat an Kaiser und Reich. Sein eigenes Engagement bei den Einwohnerwehren ab 1919 begründet mit einer weiterbestehenden Revolutionsgefahr. Die Ausführungen spiegeln die Auffassung des radikal völkischen Lagers, dass die bayerischen Regierungen den Marxismus geduldet oder aktiv gefördert und nach außen eine zu wenig nationale Linie gefahren hätten wider (‚Erfüllungspolitik‘). Die These von Bayern als Hort der nationalen Bewegung weist Röhm am Beispiel des Hitlerputschs zurück. So erscheint Gustav von Kahr als großer Feind der Völkischen, die er im Putsch verraten habe und somit auch als Verräter am Nationalismus. Röhm postuliert den einzig wahren Nationalismus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.

War das nachrevolutionäre Bayern der frühen 20er Jahre also ein ‚reaktionärer‘, stark rechtsgerichteter Staat, der einen Rechtsputsch geradezu herausforderte oder gar begünstigte? Die vorgestellten Autobiographen geben unterschiedliche Antworten – je nach eigner Positionierung erscheint die Linke als marginale Erscheinung, übermenschliche Bedrohung oder schon real herrschende Kraft. Der Hitlerputsch selbst erfährt eine dementsprechende Einordnung: als Beleg für die Vormacht der Linken oder der Rechten. Feuchtwangers Blick auf die bayerische Geschichte stellte – die zeitgenössische Rezeption zeigt es – zum Zeitpunkt des Erscheinens eine Minderheitenposition dar. Seine Geschichtsdeutung erfuhr Kritik von rechter wie linker Seite [Vgl. Lüttig, Gisela, Zu diesem Band, in: Lion Feuchtwanger, Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz, Berlin, 9. Aufl., 2013 (Taschenbuchausgabe), S. 869-878, hier S. 874-876]. Erst in einer von ‚1968‘ geprägten Gesellschaft drehte sich die Rezeption und der Roman wurde für manche zum Inbegriff einer wahrheitsgetreuen Darstellung der Ereignisse.

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/3563

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Die Christianisierung der Stadt im frühen Christentum (II)

Konstantinische Wende als Meilenstein für die Entstehung christlicher Bauten

In Folge des radikalen Wechsels in der Religionspolitik ab 313 n. Chr. durch das Toleranzedikt von Mailand durch Konstantin und Licinius1, der daraus resultierenden Förderung und Privilegierung des Christentums durch den Kaiser Konstantin und seine Söhne (313-361 n. Chr.) sowie der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Theodosius (379-395 n. Chr.) erhielt das Christentum einen rechtlich anerkannten Status.2 Von einer „weitgehenden Christianisierung des Imperiums“ konnte aber im 4. Jhr.

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Quelle: http://jbshistoryblog.de/2015/03/die-christianisierung-der-stadt-im-fruhen-christentum-ii/

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Die Christianisierung der Stadt im frühen Christentum (I)

Setzt man die beiden Begriffe „Stadt“ und „Christianisierung“ in Beziehung zueinander, stellt sich unumgänglich die Frage, was genau unter „Christianisierung der Stadt“ zu verstehen ist. Ausgehend von städtebaulichen Gesichtspunkten geht es bei dem Prozess der Christianisierung einer Stadt darum, christliche Akzente im Erscheinungsbild der Stadt zu setzen bzw. eine Stadt christlich zu prägen oder gar christlich „zu machen“. Dieser Prozess der Christianisierung braucht also immer Bezugspunkte, nämlich Gebäude und sämtliche Flächen des Stadtbildes, die christianisiert werden können.

