Restaurierung der Mariensäule

Marienskulptur (Ausschnitt)Auf Betreiben einer Privatinitiative und vollständig durch Spenden finanziert wurde im Sommer 2014 die Mariensäule auf dem Linzer Marktplatz durch Andreas Hartmann aus Bruchhausen restauriert. Um einen Einblick in die Arbeiten an dem Denkmal zu geben, hier einige Passagen und Abbildungen aus seiner Dokumentation:

Einleitung
Die Mariensäule im nördlichen Bereich des Marktplatzes […] soll an die 1817 abgebrochene Ratskapelle erinnern, die dort früher stand. Als Bildhauerwerkstatt hat die Firma Rechmann aus Königswinter signiert. Die Mariensäule erhebt sich über eine Höhe von insgesamt ca. 8 m. Das Denkmal ist aus drei verschiedenen Natursteinvarietäten gearbeitet, die von ihrer natürlichen Farbigkeit reizvoll zusammenwirken. Der Sockel besteht aus Basaltlava, worüber sich ein Schriftblock auf quadratischem Grundriss und Haube mit Giebelverdachung zu vier Seiten aus ockrigem Sandstein erhebt. Darauf ragt eine achteckige Säule mit Blattkapitell empor. Darüber thront die gekrönte Mutter Gottes mit Kind, auf der Weltkugel und der Mondsichel stehend und in Kalkstein gearbeitet. Die Ost- und Westseite tragen je einen Löwenkopf als Wasserspeier der Brunnenbecken, die die Säule flankieren. Die Nord- und Südseite tragen Schrift.

Der Schriftblock zeigt folgende Texte:

Ansicht des Wappens der Stadt Linz, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. Die Farbe hat sich bereits in zahlreichen Schollen vom Untergrund gelöst. Die Steinsubstanz hatte darunter gelitten. Foto: A. Hartmann

Ansicht des Wappens der Stadt Linz, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. Die Farbe hat sich bereits in zahlreichen Schollen vom Untergrund gelöst. Die Steinsubstanz hatte darunter gelitten.
Foto: A. Hartmann 

Nordseite:

SALVE
SANCTA MARIA
DEI GENITRIX VIRGO
REGINA COELI CLORIOSA

Die großgeschriebenen [hier gefetteten] Buchstaben ergeben in ihrer Addition nach lateinischer Zahlenschreibweise eine Jahreszahl, die der Errichtung von 1878.

Südseite zum Rathaus in Groß- und Kleinschreibung:

Errichtet
am Feste Maria Himmelfahrt
des Jahres 1878
aus Beiträgen der Bürger
und der Stadt Linz
zur Erinnerung
an die im Jahre 1817
an dieser Stelle abgebrochene
Rathskapelle

Zustand des Denkmals vor der Restaurierung

Ansicht der Marienskulptur von Nordost, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014 Foto: A. Hartmann

Ansicht der Marienskulptur von Nordost, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014
Foto: A. Hartmann 

Der Zustand vor der Restaurierung war sehr unvorteilhaft. Gravierender Mangel war die teils erhebliche Verschmutzung. Sie betraf alle drei Natursteinvarietäten gleichermaßen und schränkte die Lesbarkeit der Anlage erheblich ein. Die Verschmutzungen umfassten vor allem biogenen Bewuchs durch Moos. Dies bedeckte große Bereiche der Verdachungen, so dass die Architektur teilweise kaum erkennbar war. An der Marienskulptur aus Kalkstein hatten sich zudem in witterungsgeschützten Bereichen Krusten gebildet – ein typisches Phänomen bei karbonatisch gebundenen Materialien wie dem Kalkstein. Die älteren Farbfassungen waren weitgehend abgewittert. An den beiden Wasserspeiern hatten sich weißliche Kalksinterablagerungen durch das herausfließende Wasser gebildet.

Ansicht der Marienskulptur von oben, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. Aus dieser Perspektive wird der Befall durch biogenen Bewuchs (z.B. Flechten und Moose) besonders deutlich. Die blaue Plane wurde später gegen eine neutrale, helle ersetzt. Foto: A. Hartmann

Ansicht der Marienskulptur von oben, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. Aus dieser Perspektive wird der Befall durch biogenen Bewuchs (z.B. Flechten und Moose) besonders deutlich. Die blaue Plane wurde später gegen eine neutrale, helle ersetzt.
Foto: A. Hartmann 

Verdachung des Sockelblocks, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die Oberflächen wiesen zahlreiche Fehlstellen auf. Foto: A. Hartmann

Verdachung des Sockelblocks, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die Oberflächen wiesen zahlreiche Fehlstellen auf.
Foto: A. Hartmann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Elemente des Schriftblocks wiesen einige teils tiefe Fehlstellen auf. Dies betraf vor allem die Verdachungen. Daneben zeigten sich einige Bereiche abschollend und absandend, wohl bedingt durch natürliche Verwitterung des ockrigen Sandsteins. Fehlstellen waren teilweise mit ungeeigneten, weil zementhaltigen Ergänzungsmörteln geschlossen.

Die Fugen waren teilweise ausgewittert. Die Marienskulptur zeigt nach der Einrüstung aus direkter Nähe partiell Rissbildungen. Hinzu kamen einige Hohlstellen im Naturstein. Der formale Bestand der Skulptur war als nur leicht geschädigt festzustellen: nur vereinzelt fehlten bildhauerische Details. Insgesamt erschien die Oberfläche leicht zurückgewittert.

