Archäologie des 1. Weltkriegs im Elsass/Lothringen (Ausstellung)

Wir weisen gerne auf die neue Ausstellung des Archäologischen Museums Straßburg hin (25.10. 2013 bis 31.12. 2014)!
Flyertitel

Aus der Presseinformation:

Die archäologische Untersuchung jüngerer Kriegsschauplätze, vor allem aus dem Ersten Weltkrieg, ist ein noch junger Forschungsbereich, der nicht nur der Geschichtsforschung zahlreiche Perspektiven eröffnet, sondern auch viele neue Einblicke in den Kriegsalltag der Frontsoldaten gestattet. In den letzten zehn Jahren konnten im Elsass und in Lothringen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, insbesondere bei Grabungen von befestigten Stellungen wie beispielsweise den kürzlich erforschten Standorten Geispolsheim/Schwobenfeld im Departement Bas-Rhin und Carspach/Kilianstollen im Department Haut-Rhin.

Die Ausstellung zieht eine erste Bilanz dieser Arbeiten und vermittelt einen Überblick über die bei Grabungen im Elsass und in Lothringen entdeckten Gegenstände sowie von den Archäologen untersuchte Anlagen im Hinterland und an der Front. Bei dieser interdisziplinär konzipierten Schau, die rund 20 der in Ostfrankreich ergrabenen Standorte vorstellt, kommen viele historische und archäologische Fragestellungen zur Sprache.

Ausstellungsflyer

Quelle: http://archives.hypotheses.org/565

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15. Gedenken auf Teufel komm raus

emaille-kalenderHistorisches Schlachtfest

Ein Jahr des Gedenkens geht allmählich zu Ende. 2013 war das Jahr, in dem wir den 300. Geburtstag von Denis Diderot feierten, den 250. Geburtstag von Jean Paul, den 200. Geburtstag von Georg Büchner, den 100. Geburtstag von Albert Camus und Claude Simon, an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnerten und dem Jahr 1913 gedacht haben. In diesem Jahr 1913 ist genauso viel und genauso wenig geschehen wie in jedem anderen durchschnittlichen Jahr auch. Ein ‚herausragendes‘ Ereignis, das es in den Kanon des Geschichtsunterrichts geschafft hätte, ist nicht zu verzeichnen. Warum man ihm dann mit Büchern und Ausstellungen so ausgiebig gedenkt? Entweder weil es das letzte Jahr einer Zivilisation war, die im Ersten Weltkrieg untergehen sollte. Oder einfach weil es 100 Jahre her ist. Ich tippe auf letzteres.

Neben diesen Gedenktagen, die mit einer gehörigen medialen Breitenwirkung daherkamen, gab es natürlich noch eine ganze Reihe minderer Anlässe, den einen oder anderen Beitrag in die Welt zu schicken. So durfte beispielsweise nicht vergessen werden, dass vor 75 Jahren Superman erfunden wurde, vor 125 Jahren die erste Automobil-Fernfahrt startete oder vor 250 Jahren der Friede von Hubertusburg zum Abschluss kam (oder sollte das etwa niemand mitbekommen haben?). Wir gedenken, was die Annalen hergeben. Und kaum ist es mit dem Gedenken vorbei, verschwinden die entsprechenden Ereignisse und Personen auch wieder im Orkus der Nichtbeachtung, zumindest bis zum nächsten Gedenkjahr in 50 oder 100 Jahren. Vielleicht sollte man all diesen Personen und Ereignissen überhaupt kein Gedenkjahr wünschen, damit nach dem kurzen, kalendarisch bedingten Aufflackern der Aufmerksamkeit der Absturz ins Vergessen nicht gar so heftig ausfällt.

Der schrille Höhepunkt war natürlich die nachgestellte Völkerschlacht im Kleinformat (bei einiges tausend Hobbysoldaten von Kleinformat zu sprechen, mag zwar unangemessen erscheinen, bleibt aber angesichts der tatsächlich beteiligten 600.000 Soldaten trotz allem zutreffend). Da ging es dann nicht mehr nur um die Frage des historischen Gedächtnisses, sondern um den Zweck der Veranstaltung: Kriegsverherrlichung oder Friedensdienst? Dieses Dilemma wurde immer wieder verhandelt. Die Veranstalter der Schlachtimitation haben wiederholt darauf hingewiesen, dass sie mit ihrer Aufführung zeigen wollten, wie unsinnig Kriege seien – als müsste man jemandem noch ernsthaft beibringen, dass Krieg irgendwie nicht so gut ist. Diese Lektion haben schon Kinder im Vorschulalter verstanden. Sollten wir demnächst auch ein KZ nachbauen, um deutlich zu machen, dass man Genozide besser unterlassen sollte?

Lange her und bedeutungslos

Wenn man Geschichte für möglichst viele Menschen möglichst unattraktiv machen will, wenn man der historischen Beschäftigung jede Sinnhaftigkeit entziehen möchte – dann nur weiter so. Denn welchen Eindruck von Geschichte muss man bekommen, wenn man das Radio einschaltet, die Zeitung aufschlägt oder den Fernseher anmacht und einem dort neben dem allseits präsenten Nationalsozialismus vor allem Gedenktage entgegenschlagen? Dass es sich bei Geschichte um etwas handelt, das einfach mehr oder weniger lange her ist und an das aufgrund runder Jahrestage pflichtschuldig zu erinnern ist. Aber ansonsten: long ago and far away – mit mir hat das nichts zu tun. Man gedenkt dieser Dinge nicht, weil sie uns heute vielleicht noch etwas zu sagen hätten, sondern weil sie in der Zeitleiste dran sind.

Unsere allseits präsente Gedenkkultur nervt. Die Beschäftigung mit Geschichte wird darauf reduziert, sich zum kalendarisch passenden Datum einem kleinen Schnipsel Vergangenheit zu widmen. Es ist wie mit Geburtstagen: Wir schenken unseren Mitmenschen dann gesteigerte Aufmerksamkeit, wenn es das entsprechende Datum von uns verlangt – und auch nur weil es das entsprechende Datum verlangt.