Bei weiterer Klärung des Begriffs „Christianisierung“ fällt auf, dass dieser in sinnverwandtem Zusammenhang mit der christlichen Mission steht, in der es darum geht, den christlichen Glauben gezielt auszubreiten und Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen.1 Die Mission bzw. die Christianisierung der städtischen Gesellschaft geht der Christianisierung der Stadt jedoch voraus, weil die Christianisierung einer Stadt nur dann erfolgen kann, wenn auch Glaubensanhänger in der jeweiligen Stadt vertreten sind.2

Kein „christliches“ Stadtkonzept in der frühen Kirchengeschichte



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Quelle: http://jbshistoryblog.de/2015/03/die-christianisierung-der-stadt-im-fruhen-christentum-i/

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Medizingeschichte I: Beschneidung, Kastration und Klitorisentfernungen im Mittelalter

Sich Operationen an der Vorhaut, an Penis, Hoden, Vulva oder der Klitoris unter vormodernen Hygienebedingungen vorzustellen, ist vermutlich für keinen Mensch einfach, der irgendwelche dieser Körperteile besitzt. Genau darum wird es (in dieser Reihenfolge) im folgenden Post gehen, wer das nicht lesen mag, sollte also nicht auf “weiter lesen” klicken – allerdings auch besser nicht zu viel über Intersexualität in der Gegenwart nachdenken. Worum geht es? Kosmetische Genitaloperationen im 20. und leider auch im 21. Jahrhundert basieren auf modernen (aus Sicht des Mittelalter-Historikers: historisch […]

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/157

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Rekonstruktion: Sehhilfe oder Dogmatisierung?

Gedankenexperiment: Nachdem Mainz 2018 von Wiesbaden übernommen und zerstört worden ist, verfällt es in einen 2000 Jahre dauernden Schlaf und hüllt sich in eine Decke aus Schutt und Sedimenten. Aufgrund alter Quellen fangen Archäologen 4018 an, an dieser Stelle nach der “antiken” Stadt Mainz zu graben und finden unsere Universität auf dem Siedlungshügel Saarstraße. Was geblieben ist, sind einige Fundamente, die auf rechteckig angelegte Gebäude hindeuten und eventuell ein paar Tassen und Teller des Studentenwerks. Wie wird man diese Daten nun deuten? Stand auf diesem Hügel eine Herrscherresidenz, worauf die Größe der Gebäude schließen lassen würde? War es eine Kaserne, wie in einigen Quellen angedeutet? Oder vielleicht doch eine Universität – obwohl sich im Bereich des Forums keine echten Seminarräume finden lassen?

In einer ähnlichen Situation befinden sich heute auch die Archäologen in Israel und Palästina. Wir haben viele ihrer Ausgrabungen besucht und vor Ort vor allem Rohdaten gefunden, nämlich Mauerreste. Die Aufgabe von Archäologie und Geschichtsschreibung ist es, zu diesen Daten eine plausible Geschichte zu erzählen, also eine Deutung zu finden. Dabei helfen auch die Funde, die wir nicht vor Ort besichtigen konnten, weil sie etwa wie Keramikscherben längst weggebracht worden sind oder wie besonders wertvolle Funde im Museum ausgestellt werden.
Wir als Besucher sind darauf angewiesen, dass man uns diese Geschichten weitererzählt, weil es uns an Erfahrung, Daten und vielleicht auch an Vorstellungskraft fehlt, um das, was wir sehen, zu deuten.

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Es braucht Erfahrung und Vorstellungsvermögen, um in den ausgegrabenen Grundmauern einen bestimmten Gebäudetyp (hier: Residenz in Banyas) zu identifizieren. (Foto: Benedict Schöning)

Ein Weg, Außenstehenden einen Eindruck von historischen Gegebenheiten zu verschaffen, ist die Rekonstruktion. Oft begegneten uns zum Beispiel Rekonstruktionen des zweiten Tempels, etwa im Israel-Museum. Diese Rekonstruktionen sind in der Regel Zeichnungen oder Modelle – die sich durchaus voneinander unterscheiden können, je nachdem, wie und von wem die vorliegenden Daten gedeutet werden.
Andere Rekonstruktionstypen sind deutlich handgreiflicher, etwa in Tel Arad, wo entscheidende Teile des israelitischen Heiligtums wieder aufgebaut (d.h. re-konstruiert) wurden. Meistens werden solche baulichen Rekonstruktionen gekennzeichnet, etwa mit einer Linie im Mauerwerk. Nicht immer sind solche Linien aber vorhanden. Und wenn in Tel Arad die im Boden vergrabene Mazzebe wieder aufgestellt wird, dann ist das auch nur schwerlich als Rekonstruktion kenntlich zu machen.

