Social Media Monitoring für Wissenschaftler/innen

 

ein Gastbeitrag von Wenke Bönisch

6756753669_a70948212b_mSocial Media bedeutet Kommunizieren im Web in dialogischer Form. Zuhören ist neben dem Sprechen eine elementare Säule der Kommunikation. Zuhören heißt nicht nur, sich die Zeit dafür zu nehmen, sondern auch zu wissen, wo und wem man zuhören soll, um eben dialogisch interagieren zu können – laut Social Media Ratgeber und Experten am besten immer gleich sofort ;-) . Dennoch ist festzuhalten, dass die Angebote des Social Web so vielfältig sind, dass man als Wissenschaftler bzw. Forschungsinstitution nicht überall dort sein kann und auch nicht intuitiv erraten kann, wo und wer über einen redet.  Da hilft nur ein gutes Monitoring. Aber was ist Monitoring eigentlich?

Das Ohr am Netz: Social Media Monitoring

Monitoring heißt systematische Beobachtung, Erfassung und Überwachung eines Vorganges – in unserem Fall ein kommunizierender Wissenschaftler, eine Wissenschaftsinstitution und deren Außenwahrnehmung im Social Web. Dabei geht es einerseits um die bloße Nennung, andererseits aber auch um den inhaltlichen und emotionalen Kontext dabei. Ein Praxisbeispiel: ein Wissenschaftler schreibt einen zugespitzten, Widersprüche herausfordernden Blogbeitrag. Nun möchte er gerne wissen, wer ihn liest, wer ihn mit welchen Worten teilt und wie darauf reagiert wird – direkt und indirekt. Dazu zählen beispielsweise Kommentare im Blog, andere Blogbeiträge, die darauf Bezug nehmen, Sharings im Social Web wie auf Twitter, Facebook, Researchgate.net oder Google+– wie gesagt immer unter Beachtung des emotionalen und inhaltlichen Kontextes. Im Idealfall sollte beim Monitoring der Wissenschaftler Reaktionen in allen Bereichen des Social Webs auf dem Schirm haben, was jedoch in der Praxis aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.

Nun scheint es nach dieser doch knapp-vereinfachten Erläuterung mit dem Monitoring gar nicht so einfach zu sein. Stimmt und stimmt wiederum auch nicht. Es gibt zahlreiche – kostenpflichtige, aber auch kostenlose – Tools, mit denen man ein gutes Ergebnis erreicht. Eine wirklich komplette Überwachung ist wie gesagt aus vielerlei Gründen (Zeitaufwand, Problematik der Semantik, Erfassung aller Kanäle etc.) nicht möglich, aber auch nicht immer notwendig. Monitoring soll immer im Kontext der eigenen Social Media Strategie angewendet werden. Das bedeutet, dass man sich vor dem Beginn ganz konkret fragt, nach welchen Stichworten auf welchen Kanälen man das Web beobachtet. Natürlich können durch die Selektion interessante Diskussionsansätze untergehen. Jedoch ist es nicht die Aufgabe eines Agrarwissenschaftlers, der in der Tierzuchtforschung arbeitet, jede Diskussion über die Tierhaltung zu begleiten, auch wenn am Rande sein Name fallen sollte. Denn das würde ihn völlig in Beschlag nehmen und ihm keine Zeit mehr für seine Forschungen und Publikationen lassen. Also nicht verrennen, sondern gezielt vorher auswählen, was man im Rahmen seines Social Media Auftrittes und ihrer Zielsetzung beobachten möchte.

Vorstellung ausgewählter Monitoringtools

Kommen wir zu den Monitoringtools. Natürlich gibt es recht gut arbeitende, große Teile des Social Web in Echtzeit analysierende, zentralen Überblick verschaffende, aber zumeist kostenpflichtige Tools wie Radian6, die vor allem von international agierenden Wirtschaftsunternehmen genutzt werden. In der Regel sind diese jedoch für den einzelnen Wissenschaftler bzw. Forschungsinstitution zu komplex für ihre Anforderung und – was viel mehr ins Gewicht fällt – auch zu teuer.

