Buchpräsentation „Die ersten Suchmaschinen“, Wien 25.3.2015

In zwei Wochen findet in Wien die Präsentation meines Buchs "Die ersten Suchmaschinen" statt, wozu ich herzlich einlade!

Anton Tantner: Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs (Wagenbach 2015)
http://tantner.net/publikationen/DieErstenSuchmaschinen_toc.html

Zeit: Mi 25.3.2015, 18:30
Ort: Fachbereichsbibliothek Geschichte, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

Moderation und Einleitung: Karl Vocelka

Zum Buch: Anton Tantner

Astrid Mager: Alternative Suchmaschinen und deren Ideologien

Was heute Suchmaschinen samt Dating-Apps, Tauschbörsen, Finanzmakler, Jobcenter und Auktionsplattformen übernehmen, versprach in der Frühen Neuzeit eine Institution zu leisten: das Adressbüro. Wer etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit, Wohnung, eine Dienstbotin oder einen Arzt suchte oder zu vermitteln hatte, konnte dort sein Anliegen gegen Gebühr in ein Register eintragen lassen oder Auszüge aus diesem Register erhalten. Solche Adressbüros gab es in vielen europäischen Städten, etwa in Paris das Bureau d'adresse, in London die registry oder intelligence offices, in der Habsburgermonarchie die Frag- und Kundschaftsämter und in anderen deutschsprachigen Städten Adresscomptoirs und Berichthäuser.
Das Buch - eine überarbeitete Fassung von Anton Tantners Habilitationsschrift - liefert eine Geschichte des Suchen und Findens von Information aus der Perspektive einer Gegenwart, in der wir ohne Google kaum mehr leben zu können glauben und zugleich Privacy und Datenschutz zentrale Anliegen sind.

Im Anschluss wird zu einem Umtrunk geladen.

Büchertisch vom Literaturbuffet Lhotzky

Zu den Personen:
Karl Vocelka ist Historiker mit dem Schwerpunkt österreichische Geschichte und war bis 2012 Vorstand des Instituts für Geschichte.
Astrid Mager ist Wissenschafts- und Technikforscherin am Institut für Technikfolgenabschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Homepage: http://www.oeaw.ac.at/ita/ueber-uns/das-ita-team/astrid-mager/person
Anton Tantner ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien.
Homepage: http://tantner.net/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022405718/

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Wie der Drang nach Aufmerksamkeit unsere Welt verändert

von Michael Meyen und Maria Karidi

Öffentliche Legitimation

Darum geht es heute. Niemand kann auf positive Medienresonanz verzichten, und jeder will negative Berichte verhindern. Der Begriff Medialisierung beschreibt Medienwirkungen zweiter Ordnung: Wie ändern sich Politik, Wirtschaft, Kultur oder Wissenschaft, weil die Akteure den Massenmedien Einfluss zuschreiben und sich deshalb an die Medienlogik anpassen?

Vereinfachen, zuspitzen, übertreiben

Zeitungen, TV- und Radiosendungen sehen heute in Deutschland ganz anders aus als vor 30 Jahren. Berichtet wird jetzt nicht mehr, was Politiker und Bildungsbürger für wichtig halten, sondern das, was Aufmerksamkeit verspricht. Das Ergebnis kann man jeden Tag beobachten: Es wird auf Details und auf Fachsprache verzichtet und um Exklusivnachrichten gekämpft. Manche Themen schaffen es, für kurze Zeit überall aufzutauchen (Fußball-WM, Pegida), und andere kehren immer wieder, weil sich alle dafür interessieren (Rückenschmerzen, Rentenbeginn). Medienangebote wollen uns überraschen und originell sein. Deshalb wird vereinfacht, zugespitzt und übertrieben. Ursache für den Wandel sind die Zulassung des kommerziellen Rundfunks Mitte der 1980er Jahre und der Siegeszug des Internet. Allein die viel größere Zahl an Medien hat den Konkurrenzdruck verschärft. Dass die neuen Angebote anderen Erwartungen bedienen, verändert auch die alten.

Strategien: (Spitzen-)Personal und Medientraining

In medialisierten Gesellschaften werden Top-Positionen auch nach Medientauglichkeit besetzt. Minister, Manager, Zoodirektoren und Fußballtrainer bekommen Medientraining und werden doppelt unterstützt: von PR-Managern und von Profis, die sich nicht für den Auftritt auf der Medienbühne eignen.

Ressourcen: PR, Gebäude, Arenen

Die PR wird ausgebaut und professioneller. Erstens gibt es heute viel mehr PR-Leute als vor 30 Jahren und zweitens sind journalistische Fähigkeiten und Kontakte hier inzwischen Bedingung. Genau wie das Spitzenpersonal werden Prestige-Gebäude heute nach Medientauglichkeit bewertet (Zentralen, Museen, Theater, Stadien).

Programme I: Events (Regeln und Rhythmus)

Wann ein Event stattfindet, entscheidet die Logik des Mediensystems: Es geht darum, die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen und negative Berichte zu vermeiden. Das bedeutet: keine Überschneidung mit Mega-Events (Fußball!), so viele VIPs wie möglich, attraktive Orte, gute Bedingungen für Journalisten und Einmaligkeit.

Programme II: Regeln, Routinen, Entscheidungen

Bürokratien neigen immer mehr dazu, die interne Organisation, Arbeitsabläufe und Entscheidungen am Kriterium öffentliche Legitimation auszurichten. Im Sport (und keineswegs nur dort) werden Regeln so geändert, dass die Präsenz von Kameras und Journalisten genauso gesichert ist wie Bilder und Berichte, die der Medienlogik entsprechen.

Von der vierten Gewalt zum Werbekanal für Partikularinteressen?

Medialisierung verändert die Arbeitsbedingungen in den Medien. Je mehr Geld und Personal Unternehmen und Parteien, Sportvereine und Kultureinrichtungen in öffentliche Legitimation investieren, umso schwieriger werden kritischer und investigativer Journalismus. Ausbau und Professionalisierung der PR (vorangetrieben von ausgebildeten Journalisten), Medientraining für Spitzenpersonal, maßgeschneiderte Events und Behörden, die wissen, wonach die Medien suchen: All das erschwert es Journalisten, einen Blick hinter die Hochglanzfassaden zu werfen und das zu thematisieren, was nicht von selbst in das Licht der Scheinwerfer gelangt.

Diese Tendenz ist auch deshalb bedrohlich, weil im Moment gerade die ökonomische Basis wegbricht, die 150 Jahre lang für die Finanzierung von Journalismus gesorgt hat. Werbetreibende sind heute nicht mehr auf die Kopplung mit Medieninhalten angewiesen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Medien als Kontrolleur der Mächtigen, Medien als vierte Gewalt, Medien als Lieferant von Orientierung und unabhängiger Information: Die Gesellschaft muss entscheiden, wie wichtig ihr das ist und wie viel sie dafür ausgeben möchte.