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In Masada gut zu erkennen: Die Linie, ab der die Mauer rekonstruiert ist. (Foto: Benedict Schöning)

Diese Art der Rekonstruktion erscheint mir deutlich problematischer. Zum einen überbaut sie die Rohdaten, d.h. das ausgegrabene Mauerwerk wird um neues ergänzt. Das macht bei einer schlecht oder gar nicht dokumentierten Grabung aber die Überprüfung der Funde schwierig und schränkt die Wiederholbarkeit der archäologischen Deutung ein. Zum anderen wird durch diese Wiederaufbauten eine der vielen möglichen Deutungen (zum Glück meistens nur sprichwörtlich) zementiert. Trotzdem sind die wieder aufgebauten Ruinen für den Besucher der archäologischen Ausgrabungen sehr hilfreich. Plastischer lässt sich das Bad des Herodes auf Masada nicht erfahren, als wenn man es selbst durchschreitet. Die baulichen Rekonstruktionen erfüllen so in erster Linie ein museumspädagogisches Anliegen.

Wie ist mit dieser Spannung zwischen wissenschaftlichem Anspruch auf Deutungsoffenheit und dem Bedürfnis nach Vermittlung an Besucher umzugehen? Mit dieser Frage setzt sich die Charta von Venedig auseinander. In ihrem neunten Artikel steht dort “Die Restaurierung [im Sinne dieses Beitrags: die Rekonstruktion; B.S.] ist eine Maßnahme, die Ausnahmecharakter behalten sollte. Ihr Ziel ist es, die ästhetischen und historischen Werte des Denkmals zu bewahren und zu erschließen. Sie gründet sich auf die Respektierung des überlieferten Bestandes und auf authentische Dokumente. Sie findet dort ihre Grenze, wo die Hypothese beginnt. […]”1.

Eine Möglichkeit, um zukünftig dem Bedarf nach physischer Rekonstruktion auszuweichen, sehe ich in den sich etablierenden Techniken von Augmented bzw. Virtual Reality. Endgeräte, die eine solche visuelle Vermittlung zulassen, sind inzwischen sehr weit verbreitet: Mit günstigen Linsen und etwas Pappe kann aus nahezu jedem Smartphone eine Virtual Reality Brille werden, die die vorhandenen Ruinen mit Rekonstruktionen aller Art überlagern könnte – im Idealfall fotorealistisch und begehbar. Einerseits ließe sich dadurch der Unterschied zwischen Fund und wissenschaftlicher Deutung besser herausstellen, andererseits bliebe die jeweilige Deutung der Funde offen für neue Impulse.

Literatur zur Rekonstruktion/Restaurierung

Vieweger, Dieter: Archäologie der biblischen Welt, Gütersloh 2012, 366-371.

  1. Internationale Charta über die Konservierung und Restaurierung von Denkmälern und Ensembles. “Charta von Venedig”, 1964; zitiert nach http://oehl_br_j2.beepworld.de/charta.htm

Quelle: http://spuren.hypotheses.org/476

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Arbeiter | Kultur | Geschichte. Arbeiterfotografie der Weimarer Republik im Museum

Flyer Tagung

Tagung am 27./28. März – Arbeiter | Kultur | Geschichte

In welchem Sinn sind die proletarischen Amateurfotografien der 1920er Jahre geschichtsträchtig? Sind sie „objektive Dokumente“ von Alltag, Armut, Arbeitslosigkeit? Relikte autobiografischer Erzählungen oder des Klassenkampfs? Als Zeugnisse einer Geschichte des Sehens und Zeigens „von unten“ stehen sie zwischen privater Erinnerung und öffentlichem Gebrauch, zwischen „Dokument“ und „Erfindung“.

Zum Abschluss des DFG-Forschungsprojekts zur Geschichte der Arbeiterfotografie der Weimarer Republik am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) findet im Stadtmuseum Dresden am 27. und 28. März 2015 die Tagung “Arbeiter | Kultur | Geschichte. Arbeiterfotografie der Weimarer Republik im Museum” statt. Sie ist verbunden mit der dritten Station der Ausstellung “Das Auge des Arbeiters”, die 2014 in den Kunstsammlungen Zwickau und dem Käthe Kollwitz Museum Köln zu sehen gewesen war und die in Dresden mit einer wiederum veränderten Konzeption am 20. März eröffnet werden wird.

