6. Kommt Ihnen folgene Rede bekannt vor?

Kommt Ihnen Folgendes irgendwie vertraut vor? Hier ein stark gekürzter Ausschnitt der Rede:

“Wir leben […] unter einer Verfassung, [und] dienen [uns] selber eher als Vorbild, als dass wir andere nachahmen […]. Der Name, den sie trägt, ist zwar der der Demokratie, weil die Macht nicht in den Händen weniger, sondern einer größeren Zahl von Bürgern liegt; ihr Wesen aber ist, dass nach den Gesetzen zwar alle persönlichen Vorzüge niemandem ein Vorrecht verleihen, hinsichtlich seiner wirklichen Geltung aber jeder, wie er sich in etwas auszeichnet, […] seine volle Anerkennung [finden kann]: eine Anerkennung, die nicht auf Parteigetriebe, sondern auf wirklichem Verdienst ruht. Mag daher jemand arm sein, so ist ihm doch [beispielsweise] durch keine [Chancenungleichheit wegen der] Geburt der Weg zur Auszeichnung verschlossen.

Genießen wir aber so als Bürger die volle Freiheit, so beschränken wir uns auch in unserem täglichen Tun und Treiben durch keine gegenseitige Beargwöhnung; wir betrachten unseren Mitbürger nicht mit Missmut, wenn er frei seiner Neigung folgt […]. Während wir uns aber so in unserem persönlichen Verkehr nicht belästigen, enthalten wir uns in unserem öffentlichen Leben […] jeder Übertretung der Gesetze und hören willig auf die jeweilige Obrigkeit und auf die Gesetze, und vornehmlich auf die unter ihnen, die zum Schutz der [Benachteiligten] bestimmt sind […].

Sodann haben wir für die Seele zahlreiche Erholungen von der Anstrengung geschaffen.

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Quelle: https://philophiso.hypotheses.org/636

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„Heilsame auffsicht und verfassung“. Hofordnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit


Leges Palatinae Prachthandschrift
Leges Palatinae von Jaume III de Mallorca [Public domain], via Wikimedia Commons

Meine Disputation ist bestanden, meine Dissertation als Open Access-Version veröffentlicht und es gibt nun, dementsprechend, eine Dr. phil. mehr auf diesem Planeten. Dies gibt mir die Möglichkeit jetzt endlich eine kurze Zusammenfassung meiner Arbeit hier auf meinem Blog zu veröffentlichen:
Der Hof ist eine uns wesensfremde Sphäre, die zu erklären schwer fällt, was nicht zuletzt an den unzähligen und sich zum Teil wiedersprechenden Definitionen sichtbar wird, die es zum Hof gibt. Befragt man die Zeitgenossen der Höfe so sieht es nicht anders aus: Auch sie verstanden die höfische Sphäre nicht, wie man an der Aussage Walter Maps “Ich bin am Hof, ich spreche darüber, aber ich weiß nicht – weiß Gott – was das ist”[1], ablesen kann.

 

Hofordnungen in der Forschung

Um sich Höfen zu nähern gibt es viele verschiedene Ansatzpunkte, einer davon ist, sich mit ihren ureigenen überlieferten Quellen zu beschäftigen, in diesem Fall mit der Quellengattung der Hofordnungen. Erstaunlich ist, dass diese Quellengattung lange ein Schattendasein fristete und es eigentlich noch immer tut. Sucht man nach Editionen, so findet man bis heute nur eine wirklich große, die mehrere Territorien umfasst.

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Quelle: https://hofordnung.hypotheses.org/103

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Haushandbuch erschienen

Mittlerweile liegt es mir auch auf Papier vor, das Handbuch zum Thema Haus:

Eibach, Joachim/Schmidt-Voges, Inken (Hg.): Das Haus in der Geschichte Europas. Ein Handbuch. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2015.
Verlags-Info/Zugriff auf PDF: http://www.degruyter.com/view/product/246939

Ich habe dafür den Beitrag Vom Hausnamen zur Hausnummer: Die Adressierung des Hauses verfasst, wer will, kann ihn von mir als PDF zugeschickt bekommen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022510466/

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Effekte der sozialen Herkunft im Übergang zur Sekundarstufe (Teil 2) – von Bodo Schneider

Im ersten Teil dieser Abhandlung wurden Studien aufgezeigt, die belegen, dass die Erteilung von Grundschulempfehlungen eine entscheidende Rolle in der Reproduktion sozialer Ungleichheit spielt. Mit Raymond Boudons (1974) Konzept des primären und sekundären Herkunftseffektes wurde die Unterscheidung zwischen leistungsbezogenen und leistungsfremden Effekten der sozialen Herkunft erläutert. In…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/8958

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Zahlenspiele – das Regiment Winterscheid, I

Bekanntermaßen ist das Hantieren mit Zahlangaben in der Geschichte eine tückische Sache. Zahlen suggerieren auf den ersten Blick konkrete Anschaulichkeit. Doch wer will schon alle überlieferten Zahlen glauben? Stets haben historische Akteure und ihre Chronisten versucht, Zahlen zu manipulieren. Gerade im militärischen Bereich ist dies der Fall, so daß mittlerweile Quellen, die Zahlangaben präsentieren, schnell unter den Generalverdacht der Verfälschung geraten. Dies gilt beispielsweise für astronomische Angaben über gegnerische Verluste und komplementär dazu lächerlich geringe Zahlen für die eigenen. Zahlen waren und sind oft genug einfach Propaganda pur.