Klicks, Klicks, Klicks: Gefangen in der Aufmerksamkeitsspirale

Jeder weiß, dass Nachrichtenseiten im Internet einer ganz eigenen Logik folgen. Geklickt wird, was wir noch nicht kennen und was Neugier oder Grundbedürfnisse bedient. Ein Redakteur des Marktführers Spiegel Online: „Nackte Satanisten im Wald. Wenn das drüber steht, läuft der Artikel super. Sex mit deformierten Zwergen. Das läuft auch.“ Neben Klicks geht es um Likes und Shares und damit nicht immer zwangsläufig um das, was gesellschaftlich relevant ist.

Was das alles mit FAZ und Zeit, mit Süddeutscher Zeitung und Tagesschau zu tun hat? Atemlosigkeit und Aufmerksamkeitsgier (die Internetlogik) sind dabei, die traditionellen Qualitätsmedien anzustecken. Journalisten beobachten sich gegenseitig und konkurrieren um Exklusivität. Was bleibt, wenn Zeitungsleser und TV-Zuschauer die Nachrichten längst kennen? Antwort: ein neuer Dreh, Zuspitzung und Dramatisierung, eine originelle Meinung – erst recht in einer Zeit, in der das Geld für aufwändige Recherchen knapp wird. Auch hier tut eine öffentliche Debatte not: Wollen wir wenigstens einige Angebote aus der Aufmerksamkeitsspirale befreien? Müssen wir das vielleicht sogar?

Quelle: http://medialogic.hypotheses.org/120

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Berliner DH-Preis 2015: Verlängerung der Ausschreibung bis zum 31. März 2015

Einmal jährlich wird der Berliner DH-Preis vom Interdisziplinären Projektverbund Digital Humanities in Berlin (ifDHb) ausgelobt. Es werden innovative und für die Fachforschung relevante DH-Projekte ausgezeichnet, die neue und für das Forschungsfeld gerade auch außerhalb der DH-Community inspirierende Erkenntnisse liefern.

Das Ausschreibungsende für den diesjährigen Berliner DH-Preis wird bis zum 31. März 2015 verlängert.

Bewertet werden der innovative Charakter eines DH-Projektes und die Bedeutung für das jeweilige Fachgebiet, die konsistente Nutzung von Standards und Normdaten sowie besondere Anstrengungen, die eine nachhaltige Verfügbarkeit der Projektergebnisse gewährleisten.

Zur Teilnahme berechtigt sind alle DH-Projekte, die (bei Verbundprojekten) durch mindestens einen Principal Investigator/ eine Projektleitung an einer Berliner Forschungseinrichtung bzw. Gedächtnisinstitution angesiedelt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Projekte noch laufen oder bereits abgeschlossen sind. Das Projekt muss allerdings seine Qualität in den oben genannten Aspekten operativ unter Beweis stellen. Voraussetzung ist ein Eintrag in der Berliner DH-Forschungsprojektedatenbank. Die Projekte können sich selbst bewerben oder vorgeschlagen werden.

Die Gewinner/innen erwarten Preise im Gesamtwert von 3000 EUR für Reisekostenübernahme bzw. -zuschuss zu DH-Veranstaltungen im In- und Ausland. Es werden bis zu drei Preise vergeben. Die Benachrichtigung der Gewinner/innen erfolgt im Mai 2015. Die öffentliche Preisverleihung findet im Rahmen einer Festveranstaltung am 15. Juni 2015 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

Für Rückfragen kontaktieren Sie gerne die Geschäftsstelle des ifDHb per E-Mail an info@ifdhberlin.de.

Zu den detaillierten Informationen zum Berliner Digital Humanities Preis.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4815

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Ausschreibung “Wissenschaft und Datenjournalismus” der Volkswagen-Stiftung: Bis zu 100.000 Euro Förderung pro Gemeinschaftsprojekt

Logo VolkswagenstiftungDie VolkswagenStiftung startet die neue Ausschreibung “Wissenschaft und Datenjournalismus”. Bewerben können sich Wissenschaftler(innen) und Journalist(innen), die in enger Kooperation Daten für ein gleichermaßen wissenschaftlich wie gesellschaftlich relevantes Thema erschließen, auswerten und veröffentlichen möchten.

Kooperationen zwischen Wissenschaft und Datenjournalismus gibt es in Deutschland bislang kaum – obwohl beide Seiten von einer solchen Zusammenarbeit profitieren könnten: Forscher erarbeiten umfangreiche Datensätze zu Themen, die nicht nur für die eigene Fachgruppe bedeutend sind, sondern auch ein größeres Publikum interessieren könnten. Darüber hinaus kennen sie statistische Methoden, um komplexes Datenmaterial sinnvoll auswerten zu können. Datenjournalisten wiederum haben ein Gespür, welche Aspekte eines komplexen Forschungsprojekts gesellschaftsrelevant sind und wie man diese nach journalistischen Kriterien analysiert, darstellt und veröffentlicht. Dabei verwenden sie Herangehensweisen und Verfahren, die wissenschaftlichen Methoden sehr ähnlich sind.

Um Gemeinschaftsprojekte zu fördern, startet die VolkswagenStiftung die fach- und themenoffene Ausschreibung “Wissenschaft und Datenjournalismus“. Für eine Antragstellung ist zwingend erforderlich, dass mindestens eine Person aus der Wissenschaft sowie eine Person aus dem Journalismus die Projektidee gemeinsam entwickeln und einreichen. Bewerber(innen) aus der Wissenschaft müssen promoviert sein. Von den Journalist(innen) wird erwartet, dass sie regelmäßig wissenschafts-, gesellschafts- oder wirtschaftsjournalistisch publizieren.

Die Stiftung bewilligt pro Vorhaben bis zu 100.000 Euro für eine Projektdauer von mindestens sechs bis höchstens neun Monaten. Beantragt werden können in der Regel:

  • Personalmittel (z. B. für eigene Stellen, Hilfskräfte, technische Mitarbeiter wie Grafiker, Informatiker und Werkverträge)
  • Mittel für Freistellungen von anderen Verpflichtungen
  • Forschungs- und Recherchestipendien
  • Reisemittel (z. B. für gemeinsame Treffen oder Redaktionsbesuche)
  • Mittel für die Durchführung von Workshops
  • projektbezogene Sachmittel

Der wissenschaftliche Partner hat die administrative Federführung für das gemeinsame Projekt zu übernehmen, da die VolkswagenStiftung Mittel nur an wissenschaftliche Einrichtungen bewilligen kann.

Weitere Informationen zur Ausschreibung sowie Ansprechpartner finden Sie unter: www.volkswagenstiftung.de/datenjournalismus.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4806

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TextGrid-Sammelband – (druck)frisch analog & digital!