Die Vorträge stellen Arbeiterfotografien in den Kontext von Alltagskultur und politischer Propaganda und diskutieren ihre Beziehungen zur illustrierten Presse, zu Film und Kunst. Dabei werden auch Methoden anschaulich, Bilder als in einem umfassenden Sinn sozialgeschichtliche Quellen zu verstehen.
Hierzu gehört nicht zuletzt die Frage nach der Wirkung der politischen Verhältnisse in Ost und West zwischen 1945 und 1990 auf die Bestandsbildung in den Museen und damit auch auf das Geschichtsbild über die Weimarer Zeit. Die Tagung richtet sich an Interessierte aus den Bereichen Fotografie- und Mediengeschichte, Industrie- und Alltagskultur, Kunst- und Pressegeschichte sowie an mit der Bewahrung, Erschließung und Ausstellung von Fotografien Beschäftigte in Archiven und Museen.

Veranstalter sind das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. und das Stadtmuseum Dresden in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, dem Käthe Kollwitz Museum Köln und den Kunstsammlungen Zwickau.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen.

 

 

 

Programm

Freitag, 27.3.2015, 12:00 – 20:00
12:00 BEGRÜSSUNG – Ralf Lunau (Beigeordneter für Kultur, Landeshauptstadt Dresden), Erika Eschebach (Stadtmuseum Dresden), Winfried Müller (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde) und Korinna Lorz (Sächsische Landesstelle für Museumswesen)
12:15 EINFÜHRUNG- Holger Starke (Stadtmuseum Dresden): “Dokumente der Zeit”? Arbeiterfotografien im Geschichtsmuseum
12:30 GESCHICHTE- Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut Dresden): Arbeiterkultur in Sachsen. Milieu und Medien
Andreas Ludwig (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam): Gegenwart als Geschichte. Museales Sammeln und Ausstellen in der DDR
14:00 Kaffeepause
14:30 IKONOGRAFIEN- Günter Agde (Berlin): Ein Muskelmann, ein Symbol und die werktätigen Massen. Metamorphosen eines Logos und seiner Bedeutung
Wolfgang Hesse (ISGV Dresden): Öffentlich privat. Arbeiterfotografien im Familienalbum
16:00 Kaffeepause
16:30 MEDIEN – Andreas Krase (Technische Sammlungen Dresden): Professionelle Amateurfotografie. Das Bildertagebuch Hugo Erfurths
Sabine Kriebel ( University College Cork): Bild und Schrift. Fotomontagen
18:00 AUSSTELLUNGSBESUCH
20:00 Abendessen

Samstag, 28.3.2015, 9:00 – 16:00
9:00 MEDIEN – Anton Holzer (Zeitschrift Fotogeschichte, Wien): Erzählende Bilder. Fotoreportagen in der bürgerlichen und proletarischen Presse um 1930
Klaus Kreimeier (Berlin): “Erobert den Film!” Dokumentarisches Kino und Arbeiterbewegung vor 1933
10:30 Kaffeepause
11:00 KUNST – Johannes Schmidt (Städtische Galerie Dresden): “Den Kampfwillen versinnbildlichen”. Otto Griebel und die Kunst der Agitation
Mathias Wagner (Galerie Neue Meister, SKD Dresden): Die Internationale. Über Massendarstellungen in Fotografie und Kunst
12:30 Mittagspause
13:30 PRAXIS – Jens Bove (Deutsche Fotothek Dresden): Erschließungsfragen. Bilder und Texte
Karl Klemm (TU Bergakademie Freiberg)/ Markus Walz (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig): Ein Forschungsprojekt, drei Ausstellungsplanungs-Prozesse. Erkenntnistransfer im museologischen Rückblick
15:00 PERSPEKTIVEN – Manfred Seifert (Philipps-Universität Marburg): Arbeitskulturen, Mentalitäten, Industriekultur
15:30 SCHLUSSDISKUSSION
16:00 Ende der Tagung

 

Die Tagung findet statt im Festsaal des Stadtmuseums Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden, Eingang: Landhausstraße.

