Ich will einfach fotografieren und die Dinge nicht verstellen

SEPTEMBER. Kühlungsborn 1989 http://ulrichwuest.de/gallery.php?a=11 © Ulrich Wüst mit freundlicher Genehmigung
Ich will einfach fotografieren und die Dinge nicht verstellen

… aus Anlass seiner aktuellen Ausstellungen „Die Pracht der Macht“ im Kunsthaus Dahlem und „Stadtbilder / Spätsommer / Randlagen“ in der Galerie C/O Berlin[1]

SEPTEMBER. Kühlungsborn 1989 © Ulrich Wüst mit freundlicher Genehmigung

Westdeutschland I

Annette Schuhmann: Du hast mir kürzlich erzählt, dass Du die immer gleiche Frage nach dem „Wie war es im Osten?“ nicht mehr hören kannst. Weniger, weil die Frage keinen Sinn macht, sondern es stört Dich vielmehr, dass Du Deine Antworten darauf nicht mehr hören kannst, diese ewigen Wiederholungen … Deshalb habe ich gedacht, fangen wir das Gespräch doch von der anderen Seite an.

 

Ulrich Wüst: … aber hinterher tat es mir leid, dass ich das gesagt habe, ich wollte dich ja nicht beeinflussen.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/04/25/ich-will-einfach-fotografieren-und-die-dinge-nicht-verstellen/

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Der dritte Blick – fotografische Positionen einer Umbruchsgeneration

Ina Schoenenburg (Foto): ohne Titel, aus der Serie "Blickwechsel", 2012-2015, Ina Schoenenburg ©
Ina Schoenenburg (Foto): ohne Titel, aus der Serie „Blickwechsel“, 2012-2015, Ina Schoenenburg ©

Ina Schoenenburg (Foto): ohne Titel, aus der Serie „Blickwechsel“, 2012-2015, Ina Schoenenburg © mit freundlicher Genehmigung

Ein Mann und eine Frau, schätzungsweise um die 60, sitzen in dicke Winterkleidung gehüllt in ihrem Auto. Der Innenraum ist hell erleuchtet und steht in harschem Kontrast zu der sie umgebenden tiefschwarzen Nacht. Die Karosserie des Wagens kann der Betrachter nur erahnen, Wasserflecken auf der Windschutzscheibe weisen auf einen kürzlich zurückliegenden Regenschauer hin und lassen die Welt außerhalb des Autos kühl und ungemütlich erscheinen. Die Blicke des Paares fixieren sich auf einen Punkt in der Dunkelheit, der sich unmittelbar hinter der Scheibe des Beifahrers befindet. In ihren Gesichtern spiegelt sich eine Kombination von Gleichgültigkeit, Sorge und Verbitterung wider. Das Auto scheint einerseits Schutz vor dem, was in der Nacht liegt, zu bieten. Gleichzeitig erzeugt das kalte Licht des Innenraumes aber eine Art in sich geschlossenen Raum, aus dem es kein Entrinnen gibt. Das Foto aus der Serie „Blickwechsel“ von Ina Schoenenburg macht das Alltägliche zum Besonderen und ist in der Lage, sich beim Betrachter einzuprägen.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/04/11/der-dritte-blick-fotografische-positionen-einer-umbruchsgeneration/

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Geschichtsbaustelle Matzleinsdorferplatz – Ausstellungseröffnung 15.3.2016

Ich bin sehr beeindruckt vom langen Atem, den Tomash Schoiswohl in seiner nunmehr schon mehr als ein Jahrzehnt währenden Beschäftigung mit dem Matzleinsdorferplatz beweist. Bei letzterem handelt es sich ja bekanntlich um einen der schönsten Flecken Wiens, zumindest, wenn man meine gleichermaßen bescheidene wie voreingenommene Perspektive anlegt.
Dienstag, 15. März eröffnet um 19 Uhr im FZHM - Forschungszentrum für historische Minderheiten in der Kohlgasse 27-29 die Geschichtsbaustelle Matzleinsdorferplatz, eine Ausstellung auf Grundlage von 10 Interviews mit Menschen, deren Lebenswege sich rund um das in den 1950er Jahren errichtete Verkehrsbauwerk kreuzten.

