Heute fand um 11 Uhr ein Pressegespräch im erzbischöflichen Ordinariat der Erzdiözese München-Freising zur Zukunft des St. Birgitta-Klosters in Altomünster statt, an dem ich teilgenommen habe. Die Pressemitteilung ist seit heute Mittag online. Nach dem Interview mit dem Musikologen Dr….
Schmuckprogramm. Codex Altonensis
Titel und Anfang von Dantes Comedia
Zwei Pergamentblatt Prosaeinleitung in Folio, das dritte Blatt recto diagonal durchquert von Vergil und Dante, die vom Höllentor links oben unter einer blattbeherrschenden Rota mit Luzifer inmitten durch einen Zylinder als Rohrpost rechts unten wieder im Licht vorm Himmelsblau landen.
Verso dann die ganze Pracht in Lapislazuli und Gold: ein Rechteck aus sechs mal fünf Buchstaben Italienisch in Gold, gefüllt mit Fleuronné in Mennigerot und unterlegt mit nach über 600 Jahren noch leuchtendem Ultramarin: LALTA /COMED/YADEL/SOMMO/POETA/DANTE. Die hohe Komödie des höchsten Dichtes Dante. Über dem Rechteck drei Medaillons, mit etwas Abstand nach unten symmetrisch sieben weitere gleich große Tondi, alle mit Brustbildern weiblicher Figuren, jede von ihnen mit einem Buch in der Hand, eine hält sogar drei. Zwischen den Medaillons turnen menschliche Figuren und Fabelwesen herum, zum Teil halb Mensch halb Tier.
[...]
Die zwei Érides der Wissenschaft oder: Everett vs. Chomsky
Als ich für meine Diss über den Eristik-Begriff nachgedacht habe stieß ich – gerade in der kritischen Rekonstruktion von da Silva (2014) – auf die Ambivalenz der Gebrauchsgeschichte dieses Begriffes; und diese wechselhafte Geschichte schien mir zunächst nicht so recht passend für eine Terminologisierung dessen, worum es ging: das kooperativ-konkurrenzielle Streiten um wissenschaftliche Erkenntnisse (benannt nach Eris, der griechischen Göttin der Zwietracht und des Streits).
In Ehlichs (1993:30) eigenen Worten:
„Wir sehen in [Wissenschaftstexten] also weit mehr als das einfache „mapping“ von Wirklichkeit über mentale Verarbeitung hinein in ein Stück Sprache. Wir erleben in den sprachlichen Formen den Prozeß der Diskussion der Wissenschaft selbst. In den Texten ist die diskursive Qualität des Wissenschaftsprozesses als eines Prozesses der streitenden Auseinandersetzungen eingeschrieben. Mit anderen Worten: Der Wissenschaftsprozeß schlägt sich in der Textstruktur in einer illokutiven Vielfalt nieder, die eine Einschränkung auf Assertionsqualität illokutiv weder sinnvoll noch möglich macht. Vielmehr tragen die wissenschaftlichen Texte als ein wesentliches Strukturkennzeichen in sich ihren diskursiven Charakter, der durch die Textualität verfremdet worden ist. Die wissenschaftlichen Texte sind sozusagen Residuen und Petrefakte von diskursiven, insbesondere von eristischen Strukturen, die in den textuellen Strukturen aufgehoben sind.“
[...]
Eine neue Chance für ostdeutsche Wissenschaftler_innen oder die Brisanz eines wissenschaftsgeschichtlichen Themas
18.01.2017 Marie-Christin Schönstädt
Man könnte denken, dass es im 27. Jahr nach der Wiedervereinigung keine Rolle mehr spielt, in welchem Teil Deutschlands jemand aufgewachsen ist und sozialisiert wurde. In dem kürzlich erschienenen Artikel „Der Osten will Posten“1 , wird jedoch ein anderes Bild gezeichnet. Timo Meynhardt, ein 44-jähriger Professor, hat eine Stelle als Lehrstuhlinhaber an der Handelshochschule Leipzig (HHL). Er ist in der DDR aufgewachsen und zur Schule gegangen. Seine universitäre Karriere durchlief er im bereits vereinten Deutschland an der Universität Jena und an einigeninternationalen Standorten in Oxford, Peking und einer Promotion in St. Gallen.
[...]