Ein wagemutiger Gedanke könnte lauten, dass Geschichte vielleicht nicht der soundsovielte Jahrestag von irgendetwas sein sollte, sondern eine Form, sich mit unserer Gegenwart auseinanderzusetzen. Nicht das quizshowmäßige Fragen danach, was vor 100 oder 200 Jahren geschah, sondern die elementare Frage danach, was uns Hier und Heute unter den Nägeln brennt. Denn diese gegenwärtigen Probleme bedürfen eines Kontrastmittels, um auf Inhalt, Zusammensetzung und Lösungsmöglichkeiten überprüft zu werden. Nicht dass die Geschichte die einzige Möglichkeit ist, um eine solche Reibungsfläche zur Verfügung zu stellen – aber sie ist eine wichtige. Und nicht dass die Vergangenheit uns problemlos lehren könnte, wie wir es richtig zu machen hätten. Aber wir haben neben dem Lernen von den Anderen, also außer dem Blick über den Tellerrand zu anderen Kulturen, kaum eine bessere Möglichkeit als den Blick in die eigene Vergangenheit.

Überdrussproduktion

Selbstredend ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Zwar gibt es immer wieder kritische Stimmen zu unserem Gedenken auf Teufel komm raus, aber was sind sie gegen eine Praxis, die davon völlig unbeleckt weitermacht wie bisher. Nein, wenn man ernsthaft gegen das Dauergedenken vorgehen will, dann muss man Überdruss produzieren. Wenn wir unsere Geschichtskultur ernsthaft ändern und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit unserer Gegenwart anregen wollen, sollten wir nicht nur einfach weitermachen wie bisher – wir sollten noch viel mehr machen als bisher. Noch mehr Gedenktage, noch mehr Feierlichkeiten, noch mehr Festreden, noch mehr Artikel und Sendungen, die vergangene Ereignisse nacherzählen.

Gerade das kommende Jahr wird dafür beste Gelegenheiten bieten. Denn auch 2014 wird es fröhlich weitergehen. Es wird sogar alles noch viel schlimmer als es in diesem Jahr schon war. Schließlich ist wieder Erster Weltkrieg! Mal sehen ob dann in Flandern auch Schlachten nachgestellt werden – natürlich aus Gründen der Friedenserziehung. Und es ist 25 Jahre Mauerfall! Wie wäre es mit einer historisch getreuen Restauration des antifaschistischen Schutzwalls? Beim Wiederaufbau des Berliner Schlosses fallen doch sicherlich ein paar Steinchen dafür ab. Aber dabei sollten wir es nicht belassen. Man könnte zumindest die runden Jahre in ihrer Gänze zu Gedenkjahren erklären und permanent an 1914, 1814, 1714, 1614, 1514, 1414 … erinnern.

Denn, meine Damen und Herren, wir haben noch jede Menge davon! In den Katakomben lagert noch eine Unmenge an Vergangenheit. Immer raus damit, schließlich hat jedes gewesene Jahr ein Recht darauf, dass seiner gedacht wird, auch völlig ohne Grund und Anlass. Gedenken wir was das Zeug hält, bis uns das Gedenken zu den Ohren herauskommt, bis wir vor lauter Gedenken keinen anderen Gedanken mehr fassen können. Vielleicht stellen wir uns dann endlich die Frage, wozu das alles gut sein soll.


Einsortiert unter:Geschichtskultur, Geschichtsmedien Tagged: 1913, Erinnerungskultur, Gedenken, Gedenkjahr, Gedenkkultur, Völkerschlacht bei Leipzig

Quelle: https://achimlandwehr.wordpress.com/2013/11/03/15-gedenken-auf-teufel-komm-raus/

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„The Third Order of Order“ – Relationale Erschließung und Indizierung als Chance für die Defragmentierung von Kontexten und Überlieferung

Vortrag auf der internationalen Datenbanktagung – Conference on Digitization – der Archive von NS-Gedenkstätten, Dachau 23.-25. Oktober 2013

„In the third order of order, knowledge doesn’t have a shape. There are just too many […] ways to make sense of our world.” (Weinberger, Everything is Miscellaneous, 83).

Die so genannte „dritte Ordnung“, von der David Weinberger hier spricht, ist – auf Archivgut und Digitalisate übertragen – weder die der physischen Vorlage noch eine virtuell organisierte, aber statische digitale Abbildung, vielmehr ist sie eine vielfältig generierbare Ordnung auf der Grundlage von Metadaten über Relationen zwischen Objekten. „Unordnung der dritten Ordnung beseitigen wir, indem wir ihre Metadaten arrangieren; die Objekte selbst rühren wir dabei nicht an“, schreibt Weinberger.[1] Lassen Sie mich versuchen, sie als Chance für die Erschließung und Präsentation von Archivgut zum Zweck seiner Defragmentierung und Kontextualiserung zu illustrieren.

Das Thema „archivische Erschließung“ möchte ich heute unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass sie die Defragmentierung von Kontexten und Überlieferung zum Ziel hat. Zusammenhänge innerer und äußerer Art müssen durch Beschreibungen benannt werden, andernfalls sind sie zwar vorhanden, aber nicht sichtbar. Die Akten und Dokumente der Konzentrationslager sind weltweit verstreut, fragmentiert. Ihre inhaltlichen Kontexte sind durch die Erschließung der einzelnen Archive, in denen sie sich befinden, erleuchtet, mal heller, mal weniger hell. Defragmentierung heißt ein mehrdimensionales Puzzle zusammenzusetzen, Fragmente zusammenzubringen, ihre Kontexte sichtbar zu machen.

