Die Bibliographie der Schweizergeschichte (www.nb.admin.ch/bsg) gibt es seit 1913, neu sind sämtliche Bände online
Francia-Aufsätze und Rezensionen bei OLC-SSG Geschichte
In Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale des GBV in Göttingen hat die Bibliothek des DHIP einen weiteren Datenbanknachweis und Volltextzugriff auf Aufsätze und Rezensionen der Zeitschrift “Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte” geschaffen und damit die Sichtbarkeit der dort erschienen Beiträge ausgeweitet. Francia ist die einzige deutsche historische Fachzeitschrift, die sich der Geschichte Westeuropas widmet
Alle insgesamt 8.102 in der Francia seit ihrer Gründung im Jahre 1973 erschienen Aufsätze und Rezensionen sind ab sofort nicht nur im GBV-Verbundkatalog, sondern auch in der Datenbank für bibliographische Recherche OLC-SSG Geschichte (Online Contents-Sondersammelgebiete Geschichte) aufgenommen, und das mit Link zum Volltext der Artikel und Rezensionen.
Die Datenbank wertet insgesamt ca. 963 Zeitschriften aus dem Bereich Geschichte retrospektiv aus, in der Regel bis zum Erscheinungsjahr 1993. Sie ist in Deutschland über die Bibliotheken zumeist frei zugänglich, im Ausland nur über abonnierte Einrichtungen.
Als nächsten Schritt strebt die Bibliothek des DHIP an, ihre Aufsätze in einem Open Data-Projekt frei zur Verfügung zu stellen.
Links
Bibliographische Datenbank OLC-SSG Geschichte: http://gso.gbv.de/LNG=DU/DB=2.35/
Katalog des GBV: http://gso.gbv.de/DB=2.1/LNG=DU/
Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/577
Ein kompliziertes Verhältnis – 50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei
Am 30. Oktober 1961 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Türkei den Vertrag über die Anwerbung von Arbeitskräften.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/9936
Ein kompliziertes Verhältnis – 50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei
Am 30. Oktober 1961 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Türkei den Vertrag über die Anwerbung von Arbeitskräften.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/9936
Online-Quellen über den „Entdecker“ der neolithischen Revolution Vere Gordon Childe
Das Weblog Entdinglichung hats gefunden: Es gibt neue Texte des marxistischen Archäologen Vere Gordon Childe (1892-1957) online im Marxists Internet Archive (MIA). Gordon hatte u.a. den Begriff der neolithischen Revolution geprägt. Im MIA findet man nun:
- The Bronze Age (1930)
- The story of tools (1944)
- Magic, craftsmanship and science (1949)
Die Biographie Childes ist wirklich ein Spiegel der Zeit in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts. Unbedingt lesenswert ist hierzu der Beitrag Gordon Childe and Marxist archaeology von Neil Faulkner in International Socialism.
Einsortiert unter:Historiker

Zweimal linke Bewegungsgeschichte
Da ist zum einen das dritte Heft Beiträge zur Geschichte einer pluralen Linken. Bewegungen, Parteien, Ideen, herausgegeben von Marcel Bois und Bernd Hüttner, erschienen. Auf die beiden ersten Hefte habe ich hier schon hingewiesen.
Und dann habe ich mir noch „Eine Geschichte der Novemberrevolution“ von Richard Müller angesehen. Im Original erschienen 1924 und 1925 wurde diese jetzt neu herausgegeben.
Geschichtspolitisch und historiographisch halte ich das Buch für bedeutend. So war Müller Metallarbeiter und Vorsitzender des Vollzugsrats der Arbeiter- und Soldatenräte in der deutschen Novemberrevolution. Wir erhalten mit seiner Darstellung der Geschehnisse einen Blick auf die Revolution aus Sicht der Räte und revolutionären Obleute, die in den gängigen Darstellungen nicht oder nur verzerrt widergegeben wird.
Müller ging es politisch um den Nachweis, dass die Eskalation der Konflikte eine gezielte Strategie der Gegenrevolution war: Es gab keinen Bürgerkrieg von links, vielmehr wurde der Bürgerkrieg von rechts geführt. Müller arbeitete dazu recht akribisch mit historischen Belegen. Und so ist seine „Geschichte der Novemberrevolution“ auch eine im akademischen Sinn richtige Geschichtsschreibung, die in der Einleitung von Ralf Hoffrogge lesenswert in die Historiographiegeschichte eingeordnet wird.
Einsortiert unter:Arbeiterbewegung, Literatur, Sozialgeschichte

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2011/10/29/zweimal-linke-bewegungsgeschichte/
Wir sind die Moorsoldaten… Der lange Weg zur Gedenkstätte Esterwegen im Emsland
Die "Hölle am Waldesrand" - so nannten die Gefangenen das Konzentrationslager Esterwegen. Errichtet wurde dieses Doppellager im Sommer 1933 für rund 2.000 Insassen.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/9935
Hegel Die spekulative Anmerkung. Die Unruhe des Negativen

