Wikipedia als Erzählveranstaltung

[Ein Beitrag in der Reihe der Open Peer Review-Publikation „Wikipedia in der Praxis“ – Nr. 4]

Wikipedia als Erzählveranstaltung. Historische Narrationen in Wikipedia-Artikeln analysieren – ein Video-Projekt in der Seminararbeit mit Studierenden

Christoph Pallaske

 

Die Tagung “Wikipedia in der Praxis” hat gezeigt, dass sich in den vergangenen Jahren die Diskussionsschwerpunkte zum Umgang mit der Wikipedia in Schule und Universitäten verlagert haben. Lange wurde mehr über die Gefahren der Wikipedia lamentiert, beispielsweise die kritiklose Übernahme möglicherweise fragwürdiger Inhalte und fehlende Qualitätsstandards. Inzwischen hat sich die Wikipedia als Online-Enzyklopädie etabliert, die der Funktion eines Nachschlagewerks für eine erste Informationsentnahme dient. Für den Einsatz der Wikipedia im Schulunterricht und in der Hochschullehre ist dabei maßgeblich, die Funktionen und Prinzipien der Entstehung von Inhalten durch das Collaborative, also die gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Wikipedia-Autoren kennen zu lernen. Kriterien zur Bewertung besserer oder schlechterer Inhalte und das Bewusstsein, sich nicht unbedingt auf die Informationen und Darstellungen zu verlassen, sondern diese zu hinterfragen und durch Recherchen an anderer Stelle zu überprüfen, sind daher zentrale Aspekte der Ausbildung einer auf die Nutzung von Wikipedia ausgerichtete Medienkompetenz.

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Quelle: http://dwgd.hypotheses.org/480

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Ein Bild vom Alten Reich

Das Bild, dessen Zentrum im Header des Blogs wiedergegeben wird, ist mehr als ein Porträt des Kaiserpaares Leopold I. und Eleonore Magdalena von Pfalz-Neuburg. Die Darstellung selbst und der bisherige Umgang mit ihr sind vielmehr in mindestens zweierlei Weise aussagekräftig in Hinblick auf ein Forschungsvorhaben zu Kaiserin und Reich:

Kaiser Leopold I. und seine dritte Gemahlin Eleonora Magdalena sind auf einem Adler sitzend dargestellt. Das Tier wie die Blitze in der Hand Leopolds kennzeichnen ihn als  Götterkönig Zeus, der hier mit seiner Gemahlin im Zentrum einer umfangreichen Götterversammlung schwebt. Die das Paar umgebenden Personen sind dabei Fürsten und Fürstinnen des Reiches, aber auch die Herrscher anderer europäischer Staaten, teilweise in antikisierender Gewandung, aber mit deutlicher Porträtähnlichkeit dargestellt. Dadurch kann man bedeutende Reichsfürsten erkennen:

So etwa den „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg (rechts unten), hinter ihm Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Vater der Kaiserin und seit 1685 Kurfürst (über ihm wohl seine zweite Gemahin Elisabeth Amalie von Hessen-Darmstadt) und Kurfürst Johann Georg III.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/60

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GAG35: Magia Posthuma – Vampirismus in Zeiten der Aufklärung

Quelle: https://www.geschichte.fm/podcast/zs35/

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Vom „Sinn“ und „Unsinn“ eines „islamischen“ Mittelalters

von Hans-Peter Pökel und Torsten Wollina

Was ist Geschichte ohne Periodisierung? Stiftet nicht erst Periodisierung einen Sinn, indem sie dem Betrachtenden die Konstitution einer „Kette“ von Ereignissen sowie deren Einbettung in historische Kontexte und Interpretation in Bezug auf Wandel oder Kontinuität ermöglicht? Dass sich aber so identifizierte Transformationen nicht immer nur an spezifischen Ereignissen festmachen lassen, ergibt sich bereits durch den vergleichenden Blick auf die facettenreichen Lebensäußerungen und -zusammenhänge von Menschen und Gesellschaften, die die Betrachtung von Epochen und ihren Grenzen bereichern, hinterfragen oder ergänzen. Historikerinnen und Historiker sind sich dieser Umstände bewusst, wenn sie das analytische Werkzeug der Periodisierung nutzen. Dieser Beitrag soll die Probleme, die sich aus der Verwendung des Begriffes „Mittelalter“ im Kontext des islamisch geprägten Orients ergeben, aufzeigen sowie seine wissenschaftstheoretischen Grundlagen umreißen. Abschließend geht er auf Perspektiven diesbezüglich ein, die sich aus den Forschungsprojekten der beiden Autoren ergeben.

