scholarz.net – Virtuelle Plattform für Forscher

Logo von scholarz.net

Logo von scholarz.net

“Besser forschen” das ist das Angebot, mit dem das junge Internetportal www.scholarz.net an interessierte Wissenschaftler/-innen herantritt. Das Portal bietet seinen Nutzern nicht nur eine moderne Literatur- und Notizenverwaltung, von der nahezu jedes denkbare Forschungsprojekt profitieren kann, sondern auch klassische Community-Funktionen wie Profilerstellung, das Anlegen von Gruppen und das ‘mappen’ von Freunden. Die so dokumentierten Projekte können samt Literatur und weiterführenden Gedanken allen anderen Nutzern von scholarz.net zugänglich gemacht werden. Das Konzept hinter dem Portal entstand vergangen Jahr mit einem Forschungsprojekt zum “Wissenschaftlichen Arbeiten im Web 2.0″ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Drei Akademiker aus verschiedenen Disziplinen (Medienpsychologie, Medientechnologie, Germanistik und Volkswirtschaftslehre) untersuchten unter Leitung von Initiator Daniel Koch, welche Arbeitsgewohnheiten und Bedürfnisse Wissenschaftler/ -innen im Netz haben. Unter anderem wurde auch eine Umfrage mit 4.000 Teilnehmern überwiegend Doktoranden durchgeführt. Die erste Idee zum Projekt hatte Koch, als er für seine eigene Doktorarbeit erfolglos nach einem passenden Web 2.0-Tool suchte, das ihm die Literaturverwaltung erleichtern sollte. Bei der bloßen Untersuchung blieb es nicht: die gewonnenen Ergebnisse flossen in die Entwicklung der Internetplattform scholarz.net ein. Im Sommer 2008 ging die erste Version online. Gleichzeitig wurde eine GmbH gegründet, um die weitere Entwicklung und Vermarktung auf eine solide Grundlage zu stellen. Währenddessen lief das eigentliche Forschungsprojekt weiter.

Das neue Dashboard von scholarz.net

Das neue Dashboard von scholarz.net

Die Software für scholarz.net ist eine konsequente Neuentwicklung, die in Ruby on rails und Ajax geschrieben wurde. Als Datenbank wird MySQL verwendet. Verantwortlich für die technische Umsetzung ist Marc Willwacher. Solange sich das Projekt noch in der Beta-Phase befindet, wird es kostenlos bleiben. Für die Zukunft (nach dem Ende der Betaphase) ist ein Bezahlmodell ab 2,95 € im Monat vorgesehen. Einen Free-Account mit voller Funktionalität, bei dem lediglich die Datenmenge beschränkt ist, wird es aber auch künftig geben. Die während der Betaphase eingestellten Notizen und Literaturtitel bleiben auch in Zukunft kostenlos abrufbar.

Allerdings könnte scholarz.net demnächst Konkurrenz von Google Wave bekommen. Die Kollaborationsplattform soll in diesem Winter online gehen. Neben Funktionen wie E-Mail, Instant-Messaging und Wiki könnte sie auch schnell Erweiterungen wie z.B. eine Literaturverwaltung für die scientific community bieten. Schließlich soll Google Wave unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden, so dass Änderungen vorgenommen und eigene Server mit der Software aufgesetzt werden könnten. Dadurch wird sie auch für Wissenschaftler interessant, wie Martin Fenner vor zwei Monaten in seinem Blog durchaus zurecht feststellte. Daniel Koch sieht dem aber gelassen entgegen. Als Kernkompetenz von scholarz.net betrachtet er ohnehin die Organisationssoftware: “Unsere Software ist auch und gerade für den einzelnen Wissenschaftler interessant und auf dessen Bedürfnisse abgestimmt.” Hinzu kommt, dass scholarz.net im Gegensatz zu Google eine “extrem strikte Datenschutzpolitik” verfolgt. Das liegt vor allem an den Bedürfnissen der Zielgruppe: Wissenschaftler/-innen sind eben ganz besonders darauf bedacht, dass Unbefugte keinen Zugriff auf Notizen und Literatur zu unveröffentlichten Arbeiten haben. “Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig das Thema ist und verhalten uns entsprechend”, so Daniel Koch.