Ansicht der rechten Seite von unten, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. In witterungsgeschützten Bereichen wie hier unter dem Arm konnten sich Reste von Farbfassungen erhalten. Foto: A. Hartmann

Ansicht der rechten Seite von unten, Vorzustand vor der Restaurierung im Mai 2014. In witterungsgeschützten Bereichen wie hier unter dem Arm konnten sich Reste von Farbfassungen erhalten.
Foto: A. Hartmann 

Untersuchung von Fassungsresten
In witterungsgeschützten Bereichen der Marienskulptur haben sich Reste von Farbfassungen erhalten. Sie wurden durch eine Schichtenfolgeuntersuchung erfasst. […] Es wurden sechs Befundstellen angelegt. Aus den Befunden können insgesamt bis zu sechs Farbfassungen differenziert werden. […] Als Interpretation lässt sich schließen, dass die Mariensäule ursprünglich wohl materialsíchtig in den verschiedenen Tönen der ungefassten Natursteine stand. Ausnahmen bilden die Schrift, die vergoldet war, das Wappen sowie die Skulptur der Maria. Letztere war wohl in ölhaltiger Technik gefasst. Als Pigment diente offenbar Bleiweiß, das in Öl gebunden allgemein sehr dauerhafte Anstriche für den Außenbereich vor allem für hölzerne Elemente wie Fenster und Türen ergibt und der Maria eine helle, doch angenehm getönte Erscheinung verliehen haben muss. Auf mineralischen Untergründen wie in diesem Fall Naturstein, der einen natürlichen Feuchtehaushalt besitzt, sind ölhaltige Anstriche allerdings nicht dauerhaft. Zudem neigt das basische Bleikarbonat des Bleiweiß` bei Bewitterung mit sauren Medien, wie dem „Sauren Regen”, in Bleisulfid umzuschlagen, das schwarz wird. Vor allem in Bereichen mit starker Rauchgasbelastung durch Hausbrand, Bahn- und Schiffsverkehr, wie es im 19. und 20. Jh. im Rheintal der Fall war, kommt es zu diesem Phänomen. Dies könnte die dunkle Verfärbung erklären.

Zwischenzustand der Marienskulptur während der Restaurierung im Mai 2014. Foto: A. Hartmann

Zwischenzustand der Marienskulptur während der Restaurierung im Mai 2014.
Foto: A. Hartmann 

Restaurierungskonzept
[…]
Formuliertes, vorrangiges Ziel […] war die Konservierung des Bestands. Vor allem den offenbar durch Rauchabgase und Bewitterung mit sauren Niederschlägen geschädigten Kalkstein galt es zu konservieren. Dazu diente die Reinigung mit Ammoniumkarbonat, das einerseits zu einer Umwandlung von Vergipsungen führt und andererseits eine schonende Reinigung ermöglicht.

Marienskulptur mit (Erd-?)Kugel, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Foto: A. Hartmann

Marienskulptur mit (Erd-?)Kugel, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014.
Foto: A. Hartmann 

Darüber hinaus galt es nicht hauptsächlich, den Bestand zu rekonstruieren, sondern durch Anböschen von Bruchkanten. Sicherung von Schalen, Schließen von Rissen, Ergänzungen und Reprofilierungen zu sichern und künftigen Verfall zu minimieren. Die Fehlstellen und Spuren der Bewitterung sollten als authentische Zeugnisse des Alters ablesbar bleiben. Das Schließen von Fugen ist hier mit zur Sicherung zu zählen. Über die Konservierung hinaus sollten auch Schritte zur Restaurierung erfolgen, um das Denkmal optisch zu beruhigen und formal stimmig zu präsentieren. So waren formale Ergänzungen nur in geringem Umfang angestrebt, um Fehlsteilen sowie Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung zurückzudrängen. Darüber hinaus sollte das Denkmal gereinigt werden, um ästhetisch und materialtechnisch schädigende Verschmutzungen zu reduzieren und die Erscheinung des Denkmals wieder besser ablesbar zu machen.

Ansicht der Verdachung, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die unteren Fehlstellen sind bereits mit Ergänzungsmörtel geschlossen. Das Schließen dienst als Voraussetzung für einen ungehinderten Wasserablauf. Foto: A. Hartmann

Ansicht der Verdachung, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die unteren Fehlstellen sind bereits mit Ergänzungsmörtel geschlossen. Das Schließen dienst als Voraussetzung für einen ungehinderten Wasserablauf.
Foto: A. Hartmann

Das Konzept sah weiter vor, tiefe und umfangreiche Fehlstellen nur anzuböschen, sie nicht vollständig zu ergänzen, und dabei so zu gestalten, dass Niederschläge abgeleitet werden. Wie die Erfassung gezeigt hatte, war die Maria, bis auf die Vergoldung, offenbar monochrom gefasst. Zur optischen Aufwertung sollte auch beitragen, die Schrift mit Colibri-Gold auszulegen.