Ihnen gegenüber stehen die kostenlosen Tools, die in der Regel meist nur einen Bereich des Social Web wie Facebook oder Twitter umfassen oder die Analyse für einen oder zwei Accounts zulassen. Einige ausgewählte möchte ich Ihnen jetzt vorstellen, mit denen Sie insgesamt eine recht große Breite des Monitorings abdecken können.

Alert-Dienste

googlealertsEinen guten ersten Monitoringüberblick über das Web bietet Google mit seinem Dienst Google Alert (http://www.google.com/alerts). Mit diesem wohl am meist genutzten Meldedienst können Sie das Internet nach selbst gewählten Begriffen, Schlagwörtern oder Wortkombinationen durchsuchen lassen, die Ihnen dann per Mail zugeschickt werden. Dank zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten kann der Dienst auf die eigenen Bedürfnisse gut angepasst werden. Spezifizierungen auf News, Blogs, Diskussionen, Bücher oder Videos sind möglich. Ebenso ist es möglich, den Zeitpunkt der Zustellung (sofort, täglich oder wöchentlich) zu wählen.

Eine sehr gute Alternative zu Google Alert ist übrigens Talkwalker (http://www.talkwalker.com).  Es funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Nach meinen Erfahrungen sind die Suchergebnisse umfassender und genauer. Bei beiden Alert-Diensten ist es für ein gutes Resultat wichtig, möglichst zahlreiche Alerts in der Bandbreite von allgemein (beispielsweise Interessenschwerpunkt) bis zu speziell (einzelne Begriffe, Name) laufen zu lassen. Zudem sei die Verwendung von Suchkombinationen nach den allgemeingültigen Regeln empfohlen.

Blogstatistik

Zum Standard eines Blog- oder Webseitenbetreibers gehört die Zugriffsanalyse. Interessante Kennzahlen sind neben der Anzahl der Zugriffe die Absprungsrate der Leser, ihre Aufenthaltsdauer und die Suchbegriffe, mit denen sie zum Blog oder zur Webseite fanden. Google Analytics (http://www.google.com/analytics/), Piwik (http://de.piwik.org/), die Statistik der Blogsoftware WordPress sind die wohl am meist genutzten. Problematisch bei solchen Analyseprogrammen ist die Frage des Datenschutzes. Die IP-Adressen der Nutzer müssen anonymisiert werden, um solche Statistiken datenschutzkonform nutzen zu können. Da viele dieser Dienste außerhalb von Deutschland und Europa gehostet werden, muss nach gültigem Recht die Zustimmung für die Weiterleitung aktiv vom Nutzer eingehalten werden. Hier technisch sauber, datenschutzkonform zu arbeiten, ist nicht ganz einfach. Ein echtes Minenfeld! Ich empfehle zu dieser Problematik den Blog des Rechtsanwaltes Thomas Schwenke (http://rechtsanwalt-schwenke.de/blog/) bzw. sein Interview mit WordPress (http://blog.wpde.org/2013/09/16/interview-anwalt-thomas-schwenke-blogs-gefahr-abmahnung.html). Für die Blogstatistik empfehle ich bei WordPress als Alternative das PlugIn Statify, entwickelt von Sergej Müller (http://statify.de/). Es ist kompakt, ohne größeren Schnickschnack und datenschutzkonform! Der einzige Nachteil bei dieser Statistikanalyse ist die fehlende Auflistung von Schlagwörtern, mit denen User auf den Blog fanden.

statistik_digiwisWer übrigens mehrere Statistiktools nebeneinander für seinen Blog/seine Webseite laufen hat, wird schnell ein faszinierendes Phänomen beobachten. Alle zeigen völlig unterschiedliche Zugriffszahlen an, die erheblich (Unterschied von mehreren hundert Zugriffen) voneinander abweichen können. Das Problem liegt hier darin, dass jedes Tool eine andere Zählweise hat, welchen Zugriff es in seine Statistik mit aufnimmt wie beispielsweise die Frage, ob Suchmaschinenbots mitgezählt werden oder nicht. Hier sei empfohlen, sich auf eine Statistik zu beschränken und nur diese für das eigenen Monitoring zu analysieren. Zudem sind die Zahlen eher als Kenngrößen denn als reale, feste Statistikwerte zu empfehlen.

