Witze über die Elbphilharmonie haben leider mittlerweile einen äußerst langen Bart, wie man sprichwörtlich so schön sagt. Die Legende um das Gebäude, das einfach nicht fertig werden wollte, reiht sich ein in eine illustre…
#RKB15 – Tweets zur Nachlese
Liebe Gäste, liebe Diskutanten, liebe Vortragende: An dieser Stelle einen ganz, ganz herzlichen Dank für zwei gelungene, diskussionsintensive Tage in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung!
#RKB15 mag vorbei sein, aber: Nach der Diskussion ist vor der Diskussion – hier im Blog, auf Twitter: wo auch immer…
Einen nützlichen Aufhänger hierzu – vor Veröffentlichung des Tagungsberichts sowie der offiziellen Konferenzvideos, deren Postproduktion leider noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird – mögen die archivierten Tweets mit dem Hashtag #rkb15 liefern, die hier zur Nachlese zusammengestellt sind. Danke dafür an Mareike König!
Tatsächlich spielte Twitter bei #RKB15 eine nicht unwesentliche Rolle, hat doch der geneigte Konferenzbesucher rasch realisiert, dass die Diskussionen im Panel von noch innovationsfreudigeren Diskussionen via Twitter nicht nur begleitet, sondern erweitert wurden. Bonne lecture!
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Quelle: http://rkb.hypotheses.org/1095
Für eine Kultur des Miteinanders in der Wissenschaft
In loser Folge publizieren wir bis zum Beginn von #RKB15 eine Serie von Statements der Redner und Diskutanten. Wir bieten Ihnen damit die Gelegenheit, sich schon einmal warmzudiskutieren – entweder im stillen Selbstgespräch oder hier in den Kommentaren.
von Mareike König
muss noch was schreiben für #rkb15 über “Wollen wir sie wirklich, die Kultur des Miteinanders?” Antwort: JA -reicht das @Konferenz_RKB15?
Quelle: http://rkb.hypotheses.org/1009
Dank dem Wachmann Nummer 261 – Zur Kennzeichnungspflicht von Polizisten im Wien des 19. Jahrhunderts
Die Kennzeichnungspflicht respektive Nummerierung von PolizistInnen zur Verhinderung von Übergriffen hat mich in den letzten Jahren wiederholt beschäftigt.1 Demnach ist mir bekannt, dass in Wien eine solche Nummerierung bereits 1776 eingeführt wurde, damit das Beschwerdeführen vielleicht dadurch, weil der Mann von der Wache dem Beleidigten unbekannt wäre, nicht erschwert, oder unmöglich gemacht werde und daß dergestalt genug sein wird, anzuzeigen, man sei von dem sovielten Numero beleidiget worden.2; die sich daran anknüpfende Frage ist selbstredend, ob es in der Folge Konfliktsituationen gab, in denen die Angabe einer Nummer eine Rolle spielte.
Eine weitere Frage ist, wann und wie solche Formen der Identifizierung verschwanden, wann sie wieder aufgegriffen und von Neuem vorgeschlagen wurden. So scheint es, dass in Wien die Nummerierung der Polizeisoldaten Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden war; ein halbes Jahrhundert später stand das Thema wieder an der Tagesordnung: Gemäß der Literatur bestimmte die 1852 vorgeschriebene Adjustierung des Militär-Polizeiwachcorps, dass auf der Brustseite des Patrontaschenriemens die Nummer des Polizisten ersichtlich gemacht werden musste.3 Als im Kriegsjahr 1866 Prager und Brünner Militärpolizisten wegen des Heranrückens der Preußischen Truppen nach Wien berufen wurden, erregte das Militärwachkorps einigen, auch in der Presse artikulierten Unmut,4 was vielleicht zu einer mit 21. November 1868 datierten Entschließung führte, gemäß der die Infanterie-Abteilungen vorne ein Dienstnummernschild zu tragen hatten.5
1869 wurde schließlich beschlossen, an Stelle der Militär-Polizeiwache eine zivile Sicherheitswache einzuführen; die Frage deren Nummerierung wurde auch im Wiener Gemeinderat behandelt, wobei insbesondere der Gemeinderat Hügel als Befürworter eine Kennzeichnungspflicht hervortrat: Gemäß seiner in der Gemeinderatssitzung vom 13. Juli 1869 vorgebrachten Darstellung entspreche die Adjustierung der neuen Sicherheitswache nicht den Erwartungen, da die Kopfbedeckung derselben keine Nummer [trage] und man (…) deshalb in die Unmöglichkeit versetzt [sei], vorkommendenfalls auf einen Wachmann sich berufen zu können.