Quelle: http://www.visual-history.de/2015/03/23/arbeiter-kultur-geschichte-arbeiterfotografie-der-weimarer-republik-im-museum/

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- In den USA werden wieder ideologische Grabenkämpfe über den Geschichtslehrplan geführt (Englisch). Dagegen ist das hier blanke Wissenschaft.

- Das Interessante an dieser WWI-Propaganda ist, dass sie tatsächlich einen wunden Punkt ansprach

- Neue Theorie über Pestepidemien: Schuld war das Klima

- Falls noch jemand Argumente braucht warum der Vietnamkrieg ein Fehler war, dieser Artikel liefert sie (Englisch)


Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2015/03/fundstucke_23.html

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18. Der Durchkreuzer Darwin – Ideenlehre läuft bei dir (nicht)

Es könnte alles so einfach sein. Es war alles so einfach, bis 1809, dem Geburtsjahr des Traumschiff-Superstars und Forschers Charles Robert Darwin, dem unangepasstesten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, dem Kopernikus der Biologie. Robert entwickelte nämlich eine Theorie, die die gesamte Wissenschaft auf den Kopf stellten sollte, auch die Philosophie (ja, Philosophie ist eine Wissenschaft (ja, sie ist die Wissenschaft schlechthin)). Aber was hat er angestellt, um in die Geschichtsbücher einzugehen? Warum waren seine Beobachtungen so wichtig, dass Sie sie leicht verändert auch heute noch lehren? Wie konnten Tagebücher über Korallenriffe und Forschungen an Tieren am anderen Ende der Welt zu den bedeutendsten Werken der Wissenschaft führen?

Die Antwort ist: „The survival of the fittest“. Das müsste Ihnen ein Begriff sein. Und hier trennt sich nun die Spreu vom Weizen: Sind Sie nämlich im Investmentbanking oder im Finanzsektor tätig, dann verstehen Sie unter fittest „Bester“. Nur die Besten kommen weiter. Und Sie gehören zu den Besten, weil Sie besonders durchsetzungsstark sind. Keine Teilnehmerurkunde, eine Siegerurkunde oder gar nichts ist die Lehre, die Sie aus der Natur schöpfen können. “Du bes ne ganz welde Tiger”. Sind Sie hingegen Absolvent eines Englischstudiums oder besitzen ein Wörterbuch, wissen Sie, fittest bedeutet Angepasstester. Die Angepasstesten überleben also. Ein Hurra auf die kommende Generation!

Und warum ist das jetzt eine Revolution? Empedokles (philosophierte von 492 v. Chr. – 432 v. Chr.) hatte doch schon vor 2300 Jahren eine Evolutionstheorie entwickelt. Was hat Darwin also, was Empedokles nicht hatte? – Ich sage es Ihnen. Robert hat die platonisch-aristotelische Philosophie im Hintergrund. Anders als Empedokles hatte er die etablierte Einsicht der platonisch-aristotelsichen Ideen und Formenlehre evolviert (super passendes Wort, ne?).

Trotz der gravierenden Unterschiede der Ontologien (der Lehren vom Sein) unserer beiden zentralen Büsten waren Sie sich in einem Punkt sicher einig. Die Arten, also Mensch, Hund, Pferd, Baum, Gras, Moos waren ewig. Sie manifestierten sich in immer neuen Individuen, waren aber an sich wesentlich unveränderbar und kamen schlichtweg immer wieder auf immer gleiche Weise immer hervor. Die kleinen Unterschiede haben eine andere Erklärung (auf die wir vielleicht im nächsten Eintrag eingehen können). Dafür dass es so ist spricht zwar einiges, Darwin hat aber gezeigt, dass diese Annahmen falsch sind. Und damit hat er eine Einsicht auf den Kopf gestellt, die sich sehr lange Zeit gehalten hat. Diese Leistung kann Empedokles nicht vorweisen. Er war offenbar angepasster an seine Zeit.