Eingabemaske eines Literaturtitels

Eingabemaske eines Literaturtitels

Derzeit wird noch eifrig am neuen Design gefeilt. Nach einem Jahr Testphase fiel auf, dass es an paar Stellen noch in der Bedienung hakte und daher wurde die Benutzeroberfläche einem umfassenden Redesign unterzogen. Die Screenshots und das neue Blogdesign lassen Gutes erahnen. Das neue Design soll bald in die Liveversion implementiert werden. Dann wird auch bald die Testphase zu Ende gehen und das Projekt offiziell ’stable’ werden.

Quelle: http://digiversity.net/2009/scholarz-net-virtuelle-plattform-fur-forscher/

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Tagung “Web 2.0 und Geschichtswissenschaft” [Update]

Anfang Oktober fand – veranstaltet von Jürgen Beine und Angela Schwarz – an der Universität Siegen die Tagung “Web 2.0 und Geschichtswissenschaft” statt. Nicht um technische Fragen und Probleme im Bereich der Geschichtswissenschaften im Web ging es, sondern “ob und inwieweit mit den neuen technischen Plattformen eine veränderte geschichtswissenschaftliche Lehr- und Forschungskultur einhergeht” (so die Tagungsankündigung). Versammelt war “die bereits bestehende Community der Webakteure aus der Geschichtswissenschaft, die sich mit den methodischen und inhaltlichen Problemen des Mediums Web beschäftigen” (Heigl). Leider hatte ich zu spät von der sehr interessanten Tagung erfahren, so dass ich mich hier mangels eigener Anwesenheit auf Linkhinweise beschränken muss:

[Update 27.11.2009:]

  • Die Tagungsbeiträge werden in Thesenform im HistnetWiki zur Diskussion gestellt
  • Jan Pasternak hat auf h-soz-u-kult den Tagungsbericht veröffentlicht

Quelle: http://digiversity.net/2009/terminhinweis-tagung-web-2-0-und-geschichtswissenschaft/

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Nachtrag zum überarbeiteten Google Book Settlement

Wie bereits in einem früheren Eintrag berichtet wurde, reichten am 13. November Google und die US-amerikanischen Autoren- und Verlagsverbände eine überarbeitet Fassung des so genannten Google Book Settlement bei einem Gericht in New York ein, das in der Zwischenzeit vom zuständigen Richter vorläufig auch angenommen wurde. Die entsprechende Anhörung wird für den 18. Februar 2010 festgesetzt.

Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/13109

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Reichserzkanzlerarchiv online

Screenshot von reichserzkanzler.de

Screenshot von reichserzkanzler.de

Seit Mitte Juli ist www.reichserzkanler.de online. Die Website informiert nicht nur über den Interdisziplinären Arbeitskreis “Kurmainz und der Erzkanzler des Reiches” an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, sondern bietet auch eine frei zugängliche Onlinedatenbank zum Archiv des Reichserzkanzlers. Der Webauftritt und die Datenbank wurden mit TYPO3 realisiert.

Das Archiv des Reichserzkanzlers befindet sich heute im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Im Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz sind seit Ende der 70er Jahre Mikrofilme der Bestände vorhanden. Die Archivalienverfilmungen und die ebenfalls dort vorhandene Regestenkartei stehen allen Interessierten außerhalb der Universität zur Verfügung. Der interdisziplinäre Arbeitskreis “Kurmainz und der Erzkanzler des Reiches” hat es sich zum Ziel gesetzt, in Mainz eine Forschungsstätte “Reichserzkanzler” aufzubauen. Unter der Leitung von HD Dr. habil. Ludolf Pelizaeus wird daran gearbeitet, die Bestände in digitaler Form der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Hierzu wurde eine Online-Datenbank aufgebaut, in der die Regesten im Volltext recherchiert werden können. Bisher wurden von etwa 8.500 Regesten auf Karteikarten rund 1600 Regesten in die Datenbank eingegeben.