Da die Einbindung von Social Buttons in Blogs oder Webseiten jetzt Standard ist, empfehle ich für alle Blogger, die mit WordPress arbeiten, fürs Monitoring das PlugIn Social Metrics (http://www.riyaz.net/social-metrics/), das in einer Tabelle sehr übersichtlich die Sharings/Likes der gängigen sozialen Netzwerke aufführt. Mit dieser Liste sehen Blogger auf einen Blick, welche Blogbeiträge besonders von den Lesern im eigenen Netzwerk weiterempfohlen wird, wie stark ihre eigene Reichweite in den sozialen Netzwerken hinein ist und vor allem welche Netzwerke für den eigenen Auftritt im Social Web eine untergeordnete Rolle spielt.

Facebook

Facebook ist bisher das meistgenutzte Social Network, das für Seitenbetreiber eine umfangreiche Statistik anbietet, die fast keine Wünsche offen lässt. Da wird genau der Fanzuwachs, die Likes, die Nutzer nach Alter, Geschlecht oder Sprache beispielsweise analysiert. Ebenso kann der Seitenbetreiber den „Erfolg“ jedes Postings (Reichweite, Interaktivität etc.) verfolgen. Alle Daten können genau für einen ausgewählten Zeitraum im Dateiformat Excel oder .csv exportiert werden.

Google+

Leider bietet Google für sein soziales Netzwerk Google+ noch keinen umfassenden Statistikzugriff an. Einzig und allein die Interaktivität (Anzahl +1 und Kommentare) für jeden öffentlich (!) geteilten Beitrag können Sie sich per Klick auf „Öffentlich geteilt“ unter dem Posting für dasselbe anzeigen lassen. Einen Gesamtüberblick wie auch beispielsweise für die Entwicklung der Followerzahlen etc. gibt es nicht. Hier müssen Sie sich als Seitenbetreiber mit externen Anbietern begnügen. Mit Circle Count (http://www.circlecount.com/) können Sie sich für jede Seite oder Profil den Zuwachs der Follower anzeigen lassen. Ansonsten ist der Statistikauswertung von Google+-Postings durch Drittanbieter aufgrund der noch nicht vollständig frei gegebenen API leider sehr beschränkt.

Twitter

Twitter als soziales Netzwerk wird aufgrund seines schnellen Charakters zur Zeit von nur wenigen Wissenschaftlern in ihrem Social Media Auftritt regelmäßig und intensiv genutzt. Anders sieht es hingegen bei Forschungseinrichtungen aus, wobei auch hier Twitter eher zweitrangig betrachtet wird. Leider bietet auch Twitter selbst keine umfassende Statistik an. Doch schon recht früh entstanden mit der zunehmenden Verbreitung von Twitter zahlreiche externe Dienste, die diese Aufgaben oft eher in Teilen übernahmen. Zudem bieten viele Twitterclients wie Tweetdeck (http://tweetdeck.com/) oder Hootsuite (http://hootsuite.com/) eigene Statistikanalysen zum Twitteraccount an.

Einige nützliche Monitoringtools für Twitter sind erst einmal die twittereigene Suche Twitter Search, mit der Sie nach Personen, Fotos oder nach bestimmten Begriffen (Hashtags) suchen können. Wenn Sie Twitter nicht selbst, sondern ein Client zum Twittern nutzen, können Sie mit Hilfe der Suche einen bestimmten Begriff überwachen lassen.

