Ausschreibung von Doktorandenstellen an der Friedrich-Schiller-Univerdität Jena
An der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird zum 1.10.2015 ein Graduiertenkolleg zum Thema “Modell ‘Romantik’. Variation – Reichweite – Aktualität” eingerichtet (DFG GRK 2041/0). Es werden 14 Doktorandenstellen und eine Koordinationsstelle ausgeschrieben. Eine der Doktorandenstellen soll einen engen inhaltlichen Bezug zu Fragestellungen der Digital Humanities aufweisen. Die Bezeichnung ‘romantisch’ ist wie die Aktualisierung romantischer Ideen und Praktiken bis in die Gegenwart hinein in ganz verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten präsent. Die Romantik, so die Grundthese des Kollegs, wirkt über ihren historischen Ursprung hinaus als Modell für moderne Formen der Weltdeutung, der Selbstreflexion, der ästhetischen Gestaltung und der Lebensvollzüge.
Da im geplanten Graduiertenkolleg gegenwärtige Modelltheorien für die sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung nutzbar gemacht werden sollen, entsteht ein gemeinsamer methodischer Rahmen für die analytische Arbeit in verschiedenen Disziplinen und an heterogenen Untersuchungsgegenständen.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5400
70 Jahre Kriegsende: Eine beachtenswerte Fotoausstellung in Paris zum „Volksaufstand“ von 1944

Ausstellungsplakat Musée Carnavalet 2014 © Musée Carnavalet
Bereits drei Monate nach der Befreiung von Paris öffnete am 10. November 1944 unter dem Titel „Libération de Paris“ die erste Ausstellung über die Tage des Aufstands ihre Tore. Dieses Ereignis im Musée Carnavalet – dem Museum der Pariser Stadtgeschichte – nahm 70 Jahre später eine Ausstellung zum Anlass, am selben Ort eine Darstellung der etwas anderen Art unter dem Titel „Paris Libéré, Paris Photographié, Paris Exposé“ zu präsentieren. Bemerkenswert an der Ausstellung, die vom 11. Juni 2014 bis zum 8. Februar 2015 zu sehen war, und dem sie begleitenden dreisprachigen Katalog (französisch, englisch und deutsch) ist der reflektierte Umgang mit der Fotografie, die gleichermaßen als Medium der historischen Dokumentation wie der Geschichtspolitik und der Erinnerungskonstruktion behandelt wird. Ausstellung und Katalog zeigen beispielhaft, wie sich der Umgang mit der Fotografie in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.
Anliegen der Ausstellungsmacher von 2014/15 war es, nicht nur die Ereignisse von 1944 Revue passieren zu lassen, sondern in historisierender Perspektive zugleich die Entstehung und Machart der fotografischen Dokumentation von 1944 zu beleuchten.
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Wissenschaftliche Annotationen: Formen – Funktionen – Anforderungen
von Michael Bender, Luise Borek, Thomas Kollatz und Ruth Reiche
unter Mitarbeit von Rainer Becker, Robert Casties, Eric Decker, Jochen Graf, Canan Hastik, Heinz-Günter Kuper, Jens-Martin Loebel, Claudia Müller-Birn, Andrea Rapp, Martin Raspe, Elisabeth Steiner und Dulip Withanage
1. Einleitung
Passende infrastrukturelle Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung für digitales fachwissenschaftliches Annotieren, gerade hier bestehen jedoch noch (unerfüllte) Anforderungen, um die Potentiale digitaler Annotationen voll auszuschöpfen. Dies wurde in zwei aufeinander aufbauenden Diskussionsrunden deutlich: Am 23. und 24. März 2015 fand an der Technischen Universität Darmstadt der von DARIAH-DE organisierte Expertenworkshop Annotation of Digital Media: Infrastructural Needs (Round Table II) statt, der die Ergebnisse einer konstruktiven Diskussionsrunde wieder aufnahm, die im Juni 2014 in Heidelberg von der Heidelberg Research Architecture (HRA) ausgerichtet wurde (Round Table I). Neben der definitorischen Abgrenzung, also der Frage, was Annotationen sind, standen schon in diesem ersten Workshop Differenzierungen zwischen manuell und maschinell generierten Annotationen, verschiedenen Öffentlichkeitsgraden (öffentlich / halböffentlich / privat und dem Rollenmangement) getätigter Annotationen sowie deren Flüchtigkeit und Persistenz zur Diskussion. Im Rahmen des zweiten Workshops wurde konkretisiert, welche Kriterien und Ansatzpunkte für die Entwicklung von technisch-infrastrukturellen Lösungen relevant sind, um letztlich dem selbstgesetzten Ziel, Annotationsprozesse und Annotationsergebnisse zusammenzuführen, ein wenig näher zu kommen.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5388
Ritual und Urlaub – Urlaubsrituale: Ein Beitrag zum Semesterferienbeginn
Über das Ritual ist schon viel geschrieben worden. Arnold van Gennep, der „Vater der Ritualtheorie“ mit seinen drei Phasen der Trennung, des Übergangs und der Wiedereingliederung legte den Grundstein der modernen Ritualtheorie. Victor Turner konzentrierte sich auf die Übergangsphase, die „liminale Phase“, die bei Richard Schechner dann im Rahmen der performativen Wende zur „liminoiden Phase“ weiterentwickelt wurde.1
Während (noch) eine Zusammenfassung dieser so grundlegenden Ritualtheorien gerade zum Semesterferienbeginn wohl relativ unattraktiv wäre, soll hier ein Phänomen als „Ritual“ im Sinne von Turner und Co. untersucht werden, das wohl jeder kennt: der klassische Familienurlaub an der Nordsee.
