Sicherheit im Wandel

Die „Agenda 2010“ ist heute zum politischen Kampfbegriff geworden. Es gab und gibt viel Kritik an dem Reformenpaket aus dem Jahr 2003 und keine politische Partei möchte dafür verantwortlich zeichnen, obwohl alle großen Parteien zumindest in Teilen an der Entstehung beteiligt waren. Doch worin lag der Handlungsbedarf dieser Jahre und warum hält die Kritik bis heute an?

Die sogenannte Agenda 2010 bezeichnet ein Reformenkonzept, das vom Kabinett Schröder II in den Jahren 2003 bis 2005 umgesetzt wurde. Ziel war es, Europa im Sinne der „Lissabon-Strategie“, welche auf einem EU-Sondergipfel 2000 beschlossen worden war, wettbewerbsfähig zu gestalten und Anreize für Wirtschaft und Forschung am Standort Europa zu setzen. Dies sollte unter anderem durch eine Bekämpfung der Arbeitsmarktprobleme mittels spezifischer Reformen geschehen, die dem demografischen Wandel entgegenwirken sollten.

Obwohl die Agenda 2010 zunächst vor allem auf eine umfassende Reform des Arbeitsmarktes abzielte, wurde im Zuge der Reformen zum Jahreswechsel 2004/05 auch die gesetzliche Rente mit auf die Agenda gesetzt. Für die Rente in Deutschland bedeutete dies konkret, dass beschlossen wurde, dass der Generationenvertrag die Beitragszahler konstant mit 19,5% des Bruttolohns belasten solle.

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Quelle: https://gafprojekt.hypotheses.org/850

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Ist die Zukunft von gestern unser Heute?

Als HistorikerIn liegt das eigene Betätigungsfeld zumeist klar definiert in der Vergangenheit. Zumindest könnte man das meinen. Doch in der Praxis gibt es immer wieder Fragen, die mit Gegenwart und Zukunft zu tun haben.

Es gibt dabei zwei Arten, auf die GeschichtswissenschaftlerInnen Zukunft historisieren können. Zum einen gibt es die historische Zukunftsforschung, in deren Rahmen vergangene Zukunftsvorstellungen untersucht werden und versucht wird, etwas über die Entstehungszeit dieser Vorstellungen auszusagen. Zum anderen besteht die Möglichkeit, politische Zukunftsforschung zu betreiben. Diese versucht aus historischen Ereignissen und damaligen Zukunftsvorstellungen Handlungsanleitungen für die Jetztzeit zu generieren.

Welche Erkenntnisse können aus den beiden Forschungsrichtungen gewonnen werden?

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Quelle: https://gafprojekt.hypotheses.org/854

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Digital Humanities in der multilingualen Anwendung

Marko Demantowsky, Professor für Neuere/Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW und Mitglied des Instituts für Bildungswissenschaften der Universität Basel, stellte am 4. Juni an der Universität zu Köln im Kolloquium “Digital Humanities – Aktuelle Forschungsthemen” zwei Projekte  mit dem Vortragstitel “Digital Humanities in der multilingualen Anwendung” vor. Beide Anwendungen,  der Index Didacticorum und  die Public History Weekly sind Ansätze, mit denen die Kollaborationen zwischen internationalen Wissenschaftlern, die Mehrsprachigkeit und die Nutzung von digitalen Tools gefördert werden soll.

Index Didacticorum – Mehrsprachigkeit und Entwicklung einer digitalen Bibliographie

 Der Index Didacticorum ist ein geschichtsdidaktisches Bibliographie-Werkzeug. Die Anwendung ist in die historicum.net Webseite eingebettet. Das Tool ermöglicht Benutzer|inne|n, ihre eigenen Werke eigenständig einzutragen. Der Zweck des Projekts ist nicht nur eine möglichst umfassende Bibliographie rund um die Geschichtswissenschaften zu erschaffen, sondern den digitalen Wandel in die Stuben der vielleicht etwas verstaubten Kulturpessimist|inn|en zu bringen. So nannte Marko Demantowsky jene Wissenschaftler|innen die sich gegen die Nutzung von digitalen Werkzeugen sträuben.