Sockelblock mit Schrift Nordseite, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die Schrift war ursprünglich in Gold (Blattgold) ausgelegt. Die im Laufe der Zeit entstandenen Fehlstellen waren aber so kleinflächig, dass sie mit "Colibri-Gold" ausretuschiert werden konnten. Foto: A. Hartmann

Sockelblock mit Schrift Nordseite, Zwischenzustand während der Restaurierung im Mai 2014. Die Schrift war ursprünglich in Gold (Blattgold) ausgelegt. Die im Laufe der Zeit entstandenen Fehlstellen waren aber so kleinflächig, dass sie mit “Colibri-Gold” ausretuschiert werden konnten.
Foto: A. Hartmann 

Marienskulptur von Nordost, Endzustand nach abgeschlossener Restaurierung im Juli 2014. Foto: A. Hartmann

Marienskulptur von Nordost, Endzustand nach abgeschlossener Restaurierung im Juli 2014.
Foto: A. Hartmann 

Zusammenfassung
Die Mariensäule auf dem Markt in Linz am Rhein ist ein bildhauerisch anspruchsvolles Werk des späten 19. Jhs. aus drei verschiedenen Natursteinvarietäten. Ursprünglich war wohl nur die Marienskulptur in einer hellen, ölgebundenen Schlämme gefasst, die jedoch durch Bewitterung dunkel wurde. Seit der letzten Restaurierung, die bereits viele Jahre zurückliegen dürfte, haben sich erhebliche Schäden und Beeinträchtigungen eingestellt. Aus diesem Grund wurde im Frühsommer 2014 eine Restaurierung veranlasst.

 

Mariensäule nach der Restaurierung Foto: H. Rechmann

Mariensäule nach der Restaurierung
Foto: H. Rechmann 

Sie diente vor allem dazu, den Bestand durch Reinigung, Sicherung von Schalen, durch Hinterfüllen und Anböschen und Schließen von Rissen zu sichern. Darüber hinaus sollte auch die ästhetische Erscheinung verbessert werden, z.B. durch Auftrag einer Schlämme auf der Marienskulptur aus díspergiertem Weißkalkhydrat sowie das farbige Auslegen der Schrift, ohne die Spuren der Alterung zu tilgen, sondern ablesbar zu lassen.

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/390

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Archivkompetenz für Studierende – ein Lehrprojekt zum Ersten Weltkrieg

Wer ab und zu im Archiv arbeitet, kennt vermutlich folgendes Szenario: Ein Eintrag im Findbuch klang vielversprechend für das eigene Thema, sodass man mit Spannung auf die Aushebung wartet. Vielleicht könnte gerade diese Akte das letzte Puzzlestück sein, welches die … Weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/58

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Mein Kulturtipp: Dachau!

Mit diesem Artikel folge ich dem Aufruf von Tanja Praske zur Blogparade. Sie bat darum, einen Kulturtipp abzugeben. Und mein Tipp lautet: Dachau.

Woran denken Sie, wenn Sie „Dachau“ hören? Wahrscheinlich an das KZ, das ein schreckliches Stück Geschichte der Stadt geprägt hat. Aber darauf will ich nicht hinaus.

Vielmehr möchte ich auf Dachau als Künstlerstadt hinweisen, die mit Worpswede in einem Atemzug als Künstlerkolonie zu nennen war. Bekannte Maler wie Lovis Corinth, Max Slevogt, und Carl Spitzweg haben hier gemalt. Aber auch Wilhelm von Kobell, Johann Georg von Dillis, Wilhelm Leibl, Ludwig Dill, Adolf Hölzel und noch viele mehr. Werke von ihnen hängen in der Gemäldegalerie, die sich oben in der Altstadt befindet. Ein Besuch dort lohnt sich absolut!

Sonntag war ich in der Neuen Galerie, die sich einen Steinwurf von der Gemäldegalerie entfernt befindet. Zu sehen ist im Moment die Ausstellung: „ausaltmachkunst“. Gebrauchte Gegenstände, ja Abfall werden kombiniert und es entsteht etwas ganz Neues, wie diese Blumenwelt von Katrin Siebeck, die aus Plastikflaschen, Schläuchen und allerlei Material besteht. Es macht viel Spaß, die Details zu betrachten und zu erkennen, woher sie im Original stammen.

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Wenn Sie nach Dachau fahren, dann geht das gut mit der S-Bahn. Von dort führt Sie ein schöner Spaziergang zur Altstadt, die vom Bahnhof ausgeschildert ist. Ganz oben auf dem Altstadtberg liegt das Wittelsbacher Schloss mit dem sehenswerten Hofgarten und bei schönem Wetter haben Sie von dort aus einen Blick auf München und die Alpen. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Bezirksmuseum, die Gemäldegalerie und die Neue Galerie, sowie weitere Ausstellungsorte. Ein besonderer Tipp ist die Dachauer Lange Nacht der offenen Türen, die alljährlich vom KVD, der Künstlervereinigung Dachau, ausgerichtet wird.

Also: Nichts wie hin!

Weitere Links:

www.dachauer-galerien-museen.de

www.dachau.de/kultur-tourismus/sehenswuerdigkeiten-fuehrungen/dachauer-alstadt-historisches.html

www.dachau.de/kultur-tourismus/sehenswuerdigkeiten-fuehrungen/kuenstlerstadt-dachaus.html

www.kvaude.de

Quelle: http://games.hypotheses.org/1817

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Workshop „Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen“: Programm | #wbgavie

10. November 2014, 9–18 Uhrwbgavie_logo_klein

Veranstalter: Institut für Österreichische Geschichtsforschung

Organisation: Maria Rottler, Thomas Stockinger

Ort: C3 – Centrum für internationale Entwicklung, Alois-Wagner-Saal, Sensengasse 3, 1090 Wien (Lageplan + öffentliche Verkehrsmittel; Google Maps)

Hashtag: #wbgavie

Der ganztägige Workshop soll dem Austausch von Bloggerinnen und Bloggern aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft und des Archivwesens dienen, vor allem aber interessierte Historikerinnen und Historiker, Archivarinnen und Archivare sowie fortgeschrittene Studierende an die Möglichkeiten und Chancen des Bloggens heranführen.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Die Kapazität ist allerdings auf 80 Personen beschränkt; eine Anmeldung ist daher erforderlich. Bitte per Mail an: maria.rottler@gmail.com, thomas.stockinger@univie.ac.at.