Bisherige Berichte im Adresscomptoir zum Matzleinsdorferplatz: http://adresscomptoir.twoday.net/search?q=matzleinsdorf

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022551153/

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Frühes Dokument zur Reformationsgeschichte entdeckt

Die Forschungsbibliothek Gotha der Uni Erfurt hat bei Erschließungsarbeiten zum Nachlass des lutherischen Theologen, Kirchenhistorikers und ehemaligen Bibliotheksdirektors auf Schloss Friedenstein, Ernst Salomon Cyprian (1673–1745), im Thüringischen Staatsarchiv Gotha die sehr frühe Beschreibung einer Geschichte der Reformation entdeckt. Unter dem Titel „Von der Zwispaltung so sich des Glaubens und Religion halben im 1517. Jar in Teutscher Nacion hat angefangen“ schrieb der unbekannte Verfasser bereits 1535 einen umfassenden handschriftlichen Bericht über die Ereignisse seiner Zeit aus katholischer Sicht.

„Dieses Dokument“, sagt Dr. Daniel Gehrt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsbibliothek Gotha und Entdecker der Handschrift, „ist historisch betrachtet von großer Bedeutung.“ Es ist um einige Jahre älter als die beiden bisher bekannten Beschreibungen der Reformationsgeschichte, die nach 1541 von den beiden lutherischen Superintendenten Friedrich Myconius (1490–1546) in Gotha bzw. Georg Spalatin (1484–1545) in Altenburg verfasst worden sind. Zugleich sind die Reflexionen des Verfassers im Vergleich mit Flugschriften aus der Reformationszeit, die häufig einen polemischen Gehalt haben, ungewöhnlich sachlich. Die Handschrift gewährt auf diese Weise einen neuen Einblick in die unmittelbare Wahrnehmung der Reformation aus altgläubiger Sicht.

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Quelle: https://studpro.hypotheses.org/821

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Zwischen Wirklichkeit und Traum

Deutsches Historisches Museum Berlin, Ausstellungsflyer: Kunst aus dem Holocaust, 26. Januar bis 3. April 2016
Felix Nussbaum, Der Flüchtling, 1939 © Collection of the Yad Vashem Art Museum, Jerusalem, mit freundlicher Genehmigung

Felix Nussbaum, Der Flüchtling, 1939
© Collection of the Yad Vashem Art Museum, Jerusalem, mit freundlicher Genehmigung

Vornübergebeugt sitzt ein Mann in einem kargen Raum auf einem schmalen Hocker, den Kopf vergraben in den eigenen Händen. Neben ihm Rucksack und Wanderstab, vor ihm ein leuchtend blauer Globus, der einen grauen Schatten auf einen überdimensionalen Holztisch wirft. Vor der offenen Tür: schwarze Vögel und nackte Bäume.

Das Gemälde „Der Flüchtling“ von Felix Nussbaum ist von erschreckender Aktualität und sicher deshalb der Blickfang beim Eintritt in die Ausstellung „Kunst aus dem Holocaust“, die am letzten Montag von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet worden ist. Nussbaum malte das Bild 1939 im Brüsseler Exil. Der Osnabrücker Maler ist neben Charlotte Salomon, Ludwig Meidner und Marcel Janco sicher der bekannteste Künstler unter den über 50 Malerinnen und Malern, deren Werke im Pei-Bau gezeigt werden. Nur die Hälfte von ihnen überlebte den Holocaust. Nussbaum selbst wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/02/10/zwischen-wirklichkeit-und-traum/

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Bericht: Eine Ausstellung zu Provenienzforschung in Köln


Ausstellungsrezension: Provenienz – Macht – Geschichte 

Das doppeldeutige Wortspiel dieses Titels stammt vom Kölner Wallraf-Richartz-Museum, das derzeit (noch bis zum 31. Januar 2016) eine Ausstellung zum Thema zeigt und außerdem eine gleichnamige Konferenz organisiert hat (siehe unten). In beidem geht es um die am Haus durchgeführte Provenienzforschung zu deutschen Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert, die zwischen 1933 und 1945 – also während der Zeit des Nationalsozialismus – erworben wurden.