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Pünktlich zum DH Summit 2015 und zum zehnten Geburtstag von TextGrid – der Sammelband TextGrid: Von der Community – für die Community. Eine Virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften

Hrsgg. v.  Heike Neuroth, Andrea Rapp und Sibylle Söring
348 S., zahlr. meist farb. Abb., ISBN 978-3-86488-077-3

Der Band erzählt aus der Perspektive der „Macher“ von TextGrid die Projektgeschichte – anhand jener Leitthemen, -herausforderungen und Ziele, die FachwissenschaftlerInnen und Entwickler, Forscherinnen und Forscher, Nutzerinnen und Nutzer in den vergangenen 10 Jahren umgetrieben haben: In fünf Abteilungen werden die Grundsätze und Ziele, aber auch die Herausforderungen und Entwicklungen des TextGrid-Verbunds vorgestellt und die Leitthemen dieser Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln entfaltet. Entwicklerinnen und Entwickler, Nutzerinnen und Nutzer berichten über ihre Erfahrungen mit dem technologischem Wandel, mit Datensicherheit und Usability, mit dem Aufbau einer aktiven Community aus einer Vielfalt unterschiedlicher Fachdisziplinen und mit Zukunftsmodellen und Nachhaltigkeit in einer projektförmig organisierten Forschungslandschaft. Der Band verbindet damit die faszinierende Dokumentation eines Vorhabens, dessen Geschichte eng mit dem Aufschwung der Digital Humanities in Deutschland verbunden ist, mit sehr persönlichen Einblicken und Einschätzungen der Projektbeteiligten.

Aus dem Inhalt: Tradition und Aufbruch – Herausforderungen und erste SchritteKulturelles Erbe und Vielfalt der Disziplinen: Digitale Forschung mit TextGridStore it, share it, use it: Forschungsdaten archivieren und nutzenVon der Community für die Community: Potenziale und Perspektiven

OPEN ACCESS

 

Open Access: http://www.univerlag.uni-goettingen.de/content/list.php?q=neuroth&cat=result&details=Neuroth_TextGrid
Direkt zum PDF: http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2015/TextGrid_book.pdf

 

Print-Bestellung beim Verlag (€ 27,50): https://shop.strato.de/epages/Store8.sf/?ObjectPath=/Shops/61236266/Products/978-3-86488-077-3

 

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4800

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CfP: Scholarships for young researchers to attend “Digital Humanities Experiments” #dhiha6

345539445_60f1056024Paris will host a week of Digital Humanities events from 8th – 12th June 2015. A ThatCamp will be organized by LabEx EHNE together with Cléo and the Campus Condorcet at the beginning of the week (8th – 11th June) which will be followed by #DHIHA6, a conference at the German Historical Institute Paris about Experiments in Digital Humanities. This meeting will provide an opportunity to exchange ideas and practices in a friendly and open atmosphere.

While experiments are fundamental to the Natural Sciences, the Humanities have traditionally rarely engaged in them. For the former, a hypothesis is tested on one or several datasets and possibly with different methods, again and again, until the results are considered solid; in the latter, it is usually one method that is applied, once, to one dataset. Aspects such as defining an experimental protocol, adjusting parameters, identifying and correcting biases, iterating a protocol or using different methods or different datasets do not belong to the research culture in the humanities. This affects not only the individual researcher’s methodological standards, but also the communicational and infrastructural context in which he/she works, from the place taken by teamwork to grant requirements, including such a major aspect as the integration of failure into the research process.

Like Sociology or Psychology, Digital Humanities evolve at the interface of these two polarized tendencies in research culture. While they address research questions which could not have been devised without the centuries of traditional humanities which preceded them, they are equally inconceivable without dataset comparisons, the development of new methods and iteration. What is more, these methodological fundamentals often transcend individual disciplines and require input from elsewhere – not only from computer science, but also, possibly, from related disciplines like history, literary studies or linguistics. It is precisely this kind of interdisciplinary – and experimental – way of doing research that brings together diversely tailored scholarly endeavours under the (meta)disciplinary umbrella of Digital Humanities.

This conference addresses the gap between the research culture with which Digital Humanists are equipped via their disciplinary backgrounds and the research culture they foster as Digital Humanists. Why does experimentation play a crucial role in the Digital Humanities? How does it contribute to defining the relationship between method and research question, often still in such a way that traditional humanists cannot “see” the contribution to the research question behind the digital contribution? Which institutional barriers can be identified that currently prevent the Digital Humanities from developing their full potential, leaving little room for iteration, comparison or failure?

Programme

#DHIHA6 will start on 11th June at 6pm at the German Historical Institute in Paris with a presentation by Julianne Nyhan (University College London). She will speak on the role of oral history and experiments in Digital Humanities. Friday will be dedicated to different workshops and laboratories. The conference itself will be an experiment, as we want to alternate presentation of prepared papers with other, highly dialogical forms of approaching and discussing the subject (ThatCamp, World Cafés etc.). It will be organised around 8 WorldCafés, 3 lounges and 4 laboratories, among them:

WorldCafé 1: Simulation in historical science

WorldCafé 2: Citizen Science and crowdsourcing

WorldCafé 3: What does not work? Failure in Research Projects

WorldCafé 4: How to define a protocol?

WorldCafé 5: Research infrastructure as experiments

Three different Data-laboratories

Translation laboratory

Media Lounge: Twitter, Interviews

Open Peer Review Lounge

In order to broaden the exchanges at the conference, 13 scholarships will be awarded to young researchers to enable them to attend this event: €300 for young French researchers and €500 for young researchers from other countries. The scholarships will contribute to transportation and / or accommodation cost (receipts required).

To submit an application, simply send before April 1st, 2015 a presentation of your research (15 lines) and a short explanation of your interest in the event (15 lines), to Suzanne Dumouchel, sdumouchel @ dhi-paris. fr

The working language will be English but applications can be sent in English, French or German. A reply will be sent around April 15th, 2015.

This event is organized by the German Historical Institute in Paris (DHIP), the consortium OpenEdition, the Humboldt-Universität zu Berlin, the Scientific Review Group HUM and especially enjoys the support of the European Science Foundation (covering 10 scholarships) and the Institute for Advanced Studies in Paris (3 scholarships).

ESF_green_logo   logo-IEA

 

 

 

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Image: ‘Experiment with light‘ by Georg Dresler, CC-BY-NC 2.0

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2390

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Perspektiven auf das wissenschaftliche Bloggen – Zusammenfassung zur Blogparade #wbhyp

5410491109_8c3ef64836_oDa wurde so einiges geschrieben! Sei es auf Blogs von de.hypotheses oder auf Blogs außerhalb der Plattform. In jedem Fall gab es unter dem Hashtag #wbhyp in den letzten Wochen viel zu lesen.