Abstracts sowie Gastbeiträge werden vor dem Workshop nach und nach im BIÖG veröffentlicht.

Programm

9:00 – 10.30

Thomas Winkelbauer (Universität Wien / IÖG)
Begrüßung

Maria Rottler (Universität Regensburg) und Thomas Stockinger (Universität Wien / IÖG)
Einführung

Wolfgang Schmale (Universität Wien)
Potentiale und Auswirkungen von Blogs und Web 2.0 in den historischen Wissenschaften

Monika Lehner (Universität Wien)
Wissenschaftliches Bloggen im SWOT-Check

Georg Lehner (Universität Wien)
Ein Blog als Weg zum Buch? Erfahrungen aus zwei Jahren „De rebus sinicis

– Kaffeepause –

11:00 – 12:30

Michael Kaiser (Max Weber Stiftung, Bonn)
Von der Routine des wissenschaftlichen Schreibens: Das dk-blog als Medium im Forschungsprozess.

Thomas Stockinger (Universität Wien / IÖG)
Wissenschaftliche Miszellen am Beispiel des Blogs „Achtundvierzig

Christian Nikolaus Opitz (Universität Wien)
Von Scheibbs bis Nebraska: Für wen bloggt man als Wissenschaftler/in eigentlich?

Claudia Höller (Universität Wien)
bau:kunst:geschichten. Bloggen als Kulturvermittlung

Jan Hecker-Stampehl (Humboldt-Universität zu Berlin)
Bloggen in der Geschichtswissenschaft als Wissenstransfer

Maria Rottler (Universität Regensburg)
Erfahrungen mit Gemeinschaftsblogs: „Ordensgeschichte“ und „Geschichte Bayerns

– – – Mittagspause – – –

14:00

Einführung in WordPress (fakultativ)

– kurze Pause –

14:30 – 16:00

Joachim Kemper (Stadtarchiv Speyer)
Archivisches Bloggen in Deutschland

Antje Diener-Staeckling (LWL-Archivamt für Westfalen, Münster)
Vorstoß in neue Welten – Blog und Facebook-Auftritt des LWL-Archivamts

Maximilian Alexander Trofaier (Archiv des Schottenstifts, Wien)
Bloggen in einem kirchlichen Ein-Personen-Archiv. Ein Erfahrungsbericht

Michael Schonhardt (Erzbischöfliches Archiv Freiburg)
Ein schmaler Grat (?) – Kriegserinnerungen zwischen wissenschaftlicher Aufbereitung und Öffentlichkeitsarbeit im Gedenkjahr 2014 im Blog „Kriegstagebuch

Thomas Just (Österreichisches Staatsarchiv, Wien)
Das Österreichische Staatsarchiv und Web 2.0: Zarte Anfänge

Alexander Schatek (Topothek)
Crowdsourcing mit der Topothek: Digitalisierung und Erschließung privater lokalhistorischer Quellen durch Ortskundige

– Kaffeepause –

16:30 – 18:00

Holger Berwinkel (Politisches Archiv und Historischer Dienst des Auswärtigen Amtes, Berlin)
Orchideenfach im Nebenamt: Hilft Bloggen der Aktenkunde aus ihrer Nische?

Anton Tantner (Universität Wien)
Weblogs in der universitären Lehre

Elisabeth Steiger (Universitätsarchiv Bayreuth)
Das Jubiläums-Blog der Universität Bayreuth – ein Konzept

Fritz Blakolmer (Universität Wien) und Marianne Klemun (Universität Wien)
Uni-fiction“: Fiktion als narratives Element

Daniel Meßner (Universität Wien)
Wissenschaft zum Anhören: Podcasts und digitale Radiosendungen

Abschlussdiskussion

 

Die Referentinnen und Referenten:

Holger Berwinkel (Berlin) ist Referent im Auswärtigen Amt (Politisches Archiv und Historischer Dienst). Er bloggt unter „Aktenkunde. Aktenlesen als Historische Hilfswissenschaft“.

Fritz Blakolmer (Wien) ist am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien als außerordentlicher Professor tätig, wo er zum minoisch-mykenischen Griechenland lehrt und forscht. Seine Erfahrung mit Blogs beschränkt sich bislang auf das Projekt „uni-fiction: Studieren in Wien. Etwas andere Geschichten“ der ‚Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit’ der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät.

Antje Diener-Staeckling (Münster) ist Referentin für Regionale Archivpflege beim LWL-Archivamt für Westfalen. Sie betreut das „Archivamtblog“.

Jan Hecker-Stampehl (Berlin) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für nordeuropäische Geschichte an der Humboldt-Universität. Er betreut das Gemeinschaftsblog „NordicHistoryBlog“. In seinem Habilitationsprojekt, begleitet im Blog „history@the.net“, untersucht er vergleichend die Digitalisierung von kulturellem Erbe in Norwegen, Deutschland und Großbritannien.