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Quelle: http://dhc.hypotheses.org/430

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Forschungsdaten ins Repositorium bringen

Welche, wie und wann?

Anmerkungen zum Digital-Humanities-Gespräch von Mark Sven Hengerer im Arbeitskreis dhmuc am 10.7. 2017.

Im Arbeitskreis des dhmuc-Netzwerks finden regelmäßig Diskussionen zu Technik und Praxis der digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften statt. Wir dokumentieren die Gespräche auf unserem Blog.

Forschungsdaten in ein Repositorium zu bringen ist nicht so einfach, wie man sich das vorstellt.

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Quelle: http://dhmuc.hypotheses.org/1743

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Stadtgeschichten aus Südosteuropa. Eine Essayreihe zu einer Lehrveranstaltung mit Exkursion über Städtebau und urbanes Leben in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert

Monumental, modern, Metropole: Die Belgrader Flaniermeile Knez-Mihailova mit dem Palast der Serbischen Akademie der Künste und Wissenschaften von 1924, Foto: Heiner Grunert und Sofia Dreisbach

Der immense gesellschaftliche Wandel des 19. Jahrhundert erfasste in Europa zuallererst die Städte. In Städten betraf der Wandel sozialer Ordnungen die Wohn- und Arbeitswelten sowie die urbanen Bauten für Politik, Kultur, Wirtschaft und Verkehr. Die gewandelten Stadtbilder waren einerseits umgesetzte Raumpläne für eine als neu verstandene Zeit; Städte waren Ziel und Ursprung modernen sozialen Wandels. Zugleich verdeutlichten Städte als erste die Folgen des oft schnellen und tiefgreifenden Wandels. Städte wurden zum Symbol modernen Lebens und blieben es bis heute. Dies offenbarte sich in Stein und Asphalt, Stahl und Glas als auch in den gewollten und ungeplanten Verschiebungen der demographischen Verhältnisse.



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Quelle: https://erinnerung.hypotheses.org/1364

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Wenn sich Realität und Fiktion in einer schwedischen Kleinstadt treffen – Rezension des Films »Småstad« von Jonas Löfstedt

Von Amelie May Was passiert, wenn ein Regisseur einen Film dreht, in dem die eigenen Verwandten als ProtagonistInnen ihre Geschichte erzählen? Wer sich für alternative Erzählstile und Familiendramen begeistern lässt, kann sich diese Frage von dem schwedischen Film »Småstad – … Weiterlesen →

Quelle: http://norroena.hypotheses.org/1107

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Neuigkeiten aus Regensburg, I

Wenn sich die Mächtigen treffen, steigen die Erwartungen, daß auch große Dinge beschlossen werden. Nicht anders war es beim Kurfürstentag in Regensburg, der im Sommer 1630 zusammentrat. Entsprechend vielfältige sind auch die publizistischen Zeugnisse, die über die Regensburger Ereignisse berichteten. Besonderes Augenmerk wurde Kursachsen gewidmet, was wenig überraschend war. Denn Kursachsen beanspruchte eine Führungsrolle unter den protestantischen Reichsständen, hatte sich aber seit vielen Jahren stets mit dem Kaiser arrangiert. Das prinzipiell gute Verhältnis zwischen Wien und Dresden war aber spätestens durch das Restitutionsedikt im Jahr 1629 erheblichen Belastungen ausgesetzt. Wie also würde die kursächsische Gesandtschaft auf dieser Reichsversammlung agieren?

Antworten dazu bot eine Flugschrift, die unter dem Titel „Die andere regenspurgische Relation, welche allerhand Sachen und Particulariteten ihrer der Churfürsten gepflogenen Handlungen, insbesonderheit die churfürstliche sächsische Protestation, wider die römische Königswahl, auch der Churfürsten gethanes Begehren an die Staaden wegen Restitution ihrer innhabenden Reichsstätten, unnd dann deroselben Widerzahtung, dass vom Keyser, Pfalzgraff Friderich kein Perdon begehren, oder etwas abbitten solle, unnd anders mehr in sich hält und begreifft“ im Jahr 1630 erschienen ist (http://dx.doi.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1160

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Neuigkeiten aus Regensburg, I