Die Fragen, die ich dazu stellen möchte, richten sich darauf, inwiefern klassische Erschließungsmethoden zu einer solchen Defragmentierung beitragen, inwiefern neue technische Möglichkeiten eine Änderung der Methoden erfordern, welche Rolle dabei Standards und Standardisierung spielen und welche Bedeutung den Relationen zwischen den Teilen dieses Puzzle bei dessen Zusammensetzung zukommt.

Die Fragen lauten:

  1. Bildet das heute verbreitete Modell der fixen Beständetektonik die historische Realität ab?
  2. Welchen Zweck kann die Digitalisierung von Archivgut im Rahmen der Zugänglichmachung von Erschließungsinformation erfüllen?
  3. Worauf sollte sich Erschließung richten und welche Standards sollte sie nutzen?
  4. Was ist relationale Erschließung und welche Folgen hat sie für den Nutzer?

1.     Bildet das heute verbreitete Modell der fixen Beständetektonik die historische Realität ab?

CLASSIC FINDING AIDS

Die am weitesten verbreitete Methode der Erschließung von Archivgutbeständen besteht in der Verzeichnung und Zuordnung zu einer festgesetzten Gliederung oder Tektonik. Archive werden in Bestände unterteilt, die den Namen ihrer Provenienzstellen tragen, die Bestände werden nach Organisationseinheiten in diesen Provenienzstellen oder nach Funktionen, die die Provenienzstellen wahrgenommen haben, gegliedert. Das einheitliche zentrale Suchkriterium für den Nutzer nach für ihn passenden Beständen liegt in der Fragestellung: Was war die Aufgabe oder Funktion einer Provenienzstelle und kann ihre Überlieferung daher für mein Forschungsthema relevant sein?

Gerade angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten stellt sich nun aber die grundsätzliche Frage: Ist das Provenienzprinzip im digitalen Zeitalter als Ordnungsprinzip noch zielführend? In der Tat wird das Provenienzprinzip als alleiniges Ordnungsschema in den internationalen archivwissenschaftlichen Fachjournalen seit einiger Zeit wieder kontrovers diskutiert.

MULTIPLE MEANINGS

Der ehemalige Generalarchivar der Niederlande Eric Ketelaar wies auf dem internationalen Archivarskongress „Archives without Borders“ 2010 in Den Haag darauf hin, dass der innere Sinn – „the meaning“ – eines Archivale oder auch jedes anderen Kulturguts immer ein vielfacher sei und nicht auf einen einzigen Kontextstrang reduziert werden könne.[2] Inhalte werden vom Wahrnehmenden bei ihrer Wahrnehmung in Kontexte gestellt, sie zeigen sich durch die Komposition der Teile des Archivale, einer archivischen Serie oder eines ganzen Archivkörpers und sie ergeben sich aus der Wahrnehmung der Entstehungszusammenhänge.

Erschließung nach einer provenienzmäßigen Ordnung oder Findmitteltektonik führt zur Konzentration auf den Kontext der Entstehungsgemeinschaft des Archivguts und erschöpft sich im Wesentlichen darin. Anders gesagt: Eine solche Erschließung läuft Gefahr, den Sinn der Archivalien auf einen einzigen Kontextstrang zu reduzieren. Dann geschähe genau das, wovor Eric Ketelaar warnte.

Peter Horsman, emeritierter Dozent für Archivwissenschaft an der Universität Amsterdam, zeigte in seinem Beitrag „Wrapping Records in Narratives“ auf einem archivwissenschaftlichen Workshop in Bad Arolsen im Oktober 2011, dass Archivalien vielfach aus ihrem ursprünglichen Gebrauch entfernt und zu anderen Zwecken weiterverwendet wurden.[3] Damit wurden sie auch in andere physische Kontexte gebracht, zum Beispiel in andere Registraturen verbracht. Er spricht von Dekontextualisierung und Rekontextualisierung. Prominente Beispiele finden sich zuhauf im Archiv des Internationalen Suchdienstes. Dokumente aus zahlreichen Provenienzen wurden dort in thematisch bestimmte Bestände zusammengebracht. Die aus ihrem ursprünglichen Entstehungs- und Nutzungskontext entfernten, also dekontextualisierten Dokumente wurden von da an für die Suche und Schicksalsklärung der darauf erwähnten Personen genutzt und mit neu entstehenden Fallakten verknüpft, sie wurden also rekontextualisiert, in einen neuen Kontext gebracht.

Rekontextualisierungen lassen sich in den uns geläufigen Findbüchern nicht abbilden, allenfalls in recht ausführlichen Bestandsgeschichten, die nicht unbedingt zur spannenden Lektüre einladen, oder andeutungsweise in mehr oder weniger übersichtlichen Graphiken.

Ketelaar geht mit seiner Aussage über den Sinn in den Archivalien weiter. Strebt man die Integration der von ihm angedeuteten Vielschichtigkeit archivalischer Kontexte in die Erschließung an, muss man sehen, dass diese über entstehungsursächliche und durch den Gebrauch der Unterlagen generierte Kontexte hinausgehen. Welche Konsequenzen sich auch für den archivwissenschaftlichen Diskurs ergeben, so wird doch eines hier bereits klar und soll die Antwort auf unsere erste Frage sein:

Das heute verbreitete Modell der fixen Beständetektonik bildet die historische Realität von Überlieferungskontexten nur sehr beschränkt ab. Sind wir damit nicht zufrieden, benötigen wir neue Modelle für die archivische Erschließung.

2.     Welchen Zweck kann die Digitalisierung von Archivgut im Rahmen der Zugänglichmachung von Erschließungsinformation erfüllen?

Sie sehen aus diesem scheinbar unvermittelten Übergang, dass ich eine bessere Abbildung der historischen Realität in den Erschließungserzeugnissen mit der Digitalisierung von Archivgut hier in einem unmittelbaren Zusammenhang darzustellen beabsichtige.