Nun, wäre jemand altra-antik eingestellt, könnte er mit zwei Strategien doch noch versuchen die Ideenlehre zu retten. Nein, nicht indem er hirnlos gegen Darwin poltert. Aber wäre es nicht möglich, die Entwicklung einer Art, sagen wir des Menschen aus dem Affen als Realisierung der Idee des Menschen zu begreifen? Die antiken Mittelbüsten meinten, dass jedes Individuum zuerst wachse und dann vergehe. Die Realisierung einer Idee oder Form in einem Individuum geschehe ja nicht plötzlich, sondern bedürfe der Zeit. Wenn jemand diese Ansicht nicht auf das Individuum, sondern auf die Art als Ganze anwendet, könnte er irgendwie die Ideenlehre mit dem Darwinismus zu vereinbaren suchen. Sicherlich ein schwieriges Unterfangen.

Leichter ist der andere Versuch. Denn laut Platon gibt es über den Ideen eine weitere Stufe von „Ideen“. Diese sind die sogenannten höchsten Gattungen (Obacht, auf Griechisch: megista genê). Alle fünf höchsten Gattungen sind notwendige Bedingungen für jede andere Existenz. Es handelt sich dabei um: Sein, Identität, Differenz, Bewegung, Stillstand. Diese höchsten Gattungen (lesen Sie mal den Dialog Sophistês) gehen allem anderen voraus, jeder Existenz, jedem Lebewesen, jedem Naturgesetz. Ohne diese höchsten Gattungen kann man keine Mathematik formulieren, keinen Urknall annehmen, keine Existenz begründen. Sie sind notwendig und plausibler Weise immer da. Könnte man so eine Teilvereinbarung zwischen Darwin und den Antiken bewerkstelligen? Möchten Sie sich nicht dieser Aufgabe annehmen?

Fällt Ihnen noch eine andere Weise ein, die Ideen und Formenlehre mit dem Darwinismus zu vereinigen? Es müsste sicher Tonnen an Literatur geben, oder?

Einen guten Start in die Woche.

D.

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/470

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Die SpitzenkandidatInnen von Wien Anders

Gestern fand in Wien-Simmering der Gründungskonvent von Wien Anders statt, einer Wahlallianz aus Mitgliedern der Wiener Piratenpartei, der KPÖ Wien, von EchtGrün und von Wir wollen es anders - Plattform der Unabhängigen. Gewählt wurden dabei die ersten acht KandidatInnen für die Wiener Gemeinderatswahl am 11. Oktober 2015, und es ist ein Super-Team geworden, ein Mix aus jungen und erfahrenen AktivistInnen, unabhängigen und parteigebundenen, Frauen und Männern: Auf die ersten vier Plätze wurden Juliana "Juli" Okropiridse von den Jungen Pirat*innen, Dietmar "Didi" Zach von der KPÖ Wien, Ulrike "Ulli" Fuchs von den Unabhängigen sowie Christoph Ulbrich von der Piratenpartei gewählt; auf den Plätzen fünf bis acht: Melina Klaus (KPÖ), Keivan Amiri (unabhängig, Taxifahrer, Organisator des Taxi-Streiks gegen den Akademikerball), Karima Ertl (Junge Linke) und Clemens Wallishauser (unabhängig).

WienAnders

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022409855/

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„JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, Heft 2015/1

Anzeige_Jahrbuch_90x118-1Der Historiker Andreas Diers schreibt unter der Überschrift “Kriege, Revolutionen und Umbrüche” auf der Website der LINKEN, Landesverband Bremen, über die erste Ausgabe des Jahrgangs 2015 des „JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung“. Diese “präsentiere sechs umfangreiche thematische Beiträge, jeweils einen Bericht und einen längeren Diskussionsbeitrag, einen Informationsbeitrag über Archive zur ArbeiterInnenbewegung in den USA sowie zahlreiche Rezensionen.” Den Eintrag hier online lesen.


Einsortiert unter:Arbeiterbewegung, Geschichte, Geschichtspolitik, Linke Debatte, Literatur, Sozialgeschichte, Vermittlung, Zeitschrift

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/03/22/jahrbuch-fur-forschungen-zur-geschichte-der-arbeiterbewegung-heft-20151/

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