Das WRM spricht sicherlich bewusst von „Einblick“, „ersten Ergebnissen“ und „ausgewählten Beispielen“ (siehe Ausstellungsflyer), denn die Ausstellung ist sehr übersichtlich: in einem einzelnen kleinen Nebenraum, versteckt im zweiten Stock, präsentiert das Museum die Ergebnisse der Recherche zur Provenienz von insgesamt 13 Zeichnungen. Optisch ist das zunächst eher konservativ gestaltet: die Zeichnungen finden sich reihum an der Wand, darunter stehen die zugehörigen Pultvitrinen mit ausgewählten historischen Quellen zur Herkunft und Geschichte (wie zum Beispiel Inventarbüchern, Fotos, Notizen, Karteikarten, veröffentlichten Katalogen etc.). Jedes Werk ist nach einem vom Zentrum für Deutsche Kulturgutverluste etablierten Ampelsystem gekennzeichnet (von „grün = unbedenklich“ über gelb und orange zu „rot = eindeutig belastet”), so dass der Besucher schnell erfassen kann, wie problematisch die Provenienz der einzelnen Zeichnungen einzuschätzen ist. In der Mitte des Raumes befindet sich dann zusätzlich eine Installation, durch die die historische Quellenforschung erleb- und erfahrbar gemacht werden soll: an einem Tisch findet der Besucher einen Arbeitsplatz und einen großen Karteikasten, in dem anhand einer Zeichnung von Adolph Menzel („Blick über die Dächer von Schandau“, 1886) der lange und bürokratische Weg von Provenienzforschung aufgezeigt werden soll.

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Quelle: http://sensmus.hypotheses.org/191

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Wanderausstellung „Wien und die ‚Ziegelböhm‘. Zur Alltagsgeschichte…

Die Wanderausstellung Wien und die „Ziegelböhm“. Zur Alltagsgeschichte der Wienerberger ZiegelarbeiterInnen (vgl.) ist ab sofort bis 28.9.2015 im Tschechischen Zentrum Wien, Herrengasse 17 zu sehen:

Unter dem Begriff „Ziegelböhm“ versteht man die überwiegend aus Böhmen und Mähren stammende Arbeiterschaft der Ziegeleien im Wien des 19. Jahrhunderts, die in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des modernen Wiens, aber auch der sozialen Not um die Jahrhundertwende steht.

Die Ausstellung gibt Einblick in ihre Lebensbedingungen und Erfahrungswelten. Ohne die Tausenden Zuwanderer aus Gebieten der Habsburgermonarchie wäre eine Modernisierung Wiens unvorstellbar gewesen. Ganze Familie mussten dabei ans Werk: die Männer arbeiteten als „Lehmscheiber“, die Frauen als „Ziegelschlägerinnen“ und die Kinder als sogenannte „Aufreiber“. Ihre Unterkünfte boten meist widrigste Bedingungen, nicht selten lebten 70 Personen in einem Zimmer.

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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022473366/

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Flüchtlinge in Lemgo und Brake – ein historischer Rückblick (1)

Die aktuellen Meldungen über die große Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die aus de Kriegs- und Krisengebieten im Nahen Osten oder Afrika  nach Deutschland kommen, haben natürlich ihre historischen Vorläufer. Auch vor etwa 70 Jahren flohen Millionen von Menschen infolge von Krieg und Vertreibung.

Bereits während des Zweiten Weltkrieges wurden Deutsche aus den von Bombenabwürfen bedrohten Großstädten evakuiert und auf die ländlichen Gebiete des Reiches verteilt. Mit Ende des Krieges trafen die ethnischen Vertreibungswellen, die sich vorher von Seiten des Deutschen Reiches und der NS-Führung gegen ganze Bevölkerungsgruppen im östlichen Europa gerichtet hatten, auch die Deutschen selbst. Insbesondere aus Tschechien, Posen, Ostpreußen, Schlesien und weiteren Gebieten wurden diejenigen Deutschen, die nicht bereits vorher vor der anrückenden Roten Armee der Sowjetunion geflohen waren, systematisch vertrieben.  Die Umstände der Vertreibung waren meist katastrophal. Die Menschen strandeten mit wenig bis gar keinem Besitz in den vier alliierten Besatzungszonen Deutschlands, wo sie in Sammellager gebracht und von dort auf die Kommunen verteilt wurden.

Lemgo erhielt relativ viele Flüchtlinge und Vertriebene, da hier keine wirklichen Kriegszerstörungen zu verzeichnen waren und die Versorgungslage gut war.

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Quelle: http://liparchiv.hypotheses.org/297

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