Wir kommen mit den Anforderungen an eine aussagekräftige Erschließung offenbar nicht so recht weiter, wenn wir nur fragen, wie Erschließung aussehen kann. Offenbar spielt es eine mindestens ebenso große Rolle, genauer zu betrachten, was das eigentlich ist, das wir erschließen wollen. Wir müssen uns daher hier der Frage zuwenden, was wir als Archivbestand im Sinne der Erschließung verstehen möchten. Daraus wird sich zeigen, welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt.

Der technische Fortschritt erlaubt uns, die Digitalisierung und das Vorliegen oder wenigstens perspektivische Vorliegen unserer Bestände in Form von digitalen Repräsentationen, also Digitalisaten, in unsere Betrachtungen als für die Zukunft geradezu fundamental einzubeziehen.

IMAGES / AGGREGATIONS

Ein Archiv, das einen Großteil seines Archivguts digitalisiert hat, ist in der Lage, die dadurch produzierten Bilddateien in beliebig viele Strukturen zu bringen. Das geschieht entweder, indem die Dateien vorgefertigten Strukturen manuell zugeordnet werden, oder indem sie mit kodierten Metadaten versehen werden, die die Grundlagen für automatisierte Strukturierungsprozesse sind. Aggregationen solcher Dateien können ebenso als Einheiten definiert und mit Metadaten versehen werden, die diese Definition fixieren. Dadurch kann zum Beispiel eine Abfolge von dreißig Images als eine Akte, also als eine Aggregation, definiert und abgegrenzt werden.

Die unbegrenzt vielfache Verknüpfbarkeit der Imagedateien ermöglicht ebenso unbegrenzt viele definierbare Aggregationen, also Anhäufungen von Images in einer festzulegenden Reihenfolge und in einem festzulegenden Umfang.

Indem man so vorgeht, geschieht ein paradigmatischer Wechsel. War bisher die Erschließung an die Gestalt der physischen Vorlage der Archivalieneinheit gebunden, ist der Beschreibung nun ein Schritt voranzustellen: die Bestimmung des Umfangs und der Struktur der zu beschreibenden Einheit, die mit der physischen Vorlage nicht mehr identisch sein muss. Es kommt also zu einer Trennung von physischer Struktur und virtueller Struktur, zu einer Differenz von physischem und virtuellem Bestand. In der Archivwissenschaft spricht man von der Differenz zwischen dem physical fonds und dem conceptual fonds.[4]

Daraus wird deutlich, dass eine eindeutige Abgrenzung von Beständen dann kaum mehr möglich ist, denn: Entscheidet man sich für ein Abgrenzungskriterium, z.B. die institutionelle Herkunft, so bleiben andere Beziehungsgemeinschaften unberücksichtigt, auch wenn sie gleichermaßen als Abgrenzungskriterien tauglich wären. Peter Horsman hat in seinem bereits zitierten Vortrag anhand der Suchkartei des niederländischen Roten Kreuzes die Vielschichtigkeit von Entstehungszusammenhängen illustriert und ihre Beziehungen zu zahlreichen anderen physischen Beständen sichtbar gemacht. Strukturierung nach der Theorie des conceptual fonds hieße, die Elemente des physischen Bestands in ihren jeweiligen Beziehungen in der dafür erforderlichen Anzahl virtueller Bestände darzustellen, etwa in den jeweiligen Findbüchern solcher aus dem physischen Bestand gebildeten virtuellen Bestände.

Die so genannten Postkustodialisten unter den Archivwissenschaftlern sagen, es sei nicht möglich, Archivalien einem einzigen Bestand zuzuordnen, da dadurch nicht Bestände transparent, sondern Beziehungsgemeinschaften verdunkelt würden. Diese Ansicht scheint sich immer mehr durchzusetzen.

Der britische Archivwissenschaftler Geoffrey Yeo vom University College London schrieb vor wenigen Monaten in der kanadischen Fachzeitschrift „Archivaria“ folgenden Satz: „In the world of paper records, aggregations are brought together and arrangement is fixed before the user arrives on the scene, but many critics argue that the digital revolution overturns these conventions“.[5] Wir müssen uns zu Herzen nehmen, dass die Möglichkeiten dieses digitalen Umbruchs, den er als digitale Revolution bezeichnet, nur zu einem Teil von den neuen technischen Möglichkeiten der Erschließung abhängen, zum anderen Teil aber von der Art der Repräsentation des zu beschreibenden Materials. Diese muss in digitaler Form vorliegen. Das geht aus Yeo’s Satz ebenso klar hervor wie aus meinen vorigen Ausführungen. Für uns heißt das, dass die Digitalisierung unseres Archivguts die grundlegende Voraussetzung für eine Präsentation im Verständnis des conceptual fonds ist.

Ich komme zur Antwort auf die Frage, welchen Zweck die Digitalisierung im Rahmen der Zugänglichmachung von Erschließungsinformation erfüllen kann: Bisher diente Digitalisierung fast ausschließlich dazu, Archivalien leichter vorlegen zu können, sei es am Monitor im digitalen Lesesaal oder im heimischen Arbeitszimmer des Nutzers über das Internet.

Nun aber bedeutet Digitalisierung auch, Archivgut in Strukturen präsentieren zu können, die bislang nicht visualisiert werden konnten. Das ist ihr erweiterter Zweck in einer paradigmatisch veränderten Erschließungs- und Nutzungskultur.

3.     Worauf sollte sich Erschließung richten und welche Standards sollte sie nutzen?

Nach diesen strukturellen Betrachtungen von Archivgut wollen wir nun sehen, welche Objekte und Eigenschaften wir bei der Archivguterschließung und bei der Erschließung der damit in Beziehung stehenden Entitäten berücksichtigt haben sollten.