Im Folgenden soll es nun nicht um derartige Manipulationen gehen, sondern ganz allgemein um Angaben über Truppenstärken. Wie stark war eigentlich eine Armee, die gerade den Winter überstanden hatte?

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/794

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Das Geschlecht der Öffentlichkeit

Titelbild: „Die praktische Berlinerin“, 1905, Ullstein Verlag
Titelbild: „Ženskoe Delo" (Die Sache der Frau), 1916, Aktiengesellschaft für Druck- und Verlagsangelegenheiten‚ Moskauer Verlag

Titelbild: „Ženskoe Delo“ (Die Sache der Frau), 1916, Aktiengesellschaft für Druck- und Verlagsangelegenheiten‚ Moskauer Verlag

Frauenillustrierte werden häufig als seichte Unterhaltungsblätter wahrgenommen, die ihr weibliches Publikum auf konservative Rollenmodelle und Konsum festlegen. Analyse und Vergleich der deutschen und russischen Frauenpresse am Beispiel von „Die Welt der Frau“ (1904-1920) und „Ženskoe Delo“ (Die Sache der Frau, 1910-1918) revidieren diese tradierte Auffassung über kommerzielle Frauenzeitschriften. Denn diese feministisch-populären Frauenblätter gehörten zu den ersten Fotoillustrierten, die eine emanzipatorische Programmatik mit den damals modernsten Visualisierungsstrategien propagierten: Mit jeder Ausgabe wechselnde Titelblätter, Fotoreportagen und ein modernes Layout unterstrichen Ansprüche nach Gleichberechtigung, Bildung und Berufstätigkeit und griffen damit Forderungen der in beiden Gesellschaften aktiven Frauenbewegungen auf. Ebenso modern präsentierten sich die Beiträge über Haushalt, Reisen, Mode und Sport und trugen damit zur Popularisierung von individualisierten Lebenswegen für die „moderne Frau“ bei.

Die feministisch-populären Frauenillustrierten „Die Welt der Frau“ und „Ženskoe Delo“ konstituierten als neuer Zeitschriftentyp gemeinsam mit den zahlreichen Blättern der Frauenbewegung, den ersten Berufszeitschriften und den unterhaltend-informativen Mode- und Hausfrauenzeitschriften das Geschlecht der Öffentlichkeit. Die inhaltlich wie formal heterogene Frauenpresse beider Länder war Teil der Frauenkultur um 1900 und trug wie Literatur und Kunst zum selbstbewussten Ausdruck von Frauenleben im Deutschen Kaiserreich und Russischen Zarenreich bei.

In Massenauflagen von mehreren zehntausend Exemplaren gedruckt, fanden „Die Welt der Frau“ und „Ženskoe Delo“ großen Anklang beim weiblichen Publikum und richteten sich in beiden Gesellschaften an Frauen der gebildeten und urban geprägten Mittelschichten.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/11/24/das-geschlecht-der-oeffentlichkeit/

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#RKB15 – Mitschnitte von Panel 1 jetzt verfügbar

Die ersten Videos von #RKB15 sind nun auf L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, abrufbar – alle, die aufgrund der hohen Nachfrage nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, haben so die Möglichkeit, sich in den kommenden Wochen die nach und nach publizierten Mitschnitte der Vorträge und Diskussionen anzusehen.

Wir beginnen mit der Begrüßung sowie der Keynote und Diskussion von Panel 1 (“Retro versus genuin elektronisch? Entwicklungsstand und Herausforderungen digitalen Publizierens in Ost und West”).



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Quelle: http://rkb.hypotheses.org/1101

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Abkürzungen digital – Cappelli und Co. im 21. Jahrhundert

Am kommenden Wochenende findet in Bonn das histocamp statt. Ein Panelvorschlag kommt aus den Reihen von Ad fontes (siehe die Vorschläge auf Google Drive) und versucht, den Schwung aus dem HaCkappelli mitzunehmen. Es gilt, ausserhalb ausgetretener Wege über Möglichkeiten für das Arbeiten mit Handschriften und Abkürzungen in Handschriften im 21. Jahrhundert zu diskutieren.

Die Crowd am Hacken (Uni Zürich, 22.10.2015)

Die Crowd am Hacken (Uni Zürich, 22.10.2015)

Dank dem erfolgreichen Crowdsourcing des Cappelli liegen auf dem Server der Uni Zürich nun mehr als 14’000 systematisierte Abkürzungen aus lateinischen und italienischen Handschriften. Bis Ende Jahr sollen diese Abkürzungen der Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht werden.

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Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/10335

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Eine Legende von der heiligen Elisabeth

Im Vorjahr erschien ein italienischer Artikel mit Editionen mehrerer mittelalterlicher Versionen von Legenden über die heilige Elisabeth von Thüringen, darunter auch eine kurze Legenda de sancta Elyzabeth, die nur in zwei Handschriften überliefert ist: Eine steht in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek (Pal. Lat. 857), eine andere ist der Cod. 250 (Hübl 223) des Schottenstiftes, in dem sich besagter Text auf fol. 50v–53r findet.

Cod. 250 (Hübl 223), fol. 50v
Cod. 250 (Hübl 223), fol. 50v

Die übrigen Texte dieser nicht sehr umfangreichen Handschrift beschäftigen sich übrigens mit der heiligen Hedwig von Schlesien.



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Quelle: http://schotten.hypotheses.org/718

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