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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/78
mind the trap(s)
Irgendetwas ist immer … Projekte[1], Bloggen und Bloggen2 (inkl. Twittern zu diesem Blog) – denn ein Wissenschaftler der nicht bloggt, ist nach Klaus Graf ein schlechter Wissenschaftler, selbst wenn Bloggen direkt ins Dilemma führt.[2] … Lehrveranstaltungen[3] … Abstracts zu interessanten CFPs … Papers für Konferenzen (die danach eigentlich veröffentlicht werden müssten [4] ) … das Riesenprojekt schlechthin (das eigentlich schon seit 10 Jahren erledigt sein sollte/müsste) …. Twittern, Google+, Instagram, Facebook, etc. etc. etc., denn natürlich muss man/frau alle Social Media-Kanäle 24/7 bespielen.
Trotzdem hat sich in den letzten Tagen eine Idee, die lange unterschwellig herumgeisterte, konkretisiert – der Knoten ist einfach so geplatzt, die Richtung ist klar. Spannend & viel versprechend …
Strategisch müssten jetzt mehrere Schritte möglichst gleichzeitig folgen:
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Eine App zur Bildungsdokumentation?
Was macht ein Kind eigentlich den ganzen Tag in der Kita? Essen und spielen? Malen und bauen? Sandkuchen backen und Papierflieger basteln? Die einfach Antwort lautet: Ja, ganz genau! Und dabei lernt es, den Löffel so in den Mund zu stecken, dass auch alles ankommt, sich mit anderen Kindern auf ein gemeinsames Spiel zu einigen, dass die Bauklötze zusammenkrachen, wenn man sie nicht exakt aufeinandersetzt, dass seine Meinung etwas bewirkt und vieles mehr. Ein Kita-Tag steckt voller Bildungs-Erfahrungen. Das meiste davon geschieht nebenbei, unbemerkt und unbeachtet. Damit Kinder, Fachkräfte und Eltern aber diese wichtigen Lernprozesse bewusst werden, können und sollen diese Prozesse festgehalten werden. Deshalb ist die Dokumentation der Bildungsprozesse so wichtig.
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#wisskomm2.0 Library 2.0 und Wissenschaftskommunikation, von Ben Kaden
ARTigo. Social Image Tagging
Wissenschaftskommunikations-Wissenschafts-Kommunikation
Als Zusammenfassung des dritten Tages des "Forum Wissenschaftskommunikation 2014", das vom 8. bis 10. Dezember in Potsdam stattfand, hat Elisabeth Hoffmann einen wunderbaren Blogbeitrag geschrieben. Er zeigt viele grundsätzliche Punkte und aktuelle Orientierungsfragen der Wissenschaftskommunikation auf. - von Kanälen über Zielgruppen und Kooperationen bis hin zu Wirkungsweisen. Die Tweets kann man hier nachlesen und der Beitrag selbst ist hier zu finden.
Leider waren - wie schon beim SciCamp im letzten Jahr und ähnlichen Veranstaltungen - nur wenige Fachkommunikatoren aus den Geisteswissenschaften anwesend. Dabei gibt es sie, in den Pressestellen der Unis, der Institute, der archäologischen Landesämter, der forschenden Museen usw. Und sie werden mehr. Zudem bewegen sich die Diskussionen in der Geisteswissenschafts- und der eng verwandten Kulturkommunikation oft auf einer ähnlichen Ebene und drehen ach inhaltlich um ähnliche Themen. Zeit, beide zusammenzubringen. Deswegen ist spontan über Twitter die Idee zu einer Gruppe "Wissenschaftskommunikation in den Humanities" entstanden, die man jetzt bei Facebook und Xing findet.