METADATA MODEL

Der Internationale Archivrat (ICA) hat vier Standards für die archivische Erschließung erarbeitet, die sich mit den vier Objektgruppen befassen, die in einem Findmittelsystem koordiniert werden sollten:

  1. Das Archivgut,
  2. Die Erzeuger des Archivguts und weitere damit im Zusammenhang stehende Akteure
  3. Die Funktionen und Aufgaben, deren Umsetzung für die Entstehung des Archivguts ursächlich waren
  4. Das verwahrende Archiv mit seinem Sammlungsmandat und seinen Zugangsdaten.

Die Zusammenschau der Objektgruppen, die in einem Findmittelsystem koordiniert werden sollen, ist die oberste Stufe des so genannten Metadatenmodells. Das Metadatenmodell eines Archivs gibt vor, was bei der Erschließung beschrieben werden soll. Es setzt sich in die Tiefe fort bis hinunter zur Definition der einzelnen Felder und Attribute bei der Erschließung eines Einzelstücks. Das Modell lässt sich nach den Bedürfnissen der einzelnen Archive oder Archivsparten beliebig erweitern, jedoch sollte für jede Objektgruppe, die man in sein Metadatenmodell aufnehmen möchte, ein einigermaßen verbreiteter Beschreibungsstandard genutzt werden, um die Erschließungsdaten archivübergreifend austauschbar zu machen.

Beispiele für Erweiterungen wären vor allem Ereignisse (Events) oder Orte (Places). Die besondere Bedeutung solcher Angaben im Rahmen der Holocaustforschung wurde im Projekt EHRI insofern berücksichtigt, als Standards für ihre Beschreibung und dazu nutzbare Thesauri vermerkt und erarbeitet wurden.

Gängige Standards sind die XML-basierten Formate EAD für Archivgut und EAC für Akteure (natürliche und juristische Personen).

Für die Beschreibung von Aufgaben und Funktionen ist ein XML-basierter Standard bislang nicht erstellt worden. Die auf dem Markt befindliche Archivsoftware beinhaltet in der Regel Export- und Importschnittstellten für EAD und zunehmend auch für EAC. Für die Überführung von Erschließungsdaten, die bereits in Datenbanken vorliegen, sind Mapping-Werkzeuge leicht zu erhalten. Zurzeit besteht seitens der beiden großen einschlägigen Portalbetreiber, dem Archivportal Europa und dem Archivportal D, großes Interesse, interessierten Archiven bei der Bereitstellung XML-basierter Findmittel nach dem EAD-Standard behilflich zu sein. Auch Softwareanbieter und Archivdienstleistungsfirmen übernehmen Mapping-Arbeiten. Durch die Datenbereitstellung in Archivportalen kann Archivgut im Internet virtuell gemeinsam durchsucht und gleiche Provenienzen als zusammengehöriges Ganzes sichtbar gemacht werden. Das Team der Kontaktstelle für an der Datenbereitstellung für das Archivportal Europa interessierte Archive befindet sich im Bundesarchiv in Berlin.

Wir können aber mehr erreichen als eine Abbildung und Anhäufung von Erschließungsinformation in der Qualität, die wir bereits bereitstellen können. Unser Anliegen ist es, Tools zu nutzen, die Erschließungsinformation nutzbar machen, die bereits in unseren Systemen gespeichert ist, aber noch nicht umfassend verwertet wird. Uns interessieren vor allem die Personen, die auf den Dokumenten erscheinen. Deshalb sind für uns nicht nur die Kontexte aus dem Entstehungs- und Nutzungszusammenhang des archivalischen Materials wichtig, sondern ebenso die Beziehungen zu den Akteuren, die nicht einmal unmittelbar an der Entstehung der Unterlagen beteiligt waren, eben der Inhaftierten und Opfer anderer Verfolgungsmaßnahmen. In unserem Metadatenmodell nimmt der Bereich der Akteure also einen herausragenden Platz ein.

Ich habe bereits im vergangenen Jahr auf unserem Treffen in Auschwitz erläutert, wie Information über Personen, die wir aus den Dokumenten bereits exzerpiert vorliegen haben, in Normdatensätze zusammenfließen können, die prinzipiell mit anderen Archiven austauschbar sind.

MATCHING DATA

Ähnliche Ziele wurden damals im EHRI-Projekt verfolgt. Die in unserem Kreis seit Jahren immer wieder aufscheinende Problematik der eindeutigen Identifizierbarkeit ein- und derselben Personen in unterschiedlichen Ihrer Datenbanken vereitelte dann aber doch die Umsetzung in die einrichtungsübergreifende Praxis, so dass es auch heute noch ein Desiderat ist, Instrumente zu bekommen, die die Identifikation von Personen über die eigenen Archivbestände hinaus in quantitativ hinreichendem Umfang eindeutig möglich machen.

Vielleicht hilft es weiter, und bitte verstehen Sie das nicht anders als eine Anregung zum Experiment, wenn sich die Erschließung nicht nur auf die Eigenschaften der Personen, sondern verstärkt auch auf die Qualität ihrer Beziehungen zu ihrer Umwelt, das heißt zu anderen beschreibungsfähigen Objekten und Objektgruppen, konzentrieren würde.