Am 19. Januar 2015 riefen die Redaktion und das Community Management zur Blogparade über das wissenschaftliche Bloggen auf, um “sich über einige Entwicklungen auszutauschen und verschiedene Beobachtungen zu diskutieren“. In den darauffolgenden Wochen wurde aus vielen Perspektiven über das wissenschaftliche Bloggen gebloggt, vom Erfahrungsbericht über kreative Texte bis hin zu Hinwisen oder einer spektakulären Veröffentlichung.

 

Hier sind die 35 Artikel in chronologischer Reihenfolge:

Mareike König, Wissenschaftsbloggen – quo vadis? Vier Aufrufe und zwei Lösungen #wbhyp, in: Redaktionsblog, 19.01.2015. http://redaktionsblog.hypotheses.org/2674

Mit vier Aufrufen (gegen zu starre Definitionen, Relativierung der Anerkennung von Wissenschaftsblogs, Ausnutzung des freien Genres, Wissenschaftsbloggen lohnt sich trotzdem) und zwei Lösungen (Einsatz von Open-Peer-Review-Verfahren und Bloggen um des Bloggens willen) macht die Redaktionsleiterin pointiert den Anfang.

Christof Schöch, Anerkennung fürs Bloggen? Eine Geschichte über die Eigendynamik des Digitalen, in: DhdBlog, 19.01.2015. http://dhd-blog.org/?p=4611

In diesem Artikel beschreibt der Autor, Mitglied des Redaktionsteams von de.hypotheses.org, eine Erfolgsgeschichte des Bloggen, wie aus einem Vortrag erst ein Blogartikel und dann ein Zeitschriftenartikel wurde.

Anne Baillot, Auf einer Skala von 1 bis 10, so naja (#wbhyp), in: Digital Intellectuals, 19.01.2014. http://digitalintellectuals.hypotheses.org/2448

Eine gewisse Skepsis am wissenschaftlichen Bloggen und ein Hauch Resignation scheinen durch, Anne Baillot rät ihren Doktoranden beispielsweise vom regelmäßigen Bloggen ab. Ihre Freude am Bloggen ist jedoch nach wie vor ungebrochen: “Ich mag das nämlich.”

Ioana Herbert, Beitrag zur Blogparade 2015 #wbhyp, in: Mit trockenen Farben, 20.01.2015. http://vivien.hypotheses.org/486

Ioana Herbert sieht ihr Blog als wissenschaftliches Tagebuch, wobei sie vorzugsweise einen Mittelweg einschlagen möchte, zwischen größeren Beiträgen mit Ergebnisse und kleinen Artikeln, die kleine Schritte dokumentieren. Ihre Vision ist es, “konsequent aus der Werkstatt” zu berichten.

Sabine Scherz, Mein Beitrag zur Blogparade #wbhyp, in: Computerspiel und Ästhetik, 20.01.2015. http://games.hypotheses.org/1883

Mit ihrem Text, bestehend aus lauter Verben, trägt Sabine Scherz auf eine andere, kreative, Art zur Blogparade bei.

Felicitas Noeske, „Quo vadis?“ Eine fremdgestellte Frage, zwei Aufrufe und keine Lösungen #wbhyp, in: bibliotheca.gym, 20.01.2015. http://histgymbib.hypotheses.org/638

Felicitas Noeske unterstreicht die Bedeutung von gymnasialen Bibliotheken und möchte diesem Themenbereich mit Bloggen mehr Gehör verschaffen: “Ich bin indes der festen Überzeugung, dass Bloggen zum Thema Gymnasialbibliothek und -archiv sich dennoch lohnt, und zwar wissenschaftlich und publizistisch für ein noch zu interessierendes Publikum.”

Michael Piotrowski, Books vs. Blogs, in: NLP for Historical Texts, 21.01.2015. http://nlphist.hypotheses.org/153

Die Aussage, Bücherinhalt sei gut, aber er sei besser in einer Serie von Blogposts aufgehoben, hat Michael Piotrowski erstaunt. Die direkte Publikation hat ihre Reize, doch der Autor beschreibt auch die (noch) fehlende akademische Anerkennung von Blogs im (vor allem deutschen) Wissenschaftssystem. Gerade der Mangel unbefristeter Stellen im deutschen Wissenschaftssystem erfordert die Konzentration auf anerkannte Publikationen. Bücher und Blogs haben jeweils ihre Stärken und Schwächen, sodass sie sich gegenseitig ergänzen, zumindest momentan noch.

Monika Lehner, Ein Schritt vor und zwei (oder drei) Schritte zurück | #wbhyp, in: mind the gap(s), 22.01.2015. http://mindthegaps.hypotheses.org/2006

Monika Lehner fragt, ob das freie Genre des Bloggens wirklich so frei ist oder ob es sich durch das Streben nach Anerkennung nicht doch starren Kriterien unterwirft. Für sie ist bleibt das “bloggen eine Randaktivität […], die man sich leisten wollen (und können) muss”. Dialog, Austausch und Sichtbarkeit sind Gründe, weshalb sie das Bloggen nicht aufgegeben hat, wobei ihr Fazit ist, dass ihre Blogaktivitäten weniger mit ihrer aktuellen Forschung zu tun haben.

Michael Kaiser, Der strategische Wert des Blogportals de.hypotheses.org #wbhyp, in: dk-blog, 22.01.2015. http://dkblog.hypotheses.org/600

Michael Kaiser hebt die Existenz des Blogportals positiv hervor und ist überzeugt, dass dieses nicht nur die Community stärkt, sondern auch dabei hilft, die „nötige Akzeptanz in der Fachwelt“ zu schaffen.

Michael Hölscher, “Vorwärts! Und Mut!” | Beitrag zur Blogparade 2015 #wbhyp, in: Grammata, 23.01.2015. http://grammata.hypotheses.org/1171

Über den Mut zum Bloggen und die Unsicherheiten, die diese Kommunikationspraktik mit sich bringt. Vor allem dann, wenn die eigene Fachcommunity kaum oder nur wenig auf Blogs präsent ist.

Georg Lehner, “Der Sinn, der sich aussprechen läßt, ist nicht der ewige Sinn …” | #wbhyp, in: de rebus sinicis, 23.01.2015. http://wenhua.hypotheses.org/1531

Warum bloggen? Das Blog als Schaufenster (ein “Schaufenster mit ISSN”) ermöglicht das selbstständige Entscheiden über dessen Inhalt. Als anregend werden die Regelmäßigkeit sowie das Bemühen, ein im deutschen Sprachraum wenig bekanntes Thema für eine breite Leserschaft aufzubereiten, genannt.