Die (digitale) Zukunft der Universitätssammlungen
Universitätssammlungen bilden eine Brücke zwischen Wissenschaft und Museum und müssen sich dabei mit den Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Problemen beider auseinandersetzen. Dazu gehören auch die Themen Digitalisierung und Social Media. Das Cultural Policy Center an der University of Chicago hat schon 2012 die Publikation „Campus Art Museums in the 21st Century“ veröffentlicht, auf die ich erst kürzlich aufmerksam geworden bin. Sie greift viele damit zusammenhängende Aspekte für die amerikanischen Sammlungen auf und bietet interessante Ansätze auch für jene in Deutschland.
Universitäre Sammlungen und Museen in den USA sind eigenständige Einrichtungen mit eigenen Mitarbeitern, die nicht unbedingt an dem Lehrstuhl angesiedelt sind, dessen Fachbereich sie vertreten. Wie in Deutschland ist es ihre vorrangige Aufgabe, die Lehre zu unterstützen. Dabei beherbergen sie hier wie da nicht selten für die Forschung wichtige Originale. Zudem haben Universitätssammlungen auch die Aufgabe, Wissen an die Öffentlichkeit zu vermitteln – gerade in kleineren Städten, in denen sie vielleicht der einzige Zugang zu dem entsprechenden Thema sind.
Campusmuseen zwischen Lehre und Forschung und Vermittlung
In den USA wurde in den 90ern das College and University Art Museum Program (CUAM) ins Leben gerufen, um die Beziehung zwischen Museum, möglichst mehreren Fakultäten und der Öffentlichkeit zu stärken und auch, um die Forschung mit den Campusmuseen durch Publikationen und Tagungen besser zu verknüpfen. Dahinter steht die Idee, dass ein Museum mehr sein kann als ein Ausstellungsort – ein Ort des Austausches, der zum übergreifenden Denken anregen soll. Deswegen werden die Campusmuseen in den USA z.B. verstärkt für nicht-museale Veranstaltungen genutzt. Zudem sollen sie auf interdisziplinäre Themen in der Lehre und Studenten auf mögliche museale Arbeitsfelder vorbereiten.
Universitätssammlungen sind dabei denselben Herausforderungen ausgesetzt wie alle anderen Museen: Sie müssen ihre Relevanz und Rolle neu definieren, sich an veränderte Erwartungen von Publikum und Geldgebern anpassen. Sind sie einem bestimmten Institut zugeordnet, stehen sie in Deutschland auch stellvertretend für diesen und müssen sich mit ihm zusammen die Unterstützung der Universitäten zusichern.
Zudem bietet sich hier die Möglichkeit, zusammen mit Forschern neue Ergebnisse direkt in Ausstellungen umzusetzen und den Ausstellungsraum als Testlabor für innovative Vermittlungsformen zu betrachten. Diesen Aspekt betont die amerikanische Diskussion um die Campusmuseen besonders. Nun sind in Deutschland die Mitarbeiter der Sammlungen gern an Lehrstühlen angesiedelt und nicht unbedingt in Museums- oder gar Vermittlungsarbeit ausgebildet. Kooperationen mit Lehrstühlen für Medien, Kommunikation, Informatik oder Marketing bieten sich also an, um eine Sammlung zeitgemäß zu verwalten und die Studenten für Tätigkeiten außerhalb der Uni auszubilden.