CIDOC CRM SCHEMA

Ich möchte hierzu auf die so genannten objektorientierten konzeptuellen Referenzmodelle (object-oriented Conceptual Reference Model – CRM) hinweisen, die als Metadatenschemata die Art und Weise der Erschließung, sprich: die Metadatenmodelle der Archivare, beeinflussen können. Angewandt werden solche Modelle derzeit bereits bei den Museen unter der Bezeichnung CIDOC CRM oder im Kulturgutportal Europeana unter dem Namen „Europeana Data Model“ (EDM). Solche Referenzmodelle bestehen aus Ontologien, die durch eine vorgegebene, aber erweiterbare Anzahl von Klassen und Eigenschaften beschrieben werden. Auf die archivische Erschließung abgestimmte Kataloge solcher Klassen und Eigenschaften sind mir bislang nicht bekannt. Sie müssten erarbeitet werden, was gerade auf Ihrem Arbeitsgebiet auch projektbezogen vielversprechend sein könnte. Konzeptuelle Referenzmodelle zielen also auf die Beschreibung von Beziehungen zwischen Objekten ab. Die Fokussierung dieser Beziehungen als Gegenstände der Beschreibung im Rahmen der archivischen Erschließung birgt die Chance, spätere Suchvorgänge von Nutzern auf der Qualität von Beziehungsformen basieren zu lassen und damit die Brücken, die zwischen den Objekten bestehen, nicht minder als die Objekte selbst zu beachten und als kurze Wege zum angestrebten Rechercheziel effizient zu nutzen: CRM bilden die Grundlage für Recherchen nach den Prinzipien des Semantic Web.

CIDOC/CRM MEDIATOR

Solche relationsbasierten Modelle haben eine strukturelle Affinität zu den Datenmodellen relationaler Datenbanken. Die Frage liegt demnach nahe, ob möglicherweise in Ihren Datenbanken bereits vorhandene Beziehungsdefinitionen schon jetzt in ein exportfähiges und in unterschiedlicher Umgebung einfach nachnutzbares Format gebracht werden könnten, das eine auf Information über Relationen basierende Suche erlaubt, ich denke an EAD-XML. Das wäre ein gewichtiger Schritt hin zur Auswertbarkeit solcher Daten im Rahmen eines relationalen bzw. eines Referenzmodells. Ein Conceptual Reference Model stellt eben gerade nicht den Anspruch, in einer Datenbank ein homogenes Metadatensystem zusammenzuführen. Vielmehr ist es geeignet, beliebig viele unterschiedliche Metadatensysteme zu durchsuchen und die Kodierungen in die Semantik des eigenen Metadatenschemas zu überführen und auf dieser Basis das Resultat des Suchvorgangs zu präsentieren. Demnach liegen Findbücher in EAD oder Personenbeschreibungen in EAC jeweils in einem dieser möglichen Vorlage-Metadatensysteme vor und können in eine CRM-basierte Suche einbezogen werden.

WORKING PORTALS

Als EAD-XML Files können Sie Ihre Daten bereits jetzt in das Archivportal Europa einspeisen. Von dort ist die Übernahme ins CRM-basierte Kulturgutportal Europeana quasi per Mausklick möglich. Die Nutzung relationaler Modelle kann gegebenenfalls künftig ein Weg sein, doch noch die Datenbanken der Gedenkstätten in einer Weise übergreifend recherchierbar zu machen, die die eindeutige Identifikation derselben Personen in verschiedenen Datenbanken leichter möglich macht als es bisher der Fall war.

Ich komme zur Ausgangsfrage zurück und fasse die Antwort wie folgt zusammen:

Die Erschließung sollte sich mindestens auf die Objektgruppen Archivgut sowie Schriftguterzeuger und andere im Zusammenhang mit der Archivgutentstehung als bedeutend angesehene Akteure erstrecken. Dafür sollte man sich an den Profilen des Archivportals Europa für die Standards EAD und EAC orientieren. Für die Nutzung objektorientierter konzeptueller Referenzmodelle fehlen derzeit noch auf die Bedürfnisse der Gedenkstättenarchive zugeschnittene Modelldefinitionen.

4. Was ist relationale Erschließung und welche Folgen hat sie für den Nutzer?

Ich habe nun einiges über die Umwandlung von vorliegenden Erschließungsdaten in relationale Modelle gesagt. Abschließend erlauben Sie mir noch einige Worte dazu, wie relationale Erschließungsdaten neu erfasst werden können und welche Veränderung sich für den Nutzer ergibt. Dafür nehme ich die Antwort auf die Eingangsfrage vorweg:

Relationale Erschließung basiert auf dem Zusammenspiel von Beziehungen zwischen zu beschreibenden Objekten. Sie kann mittels eines verlinkten Systems von Normdatensätzen (Authority Files), mittels Facettenklassifikationen oder mittels der Einbindung objektorientierter konzeptueller Referenzmodelle erfolgen. Bei der relationalen Erschließung gibt es keine fixen Klassifikationen oder Hierarchien, vielmehr lassen sich solche nach ausgewählten Kriterien on demand temporär generieren. Für den Nutzer heißt das, dass er seine eigenen, qualitativ hochstehenden Findmittel nach seinem Bedarf auf der Grundlage der Metadaten der beschriebenen Objekte und Relationen selbst erzeugen kann.

Relationale Erschließung knüpft an die Beziehungen an, die die zu beschreibenden Objekte, also beispielsweise das Archivgut, zu anderen Objekten haben. Relationale Erschließung basiert darauf, Beziehungsgemeinschaften zu kennzeichnen. In der Erschließungspraxis könnte die Relationsbeschreibung etwa durch Indizierung erfolgen. Sowohl die äußere Abgrenzung der Bestände als auch die innere Ordnung eines Bestands wird auf der Grundlage solcher Indizierungen hergestellt. Wir bewegen uns im conceptual fonds. Wir beschreiben Dokumente und Akten als Abfolgen von Digitalisaten und als virtuelle Einheiten, deren Elemente sich beliebig oft wiederholen dürfen und bei denen es keine Rolle spielt, ob ihre physischen Vorlagen in derselben Abgrenzung existieren oder nicht. Die gesamte Information, die man bisher in Gliederungen abbildete, wäre dann in den Indizierungen, also in den Metadaten der indizierten Objekte, enthalten.

Die neue Erschließungssituation wirkt sich auf die Nutzung aus.