Neue Erkenntnisse durch digitalisierte Geschichtswissenschaft(en)? Zur hermeneutischen Reichweite aktueller digitaler Methoden in informationszentrierten Fächern
Neue Erkenntnisse durch digitalisierte Geschichtswissenschaft(en)? Zur hermeneutischen Reichweite aktueller digitaler Methoden in informationszentrierten Fächern
Eine Frage der „Neutralität“? Diskriminierungsschutz als Recht auf öffentliche Sichtbarkeit
Not discouraged von der Künstlerin Tuffix, tuffix.net
von Sophie Arndt
Während lange Zeit soziale wie rechtliche Normen die Bedeckung des weiblichen Körpers vorschrieben und dies an vielen Orten der Welt auch immer noch tun, weist eine aktuelle Entwicklung in Europa in die entgegengesetzte Richtung. Die rechtliche Regulierung der Körper von Frauen dient dabei der Abgrenzung gegenüber dem „Anderen“, „Fremden“. Diesmal sollen Frauen sich – zum Zeichen dafür, dass sie auf dem Boden der geteilten abendländischen und demokratischen Werte stehen – nicht bedecken. Dies äußert sich nicht zuletzt in staatlichen Regelungen, die unter Berufung auf das Neutralitätsprinzip religiöse Symbole und damit auch Kopftücher für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Lehrer*innen im Öffentlichen Dienst oder zukünftig Richter*innen untersagen. Diskutiert und an manchen Orten auch durchgesetzt werden Verschleierungsverbote zudem für den öffentlichen Raum. Vereinzelt gab es sogar Versuche, die Pflicht, Haut zu zeigen, auf handgreifliche Weise durchzusetzen, so im vergangenen Sommer an der französischen Mittelmeerküste.
[...]
Lässt sich Glück (er)lernen?
Von Jochen Dallmer ‚Glück‘ ist in den letzten Jahren zu einem sehr populären Thema in den Medien avanciert: Zeitschriftenständer und Bücherregale quellen über vor vermeintlichen Rezepten und Analysen, was unsere Lebenszufriedenheit ausmacht und wie…
Quelle: https://hse.hypotheses.org/390
Das Literarische Herrleinwunder
…was soll das sein? Hört sich absurd an? Ja, ganz richtig. Das literarische Herrleinwunder existiert – bis auf eine mir bekannte Nennung in Zusammenhang mit dem Schriftsteller Benjamin Lebert1 – auch nicht; ganz im Gegensatz zum ebenfalls absurd klingenden literarischen Fräuleinwunder, das letztes Jahr, nach mehrmaligen Todeserklärungen, in Zusammenhang mit der Schriftstellerin Ronja von Rönne wieder aufgewärmt wurde.2
Ein Relikt aus vergangener Zeit: Das Herrlein
Das Lemma ‚Herrlein’ – für ‚junger Herr’ – ist laut Duden ‚veraltet’ und kaum mehr in Gebrauch.3 Die Verwendung für einen ‚alten Herrn‘ – Jean Paul nennt seinen Fibel wiederholt „das alte Herrlein“ – scheint im Duden gar nicht mehr auf. Zwar auch veraltet, aber noch deutlich häufiger in Verwendung, ist das Lemma ‚Fräulein’:
- (veraltet) kinderlose, ledige [junge] Frau; Abkürzung: Frl.
[...]
Die CC-Falle | Thomas Wolf stellt Fotos unter CC BY SA bei Wikimedia ein – nur um selbst Urheberrechtsverletzungs-Abmahnungen einzuklagen
Frage an Wikipedia / Wikimedia: Warum finden Fotos von Thomas Wolf oder „Der Wolf im Wald“ Verwendung bei Wikipedia? Sollten diese Bilder nicht besser aus Wikipedia-Artikeln entfernt werden?
Die Vorstellung ist allen Seitenbetreibern und Bloggern ein Graus: Eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzungen von Bildmedien.
Die Seite segu besteht jetzt bereits seit sechs Jahren. An diesem Freitag wurde uns die erste Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung per Mail zugeschickt. Der Inhalt der Mail ist unten ausführlich dokumentiert. Erstaunlich ist, dass der Kläger Thomas Wolf – TW PHOTOMEDIA die Fotos selbst bei der Wikimedia unter CC BY SA 3.0 eingestellt hat – offenbar mit dem Ziel, Nutzer dieser Fotos, die das Foto nicht unter den richtiger Namensnennung auf ihrer Seite weiterverwenden, mit überzogenen Geldforderungen zu behelligen. Die Abmahnung von Thomas Wolf an segu beinhaltet ein „Angebot“ zur Zahlung von 1177 Euro – freilich ohne sich vorher einmal an uns zu wenden mit einer Nachfrage oder der Bitte, das Foto zu entfernen.
[...]