Angelika Schoder, Wissenschaftliches Bloggen mit Monty Python / #wbhyp, in: MusErMeKu, 24.01.2013. http://musermeku.hypotheses.org/2609

Die Autorin stellt fest, dass vor allem Blogartikel mit populärwissenschaftlichen Inhalten auf großes Interesse stoßen. Das Wissenschaftsblog adressiert sich sowohl an eine interessierte Öffentlichkeit als auch an eine Fachcommunity, wobei erstere nicht neben den Fachkollegen geduldet wird, sondern auch die Hauptleserschaft darstellen können, sodass das Blog dadurch eine große (auch berufliche) Chance darstellen kann.

Charlotte Jahnz, Wissenschaftlich bloggende Studierende #wbhyp, in: OpenBlog, 24.01.2015. http://openblog.hypotheses.org/135

Das Bloggen hilft den eigenen Schreibstil zu verbessern, (universitäres) Hierarchiedenken zu mindern und ist der am einfachsten zugängliche Publikationsort für Studierende. Zudem lohnt sich wissenschaftliches Bloggen auch für diejenigen, die nicht in der Wissenschaft bleiben wollen, da die Digital Humanities einen “Lerneffekt” bieten, der (auch) für außeruniversitäre Berufe wichtig ist.

Martin Bauch, Karoline Döring, Björn Gebert, Wissenschaftsblogs in der Mediävistik: Anerkennungsprobleme? Kaum noch. (Beitrag zu #wbhyp), in: Mittelalter, 25.01.2015. http://mittelalter.hypotheses.org/5181

Durchweg positiv bewertet die Redaktion des Mittelalterblogs das wissenschaftliche Bloggen. “Nicht schlecht, wahrlich nicht schlecht”, sieht sie die Anerkennung von Wissenschaftsblogs in der Mediävisitik. Ihrer Erfahrung nach bloggen Fachvertreter mit unterschiedlichen akademischen Hintergründen und Positionen und tragen so zur Anerkennung bei. Zudem geht sie davon aus, dass Anerkennung erst nach erbrachter Leistung stattfindet und dass Leserinnen und Leser die Qualität der Texte selbst einschätzen können. Ihre Arbeit als Redaktion sehen sie als spannende und fruchtbare “Arbeit MIT den Autorinnen und Autoren an ihrem Text”.

Alexan­dra Pfef­fer, Der Frosch im Brunnen – Beitrag zur Blogparade #wbhyp, in: Akteure des Kunstexpertentums, 25.01.2015. http://artlaw.hypotheses.org/13

Die Freude am Schreiben und die Hoffnung nach einem fachlichen Austausch sind Grund für das Blog. Zudem stellt das eigene Blog eine Art Publikationszwang dar und erlaubt weniger Müßiggang. Alexandra Pfeffers Vision: die wissenschaftliche Zunft von morgen schon heute für das wissenschaftliche Bloggen zu begeistern.

Kristin Oswald, Mit Wissenschaftsblogs durch verschiedene Welten reisen, in: Krosworldia, 26.01.2015. http://kristinoswald.hypotheses.org/1545

Die Erwartungen an wissenschaftliches Bloggen sollten nicht zu hoch sein, aber “es kann Lücken füllen”. Kristin Oswald bedauert den fehlenden fachübergreifenden Austausch und möchte mit ihrem Blog solche Grenzen überwinden, um die “thematischen Überschneidungen und strukturellen Gemeinsamkeiten von Kultur, Geisteswissenschaften und Fachmarketing” herauszustellen.

Lisa Bolz, Bloggende Doktoranden. Eine Bilanz zu Fragen und Antworten #wbhyp, in: Digital Humanities am DHI Paris, 26.01.2015. http://dhdhi.hypotheses.org/2343

Vorbehalte wissenschaftlichem Bloggen gegenüber bestehen vor allem unter Doktorandinnen und Doktoranden, da die Dissertation eine eigeneständige Arbeit darstellen soll. Dennoch sprechen einige Gründe für das Bloggen: das Strukturieren eigener Gedanken, Üben des Schreibens, öffentliche Präsentation von Ideen und Sichtbarkeit sind nur einige Beispiele. Erfahrungsberichte und Ratschläge sollen das Thema weniger suspekt erscheinen lassen.

Holger Berwinkel, Forschungsgeschichte der Aktenkunde I: Wegbereiter im frühen 20. Jh. #wbhyp, in: Aktenkunde, 27.01.2015. http://aktenkunde.hypotheses.org/306

In seinem Blog kann Holger Berwinkel Material aus einem Buchprojekt verwerten und Darstellungsgrenzen im Buch überwinden. Drei Aspekte sind für ihn wichtig: Im Blog kann 1. “eine Wissenschaftsgeschichte einer Spezialdisziplin überhaupt erscheinen”, 2. “kann sie das angestrebte Publikum am besten erreichen”, 3. “kann die fortgeführt und ergänzt werden”. Er ist von den Vorteilen, die das Medium Blog mit sich bringt, überzeugt: “Wo Blogs weiße Flecken füllen, die das Papier auf seinem Rückzug hinterlässt, werden sie rezipiert werden.”

K. Schneider, Historyblogging, in: Zeit.Räume, 27.01.2015. http://zeitraeume.hypotheses.org/86

Das Gemeinschaftsblog von Studierenden wird von einer Vision geprägt: Bloggen zu etablieren. Nicht, um bereits etablierte Publikationsformen zu ersetzen, sondern um sie zu ergänzen. Der Autor hoffe auf eine Historikergeneration, “für die das digitale Publizieren etwas ganz Normales wird”.

Damián Morán Dauchez, C’est le sens de la vie! / #wbhyp, in: MusErMeKu, 28.01.2015. http://musermeku.hypotheses.org/2623

Die “konservative Einstellung und elitäre Haltung, die in akademischen Kreisen herrscht”, steht dem wissenschaftlichen Bloggen (noch) entgegen, so Damián Morán Dauchez. Kritisiert wird damit die Tatsache, dass Forschung auf bestimmte Themenbereiche und bestimmte Wissenschaftsorte (Seminare, Tagungen, etc.) beschränkt bleibt, wobei Kulturvermittlung gerade für die Geistes- und Kulturwissenschaften wichtig sei.

Ioana Herbert, Zum Thema “Zeit”. Einblick ins Atelier und zweiter Beitrag zu #wbhyp, in: Mit trockenen Farben, 30.01.2013. http://vivien.hypotheses.org/491

Ein Blick in die Praxis: Die Autorin beschreibt ihre Unsicherheit, die Menge Material zu sichten und Aufgaben für die Dissertation abzuarbeiten. Damit einher geht die Erfahrung, dass das Bloggen hinten ansteht, sodass zeitweilige Überforderung eine verzögerte Publikation weiterer Blogbeiträge zur Folge hat. Sie ist aber zuversichtlich: “Es gibt Themen oder Zeiten während der Arbeit an der Dissertation, wo man zusätzliche, selbst auferlegte Aufgaben einfach nicht mehr erfüllen kann. Wer sie aber hinter sich bringt, blickt zuversichtlicher in die Zukunft des Bloggens.”