USER-GENERATED COLLECTIONS

Erst bei Bedarf wird die auf die Inhalte und Strukturen der in den Indizierungen vorliegenden Metadaten gerichtete Sortierfunktion vom Archivar oder vom Nutzer aktiviert. Nach Vorgaben dazu, welche Indzierungswerte in welcher Hierarchie zur Bildung einer gegliederten Struktur für ein temporär benötigtes Findmittel zugrunde gelegt werden sollen, erfolgt eine automatische Sortierung und generiert ein Findbuch on demand. Der Nutzer, der die für ihn wichtigen Eigenschaften auswählt, generiert den Bestand, der durch die Gemeinsamkeit der ausgewählten Beziehungen definiert wird und sich im nutzergenerierten Findbuch spiegelt. Darüber hinaus muss dieses System gerade in Ihrem Metier auch die Erschließungsinformation beinhalten, die sich nicht auf das Archivgut selbst bezieht, sondern auf die Akteure, Orte und sonstigen relevanten Größen, die mit dem Archivgut verbunden sind oder über die es informiert. Dafür sind geeignete Verlinkungen zwischen Archivgutbeschreibungen und beispielsweise Personenbeschreibungen einzufügen.

Hier sind nun sind die Softwareentwickler angesprochen, in Kooparation mit uns die benötigten Instrumente herzustellen.

[1] Weinberger, Das Ende der Schublade, S. 210.

[2] Archives without borders/Archivos sin fronteras, proceedings of the international congress in The Hague, August 30 – 31, 2010 / ed. Hildo van Engen et al. – Berchem, Vlaamse Vereniging voor Bibliotheek-, Archief- en Documentatiewezen, Sectie Archieven, [2012]

[3] http://www.its-arolsen.org/fileadmin/user_upload/Dateien/Archivtagung/Horsman_text.pdf

[4] Vgl. hierzu u.a.: Peter Horsman, The Last Dance of the Phoenix or The De-Discovery of the Archival Fonds. In: Archivaria 54 (2002), und: Geoffrey Yeo, The Conceptual Fonds and the Physical Collection. In: Archivaria 73 (2011).

[5] Geoffrey Yeo, Bringing Things Together: Aggregate Records in a Digital Age. In: Archivaria 74 (2012).

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/932

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Upcoming CENDARI Fellow Presentation: “Creating of Registry of Digital Sources on Medical Missions in Serbia 1914 – 1918”

CENDARI fellow Marija Šegan will be presenting her project “Creating of Registry of Digital Sources on Medical Missions in Serbia 1914 – 1918” on November 2, 2013, from 5:30-6:30 PM at the Göttingen Centre for Digital Humanities (GCDH) in Göttingen, Germany (http://www.gcdh.de/en/).

Marija Šegan is a Research Assistant at the Mathematical Institute of the Serbian Academy of Sciences and Arts and she is engaged in several cultural heritage digitization projects in Serbia. Her degree is in Contemporary History and she is working towards her PhD at Multidisciplinary graduate studies: History and philosophy of the natural sciences and technologies – University of Belgrade.

She is particularly interested in the motivation and work of the foreign medical and humanitarian missions in Serbia during the Great War. Her project as a CENDARI fellow with the GCDH is aimed at creating a thematic web portal of digital resources devoted to international humanitarian and medical missions, which operated in Serbia during the World War I (1914 – 1918).

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2548

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Das neue Online-Portal des Projekts FILMSPUR der Universität Zürich

Die Ausgangslage

Audiovisuelle Medien sind in unserem Alltag omnipräsent, populäre Portale wie etwa YouTube bieten eine berauschende Fülle an bewegten Bildern und Tönen. Das hat auch seinen Niederschlag in der historischen Forschung und Lehre gefunden, obwohl das Material oft noch lediglich zu Illustrationszwecken verwendet wird.

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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/130635

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Das neue Online-Portal des Projekts FILMSPUR der Universität Zürich

Die Ausgangslage

Audiovisuelle Medien sind in unserem Alltag omnipräsent, populäre Portale wie etwa YouTube bieten eine berauschende Fülle an bewegten Bildern und Tönen. Das hat auch seinen Niederschlag in der historischen Forschung und Lehre gefunden, obwohl das Material oft noch lediglich zu Illustrationszwecken verwendet wird.

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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/53822

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CENDARI Visiting Research Fellowships 2014 Call for Applications

Das Projekt CENDARI (Collaborative European Digital Archive Infrastructure) hat den Bewerbungsprozess für Visiting Research Fellowships jetzt geöffnet. Stipendien für das Jahr 2014 werden von fünf Partner-Einrichtungen in Deutschland, Irland, der Tschechischen Republik und  von dem Vereinigten Königreich vergeben.

Diese Stipendien bieten  WissenschaftlerInnen und NachwuchswissenschafterInnen die Möglichkeit, Kenntnisse über Digital-Humanities-Methoden und Verfahren zu sammeln, sowie Zugang zu Archivbeständen im Bereich Erster Weltkrieg und Mediävistik.  Bewerbungsschluss ist der 9. Dezember 2013.

Mehr Information unter http://www.cendari.eu/research/visiting-research-fellowships/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2544

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Bloggen im Facebook Seminar

Im Seminar “Facebook: ‘Soziale Medien’ für soziale Arbeit?” von Andreas Rickert-Lützen und Christine Nowak ging es diese Woche ganz um die Themen Kollaboration und Projektarbeit via Social Media. Im diesem Zusammenhang wurden zunächst gemeinsam die grundlegenden Funktionen des MedienPad erarbeitet. Das Pad erlaubt allen berechtigten Nutzern ein Dokument gleichzeitig zu bearbeiten und durch ständige Synchronisierung immer denselben Text einsehen zu können. Nach einer kurzen Vorstellung der Webanwendung konnten die Studierenden schnell und intuitiv das Pad bedienen und legten ihr ersten Unterrichtsprotokoll an. In Zukunft […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/3150

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Editorial. Yet Another Journal?