Claudia Höller (Wien) dissertiert zum Thema „Der Wiener Stephansplatz im Spätmittelalter. Architektur, Funktion, Liturgie“. Ihr Blog: „bau:kunst:geschichten – ein Streifzug durch die Architektur (Nieder)Österreichs“.

Thomas Just (Wien) ist Direktor der Haus-, Hof- und Staatsarchivs.

Michael Kaiser (Bonn) leitet das Referat perspectivia.net, Bibliotheken, IT der Max Weber Stiftung. Seine Forschungen zum Dreißigjährigen Krieg begleitet er im „dkblog“. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Blogportals de.hypotheses.org.

Joachim Kemper (Speyer) ist Leiter des Stadtarchivs Speyer. Das Stadtarchiv betreibt mehrere Blogs, darunter „Erinnern in Speyer 1933–1945“ und „Archivar – Kamera – Weltkrieg“ und „Speyer 1945 – Das Ende und ein Anfang“. Er bloggt außerdem unter anderem bei „Archive 2.0“ und „Archivum Rhenanum“.

Marianne Klemun (Wien) ist als außerordentliche Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien tätig. Sie forscht und lehrt zur Wissenschaftsgeschichte und gestaltete bereits viele Ausstellungen, da sie an Fragen der Wissenskommunikation interessiert ist. Die Erfahrung mit Blogs beschränkt sich bislang auf das Projekt „uni-fiction: Studieren in Wien. Etwas andere Geschichten“.

Georg Lehner (Wien) ist Privatdozent an der Universität Wien. Sein Buchprojekt zur Kulturgeschichte Chinas begleitet er im Blog „De rebus sinicis“, die „Wiener China-Bibliographie“ im Blog „Bibliotheca Sinica 2.0“.

Monika Lehner (Wien) begleitet in ihrem Blog „Mind the gap(s)“ Forschungen zu europäischen China-Bildern und zur Rezeption Chinas in Europa/im Westen, im Blog „Bibliotheca Sinica 2.0“ die „Wiener China-Bibliographie“.

Daniel Meßner (Wien) beschäftigt sich in seinem Dissertationsprojekt mit der Einführung biometrischer Identifizierungstechniken um 1900. Sein Blog: „Coding History“. Seit Oktober 2010 interviewt er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Podcastreihe „Stimmen der Kulturwissenschaften“.

Christian Nikolaus Opitz (Wien) beschäftigt sich unter anderem mit Wandmalereien des 14. und frühen 15. Jahrhunderts. Seine Blogs: „Camera Picta“ und „Baudenkmäler in Österreich“.

Maria Rottler (Regensburg) dissertiert über das Engagement von Klöstern im Elementarschulwesen in der Sattelzeit. Sie betreut die Gemeinschaftsblogs „Ordensgeschichte“ und „Geschichte Bayerns“, gehört zu den AdministratorInnen des Blogs „Digitale Geschichtswissenschaft“ und zur Redaktion von de.hypotheses.org.

Alexander Schatek (Wiener Neustadt) leitet ein Unternehmen für IT und Gestaltung. Er ist Initiator der Topotheken.

Wolfgang Schmale (Wien) ist Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien; er ist Verfasser des Buches „Digitale Geschichtswissenschaft“ (Wien 2010) und Initiator des Fakultätsforschungsschwerpunktes „Historisch-Kulturwissenschaftliche E-Forschung und -Lehre/Digital Humanities“.

Michael Schonhardt (Freiburg i. Br.) begleitet sein Dissertationsprojekt im Blog „Quadrivium. Wissenskulturen im Reich des 12. Jahrhunderts“. Im Quellenblog „Kriegstagebuch“, das er für das Erzbischöfliche Archiv Freiburg betreut, werden die Aufzeichnungen eines katholischen Feldgeistlichen aus dem Ersten Weltkrieg veröffentlicht.

Elisabeth Steiger (Bayreuth/Speyer) ist Mitarbeiterin des Universitätsarchivs Bayreuth und des Stadtarchivs Speyer. Sie gehört zum Organisationsteam der Tagungsreihe „Offene Archive“ über Social Media im Archivwesen, die mit dem Blog „Archive 2.0“ begleitet wird. Zum Jubiläum der Universität Bayreuth bereitet sie gerade ein Blog vor.

Thomas Stockinger (Wien) ist Universitätsassistent am Institut für Geschichte der Universität Wien. Er betreut die Blogs „Achtundvierzig“ und „BIÖG“ und trägt zu den Gemeinschaftsblogs „Ordensgeschichte“ und „Geschichte Bayerns“ bei.

Anton Tantner (Wien) ist Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Auskunftscomptoire und Adressbüros in der Habsburgermonarchie, 1750–1850“. Sein Blog: „Adresscomptoir“. Er ist Mitglied der Redaktion des Blogportals de.hypotheses.org.

Maximilian Alexander Trofaier (Wien) ist Stiftsarchivar des Schottenstifts. Für das Archiv betreibt er eine Facebook-Seite, inzwischen auch das Blog „Archiv des Schottenstifts“.

Thomas Winkelbauer (Wien) ist Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.