Christian Günther, Intellektuellen Stau durch bloggen umfahren? #wbhyp, in: Die ‘Winzengruppe’, 02.02.2015. http://winzen.hypotheses.org/161

Die Sozialen Medien nutzt der Autor, um nach Ratschlägen für seine wissenschaftliche Arbeit zu fragen, außerhalb des Seminarkontextes seiner Universität. Sein Blog dient ihm dabei als Experiment, bei dem er seinen Schreib- und Präsentationsstil ausbauen kann. Die Dynamik und der Vernetzungsgedanken des Bloggens sieht er als besondere Vorteile, weil er diese im universitären Alltag nicht sieht.

Michael Schmalenstroer, Wissenschaftsblogs – keine Arme, trotzdem Kekse, in: Schmalenstroer.net, 04.02.2015. http://schmalenstroer.net/blog/2015/02/wissenschaftsblogs-keine-arme-trotzdem-kekse/

Da die Aussichten auf eine feste Anstellung im deutschen Universitätsbetrieb sehr schlecht sind, verlassen viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler früher oder später die Universität. Ein Wissenschaftsblog ermöglicht in einem solchen Fall die weitere Beschäftigung mit dem eigenen Forschungsthema.

Mareike König, Eine Brücke zwischen Journal und Blog: Interview mit Marko Demantowsky über “Public History Weekly” #wbhyp, in: Digital Humanities am DHI Paris, 05.02.2015. http://dhdhi.hypotheses.org/2358

Anlässlich der Blogparade hat Mareike König Marko Demantowsky zu “Public History Weekly” interviewt, einem Hybrid zwischen Blog und Journal, einer Initiative mit zunehmendem Erfolg. Auch bei diesem Format ist das Kommentieren möglich, eine Tätigkeit, die das “Elixier des digitalen und sozialen Publizierens” darstellt, aber leider noch nicht in gewünschtem Maße genutzt wird.

Martin Otto Braun, Vom Glück der Fragmente #wbhyp, in: EsoHist, 08.02.2015. http://esohist.hypotheses.org/34

Bloggen bedeutet auch “Mut zur Lücke”, weil die Blogartikel Fragmente darstellen, die um weitere Fragmente ergänzt werden. Beschworene Allwissenheit kann nicht den Weg aus dem Elfenbeinturm bedeuten, vielmehr beschreibt der der Autor den offenen Austausch als das eigentlich Wichtige des Bloggens.

Jürgen Hermes, Bloggen gegen Dunning-Kruger #wbhyp, in: TEXperimenTales, 08.02.2015. http://texperimentales.hypotheses.org/1267

Jürgen Hermes bloggt, wenn er sich aufregt oder wenn er mit seinen Posts etwas zur aktuellen Diskussion beitragen kann. Mitreden zu können, bedeutet womöglich manchmal sich zu überschätzen. Beim Bloggen werden die Gedanken jedoch noch einmal reflektiert, sodass diese Kommunikationsform dem Dunning-Kruger-Effekt entgegenwirkt.

Jan Heinemann, Aus der Sicht eines Skeptikers | #WBHYP, in: Zeit.Räume, 09.02.2015. http://zeitraeume.hypotheses.org/134

Ein trauriger Blick auf die Entwicklungen im universitären Wissenschaftsbetrieb und die Veränderungen in den Arbeitsweisen prägt dieser Blogbeitrag. Die Flucht in die Blogosphäre sollte nicht davon abhalten, an der eigenen Institution die Wunschvorstellungen laut auszusprechen. Der oder die Bloggenden müsse sich zudem ins Bewusstsein rufen, welche Reichweite seine Beiträge hätten, da eine nachträgliche Filterung durch die Leserin und den Leser nicht immer erfolgen könne. Dieser Artikel hat im Übrigen für reichlich Diskussion gesorgt.

Klaus Graf, Fiktion und Geschichte: Die angebliche Chronik Wenzel Grubers, Greisenklage, Johann Hollands Turnierreime und eine Zweitüberlieferung von Jakob Püterichs Ehrenbrief in der Trenbach-Chronik (1590), in: Frühneuzeit-Blog der RWTH, 10.02.2015. http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1847

Klaus Graf hat auf eine etwas andere Art an der Blogparade teilgenommen. Anstatt über das wissenschaftliche Bloggen zu schreiben, hat er einen bedeutenden Handschriftenfund veröffentlicht und damit gezeigt, dass Wissenschaftsblogs ein legitimes Publikationsformat für wichtiges Material bietet, das locker einen Zeitschriftenaufsatz bedeutet hätte. Hier im Redaktionsblog hat er Folgendes kommentiert: “Es ist das erste Mal in der Geschichte der Geisteswissenschaften, dass eine so wichtige Entdeckung nicht in einer Fachzeitschrift, sondern in einem Blog wissenschaftlich dokumentiert wurde.”

Sascha Foerster, Der Wissenschaftsblog ist tot. Es lebe der Wissenschaftsblog. #wbhyp, in: [gab_log] Geisteswissenschaft als Beruf, 11.02.2015. http://gab.hypotheses.org/1679

Irgendwer muss mit dem Wissenschaftsbloggen beginnen. Dass diese Vorreiterposition nicht immer einfach ist und einige Frustrationstoleranz erfordert, beschreibt Sascha Foerster in seinem Beitrag. Ein etwas anderer Aufruf an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

Torsten Hiltmann, Wissenschaftsblogs – die schöne neue Welt? Beitrag von Heraldica Nova zur Blogparade #wbhyp, in: Heraldica Nova, 11.02.2015. http://heraldica.hypotheses.org/2765

Wie es hinter den Kulissen eines erfolgreichen Gemeinschaftsblog aussieht, beschreibt Torsten Hiltmann in seinem Beitrag. Zwar macht ein Blog Arbeit, “und zwar mehr als man denkt”, doch der Aufwand lohnt sich: Argumente wie die flachen Kommunikationsstrukturen, die Vernetzung, die Entsakralisierung des geschriebenen Wortes, die unlimitierte Kapazität, die potentielle Echtzeitkommunikation und der Aufbau einer spezialisierten Teilöffentlichkeit sprechen für sich.

Daniel Meßner, Dissertationsprokrastinationsprojekt, #wbhyp, in: Coding History, 12.02.2015. http://codinghistory.com/blogparade-wbhyp/

Vernetzung, Visitenkarte, Selbstausbeutung, Veröffentlichen, Dissertationsprokrastinationsprojekt, Podcasting und Diskussion verbindet der Autor mit wissenschaftlichem Bloggen. Wer jedoch einen direkten “return of investment” erwartet, wird wohl wahrscheinlich enttäuscht werden.

