Bonner Leerstellen

Grabstätte dreier sowjetischer Zwangsarbeiter auf einem Friedhof in Wesseling, Foto: Simon Kalt/Bonner Leerstellen.

„Obwohl die flächendeckende Verfolgung von Zivilisten, vor allem aber der millionenfache Mord an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen im besetzten östlichen Europa zentrale Elemente der NS-Herrschaft waren, haben die Opfer bis heute keinen angemessenen Platz im Gedächtnis Deutschlands.“ Das Memorandum der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste aus dem Jahr 2011 verweist auf eine Leerstelle in der öffentlichen Erinnerungskultur Deutschlands. Die Erinnerung an Millionen osteuropäischer Zivilisten – unter ihnen Opfer der Belagerung Leningrads, Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter hat immer noch einen nachrangigen Platz im allgemeinen historischen Bewusstsein – trotz der soliden Forschungssituation zum Thema Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland.

Auf die Bedeutung lokaler und regionaler Erinnerungsinitiativen zur Entfaltung der selbstkritischen, demokratischen Erinnerungskultur ist mehrmals hingewiesen worden.[1] Einzelaktionen der Gedenkstättenaktivisten wie die Ausgestaltung der SS-Schießstätte Hebertshausen[2] zu einer Gedenkstätte, das Namensziegelprojekt der Gedenkstätte Lager Sandbostel[3], die Memorial Archives der Gedenkstätte Flössenburg sind nur einige wenige zivilgesellschaftliche Interventionen, um den Opfern ihre Namen und somit ihre Würde zurückzugeben.

Auch im Rheinland setzen sich Aktivisten und Geschichtsvereine für die Entwicklung der Erinnerung an den historischen Orten der Gewalt ein.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/05/bonner-leerstellen/

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„Jeder nur ein Spray!“

Konsumbeschränkungen in einem Duisburger Supermarkt 2020, Foto: Martin Schlemmer

Treffender als das titelgebende „Spray“ (Desinfektionsmittel) wäre vermutlich die „Rolle“ (Toilettenpapier) gewesen, doch hätte dies das Monty Python‘sche Versmaß gesprengt. Womit wir beim Gegenstand dieses Aufrufs wären: Während Bund und Länder bereits begonnen haben, einige Bestimmungen des „Shutdowns“ wieder zurückzufahren, droht vielerorts ein „Dokumentationsleck“ in Sachen „Corona-Krise“.

Notwendigkeit und Ziel der Dokumentation

Insbesondere die kleinen, aber äußerst zahlreichen, omnipräsenten Maßnahmen des alltäglichen Lebens laufen Gefahr, durch das „Dokumentationsrost“ zu fallen: all die kleinen Zettel, die uns über vorübergehende Geschäftsschließungen, Verhaltensmaßnahmen oder bald anstehende Wiedereröffnungen informieren, Markierungen zum Abstandhalten, Absperrflatterbänder, Desinfektionsspray-Stationen zur Desinfektion von Händen respektive Einkaufswagen, erste Schlangenbildungen in Geschäften, Apotheken und Postfilialen, Video- oder Audio-Dateien von Balkonkonzerten, mit „Corona-Auflagen“ versehenen Demonstrationen, Lautsprecherdurchsagen etc. – hier kann sicher jede und jeder die Liste beliebig weiterführen.

Provisorische Abstandsmarkierungen in einem Duisburger Supermarkt 2020, Foto: Martin Schlemmer

Um zu verhindern, dass all diese für uns derzeit alltäglichen Phänomene zum jetzigen Zeitpunkt nicht – und damit niemals mehr – dokumentiert werden, soll hier eine sehr niederschwellige Form der Dokumentation angeregt werden, wie sie jede und jeder ohne große Vorkehrungen, Kosten oder sonstige Aufwände leisten kann.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/04/aufruf-corona-dokumentation/

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Die Familie Mayer-Alberti und die „M. Mayer, Papierwaren-Fabrik und -Export“

„Seit wann trägt die Straße an der Koblenzer Kulturfabrik die Bezeichnung ‚Mayer- Alberti-Straße‘, und wie kamen wir eigentlich zu dem Doppelnamen ‚Mayer-Alberti‘?“. Was für die Historikerin Judith Höhn-Engers vom Stadtarchiv Koblenz im Frühjahr 2018 auf den ersten Blick wie eine Routineanfrage aussah, entwickelte sich innerhalb weniger Tage Recherchearbeit zu einem überaus spannenden und umfangreichen Forschungsprojekt – denn es waren die Nachfahren einer der erfolgreichsten Koblenzer Unternehmerfamilien des 19. und 20. Jahrhunderts selbst, die ihnen bisher unbekannte Details der eigenen Familiengeschichte erfragten. Wie zahllose andere jüdische Mitbürger erlitt die Familie Mayer-Alberti, die das wirtschaftliche, politische und in vielen Ehrenämtern auch das soziale Leben ihrer Heimatstadt über drei Generationen spürbar mitgestaltet hatte, im Jahr 1938 das Schicksal der Zwangsenteignung und Vertreibung durch das nationalsozialistische Terrorregime.

Wie es zum Kontakt mit den Nachfahren der Unternehmerfamilie kam, und welche Erkenntnisse ihre nunmehr eineinhalb Jahre andauernde Forschungsarbeit zur Familie und zum Unternehmen Mayer-Alberti inzwischen zutage gebracht hat, schildert Judith Höhn-Engers in ihrem Vortrag.