 

There is a rich and diverse range of German-speaking journals in the field of history and civics education. The usual forms of assuring formalised scientific quality are well-established. Now it may seem to the observer that there is no lack of publication opportunities, but rather of texts worth reading and able to stimulate discussion. The excessive demand for materials by editorial boards is distinctly augmented by the plethora of themed volumes appearing on all fronts. However, this large-scale production of texts also raises the question of who is supposed to read all these publications attentively. Seemingly, therefore, it would not be feasible to launch yet another journal, only to compete against the many established ones already available.

 

Three Problems: Publication Frequency, Hermeticism, Marginality

Closer scrutiny reveals that the journal landscape in the field of history and civics education is fraught with characteristic problems and shortcomings. Journal issues are published at long intervals and production times are lengthy (also due to elaborate quality-assurance processes). As a result, it is very difficult to initiate a lively and controversial discussion on the key problems of history and civics education via these journals.  The controversies so very essential for this field of inquiry in particular take place on the margins of conferences. As a rule, moreover, contentious topics and issues remain undocumented and hence fail to develop their potential for wider debate. The contributions to conventional journals lead a somewhat monadic existence. Besides, the skirmishes routinely waged in the footnotes are matters of yesterday. Usually appearing a great deal later, a published response to any such monad is equally monadic. Contributions to the established journals are largely hermetic, sometimes even esoteric. This is due not only to their sophisticated scientific language, but also to the small print run and small circulation range of such journals. Generally, not more than one hundred copies of any given issue are sold, most of which end up filling library shelves. History didacticians thus write mostly for themselves, and hence fail to reach not only their key target audience—teachers—but also a wider public interested in history and civics education. This problem is bound up with a further difficulty: among the general public and its media there are time and again conflicts directly concerning the field of history and civics education. Because history didacticians lead pretty much sheltered existences, forming a public of their own, they are not recognised as experts by journalists covering the field. As a result, the specific rationality potentials developed meanwhile by history didactics over a period of scientific research spanning 60 years remain untapped.

A Paradoxical Solution

What to do? Establish a new journal after all? If so, then this needs to be a journal that provides a solution to the problems commonly besetting journals in the field of historico-political education (publication frequency, hermeticism, and marginality). Over the past months, we have developed a format that enables a lively, almost real-time scientific exchange and renders effective and visible the rationality potentials of the didactics of history and civics education for a wider public and in a shape and form compatible with present-day mass-media formats. Beyond the scientific community mentioned above, the target audiences envisaged for this new journal are above all teachers, journalists, and interested members of the general public, that is to say, groups which thus far have had no access to the ongoing debates on the didactics of history and civics education and that were hardly within reach even for didacticians publishing in established journals.

History Didactics 2.0

Attaining this objective calls for an online medium, because nowadays those seeking information, not least also teachers, do so primarily online. A further requirement is an interactive but low-threshold application so as to involve those colleagues who are not digital natives in lively, non-verbal discourses. At the same time, the planned format strengthens the online presence of history and political education didacticians as well as promotes the necessary adjustment to the digital transformation of everyday life among our students, history teachers, and published opinion. Thus, this online format could lead to satisfying the desiderata for wider and more diversified participation in the current debates on didactics—since it greatly lowers the participation threshold. Nurturing these debates while also continually satisfying professional curiosity will involve harnessing an element of surprise and predictability. While recognised experts with proven research records should be expected to voice their opinions on a regular basis, the contents of their contributions should not be predictable. Accordingly, 12 professors from Austria, Switzerland, and Germany will support the new venture as a team of regular contributors. These authors have been granted absolute freedom to what write what they like within our thematic scope. Every Thursday at 8 a.m. will see the publication of a new and hopefully easily readable and stimulating initial contribution. Comments are welcome on all published contributions—and should not exceed the length of the initial texts.  The outcome will be a blog journal, an entirely new publication format within the landscape of history didactics journals. This format, we believe, may suitably complement existing journals in the field.

Postscriptum

- Some may wonder why our blog journal’s online presence and title are in English. Believe it or not, this is by no means a matter of newfangled self-importance but a decision taken with a view to—from 2014—expanding our team of (German-speaking) regular contributors to English-speaking colleagues and to publishing the entire journal in German and English. Prospective bilingual publication reflects our aim to promote debate and exchange beyond any self-limiting perspective. As such this initial step graphically anticipates the next stage of development.

- The envisaged format is new—also for our contributors. Writing History Didactics 2.0 must be learned anew. So please bear with us during the first couple of months.

- “Public History” is a wide field. Our blog journal seeks to bring into view individual and specifically didactic perspectives. It lays no claim whatsoever to being exclusive, nor to possessing the truth, nor indeed to prescribing the thematic agenda. Fear not, we are not aspiring to “Imperial Overstretch.”

 

Image credit 
(c) Photograph by Jens Märker / Pixelio

Translation (from German)
by Kyburz&Peck, English Language Projects (www.englishprojects.ch)

Recommended Citation
Demantowsky, Marko: Editorial. Yet another journal? In: Public History Weekly 1 (2013) 1, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2013-599.

Copyright (c) 2013 by Oldenbourg Verlag and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/1-2013-1/editorial/

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Orangeriekultur in frühneuzeitlichen Klöstern

In der Frühen Neuzeit gehörte der Unterhalt von Orangerien vor allem in den Klöstern der „Prälatenorden“ zu einem allgemein verbreiteten Kulturphänomen nördlich der Alpen. Das ist heute nur noch wenig bekannt, abgesehen von Einzelbeispielen wie etwa Fulda, Bronnbach oder Neuzelle. In vielen Fällen gingen die Glashäuser infolge der Säkularisationen des Josephinismus, der Französischen Revolution und des Reichsdeputationshauptschlusses verloren, in manchen fortbestehenden Klöstern dürfte der Einfluss der „englischen“ Gartenkultur in den Jahrzehnten um 1800 das Ende der Einrichtungen bedeutet haben. Der Bestand an erhaltenen klösterlichen […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6243

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