 


 
Der Beitrag im BIÖG: http://bioeg.hypotheses.org/202
Tweets des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung: @twioeg

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2601

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Die Söhne des Philosophen Husserl im Weltkrieg

Wolfgang Husserl wird am 18.Oktober 1895 in Halle geboren. Knapp sechsjährig zieht er mit seinen Eltern nach Göttingen, wo er die meiste Zeit seiner 20 Lebensjahre verleben wird. Im August 1914 werden er und sein zwei Jahre älterer Bruder Gerhart zum Kriegsdienst eingezogen; die etwa vier Jahre ältere Schwester Elisabeth leistet Lazarettdienst. Der Vater, Edmund Husserl, zeigt sich zu Kriegsbeginn, wie viele andere, begeistert und voller Stolz. Er schreibt an seinen Bruder in Wien: „Die Mobilisation hat sich in bewunderungswürdiger Weise vollzogen, es war […]

Quelle: http://sdvigpress.hypotheses.org/232

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Ist die Demokratie resilient?

Abendstau in Kampala, 6. Oktober 2014

Abendstau in Kampala, 6. Oktober 2014

Neu Delhi und Kampala sind überall. Vielleicht nicht in München, okay. Aber selbst am beschaulichsten Ort der Welt lassen sich Unsicherheit und Krise kaum noch verdrängen. Klimawandel, Finanzkollaps, Islamischer Staat: Die Politik hetzt von einer Herausforderung zur nächsten, getrieben von der Aufmerksamkeitslogik der Medien, omnipräsent und scheinbar ohnmächtig zugleich. Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Diskutieren? So knapp wie die Luft in Kampala und der Lebensraum in Neu Delhi.

„Schneller als die Demokratie erlaubt?“ fragt der Bayerische Forschungsverbund Fit for Change am 20. November im Münchner Kompetenzzentrum Ethik (18 Uhr, Geschwister-Scholl-Platz 1). Zugespitzt formuliert: Verlangen „Zeiten radikalen Wandels“ andere Formen der Macht und der Entscheidungsfindung? Dauert es nicht viel zu lange, alle zu hören und am Ende doch nur einen Kompromiss zu haben, der keinem wirklich hilft? Und: Braucht es nicht eine starke Frau (oder einen starken Mann), um Dinge durchzusetzen, die jedem Einzelnen wehtun, aber am Ende allen helfen? Auf dem Podium sitzen Julian Nida-Rümelin und Markus Vogt (beide Mitglieder des Forschungsverbunds) sowie Armin Nassehi. Moderation: Franz Mauelshagen.

Um die Herrenrunde zu unterstützen und vorzubereiten, soll schon vorher diskutiert werden – am besten hier in diesem Blog, mit allen, die dazu Lust haben. Basis sind Texte von Hans Jonas und Amartya Sen (Tyrannis vs. Demokratie), Wolfgang Haber und Ute Eser (Nachhaltigkeit und gutes Leben) sowie von Thomas Assheuer, Armin Nassehi und Hartmut Rosa, die sich vor zwei Jahren in der Wochenzeitung Die Zeit über Gesellschaftsdiagnosen gestritten haben. Gemeinsamer Nenner aller drei Debatten: Die Antwort hängt vom Menschenbild ab.

Hans Jonas hat 1979 über den „Vorteil totaler Regierungsgewalt“ nachgedacht, über die „wohlwollende, wohlinformierte und von der richtigen Einsicht beseelte Tyrannis“. Schön. 1979 konnte man das noch – in einem Atemzug nicht nur die „Schattenseite zentralistischer Macht“ erwähnen, sondern auch die Nachteile des „kapitalistisch-liberal-demokratischen Komplexes“. Das „Eigeninteresse der Betroffenen“, meint Jonas, erschwere im „demokratischen Prozess“ das, was eigentlich nötig sei. Seine Lösung: Eliten an die Macht. Bei Amartya Sen sieht die „Zukunftsverantwortung“ (Jonas) 14 Jahre und einen weltgeschichtlichen Wimpernschlag später ganz anders aus. Demokratie, öffentliche Wohlfahrt, Beschäftigungsprogramme. Und Sen hat Fakten: Wenn Geld in Gesundheit und Bildung fließe, gehe es den Menschen besser, und keine Demokratie habe je eine Hungersnot gesehen. Wer herrsche, habe immer genug zu essen. Um die Ärmsten der Armen werde sich nur da gekümmert, wo es eine Opposition gibt, eine halbwegs freie Presse und die Möglichkeit, abgewählt zu werden.

Fußgänger in Kampala, 5. Oktober 2014

Fußgänger in Kampala, 5. Oktober 2014

Noch einmal zwei Jahrzehnte später malt Wolfgang Haber (Jahrgang 1925) eher schwarz. Der Mensch wird von ihm auf einen „Urantrieb“ reduziert: „Wie komme ich auf bequeme Weise zu mehr?“ Und: „Was Menschen einmal erfunden und sogar technisch umgesetzt haben, bleibt in der Welt und lässt sich nicht unterdrücken.“ Siehe Kampala. Lieber im Stau stehen und die Luft verpesten als zu Fuß nach Hause gehen. Mit Blick auf das „Wachstum der menschlichen Biomasse“ hält Haber die Idee der Nachhaltigkeit für gescheitert. Wie könnten „künftige Generationen die gleichen Chancen wie die jetzt lebenden haben“, wenn die ohnehin schon zu knappe Fläche weiter schrumpfe? Zu kurz gesprungen, ruft Habers Schülerin Ute Eser, die deutlich jünger ist und vielleicht auch deshalb an „die Vernunftbegabung von Menschen“ glaubt sowie an „ihre Fähigkeit zur Selbstbeschränkung“.