In der modernen Geschichtswissenschaft zu Europa ist der Begriff des Mittelalters als Epochenbezeichnung längst nicht mehr selbstverständlich. Für die noch in der älteren



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Quelle: http://trafo.hypotheses.org/4073

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Aus der Reihe tanzen: Leonard Schmieding analysiert den HipHop in der DDR (Rezension)

Big City Breakers_Dessau 1988_Archive Here We Come-Nico Raschick

Plastisch und elastisch: Die Big City Breakers 1988 in Dessau (Quelle: Archive Here We Come Nico Raschick).

Es lief ganz nach Honeckers Geschmack. Im Defilé zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin zog 1987 an der Tribüne des Staatsratsvorsitzenden in bunten Historien-Kostümen vorbei, was das Geschichtsbild der inzwischen geteilten Stadt nach östlicher Lesart verkörperte: antiklerikale Bauern mit scharfen Sensen, fahnenschwingende 1848er, spartakistische Matrosen mit geballten Fäusten, eine Schalmeien-Kapelle des Rotfrontkämpferbundes, Rotarmisten mit Kalaschnikows und schließlich die uniformierten Massenorganisationen der Gegenwart mit Blumen in den Händen. Die marxistische Chrono-Logik störte ein vergleichsweise ahistorisches Bild: Mitten im Historienumzug eskortierten Jugendliche in bunter Sportbekleidung mit abgehackten Tanzschritten und akrobatischen Verrenkungen einen etwas bizarr als Computer gestalteten Festwagen. Eine Hundertschaft Ost-Berliner Breakdancer war irgendwie in den Umzug geraten, doch der Spuk war schnell vorüber. Vor der Tribüne trieben Sicherheitskräfte die Tänzer nervös an, bloß weiterzugehen – und so entging dem greisen Vorsitzenden eine eigens für ihn einstudierte Choreographie des „Hip Hop made in GDR“.

Die kleine Szene illustriert beispielhaft die Position einer DDR-Jugendkultur, die oftmals mitten auf dem Präsentierteller agierte, in der Kulturlandschaft aber immer wieder aneckte und ratloses Befremden verursachte.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/1984

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Aus der Reihe tanzen: Leonard Schmieding analysiert den HipHop in der DDR (Rezension)

Big City Breakers_Dessau 1988_Archive Here We Come-Nico Raschick

Plastisch und elastisch: Die Big City Breakers 1988 in Dessau (Quelle: Archive Here We Come Nico Raschick).

Es lief ganz nach Honeckers Geschmack. Im Defilé zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin zog 1987 an der Tribüne des Staatsratsvorsitzenden in bunten Historien-Kostümen vorbei, was das Geschichtsbild der inzwischen geteilten Stadt nach östlicher Lesart verkörperte: antiklerikale Bauern mit scharfen Sensen, fahnenschwingende 1848er, spartakistische Matrosen mit geballten Fäusten, eine Schalmeien-Kapelle des Rotfrontkämpferbundes, Rotarmisten mit Kalaschnikows und schließlich die uniformierten Massenorganisationen der Gegenwart mit Blumen in den Händen. Die marxistische Chrono-Logik störte ein vergleichsweise ahistorisches Bild: Mitten im Historienumzug eskortierten Jugendliche in bunter Sportbekleidung mit abgehackten Tanzschritten und akrobatischen Verrenkungen einen etwas bizarr als Computer gestalteten Festwagen. Eine Hundertschaft Ost-Berliner Breakdancer war irgendwie in den Umzug geraten, doch der Spuk war schnell vorüber. Vor der Tribüne trieben Sicherheitskräfte die Tänzer nervös an, bloß weiterzugehen – und so entging dem greisen Vorsitzenden eine eigens für ihn einstudierte Choreographie des „Hip Hop made in GDR“.