Owena Reinke, Wissenschaftsblogs – Echte Alternative oder bloße Zeitverschwendung?, in: spubbles, 19.02.2015. https://spubbles.wordpress.com/2015/02/19/wissenschaftsblogs-echte-alternative-oder-blose-zeitverschwendung/

Verschiedene Beiträge der Blogparade werden in Beziehung zueinander gesetzt und bewertet. Was kann Bloggen alles leisten? “Alles kann, nichts muss. Textlänge und Tonalität sind keinen Regeln unterworfen, Querverweise, Videos und Abbildungen – das ganze Semantic Web kann nahezu unbegrenzt zum Einsatz kommen. ”

Alexander Weiss, Quo vadis digital History? #wbhyp, in: Zeit.Räume, 16.02.2015. http://zeitraeume.hypotheses.org/189

Der Beitrag ist ein Aufruf an die Historiker, sich der neuen Methoden, die die Digital Humanities bereithalten, zu bedienen. Eine Chance ist das Bearbeiten quantitativer Fragestellung in der Geschichtswissenschaft. Aber vor allem ist Internet nicht mit Qualitätsverlust gleichzusetzen.

Helen Knauf, Wissenschaftliche Blogs: 3x Analyse und 1x Gefühl, in: Kinder, 20.02.2015. http://kinder.hypotheses.org/553

Die Adressaten (Fachcommunity und interessierte Öffentlichkeit), Austausch, die Klärung eigener Gedanken und vor allem die Freude am Schreiben machen für Helen Knauf den Kern des wissenschaftlichen Bloggens aus.

Lucas Garske, Am Ende investieren wir Freude, in: Erbloggtes, 25.02.2015. https://erbloggtes.wordpress.com/2015/02/25/am-ende-investieren-wir-freude/

Leidenschaft an der Forschung ist das Schlagwort, weswegen Forschende die mitunter schlechten Bedingungen des Wissenschaftsbetriebs akzeptieren. Lucas Garske fordert ein Umdenken,wobei das Bloggen zwar Vorteile bietet, aber auch eine Herausforderung darstellt: “Mit der Zunahme der Popularität wissenschaftlichen Bloggens geht auch ein gesteigerter Wettbewerb um Aufmerksamkeit einher, der Wissenschaftler*innen vor neue, zusätzliche Herausforderungen stellt – und ihnen – sollten sie es nicht bloß als Hobby, sondern auch als Teil ihrer professionellen Tätigkeit betreiben wollen – zusätzliche, unbezahlte Arbeit abverlangt.”

 

#wbhyp visualisiert

Einmal eine etwas andere Perspektive auf die Blogparade, anhand der unter dem hashtag #wbhyp gesendeten Tweets.

 

#wbhyp - Visualisierung

 

Über die Blogparade hinausgehend

Im Zeitraum der Blogparade wurden weitere Texte verfasst, die zwar nicht explizit für die Blogparade geschrieben wurden, inhaltlich jedoch sehr gut passen. Auch wurde beispielsweise bei Twitter viel diskutiert. Eine Auswahl gibt es hier:

Ceskaplacka, On-line publikování v jakýchsi zákrutech, in: Česká placka, 25.01.2015. https://ceskaplacka.wordpress.com/2015/01/21/on-line-publikovani-v-jakychsi-zakrutech/

Wir würden gerne eine kurze Zusammenfassung geben, aber so gut ist unser Tschechisch dann doch nicht …

Tanja Praske, Warum ist Content-Marketing für die Kultur wichtig? #cmcb15, in: KULTUR – MUSEO – TALK, 26.01.2013. http://www.tanjapraske.de/2015/01/26/warum-ist-content-marketing-fuer-die-kultur-wichtig-cmcb15/

Eigentlich geht es in dem Blogartikel gar nicht primär um das wissenschaftliche Bloggen, aber in den Kommentaren wurden zu #wbhyp diskutiert. In ihrem Kommentar im Redaktionsblog schreibt Tanja Praske: “Auch im Unternehmensbereich stellt sich die Frage, wie ein Blog zu positionieren ist. Von mir angesprochene Punkte können abstrahiert auf #wbhyp übertragen werden: Reputationsaufbau, Autonomie von Systemen, Branding, das Blog als Arbeitsmappe.”

Markus Trapp, Digitales Publizieren in wissenschaftlichen Blogs, in: ciberaBlog, 26.01.2015. http://blog.cibera.de/2015/01/26/digitales-publizieren-in-wissenschaftlichen-blogs/

Auch außerhalb der Blogplattform wurde auf die Blogparade hingewiesen.

Herbert Hertramph, Bloggen für die Wissenschaft, in: Herbert Hertramph, 03.02.2015. http://ifpp-01.ifp.uni-ulm.de/herbert-hertramph/2015/02/bloggen-fuer-die-wissenschaft/

Twitter und Facebook machen das Bloggen nicht überflüssig.

Richard Gutjahr, Der will doch nur bloggen, in: Gutjahr, 05.02.2015. http://www.gutjahr.biz/2015/02/der-will-nur-bloggen/

Bloggende haben mir Vorurteilen und womöglich auch mit Spötteleien und abschätzenden Blicken zu kämpfen. Hier beschreibt ein Journalist seine Erfahrungen – vielleicht trifft das ein oder andere auch auf bloggende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu?

Torsten Hiltmann, Wissenschaftsblogs – die schöne neue Welt? Beitrag von Heraldica Nova zur Blogparade #wbhyp, in: Heraldica Nova, 11.02.2015. http://heraldica.hypotheses.org/2765

Dieser Beitrag war nicht nur explizit ein Beitrag für die Blogparade, sondern ein eigener Aufruf an sich. Unter dem Hashtag #citedblogpost fragte Torsten Hiltmann nach in wissenschaftlicher Literatur zitierten Blogbeiträgen. Einige Rückmeldungen gab es bereits, doch der Hashtag ist nach wie vor gültig, falls jemand eine Referenz kennt.

Florian Freistetter, Blogger vs. Journalisten: Ein völlig sinnloser Streit!, in: ScienceBlogs, 17.02.2015. http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/02/17/blogger-vs-journalisten-ein-voellig-sinnloser-streit/

Ob Wissenschaftsblogs journalistische Blogs ersetzen, ist eine völlig überflüssige Debatte. Das Medium ist nicht an eine bestimmte Schreibart geknüpft, sondern stellt die Technik zur Verfügung. Ob dann wissenschaftlich oder journalistisch gebloggt wird, hängt von den Autoren ab.

René Schulz, Dr. Helmut Rönz: LVR-Blog und Bloggen in der Wissenschaft, in: 1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg, 20.02.2015. http://1914lvr.hypotheses.org/1643

Vernetzung und Verknüpfung sind für den Erfolg eines Blogs maßgeblich, “damit Wissen und wissenschaftliche Arbeit verbreitet und popularisiert würden”. Mit ihrer offenen Struktur tragen Blogs zu einer “demokratischen Wissenschaft” bei.

