(K)eine Literatur der ‚Neuen Frau‘: dazwischen und darüberhinaus

Die ‚Neue Frau‘: weder Arbeiterin noch zigfache Mutter oder gar schwarz

In meinem letzten Blogbeitrag sowie auch zu Beginn des Proseminars Die Literatur(en) der ‚Neuen Frau‘ stellte ich die Frage, wer die Neue Frau war. Ganz eindeutig fiel die Antwort zwar nicht aus, aber, ganz allgemein gesprochen, handelte es sich um ein Idealbild der emanzipierten Frau, das Ende des 19. Jahrhunderts (zunächst) in Großbritannien benannt wurde und das in starkem Kontrast zur bisher favorisierten true woman stand. Wenn die Gegenfrage gestellt wird – wer war die ‚Neue Frau’ nicht? – zeigen sich statt starken Kontrasten vielmehr Kontinuitäten. Was Isabell Klaiber über die true woman des 19. Jahrhunderts schreibt, gilt auch noch für die New Woman der Jahrhundertwende:

„Das Idealbild der Frau des 19. Jahrhunderts war ‚weiß‘ definiert und de facto auch nur in der weißen Mittelschicht lebbar, so dass weder weiße Frauen aus ärmeren Gesellschaftsschichten noch Frauen ethnischer Minderheiten true women sein konnten.“1



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Quelle: https://chicklit.hypotheses.org/386

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Jean-François Nieus (Namur): Siegel und Wappen. Zur Entstehung zweier Zeichen adliger Identität (Mitte 11.— Mitte 12. Jahrhundert)

Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrags vom 07.11.2016: Le sceau et les armoiries : genèse de deux signes d’identité aristocratique (milieu XIe siècle – milieu XIIe siècle) Der Besitz eines Siegelstempels oder Typars, der meistens mit…

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/1774

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Nachlese zu den OA-Tagen

Johoannes Gleixner, Arpine Maniero und ich durften auf den OA-Tagen am 11./12. Oktober in München eine Session zur „Wissenschaftliche[n] Reputation von Online-Veröffentlichungen“ gestalten. Da wir im Vorfeld und auch danach intensiv und auch mit durchaus unterschiedlichen Standpunkten darüber diskutiert haben, hier noch eine kleine Nachlese mit unseren persönlichen Eindrücken und Schlussfolgerungen.

 

Top-Journale als gläserne Decke der Open-Access-Bewegung

Eckhart Arnold, Bayerische Akademie der Wissenschaften (IT-Referat)

Angesichts der Tatsache, dass Open Access nunmehr schon seit über eine Dekade propagiert wird, stellt sich die Frage, weshalb sich auch in absehbarer Zukunft Open Access nicht vollständig durchsetzen wird.

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Quelle: http://dhmuc.hypotheses.org/1375

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Sitz im Leben, unproblematische Probleme und soziotechnische Konstellationen

Die Linguistik bzw. vielmehr die linguistische Pragmatik hat mit der Diskussion um den Praktikenbegriff (vgl. Deppermann et al. 2016a) neuerlich eine Hinwendung zu vermehrt kulturanalytischen Perspektiven unternommen (vgl. bereits Günthner/Linke 2006). In der Regel vollziehen sich solche Hinwendungen als Weiterungen: gegenstandsbezogene, disziplinäre, methodische Weiterungen. Ich möchte hier den Versuch unternehmen, für die Gattungsanalyse eine weitere Weiterung vorzuschlagen, die an bereits vergessene und an noch unentdeckte Konzeptionen anknüpft. Diese Weiterung soll dann für eine kulturanalytische Rekonstruktion der Gattung Vorlesung (vgl. Goffman 1981; Monteiro/Rösler 1993; Grütz 2002; Hambsch 2009; Hausendorf 2012; Carobbio/Zech 2013), verstanden als unproblematisches aber dennoch fortwährend auch problematisches Problem (vgl. Berger/Luckmann 2000:26f.

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Quelle: https://metablock.hypotheses.org/1282

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#howtoMWS: Wissenschaftliches Praktikum am DHI Paris (Vera Wiedemann)

Möchte das Format #howtoMWS Wege in die Max Weber Stiftung aufzeigen, so begann „mein Weg“ vor ca. zwei Jahren. Das erste Mal erfuhr ich von den Auslandsinstituten der Stiftung während eines meiner ersten Proseminare in meinem Geschichtsstudium an der Universität Bonn, wo wir uns mit wissenschaftlichen Zeitschriften, so naheliegender Weise auch mit den einschlägigen Institutspublikationen, wie u.a. der Francia, beschäftigten. Ich erinnere mich, dass die Dozentin hier bereits fleißig für die Praktikantenprogramme der Institute warb. profilfoto

Aufgrund meiner schon seit Langem bestehenden Frankophonie  – und vor allem Frankophilie – stand für mich schnell fest, bei welchem der zehn Institute ich mich um ein Praktikum bewerben wollte. So freute ich mich umso mehr, als ich im Frühjahr 2014 die Zusage des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Paris erhielt. Glücklicherweise ist es möglich und relativ unkompliziert, für die Aufenthalte an den Auslandsinstituten der MWS ein Kurzstipendium des DAAD zu beantragen.

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Quelle: https://gab.hypotheses.org/2947

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BUCHBESPRECHUNG: Thomas Wilke: Innendekoration. Graphische Vorlagen und theoretische Vorgaben für die wandfeste Dekoration von Appartements im 17. und 18. Jahrhundert in Frankreich, 2 Bde, scaneg, München 2016, 784 S., ISBN: 9783892352334, EUR 150,00.