Das Dilemma
Als wir vor drei, vier Jahren an dem Handbuch zur Geschichte Niedersachsens geschrieben haben, diskutierten wir natürlich auch über diese Frage. Gerade eben hat einer unserer Studierenden eine Masterarbeit dazu abgegeben, in der ein langfristiger Vergleich der bayerischen und der niedersächsischen Entwicklung vorgenommen wird. Fragt man nach den Ursachen der abweichenden Entwicklungen - bei vergleichbaren strukturellen Voraussetzungen -, so rückt die frühe Phase des 19. Jahrhunderts in den Focus.
Carl-Hans Hauptmeyer betont in seinen Arbeiten die langen Linien der niedersächsischen Entwicklung. Das mag zwar insgesamt zutreffen, aber hier deutliche Einschnitte dürfen nicht vergessen werden. Der erste besteht darin, dass seit 1714 in Hannover kein Herrscher mehr aktiv Politik macht. Die Kurfürsten sitzen nicht mehr in Hannover und bauen dies zu ihrer Residenz aus, sondern in England. Hannover, das noch kurz zuvor repräsentativ ausgebaut wurde, etwa beim Herrenhäuser Garten, bleibt ein Jahrhundert gleichsam stehen, hier passiert nichts. Man vergleiche diese bescheidene Kleinstadt mit den Residenzen anderer Territorien!
Dieser Rückstand hätte aufgeholt werden können, wenn nicht nach 1800 die nächste Etappe verpasst wurde. Hannover wurde mit der Gründung des Königreichs Westphalen praktisch mediatisiert und verlor seine staatliche Identität. Weder das ehemalige Territorium Hannover noch die Stadt Hannover spielten im Königreich Westphalen eine nennenswerte Rolle.
Völlig anders verlief die Entwicklung in Süddeutschland: Die Territorien von Bayern, Württemberg und Baden blieben nicht nur bestehen, sondern sie wurden dank vieler Mediatisierungen noch aufgewertet. Vergleichbares für Norddeutschland hätte bedeutet, dass zumindest Oldenburg und Schaumburg-Lippe einem neuen Königreich Hannover einverleibt worden wären. Die Personalunion mit England und die Bedeutung der Küste verhinderten eine solche Entwicklung schon im Ansatz. Die süddeutschen Territorien profitierten aber nicht nur territorial, sondern sie reagierten auf die räumlichen Gewinne mit einer systematisch betriebenen inneren Politik: Aus den neuen Gebilden sollten einheitliche, bei der Bevölkerung akzeptierte Territorien, moderne Staaten werden. Ging demnach in Süddeutschland von der französischen Zeit ein wichtiger Impuls für eine moderne Staatlichkeit aus, so unterblieb er in Niedersachsen vollkommen.
Nach 1814 öffnete sich die Schere sogar weiter, denn in Hannover (und in Oldenburg, auch in Braunschweig) wurde die Restauration nicht genutzt, um den staatlichen Vorsprung des Südens aufzuholen, sondern die alten Strukturen wurden restauriert! Und in Hannover gab es noch immer kein politisches Zentrum. Der einzige Bereich, in dem sich der Norden hervortat, waren die Agrarreformen. Zwar bedeutete die Restauration auch hier einen herben Rückschlag, aber die Gemeinheitsteilungen wurden weiter betrieben und ab 1831 auch systematisch die Ablösungsgesetzgebung forciert. An der strukturellen Schwäche Niedersachsens änderte dies aber gar nichts.
1837 gab es dann endlich wieder einen in Hannover residierenden Herrscher. Nur war dies ein alter konservativer Mann, der keinerlei Neigung zeigte, das Land konzeptionell weiter zu führen. Abigail Greens Untersuchung zu Fatherlands zeigt, dass im Vergleich zu anderen deutschen Mittelstaaten, in Hannover die Neigung am geringsten ausgeprägt war, ein eigenes Staatsgefühl zu entwickeln. Die beiden hannoverschen Könige blieben ihren eigenen Interessen, nicht denen ihres Landes verbunden.
Damit erwies sich die Peronalunion über ihr Ende hinaus für das Land und die Stadt Hannover als eine fatale Richtungsentscheidung. Als entscheidende Folgen wären zu benennen:
- Hannover als Residenzstadt erfährt gerade in den Phasen, in denen andere Städte ausgebaut wurden, kaum Förderung und damit Weiterentwicklung.
- Das Land Hannover als Kernland des späteren Niedersachsen bleibt blass, die anderen beiden größeren, aber deutlich kleineren Territorien Oldenburg und Braunschweig haben nicht nur eigene Residenzstädte, sondern verfügen über eine politische Führung, der es deutlich besser als der in Hannover gelingt, auf das Land bezogene Entwicklungspolitik zu betreiben. Insbesondere in Oldenburg, dem es nach 1803 gelingt, den katholischen Landesteil systematisch zu integrieren, zeigt, welche Chancen für ein geschickt agierendes Land damals bestanden.
Hannover entwickelt sich als Stadt dennoch im 19. Jahrhundert zur führenden Industriestadt, bemerkenswerterweise aber erst in der preußischen Zeit. Jetzt kann diese Stadt endlich ihr Potenzial entfalten, allerdings wird die hannoversche Entwicklung weiterhin nicht von einer hier beheimateten Politik unterstützt, was sich in Krisenzeiten wiederum negativ auswirkt, ganz im Gegensatz zu Bayern, wie die gerade vorgelegte Masterarbeit von Andreas Frieling belegt.
Diese strukturellen, langfristigen Verhältnisse bleiben bis heute prägend: Hannover als Landeshauptstadt agiert meist schwach, wie gerade am Abzug der Panzerdivision 1 nach Oldenburg zu sehen ist, die Regionen sind stark.
Genannte Literatur:
Gerhard Becher, Das Gefälle : internationale Arbeitsteilung und die Krise der Regionalpolitik (Braunschweig: Steinweg, 1986).
Abigail Green, Fatherlands: state-building and nationhood in nineteenth-century Germany (Cambridge [u.a.], 2001).
Carl-Hans Hauptmeyer, Geschichte Niedersachsens (München: Beck, 2009).
Gerd Steinwascher, Hrg., Von der Weimarer Republik bis zur Wiedervereinigung (Hannover: Hahn, 2010).
Integration als Dritte Deutsche Einheit – 50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei
Als der Zug mit türkischen Männern auf Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofs einrollte, spielte eine Blaskapelle: "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "Auf in den
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/9933