Die spannende Frage auf Twitter ist, wie viele (eigene) Follower erreicht man mit seinen Tweets und wie oft werden mitgetwitterte Links tatsächlich angeklickt. Mit Tweetreach (http://tweetreach.com/) erhalten Sie in der kostenlosen Basisversion erste Eindrücke der letzten 50 Tweets. Ein Ausdrucken oder Abspeichern ist nur gegen ein Entgelt möglich. Ähnlich arbeitet der kostenlose Dienst Twazzup (http://twazzup.com), der beispielsweise in einer Liste die Top10 der geposteten Links in Retweets anzeigt.

statistik2Eine umfangreichere Twitteranalyse ist mit dem Client Hootsuite (http://hootsuite.com/) möglich. In der kostenlosen Basisversion können Sie für 5 Social Web Accounts (neben Twitter beispielsweise auch Facebook, LinkedIn oder Google+) 2 Statistikberichte anzeigen lassen. Für Twitter sind sie sehr ausführlich. Followerzahlen, Mentions, Retweets oder eine umfangreiche Analyse zu den mitgetwitterten Links (geographische Verteilung, Top Referrers, Zusammenfassung der letzten Tage und eine Liste der beliebtesten Links) bietet Hootsuite an. Mit diesem Client und der hauseigenen Twittersuche haben Sie zwei Tools zu einem umfangreichen Monitoring auf Twitter.

Alles eine Frage der Interpretation

Anhand der vorgestellten Tools sehen Sie, dass mit den kostenlosen Varianten am Ende ein doch recht umfangreiches Monitoring möglich ist. Jedoch müssen Sie dabei verschiedene Plattformen nutzen und die Ergebnisse selbst zusammenführen. Sie sehen aber auch, dass ein zielloses Überwachen nicht zweckdienlich ist. Eine klare Fokussierung auf bestimmte Begriffe oder (eigener) Namen erleichtert viel bei der Arbeit, vor allem hinsichtlich des Zeitaufwandes.

Und seien Sie sich bewusst, dass es wie so oft in der Statistik nur Annäherungswerte sind und keine in Stein gemeißelten Fakten. Die Zahlen sollen keineswegs das Endziel Ihres Social Media Auftritts als Wissenschaftler oder Forschungseinrichtung sein, sondern ein Hilfsmittel für eine Überprüfung des eigenen Agierens, der eigenen Strategie und der eigenen Webreputation, die natürlich der Interpretation bedarf. Gehen Sie entspannt an das Monitoring und sehen Sie es keineswegs verkrampft. Es ist ein erstes Zeichen von Quantität, ein bisschen von Qualität, die aber noch von anderen, nicht immer direkt beeinflussbaren Faktoren abhängig ist.

P. S. Eine Übersicht über Monitoringtools finden Sie hier. (http://www.onlinemarketing-praxis.de/social-media/kostenlose-social-media-monitoring-tools)

Artikelbild: ‘Google Doodle‘, von Trey Ratcliff, http://www.flickr.com/photos/95572727@N00/6756753669, CC BY-NC-SA 2.0

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Die Autorin

wenkeWenke Bönisch arbeitet heute nach einer beruflichen Station in einem Wissenschaftsverlag (Autorenbetreuung, Satz und Social Media) als Freiberuflerin u. a. für den Ulmer Verlag (http://socialmedia.ulmer.de), für die Frankfurter Buchmesse sowie für den Digitalisierungsdienstleister Editura (http://editura.de) im Social Media Bereich. Neben Social Media beschäftigt sie sich mit den Themen elektronisches Publizieren, Wissenschaft, Open Access und Neue Medien. Zu ihren entsprechenden Projekten hält sie dazu auch Workshops, Vorträge und Seminare. Unter den Namen @digiwis (http://twitter.com/digiwis) twittert sie (fast) täglich. Auf ihrer Website http://digiwis.de bloggt sie zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten.