Geht es bei Eser vs. Haber um Ethik und um Normativität, drehen Armin Nassehi und Hartmut Rosa in der Zeit-Debatte das große Soziologen-Rad. Der Anstoß kam von einem Journalisten. Thomas Assheuer hatte tief im „Mausoleum der Geistesgeschichte“ gewühlt und dort die Post-Theorien der 1980er Jahre ausgegraben: Postdemokratie, Postmoderne und Postsozial, Spätkapitalismus, Spätmoderne und Nachgeschichte. Sein Fazit: Der Markt sei „die letzte verbliebene Großmacht der Moderne; er gibt die Kommandos aus und hält mit ‚unsichtbarer Hand‘ die Gesellschaft fest im Griff“. Nassehi vs. Rosa ist dann auf den ersten Blick eine Schlacht aus dem Elfenbeinturm. Das „Jammern der Ewiggestrigen“ (Nassehi über kritische Theoretiker wie Rosa) gegen die „doppelte Armut“ der Systemtheoretiker (Rosa über die „Epigonen Niklas Luhmanns“). So weit, so langweilig.

Spannend ist das, wo sich beide einig sind: Es gibt keine einfachen Lösungen. „Politische Plausibilität muss sich vor einem Publikum bewähren, das womöglich wollen müsste, was es nicht will“, schreibt Nassehi, der auch sonst nicht an die Steuerbarkeit der Gesellschaft glaubt („Widerständigkeit der Gesellschaft für intervenierende Zugriffe“). Der Systemtheoretiker weiß, dass die Politiker um „das wählbarste Versprechen“ wetteifern und damit einer ganz anderen Logik folgen als (zum Beispiel) die Wirtschaft. Bei Rosa wächst der Pessimismus aus der „Steigerungslogik“, der die Moderne seiner Meinung nach folgt. Das Wachstum müsse weitergehen, auch wenn der Mensch heute von der Angst um den Status quo getrieben werde und nicht mehr von der Hoffnung, dass es seinen Kindern besser gehen möge. Wachstum, das den Planeten zerstört und doch keines der großen Probleme lösen zu können scheint. Trotzdem: Rosa glaubt an „die Gestaltbarkeit der Welt“ und an den Menschen, der dies leisten kann. Die Debatte ist eröffnet.

Literatur
Thomas Assheuer: Die Moderne ist vorbei. Die Zeit vom 26. Juli 2012, S. 52.
Ute Eser: Und sie zählen doch! Warum ethische Argumente für den Naturschutz entbehrlich sind. Eine Replik auf Wolfgang Haber. Natur und Landschaft 7/2014.
Wolfgang Haber: Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie. Grünwald 2010, S. 48-65.
Hans Jonas: Prinzip Verantwortung. Frankfurt/Main 1979, S. 262f.
Armin Nassehi: Das „Goldene Zeitalter“ ist vorbei. Die Zeit vom 2. August 2012, S. 50.
Hartmut Rosa: Das neue Lebensgefühl. Die Zeit vom 16. August 2012, S. 52.
Amartya Sen: The Economics of Life and Death. Scientific American, May 1993, S. 40-47.

Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/265

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Einladung zum 2. Berliner DH-Rundgang

Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (ifDHb) lädt zum 2. Berliner DH-Rundgang ein. Gastgeber ist das Excellenzcluster Topoi. Besonderer Schwerpunkt dieses DH-Rundgangs wird der Umgang mit Geodaten sein.

Termin: Donnerstag, 23.10.2014, 18:00-19:30 Uhr
Ort: Exzellenzcluster 264 Topoi, Hittorfstr. 18, 14195 Berlin

Im zweiten DH-Rundgang präsentiert das Exzellenzcluster Topoi aktuelle Bestrebungen zu digitalen Methoden im Kontext der interdisziplinären Forschungsansätze des Exzellenzclusters. Das Themenspektrum der Digital Humanities stellt bei Topoi einen zentralen Aspekt dar, wobei durch die Vielzahl der beteiligten Forschungsgebiete und die damit verbundene Notwendigkeit der interdisziplinären Arbeit, digitale Instrumente in die tägliche Arbeit der Forscher integriert und weiterentwickelt werden. Dabei kommt es zu Synergieeffekten wobei bereits seit längerer Zeit im informationstechnologischen Sektor tätige Wissenschaften wie die Geographie, die Archäologie oder auch die Wissenschaftsgeschichte spezifische Anforderungen an die beteiligten Kooperationspartner stellt und in der Folge auch dort vermehrt computergestützte Methoden Anwendung finden.

Im Rahmen des DH-Rundgangs werden zunächst die bestehende Infrastruktur für die gemeinsame Forschungstätigkeit vorgestellt und die darauf basierenden Services zur Unterstützung der Forscher in der Anwendung digitaler Methoden präsentiert. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den Weiterbildungsangeboten für die an Topoi beteiligten Forscher liegen. Die im Cluster etablierten Standards zur Sicherung, Verarbeitung und Auswertung von Sach- und Geodaten und die zur Anwendung kommenden Applikationen werden vorgestellt. Die Visualisierung der Forschungsergebnisse wird in Topoi unter anderem mit einer zentralen Webgisanwendung ermöglicht, die im Detail präsentiert wird.
Ein aktuelles Beispiel für die Entwicklung neuer Visualisierungsformen für Forschungsdaten stellt der PLATIN/GeoTemCo Geobrowser dar. Die Applikation wurde als zentrales Visualisierungstool für die Forschungsprojekte zum Atlas der Innovationen geschaffen um über eine Vielzahl von Schnittstellen die Integration von Datenmengen zu ermöglichen und diese in Abhängigkeit von Zeit und Raum darstellen zu können.