Alexander Liebrecht, Blogparade zum Thema Wissenschaftsbloggen, in: Events und Aktionen für Blogger, 25.02.2015. http://internetblogger.biz/blogparade-zum-thema-wissenschaftsbloggen/

Kurz vor Schluss wurde noch einmal auf unsere Blogparade hingewiesen.

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Abbildung: 20110202-DSC_5358 von Annie, Lizenz CC BY-NC-SA 2.0

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2758

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Fotogeschichte

Lee Miller: Die Fotografin Bourke-White vor einem B-17-Bomber
Cover "Fotogeschichte" Heft 134, Jg. 34 (2014) © Jonas Verlag

Cover “Fotogeschichte” Heft 134, Jg. 34 (2014) © Jonas Verlag

Bereits im Jahr 1981 in Frankfurt am Main gegründet, gilt die Zeitschrift „Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie“ heute als international renommierte Fachzeitschrift, die sich mit den Themen Fotografie sowie Gesellschaft beschäftigt und einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Fotografiegeschichte als Teil der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte leistet. Die wissenschaftliche Vierteljahreszeitschrift, die seit 2001 von Anton Holzer (Wien) herausgegeben wird, ist ein wichtiges und international anerkanntes Forum für fotohistorische Debatten: Hier werden neue Themen und Forschungsergebnisse sowie die aktuelle Literatur in fundierten Rezensionen präsentiert, wobei jedes Heft vier bis sechs längere wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte der Fotografie, zahlreiche Buch-, Katalog- und Ausstellungsbesprechungen sowie Hinweise zu aktuellen Forschungsarbeiten zu diesem Themenfeld enthält. Das gesamte Archiv der Zeitschrift ist online über ein Themen- und Stichwortverzeichnis erschlossen.

Im aktuellen Themenheft der „Fotogeschichte“, herausgegeben von Marion Beckers und Elisabeth Moortgat (Heft 134 / 2014 / Jg. 34), werden ausgewählte „Kriegsfotografinnen“ und ihre Arbeiten in den Jahren von 1916 bis 1944 vorgestellt, deren Erfahrungen und Bilder in der Fotogeschichtsschreibung lange Zeit wenig Beachtung fanden. So werden gleichfalls Amateurfotografinnen – oftmals Krankenschwestern, die den Kriegsalltag bildlich einfingen – als auch professionelle Fotografinnen näher betrachtet, die in den beiden Weltkriegen sowie im Spanischen Bürgerkrieg im eigenen Auftrag oder für Institutionen bzw. die Presse mit militärischer Akkreditierung fotografiert haben. Während im Ersten Weltkrieg die Zahl der vornehmlich aus Großbritannien und Österreich stammenden Kriegsfotografinnen noch überschaubar war, stieg ihre Zahl im Spanischen Bürgerkrieg an, nachdem der Beruf der Fotografin sich europaweit während der 1920er-Jahre insgesamt stark verbreitet hatte.

Duncan Forbes stellt in seinem Beitrag erstmals die Fotografien der Britin Vera Elkan vor, die mit Film- und Fotokamera im Auftrag der angelsächsischen „Aid Spain“-Bewegung zur Unterstützung der republikanischen Truppen und der Internationalen Brigaden vor Ort in Spanien arbeitete. Wie bei Elkan auch ist das Selbstbild und die gesellschaftliche Rezeption der fotografierenden Kriegsreporterinnen Thema weiterer Heftbeiträge: etwa bei Elisabeth Klaus, die anhand von Texten und Bildern der Österreicherin Alice Schalek – die erste deutschsprachige akkreditierte Kriegsreporterin und Fotografin – deren Selbstverständnis als Journalistin und Frau sowie ihre Gegnerschaft zum Pazifisten

Lee Miller: Die Fotografin Bourke-White vor einem B-17-Bomber

Lee Miller: Die Fotografin Margaret Bourke-White vor einem B-17-Bomber, England 1942 (Ausschnitt) © Lee Miller Archives, England 2014; aus: Richard Calvocoressi: “Lee Miller. Begegnungen”, Berlin 2002, S. 61.

Karl Kraus nachzeichnet. Nicht nur dieser Beitrag verdeutlicht dabei die Notwendigkeit einer Revision des Stereotyps von der grundsätzlich pazifistischen Frau im Kriegsgeschehen. Wie unterschiedlich die Kriegsfotografinnen nach Kriegsende in ihren Heimatländern behandelt wurden, zeigt der Beitrag von Elisabeth Bronfen. Anhand ausgesuchter Poträtfotografien beschreibt sie die glamouröse und popkulturelle Selbstpräsentation sowie Rezeption dreier akkreditierter US-Fotografinnen in Uniform: Lee Miller, Margaret Bourke-White und Martha Gellhorn. Der Artikel von Margot Blank behandelt hingegen die eher zurückhaltende Rezeption der Kriegsfotografinnen in der Sowjetunion, die bis hin zu Äußerungen des Misstrauens und der Anfeindung reichte, anhand der Schicksale von Natalja Bode und Olga Lander.

In ihrer aktuellen Ausgabe gibt die Zeitschrift „Fotogeschichte“ erneut interessante Einblicke in die Facetten der Fotografiegeschichte und liefert damit wichtige Impulse für die historische Bildforschung, an deren Entwicklung u.a. das Projekt „Visual History. Institutionen und Medien des Bildgedächtnisses“ beteiligt ist.

 

Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie“; Herausgeber: Dr. Anton Holzer; Jonas Verlag für Kunst und Literatur GmbH; www.fotogeschichte.info

Quelle: http://www.visual-history.de/2015/03/10/fotogeschichte/

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Max Weber Stiftung – Stellenausschreibung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte Sie auf eine Ausschreibung für eine/n Referentin/en für den Bereich wissenschaftlichen Datenbank bei der Geschäftsstelle der MWS in Bonn hinweisen.

Der Ausschreibungstext findet sich hier:

http://www.maxweberstiftung.de/aktuelles/einzelansicht-startseite/datum/2015/03/05/stellenausschreibung-referentin-fuer-den-bereich-wissenschaftliche-datenbanken-bei-der-mws.html

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Kaiser

 

Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaften im Ausland

Rheinallee 6 53173 Bonn

Tel.: 0049-228-37786-24

Email: Kaiser@MaxWeberStiftung.de

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4794

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DH Summit 15: Storify

twitter

Unter #dhsummit15 gab es allein am ersten DH Summit 15-Tag  über 1.000 Tweets. Wer nicht dabeisein konnte: Review und Storify unserer Partner von der Open Knowledge Foundation auf http://okfn.de/2015/03/review-dh-summit-2015-tagung-zu-digitalen-geisteswissenschaften-dh/ Und hier auch als slide show: https://storify.com/public/templates/slideshow/index.html?src=//storify.com/christianheise/dhsummit15#10

Dank an Christian Heise!

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4791

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