Die Datenbank wurde von Torsten Schrade in TYPO3 realisiert, das als Open-Source-Software auf MySQL und PHP läuft. Basis der Datenbank ist neben dem Content-Management-System selbst die TYPO3-Erweiterung “Historcial Sources Online Database” (HISODAT), die von Torsten Schrade speziell im Hinblick auf die digitale Verwaltung von Quellen im Internet entwickelt wurde. Die Erweiterung stellt das Grundgerüst für die Quellendatenbank zur Verfügung. Dieses Grundgerüst muss aber noch stark für den jeweiligen Einsatz und die zu verwaltenden Quellen angepasst werden.

In einem Datensatz des digitalen Reichserzkanzlerarchivs können alle relevanten Informationen des Regests – wie z.B. Signatur, Archiv, Datierung und Quellenberschreibung – eingetragen und gespeichert werden. Wiederkehrende Angaben kann der Bearbeiter nach dem erstmaligen Erstellen einfach über eine Liste auswählen, so dass Fehler und Duplikate bei Archiven, Schlagworten, Personen usw. vermieden werden können. Auch können die Quellen untereinander verlinkt werden. Zur besseren Recherche wird die Datierung zudem mehrfach in verschiedenen Formaten hinterlegt: so können auch datentechnisch schwierig fassbare Datierungen wie “um 1500″ recherchiert und gleichzeitig korrekt wiedergegeben werden. Das Anhängen von Bildern an den Regest ist technisch bereits möglich. Damit könnten Forscherinnen und Forscher direkt in der Quelle  lesen. Vor einem größeren Einspielen des bereits vorhandenen Mikrofilmmaterials müssen jedoch noch Rechts- und Kostenfragen geklärt werden.

Da die Erweiterung auf TYPO3 aufsetzt, konnte wertvolle Entwicklungszeit für das Userinterface gespart werden. Außerdem wurde so eine nahtlose Präsentation im Internet möglich. Die Extension kam hier nicht zum ersten Mal zum Einsatz. Vorher wurde sie für das Projekt “Inschriften Mittelrhein-Hunsrück” (IMH) verwendet. Durch die erneute Verwendung konnten aber einige Fehler ausgebügelt und Verbesserungen eingebaut werden:  “Es hat der Entwicklung der Extension vor allem gut getan, dass die Daten – im Gegensatz zum IMH-Projekt – per Hand eingegeben wurden und nicht eingespielt werden mussten”, zeigte sich Schrade erfreut. Eine Weiterentwicklung der Erweiterung HISODAT kommt demnächst übrigens im Rahmen der neuen Plattform Deutsche Inschriften Online zum Einsatz.

Quelle: http://digiversity.net/2009/reichserzkanzlerarchiv/

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Prekarisierung und Orthographie

In der aktuellen Ausgabe von Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften (Nr.283, 51.2009/5, S.847f) rezensiert Peter Bescherer ein Buch über Dynamiken der Prekarisierung und kommt zu folgendem Fazit:
Über weite Teile des Buches tut Verf[asser]., was man von Soziologen erwarten darf: er sichtet Forschungsstände, diskutiert Typologien und entwirft eigene, operationalisiert und interpretiert. Das alles ist klar strukturiert und anschaulich dargestellt. Natürlich kann Prekarisierung in Bourdieus Begriffen vom Sozialraum, vom Habitus und von der Lebensstilpraxis klassenanalytisch erfasst werden; mit einem stärkeren Bezug zum marxschen Klassenbegriff und Orientierung auf Widerspruchsanalyse hätten aber auch die Gegenmachtpotenziale der unteren Klassen präzischer thematisiert werden können als es mit dem Instrumentenkasten Bourdieus möglich ist. - Schwer erträglich sind die vielen Fehler in Orthographie und Schriftsatz. Gerade im zweiten Teil des Buches kommt fast keine Seite ohne fehlende oder falsch platzierte Satzzeichen und Buchstaben, fehldeklinierte oder gar herumirrende Wörter aus. Eine üble Folge der Prekarisierung, dass Verlage die Redaktion Praktikanten überlassen oder eilig Honorarverträge vergeben.