Programm
18:00 Uhr Begrüßung (Michael Meyer)
18:10 Uhr Forschungsinfrastruktur und Forschungsdatenbanken (Dominik Lukas)
18:30 Uhr Das Topoi-FORUM „Spatial Data“: Räumliche Analyse und Geodatenbanken (Undine Lieberwirth)
18:50 PlATiN/GeoTemCo – ein Geobrowser für den Digitalen Atlas der Innovationen (Jochen Büttner)

Die Veranstaltung ist kostenfrei, wir bitten Sie, sich verbindlich zum DH-Rundgang anzumelden.

Die nächsten DH-Rundgang-Termine:

  • 18. November 2014: Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB)
  • 9. Dezember 2014: Computerspielemuseum
  • 28. Januar 2015: Universitätsbibliothek und Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Februar 2015: Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) / Fachbereich Gestaltung
  • März 2015: Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland
  • April 2015: Deutsches Archäologisches Institut (DAI)
  • Mai 2015: Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
  • Juni 2015: Freie Universität Berlin / Institut für Informatik / AG Netzbasierte Informationssysteme

Sie wollen auch zu einem Berliner DH-Rundgang einladen? Dann schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an info@ifdhberlin.de oder nehmen Sie telefonisch Kontakt zu uns auf.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website: http://www.ifdhberlin.de/arbeitsfelder/dh-rundgang/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4137

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Ausschreibung Koordinator/in GhentCDH (Belgium; Deadline: 24.10.2014)

mitgeteilt von Prof. Gunther Martens (Ghent Centre for Digital Humanities)

Ghent University is currently looking for a Digital Humanities Research Coordinator, starting at the earliest possible date. The successful candidate will coordinate the Ghent Centre for Digital Humanities and DARIAH-BE (consisting of the Flemish consortium DARIAH-VL and DARIAH-Wallonie Bruxelles). The Ghent Centre for Digital Humanities develops DH collaboration and supports research projects, teaching activities and infrastructure projects across the faculties and libraries. The GhentCDH is also coordinating the Belgian activities within the DARIAH-EU consortium network. The candidate will report to the GhentCDH steering committee and to the national coordinator (alternating chairmanship).

The successful candidate will be responsible for:

  • Coordinating the development of the Virtual Research Environment Service Infrastructure (VRE.SI), a Hydra/Fedora Commons based VRE within the framework of DARIAH-VL. This Service Infrastructure will provide researchers in the Humanities with user-friendly applications for processing (data ingest, quality assurance, asset management, annotation, analysis) and dissemination of digitized research data. DARIAH-VL VRE.SI will be set up by a consortium of work groups at Ghent University, Antwerp University and KU Leuven, in collaboration with the Flemish Institute for Archiving (VIAA) and federal scientific institutions (CEGESOMA, State Archives, ..). The coordinator will monitor and coordinate the development teams involved, the participating pilot research projects, report to DARIAH and will take care of project partners communication within DARIAH and with other projects and institutions;
  • Establishing and enhancing a sustainable and coordinated network infrastructure and user community on top of partly existing and unlinked DH infrastructures, at Ghent University and at the DARIAH-VL level;
  • Coordinating the communication between national and international partners of DARIAH-BE;
  • Organizing and sustaining an interdisciplinary, sustainable and much-needed Belgian network of Digital Humanists that operates within a larger European network;
  • Supporting the planning of and application writing for participation in (inter)national research projects;
  • Functioning as a representative interlocutor to stakeholders with interests in the Digital Humanities;

GhentCDH and DARIAH-BE have as joint objective the aim to support, aggregate and accelerate research in the broad field of the digital humanities; to improve the digital literacy of researchers in the humanities, to install more efficient research methodologies and to unlock new research questions; to unlock the research potential of digitized analogue and born digital sources provided by cultural heritage institutions by making them interoperable and by creating virtual research environments;

Preferred qualifications:

  • Ph.D. in humanities or social sciences and a documented interest in fields such as: corpus linguistics, digital research in literature, historical network analysis, data visualization
  • Experience with historical spatial and/or textual analysis is an asset
  • Experience with the use or development of web-based DH scholarly working environments (e.g. VRE’s) would be an asset
  • Participation in grant writing and applications for national and international research funds
  • Project management experience
  • Fluency in English, other languages are a plus
  • The candidate is an enthusiastic and inventive team player and must be willing to travel abroad

What we offer:

  • A full-time appointment will be renewed and extended after an initial six months contract.
  • Contact with interdisciplinary national and international research groups
  • The salary (100% postdoctoral researcher) depends on qualifications and experience. More information can be found here. Besides working in stimulating and innovative surroundings, Ghent University offers several other benefits such as: free public transport between home and work place; biking fee; access to university sports facilities and university restaurants. More information
  • The post comes with a travel expenses budget

Applying:
If you are interested in joining us, please send your CV and cover letter with a short motivation explaining your application, until October 24th, 2014 to: Prof. Dr. Christophe Verbruggen (christophe.verbruggen@ugent.be) and Prof. Dr. Gunther Martens (gunther.martens@ugent.be) . Please mention “DH Research coordinator” in the subject line.

More information:
http://www.ghentcdh.ugent.be

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4131

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