Bevor es richtig losgeht, möchte ich aber trotzdem mit ein paar ritualtheoretischen Notizen den Rahmen der folgenden (nicht ganz ernst gemeinten) Analyse abstecken: Arnold van Gennep (1873–1957) erforschte die sogenannten Übergangsrituale im Lebenslauf, zum Beispiel Pubertätsrituale. Derjenige, der ein Ritual durchläuft, der Neophyt, erlebt durch das Ritual einen gesellschaftlichen Statuswechsel. Alle Übergangsrituale können, so van Gennep, in drei Phasen untergliedert werden. In der Trennungsphase verabschiedet sich der Neophyt von seiner alten Statusgruppe, in der Schwellenphase oder liminalen Phase befindet er sich „zwischen den Welten“ und in der Wiedereingliederungsphase wird er in seine neue Statusgruppe aufgenommen.
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Wappengeschmücktes Jahrzeitbuch von Uster jetzt online
In meinem Artikel “Das Nekrolog des Franziskanerklosters St. Anna in Bamberg und andere wappengeschmückte Franziskaner-Nekrologien”1 erwähnte ich am Rande auch das Jahrzeitbuch von Uster im Kanton Zürich. Die 1469/73 angelegte Handschrift Ms C 1 der Zentralbibliothek Zürich2 wurde von der Bibliothek im Rahmen von e-manuscripta.ch ins Netz gestellt. Auf der Website der Gemeinde Uster hat Fabrice Burlet in einem opulent illustrierten, leider undatierten PDF (nicht vor 2013) das bedeutende…
Historische Filmkritik: Die Drei von der Tankstelle (1930)
von David Hahne „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“ – Diese bekannte Liedzeile stammt aus dem Film „Die Drei von der Tankstelle“ (1930), wenngleich der Titel vor allem in der Version der Comedian Harmonists bis heute bekannt ist. Roadmovie und Liebesgeschichte: Die Handlung des Films Der Film behandelt die Geschichte der drei Freunde Willy (Willy Fritsch), Kurt (Oskar Karlweiss) und Hans (Heinz Rühmann), die von einer langen Reise zurückkehren, um dann festzustellen, dass ihre Villa … Historische Filmkritik: Die Drei von der Tankstelle (1930) weiterlesen →
Quelle: http://beruf.hypotheses.org/346
Zurück in die Zukunft: “Student im Jahr 2000″ – Rückblick auf Prognosen aus dem Jahr 1985
von Nicole Werner
(Abb. aus: Sonderveröffentlichung des Nordbayerischen Kurier “10 Jahre Universität Bayreuth”, 20.6.1985, S. 5)
Der spätere Universitätspräsident Professor Dr. Helmut Büttner wagte bereits vor 30 Jahren, damals als Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, zum 10-jährigen Bestehen der Universität Bayreuth im Jahr 1985, eine Prognose über das Dasein der Bayreuther Studierenden im Jahr 2000. Mittlerweile leben wir im Jahr 2015. Vor 40 Jahren wurde die Universität Bayreuth ins Leben gerufen.
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Persönliches Budget – Weg zur mehr Teilhabe
von Justyna vom Hagen
- Persönliches Budget – ein Weg zur Umsetzung von Selbstbestimmung und Inklusion oder lediglich ein „schön verpacktes“ Sparmodell für Kostenträger?
- Geld und Gutscheine statt Sach- und Dienstleistungen
- Gründe der geringen Nutzung des Persönlichen Budgets
Die rechtlichen Vorgaben
Mit dem Inkrafttreten des Neunten Sozialgesetzbuchs (SGB IX) – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, zum 1. Juli 2001 wurde eine neue Leistungsform, das Persönliche Budget, eingeführt. Dadurch konnten Leistungen zur Teilhabe anstatt in Form von Dienst- und Sachleistungen als Budget beantragt werden. Hieraus werden alle Aufwendungen bezahlt, die Menschen mit Behinderungen zur Deckung ihres persönlichen Hilfebedarfs benötigen.
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“Also, watt is en HistoCamp? Da stelle me uns e mal janz dumm.”
“Und da sage me: En HistoCamp, dat is en BarCamp”. BarCamps sind Unkonferenzen, Ad-hoc-Nicht-Konferenzen. Es sind offene Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmenden das Programm gemeinsam festlegen und gestalten. Der Ablauf sieht so aus: Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde geben Interessierte ihre Vorschläge für sessions ins Plenum, das darüber abstimmt, welche davon tatsächlich stattfinden sollen. Danach wird das Programm ad-hoc auf Whiteboards oder Pinnwänden für alle festgehalten, auf Räume verteilt und der thematische Teil beginnt. Die Teilnehmenden verteilen sich nach Lust und Laune in kleinere Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen – den sessions. In diesen sessions selbst gibt es keine Vorträge, sondern es wird intensiv diskutiert und miteinander an den Themen gearbeitet. Alle können so zum Gelingen einer session beitragen. Am Ende des BarCamps werden die Ergebnisse der einzelnen sessions bei einer allgemeinen Abschlussrunde wieder zurück ins Plenum gespielt. Ziel dieses Formats ist es, in lockerer und produktiver Atmosphäre in kleinen Gruppen miteinander zu arbeiten.
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