Pelizzari, Alessandro: Dynamiken der Prekarisierung. Atypische Erwerbsverhältnisse und milieuspezifische Unsicherheitsbewältigung. Konstanz: UVK, 2009.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6061815/

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digiversity.net online

IT und Geisteswissenschaften darum soll es bei dem neuen Webmagazin digiversity gehen. Die Site will sowohl über den Nutzen, die Chancen und die Grenzen als auch über die Anwendung von Informationstechnologien in den Geisteswissenschaften informieren. Daneben wird sie allen Interessierten Raum zum Erfahrungsaustausch bieten. Die Herausgeber werden neue geisteswissenschaftliche IT-Projekte vorstellen, Blicke hinter die Kulissen bestehender Publikationen werfen sowie alte und neue Technologien auf den Prüfstand stellen. Nicht zuletzt werden sie praktische Anleitungen zum Einsatz aktueller Technologien geben. Das Webmagazin wendet sich vorrangig an Wissenschaftler/-innen, Informatiker/-innen und Designer/-innen, die an der Schnittstelle zwischen ihrem jeweiligen Fach und der IT arbeiten.

digiversity wird vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz in Kooperation mit der Abteilung “Digitale Akademie” der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz herausgegeben und redaktionell betreut. Die beiden Institutionen haben sich mit (Kooperations-)Projekten wie dem Digitalen Flurnamenlexikon, Inschriften Mittelrhein-Hunsrück, Regesta Imperii und regionalgeschichte.net. im Bereich der “Digitalen Geisteswissenschaften” einen Namen gemacht.

Beiträge von Gastautoren, Hinweise auf neue Projekte oder auf ‘Fundstücke im Netz’ sind ausdrücklich erwünscht.

Quelle: http://digiversity.net/2009/digiversity-net-online/

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Archiv: Die “Samtene Revolution”

Jennifer Schevardo im Gespräch über die Revolution in der CSSR vor 20 Jahren

Auf den Tag genau vor 20 Jahren forderten Václav Havel und Alexander Dubček vor den demonstrierenden Massen auf dem Wenzelsplatz den Rücktritt der Regierung. Generalsekretär Miloš Jakeš und das Politbüro gaben dem Druck nach und traten noch am gleichen Tag zurück. Wir sprachen mit Jennifer Schevardo über die Geschichte der “Samtenen Revolution” in der CSSR.

Jennifer Schevardo ist Historikerin und Mitarbeiterin der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik (DGAP).
Das Gespräch führte Jochen Thermann.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2009/11/24/montagsradio-ausgabe-nr-29-die-samtene-revolution/

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SZ zu Stanley Kubricks Napoleon-Projekt

Schon bei der vor einigen Jahren u.a. in Frankfurt gezeigten Ausstellung des Nachlasses von Stanley Kubrick konnte man ein paar Materialien zu seinem nie realisierten Napoleon-Film betrachten. Der Taschenverlag hat nun eine aufwändige Publikation dazu veröffentlicht, die in der SZ vom letzten Wochenende rezensiert wurde:

Castle, Alison (Hg.): Stanley Kubrick's Napoleon: The Greatest Movie Never Made. Köln: Taschen, 2009, 2874 Seiten, 500 Euro [Verlags-Info]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6057651/

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Web 2.0-Dienste im Abwind

«Twitter laufen die User weg» titelten heute Branchendienste wie zum Beispiel TecChannel: Der Hype um Twitter scheint zumindest in den USA vorbei zu sein. Nach aktuellen Zahlen von Online-Marktforschern ist die die Zahl der Zugriffe auf Twitter.com deutlich gesunken. Nielsen meldet ein Minus von 27,8 Prozent im Zeitraum von September auf Oktober. Ähnliches war heute auch bei [...]

Quelle: http://weblog.histnet.ch/archives/3470

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