Der Vorträge finden im Landeshauptarchiv Koblenz statt.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/11/die-familie-mayer-alberti/

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The Wall: Der Mensch im Schatten der Mauer

Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, die Abt. für Mittelalterliche Geschichte des Historischen Instituts der Universität zu Köln und der Förderverein Geschichte in Köln e. V. laden in Kooperation mit dem Kölnischen Stadtmuseum und der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde zu einer Tagung Ende November ein:

The Wall: Der Mensch im Schatten der Mauer

am 28. und 29. November 2019 im Kölnischen Stadtmuseum, Zeughausstraße 1–3, 50667 Köln.

Im November vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer, das wohl berüchtigtste Befestigungsbauwerk des 20.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/11/the-wall/

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Rheinische Vierteljahrsblätter 83 (2019)

Wie jedes Jahr haben wir einen Beitrag zur Sprachgeschichte, diesmal von Claudia Wich-Reif zum ‚Code-switching‘ zwischen Latein und Althochdeutsch und sechs Beiträge zur Geschichte vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, von Joachim Oepen, Manfred van Rey, Manuel Hagemann, Ralf-Peter Fuchs, Stephan Laux und Leonard Dorn, sowie einen kürzeren Beitrag von Bernhard Grün. Die knapp 100 Rezensionen bieten Einblicke in neu erschienene Literatur zur Geschichte und Sprache des Rheinlandes und zu Nachbarregionen, aber auch in allgemeinhistorische Abhandlungen, die für das Rheinland wichtige Ergebnisse aufweisen. Abgeschlossen wird der Band mit dem von Leonard Dorn verfassten Bericht über die Herbsttagung 2018.

Die Rheinischen Vierteljahrsblätter können Sie bei der Buchhandlung Habelt in Bonn erwerben oder bequem per Post unter https://www.fnzrlg.uni-bonn.de/forschung/rheinische-vierteljahrsblaetter – Mitglieder des Vereins für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande erhalten ihren Band kostenlos frei Haus.



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/10/rhvjbl-83-2019/

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Das Prämonstratenserstift Steinfeld


Das Kloster Steinfeld in der Eifel im Erzbistum Köln wurde im 10. oder 11. Jahrhundert als Benediktiner(innen)kloster gegründet und schloss sich zwischen 1136 und 1142 dem Prämonstratenserorden an. Steinfeld galt als Tochterkloster von Prémontré und nahm schon bald eine führende Stellung in der Zirkarie Westfalen ein. Die Bedeutung Steinfelds kommt darin zum Ausdruck, dass die Äbte im 15. und 16. Jahrhundert vom Generalkapitel umfangreiche Aufträge zu Visitation und Reform anderer Ordensniederlassungen erhielten und durchführten und dass sie vom 17. Jahrhundert bis zur Aufhebung im Jahr 1802 als Generalvikare des Abtes von Prémontré in den Zirkarien Westfalen, Ilfeld und Wadgassen mit weitreichenden Vollmachten fungierten.

Der in zwei Bänden publizierte Personenkatalog liefert Informationen zum Personal des Konvents.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/06/praemonstratenserstift-steinfeld/

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Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen

Abbildung im Hintergrund der Titelseite: Ausschnitt aus Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Jülich Urkunde Nr. 169 (AA 0021 Nr. 169).

Am 18. März 2019 lädt die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde ein zur Vorstellung der Neuerscheinung “Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen“, bearbeitet von Elmar Neuß. Die Edition der Monschauer Quellen erscheint in den “Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde” (Band XVIII, 4, 2).



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/03/weistuemer-monschau-und-hetzingen/

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„Geehrte Aufträge“

Dr. Graham Jefcoate beleuchtet die Geschäftsbeziehungen zwischen Friedrich Gottlieb Welcker, dem Direktor der 1818 neu gegründeten Bonner Universitätsbibliothek, und Hermann Bothe, einem in London tätigen deutschen Buchhändler. Deren Verhältnis war zunächst sehr fruchtbar, gestaltete sich dann aber zunehmend schwierig. Eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden gab es auch schon im 19. Jahrhundert…

Dr. Graham Jefcoate: „Geehrte Aufträge“: eine Londoner Buchhandlung und der Aufbau der Sammlungen der Universitätsbibliothek Bonn, 1819-1827

Montag, 25. März 2019
16:00 s.t.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/03/geehrte-auftraege/

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Tag der offenen Tür

Die Rheinische Geschichtsforschung in Bonn stellt sich mit einem Tag der offenen Tür am 19. Januar (10-16 Uhr) vor. Eingeladen hat der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande. Der Tag der offenen Tür findet in den Räumlichkeiten der Universität Bonn, genauer im Erdgeschoss der Abteilung der Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Am Hofgarten 22, 53113 Bonn, statt.

 

Mitveranstalter und Aussteller sind die Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn, das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande und “Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen”. Unter dem Motto “Die Rheinische Landesgeschichte stellt sich vor” erwarten Sie Präsentationen zu Projekten und Publikationen, Bibliotheksführungen und vieles mehr.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/01/tag-der-offenen-tuer/

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Über die Nützlichkeit von Heiligen

Kölner Dom, Dreikönigenschrein (Stirnseite), Foto: Reinhard Matz & Axel Schenk, © Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte.

Der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande lädt zum Adventsvortrag am Nikolaustag ein. Frau PD Dr. Alheydis Plassmann wird “Über die Nützlichkeit von Heiligen” referieren.

Am 23. Juli 1164 brachte Rainald von Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln. Im Zusammenhang mit der Heiligsprechung Karls des Großen 1165 hat man dies immer als einen Versuch Friedrich I.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/11/nuetzlichkeit-von-heiligen/

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