Die kleine Szene illustriert beispielhaft die Position einer DDR-Jugendkultur, die oftmals mitten auf dem Präsentierteller agierte, in der Kulturlandschaft aber immer wieder aneckte und ratloses Befremden verursachte.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/1984

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(Un)Sichtbarer Terror – von Andrea Popelka

Was bedeutet es, in einem constant state of emergency zu leben? Wie hängt der verinnerlichte Terror einzelner Subjekte mit dem von Nationen geführten Terrorkampf zusammen? Der Philosoph Brian Massumi (vgl. 2010; 2015) versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Den Schlüssel sucht er unter anderem in der…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9463

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FES: Die Geschichte der Gewerkschaften, betrb. v. Hans-Böckler-Stiftung i.V.m. Friedrich-Ebert-Stiftung

http://www.gewerkschaftsgeschichte.de Das Internetportal „gewerkschaftsgeschichte.de“ bietet eine umfassende Darstellung der Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Es zeichnet die Entwicklung von Organisation, Programmatik, Tarifarbeit und Politik der Gesamtbewegung nach, das heißt bis 1945 die Geschichte der Richtungsgewerkschaften, dann die des DGB und seiner Mitgliedsverbände und parallel dazu auch die des FDGB. Ergänzt wird die chronologisch gegliederte Epochendarstellung durch […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/05/6500/

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Ein Jahr NS-Dokumentationszentrum in München – Rückblick auf die wechselvolle Entstehungsgeschichte und Betrachtungen zu ausstellungsdidaktischen Problemlagen

Zum ersten Mal jährte sich am 1. Mai 2016 das Bestehen des Münchener NS-Dokumentationszentrums. In der Presse wurde der Jahrestag unter Verweis auf knapp 220.000 Besucher seit der Eröffnung 2015 durchweg positiv gewürdigt.[1] Auch die an der Barer Straße in München, am historischen Standort des „Braunen Hauses“, der 1945 zerstörten NSDAP-Parteizentrale, gelegene Einrichtung blickte in einer Pressemitteilung zufrieden auf den „Erfolg des ersten Jahres“ zurück. Sie verwies dabei auch auf das „rege Interesse an den Bildungsangeboten“, die mehrmals im Jahr wechselnden Sonderausstellungen sowie neuartige Angebote an digitalen Vermittlungsmedien wie etwa die Smartphone-App „Orte Erinnern“.[2]

 

Die harmonische erste Geburtstagsfeier des Dokuzentrums könnte fast die Dissonanzen vergessen lassen, die seine wechselvolle Entstehungsgeschichte begleiteten. Nach intensiven Diskussionen in München seit den 1980er Jahren fasste der Stadtrat 2001 den Grundsatzbeschluss, ein Dokumentationszentrum zur nationalsozialistischen Vergangenheit der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ aufzubauen.

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/4675

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Französische Aktenkunde

„Französische“ Unterlagen in deutschen Archiven sind ein interessanter Sonderfall für die Aktenkunde. Dabei muss unterschieden werden zwischen Schriftstücken in französischer Sprache, die vor allem aus der Diplomatie und der fürstlichen Standeskorrespondenz stammen, und echt französischem Verwaltungsschriftgut aus der Zeit Napoleons. Wer sich damit beschäftigen muss oder möchte (es hat seinen Reiz), findet hier eine bibliografische Orientierung.

Handbücher und Tafelwerke

Mit Stüber/Trumpp (1992) gibt es eine sehr gute Einführung in die Gesamtüberlieferung französischer Archivalien von hugenottischen Kirchengemeinden bis zur Alliierten Hohen Kommission nach dem Zweiten Weltkrieg. Das etwas zu stark strukturierte Buch bietet auch eine paläografische Handreichung und Hilfsmittel (Glossar, Abkürzungsverzeichnis). Überhaupt wird das Handwerk betont und Grundsätzliches zur Formalbeschreibung und Regestierung von Schriftstücken vermittelt.

Die Beispiele im Tafelteil sind dem kleinen Format des Bandes angepasst, aber hochwertig und noch gut brauchbar. Bei der Beschreibung der Faksimiles sind die Verfasser nicht einem einheitlichem Schema gefolgt, sondern exerzieren verschiedene Regestierungs- und Abschriftstechniken vor.

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Quelle: https://aktenkunde.hypotheses.org/514

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