Gleich vorweg: Um dieses zweibändige Werk wird man künftig keinen Bogen mehr machen können. Der Autor katalogisiert in 211 Nummern französische Grafik in detaillierten Einträgen und bildet schon allein dadurch ein unverzichtbares Kompendium für die Forschung. Allein die Menge an minutiös recherchierten und hier kompilierten Kupferstichen ist bemerkenswert, sie aber zusätzlich in einen sinnvollen Zusammenhang miteinander zu bringen und Kooperationen und Abhängigkeiten von Künstlern, Auftraggebern und tatsächlich ins Werk gesetzten Stichfolgen nachzuspüren und darzustellen ist eine große Aufgabe. Der Autor hat sie sehr gut gelöst.

Die Arbeit ist als Dissertation entstanden, zur Drucklegung wurde der Text gekürzt. Hier darf die Frage gestellt werden, welcher Professor den Kandidaten mit einem solchen Mammutthema betraut, das ihn viele Jahre beschäftigt, ohne dafür bezahlt zu werden.

Nicht die Ausbreitung des Materials ist Ziel des Werks: „Das Spektrum der möglichen Anwendungen reicht von der Rekonstruktion historischer Interieurs über die Erforschung der alltäglichen, meist in zeremonielle Abläufe eingebundenen Nutzung solcher ausgestalteten Räume und Raumfolgen bis hin zu Fragen des Exports und Transfers dieser Muster und Realisationen außerhalb Frankreichs.“ (S.

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Quelle: http://recs.hypotheses.org/790

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Die revidierte Lutherbibel 2017 – eine verpasste Chance?

Am vergangenen Sonntag wurde die revidierte Lutherübersetzung in einem Festgottesdienst in Eisenach vom EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm symbolisch an die Gemeinden übergeben. Damit endet ein langer und aufwändiger Revisionsprozess, an dessen Ende laut Internetseite der Deutschen Bibelgesellschaft Änderungen an insgesamt 56% … Weiterlesen →

Quelle: http://enipolatio.hypotheses.org/634

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Inklusion – ein interdisziplinäres Forschungsfeld

Inklusion ist seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (2009 dt.) in aller Munde. Das Thema regt nicht nur in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu kontroversen Diskussionen an, sondern ist auch in der Bevölkerung angekommen. Von Susanne Heil Ihm wurde/wird vermehrt kontroverse Aufmerksamkeit geschenkt, … Weiterlesen

Quelle: http://hse.hypotheses.org/297

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Eine Widmung Philipp Melanchthons

von Jens Gerlach und Felicitas Noeske

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Michael Neander (1525 – 1595): Gnomologia graecolatina, gedruckt bei Parcus / Oporinus in Basel 1557. Inscript im vorderen Einbandspiegel, nicht vor 1557, nicht nach 1560. Lehrerbibliothek des Christianeums, Sign. R 34/2

Der Eintrag, unterzeichnet mit „Scriptu[m] manu philippi“, ist eine Widmung von der Hand des Humanisten und Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560); sie besteht aus zwei griechischen Zitaten:

Das erste Zitat stammt vom Dichter und kappadokischen Kirchenvater Gregor von Nazianz (um 329-390) und ist eine Sentenz oder Gnome aus dessen Tetrastichae sententiae (carmen 33), gnomischen Vierzeilern in iambischen Trimetern. Ausgelassen sind die beiden ersten Verse der Gnome, die den Kontext der zitierten Passage zu Schuld und Erbarmen vorgeben;1 im ersten (bzw. dritten) Vers schreibt Melanchthon eine veränderte Verbform (Medium πρόχρησαι statt Aktiv πρόχρησον).

Das zweite Zitat stammt aus der wichtigsten Schrift des Kirchenschriftstellers Epiphanius (um 315-403), Bischofs von Konstantia (Salamis) auf Zypern, dem Panárion / Adversus haereses wider die häretischen Sekten (verfasst 374-377), und stellt eine Art hermeneutische Methodenbemerkung im Rahmen einer Erörterung über (widersprüchliche) christliche Heiratsregeln dar.

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Quelle: http://histgymbib.hypotheses.org/2106

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Moderner Rassismus statt ewiger Hass – Für eine diskurstheoretische Perspektive auf den Ruandischen Genozid – von Tobias Gehring

220px-RwandaVolcanoAndLake_cropped21994 ermordeten radikale Hutu in Ruanda rund 800.000 Tutsi und moderate Hutu. In westlichen Medien wurde dieser Genozid als Eskalation eines seit Jahrhunderten bestehenden Konflikts zwischen zwei afrikanischen Stämmen dargestellt (vgl. Wall 2007: 265f.). Da Medienberichte für viele Menschen im Westen eine wesentliche, wenn nicht die einzige Informationsquelle zu Geschehnissen in Afrika darstellen, ist die Vorstellung, Hutu und Tutsi seien miteinander verfeindete Stämme, nach wie vor verbreitet. Zugleich sind in westlichen Medien afrikanische Stimmen ebenso unterrepräsentiert wie solche, die sich um eine profunde Analyse der Ursachen von Konflikten und Gewalt in Afrika bemühen (vgl. Dilg 1999: 256f.). Über das hierfür nötige Hintergrundwissen verfügten die Journalist_innen, die über den ruandischen Genozid berichteten, oft selbst nicht (vgl.

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Quelle: https://soziologieblog.hypotheses.org/9802

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