Digitalisierung und Social Media als nachhaltige Aufgabenfelder
„Campus Art Museums in the 21st Century“ diskutiert in puncto Öffentlichkeit eine Vielfalt an Aspekten: Storytelling als Vermittlungsinstrument, Social Media und Marketing, Besucherzusammensetzung, Programm, Partnerschaften, Organisationsstrukturen oder auch die Konkurrenz zu anderen Sammlungen einer Universität oder in der Stadt. Es wird auch gezeigt, dass die Umsetzung dieser Aspekte in den USA durch die verschiedenen Methodiken und Herangehensweisen der beteiligten Fächer an Ausstellungen, durch bürokratische und akademische Hierarchien erschwert wird – ähnliche Umstände wie hierzulande also. Dies führt aber auch dazu, dass man sich übergreifend mit den Erwartungen verschiedener Arten von Besuchern und Kooperationspartnern auseinandersetzt und sich aktuellen Themenbereichen nähert, wie der visuellen Kommunikation oder dem Wissensmanagement.
Die Veröffentlichung des Berichtes rief beim Center for the Future of Museums eine interessante Anschlussdiskussion hervor. Sie warf einige Fragen und Aspekte zur Zukunftsfähigkeit der Campusmuseen auf, die darauf aufbauen, dass die Zukunft eines Campusmuseum von der Zukunft der Universitäten und des universitären Lernens selbst abhängig ist. Deshalb stand auch und vor allem die Digitalisierung und damit einhergehende neue Lehr-, Lern- und Vermittlungsmethoden im Zentrum der Diskussion. Wichtig ist dies auch in Deutschland, wo Fach und Sammlung noch enger verknüpft sind. So bedeutet die geplante Schließung des Institutes für Archäologie an der Universität Leipzig auch die des zugehörigen archäologischen Museums. Mit der Digitalisierung der Originale und bspw. des Ausstellungsraumes selbst könnte beides Forschung, Lehre und Öffentlichkeit erhalten bleiben. Solche Projekte sind auch in Hinblick auf digitale Lernmethoden, MOOCs und virtuelle Seminarräume zukunftsträchtig. Die Verknüpfung mit anderen digitalen Sammlungen, die Entwicklung neuer Raumkonzepte und Ausstellungsmedien und nicht zuletzt die Kommunikation mit Studenten und Besuchern über die Social Media können das Erfahren des originalen Objektes erweitern. Die Diskussion um den Wert digitaler Besucher, die viele Museen derzeit führen, kann im Kontext der universitären Lehre und Forschung eine neue Qualität erreichen.
Und in Deutschland?
Diese Themen sind in deutschen Universitätssammlungen bisher scheinbar nur bedingt angekommen. Die Tagung „JUNG + NEU. Die Zukunft der Universitätssammlungen“, die im Juli in Tübingen stattfand, befasste sich vor allem mit Finanzierung, Verwaltung und Einbindung in die Lehre des jeweiligen Faches oder der Museologie, in der auch Museumsmanagement, -pädagogik oder -marketing eine Rolle spielen. Das DFG- geförderte Informationssystem Universitätssammlungen in Deutschland dokumentiert Bestände und Geschichte von existierenden sowie nicht mehr vorhandenen Sammlungen von Universitäten in Deutschland. Vermittlung oder Social Media werden auch hier nicht thematisiert. Deshalb möchte ich am Ende einige Fragen stehen lassen, die bei der Beschäftigung mit „Campus Art Museums in the 21st Century“ oder auch dem Bericht des Princeton Art Museum 2013 aufgekommen sind:
Entwickeln Universitätssammlungen in Deutschland neue Formen der universitären Ausbildung und Erwachsenenbildung, etwa mit Multimedia, Apps oder Games? Geben sie ihre pädagogischen Erkenntnisse an die anderen Fächer ihrer Universität weiter? Sind sie experimentell und interdisziplinär bei der Ausstellungskonzeptionen? Reflektieren sie aktuelle gesellschaftliche Fragen und Forschungsergebnisse? Spiegeln sie die kulturelle Vielfalt von Studenten und Universitätsmitarbeitern wider? Vermitteln sie das Management von Museen in Hinblick auf die Generation Y? Sprechen sie die Studenten als Digital Natives an? Erforschen sie ihre Zielgruppen und treten mit ihnen in Dialog?