Wenn sich die Mächtigen treffen, steigen die Erwartungen, daß auch große Dinge beschlossen werden. Nicht anders war es beim Kurfürstentag in Regensburg, der im Sommer 1630 zusammentrat. Entsprechend vielfältige sind auch die publizistischen Zeugnisse, die über die Regensburger Ereignisse berichteten. Besonderes Augenmerk wurde Kursachsen gewidmet, was wenig überraschend war. Denn Kursachsen beanspruchte eine Führungsrolle unter den protestantischen Reichsständen, hatte sich aber seit vielen Jahren stets mit dem Kaiser arrangiert. Das prinzipiell gute Verhältnis zwischen Wien und Dresden war aber spätestens durch das Restitutionsedikt im Jahr 1629 erheblichen Belastungen ausgesetzt. Wie also würde die kursächsische Gesandtschaft auf dieser Reichsversammlung agieren?

Antworten dazu bot eine Flugschrift, die unter dem Titel „Die andere regenspurgische Relation, welche allerhand Sachen und Particulariteten ihrer der Churfürsten gepflogenen Handlungen, insbesonderheit die churfürstliche sächsische Protestation, wider die römische Königswahl, auch der Churfürsten gethanes Begehren an die Staaden wegen Restitution ihrer innhabenden Reichsstätten, unnd dann deroselben Widerzahtung, dass vom Keyser, Pfalzgraff Friderich kein Perdon begehren, oder etwas abbitten solle, unnd anders mehr in sich hält und begreifft“ im Jahr 1630 erschienen ist (http://dx.doi.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1160

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Neuigkeiten aus Regensburg, I

Wenn sich die Mächtigen treffen, steigen die Erwartungen, daß auch große Dinge beschlossen werden. Nicht anders war es beim Kurfürstentag in Regensburg, der im Sommer 1630 zusammentrat. Entsprechend vielfältige sind auch die publizistischen Zeugnisse, die über die Regensburger Ereignisse berichteten. Besonderes Augenmerk wurde Kursachsen gewidmet, was wenig überraschend war. Denn Kursachsen beanspruchte eine Führungsrolle unter den protestantischen Reichsständen, hatte sich aber seit vielen Jahren stets mit dem Kaiser arrangiert. Das prinzipiell gute Verhältnis zwischen Wien und Dresden war aber spätestens durch das Restitutionsedikt im Jahr 1629 erheblichen Belastungen ausgesetzt. Wie also würde die kursächsische Gesandtschaft auf dieser Reichsversammlung agieren?

Antworten dazu bot eine Flugschrift, die unter dem Titel „Die andere regenspurgische Relation, welche allerhand Sachen und Particulariteten ihrer der Churfürsten gepflogenen Handlungen, insbesonderheit die churfürstliche sächsische Protestation, wider die römische Königswahl, auch der Churfürsten gethanes Begehren an die Staaden wegen Restitution ihrer innhabenden Reichsstätten, unnd dann deroselben Widerzahtung, dass vom Keyser, Pfalzgraff Friderich kein Perdon begehren, oder etwas abbitten solle, unnd anders mehr in sich hält und begreifft“ im Jahr 1630 erschienen ist (http://dx.doi.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1160

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Machtlosigkeit von Gestapobeamten im Verhör

Aktuell werte ich Akten des Bestands Staatsanwaltschaft Aachen (Gerichte Rep. 113) im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland in Duisburg aus. Gestern habe ich einen Vermerk eines Gestapobeamten in einer Verfahrensakte gelesen, über die ich länger nachdenken muss, weil er eine gewisse Machtlosigkeit in der Vernehmung offenbarte.

 

„Nikolaus R. ist ein sehr zerstreuter Mensch und deshalb sehr schwer zu vernehmen. Es besteht deshalb die Möglichkeit, daß ich ihn bei seinen Ausführungen zu dem vorangeführten Sachverhalt falsch verstanden habe oder aber, daß er der genauen Schilderung dieses Sachverhalts keinen Wert beigemessen und deshalb übergangen hat. Jedenfalls vermag ich nicht mit Bestimmtheit anzugeben, daß er bewußt die Unwahrheit gesagt hat.“1



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Quelle: https://gestapoac.hypotheses.org/124

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