 

 

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/205

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“Gerhard Richter Painting” noch bis 3. Oktober 2013 online

downloads-leftCorinna Belz besuchte Gerhard Richter 2009 mit der Kamera in seinem Atelier und durfte dem Maler bei der Entstehung zweier Abstrakter Bilder über die Schulter schauen. Entstanden ist ein filmisches Portrait des Künstlers, der an seinen Bildern ebenso zweifelt wie an der Kraft des gesprochenen Wortes, denn „Über Malerei zu reden ist ja nicht nur sehr schwierig, sondern vielleicht sogar sinnlos, weil man immer nur das in Worte fassen kann, was in Worte zu fassen geht, was mit der Sprache möglich ist und damit hat ja eigentlich Malerei nichts zu tun.“ (Gerhard Richter 1966)

Die zurückhaltende Darstellung des Künstlers wurde 2012 zum besten Dokumentar- film gekürt und erhielt den Deutschen Filmpreis. Seitdem wird er international zu verschiedenen Anlässen gezeigt.

Am 26. September 2013 strahlte der WDR den Film “Gerhard Richter. Painting” aus. Er ist noch bis zum 3. Oktober 2013 hier online verfügbar.

 

Quelle: http://gra.hypotheses.org/1073

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Tagungsankündigung (AK Filmsoziologie, Uni Hamburg): “Perspektiven und Themenfelder der Filmsoziologie“ (7./8.12.2013)

Filme sind ein sozialkommunikativer Bestandteil der Alltags-, Medien- und Populärkultur in modernen Gesellschaften. Bewegte und bewegende Bilder werden darüber hinaus in unterschiedlichen Kontexten genutzt und eingesetzt: In der Kino- und Fernsehunterhaltung, im Journalismus, in Bildungsinstitutionen, in der Wissenschaft, in der … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4434

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Zwei Nachlesen zu den österreichischen Wahlen

1) Thomas Schmidinger in der Wiener Zeitung

Viele FPÖ-Wähler in der Obersteiermark wählten wahrscheinlich bei den vergangenen Landtagswahlen die KPÖ und wären für ein populäres linkes Projekt mobilisierbar und langfristig auch politisierbar. Wenn es denn so eine Linke gäbe, die sich dieser Wähler denn auch annehmen würde. Aber Jahrzehnte der Depolitisierung der Sozialdemokratie haben hier eine verbrannte Erde hinterlassen.
(...)
Gäbe es also ein gutes Angebot einer linken Alternative für diese von der SPÖ frustrierten Wähler, dann wäre hier durchaus ein Einzug in den Nationalrat wahrscheinlich. Eine solche Alternative könnte maßgeblich dazu beitragen, den Höhenflug der FPÖ zu stoppen.


2) schmetterlingssammlung:

Die FPÖ überzeugt das wahlberechtigte (in diesem Fall besonders wichtig zu erwähnen, denn große Teile dieser Schicht sind von den Wahlen ausgeschlossen) Proletariat für sich. Das liegt nicht daran, dass die Arbeiter_innen alle so blöd oder genuin rassistisch mit geschlossenem Weltbild sind. Es liegt daran, dass die FPÖ die soziale Frage thematisiert. (...) sie kanalisiert den Protest und führt ein eigenes Narrativ in die soziale Frage hinein, indem sie sie rassistisch erklärt.

Es gibt keine linken Medien in Österreich, außer vielleicht den Augustin. Standard und Falter sind liberal, nicht links. Das haben sie oft genug bewiesen. Die sind zwar auch ganz empört, wenn es um die FPÖ geht, aber sie übernehmen ihre Narrative. (...) Wenn es eine linke Zeitung gäbe, wäre vieles einfacher, so bleiben linke Stimmen stumm. (...)

Wenn niemand das thematisiert, was die FPÖ (authentisch) thematisiert; wenn niemand sieht, dass es den Meisten eben nicht superleiwand geht; wenn niemand sich analytisch mit Rechtsextremismus beschäftigt und wenn niemand linken Antworten auf die Krise zu einer Stimme verhilft, dann ist es eine schöne Chuzpe, FPÖ-Wähler_innen als irrationale Trottel zu bezeichnen. Sie wählen so, nicht weil sie moralisch so verkommen sind, sondern weil sie glauben, dass das am meisten ihren Interessen entspricht. Das ist bitter, aber das einzugestehen steht ganz, ganz vorne in einer ersten Analyse.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498219633/

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Eric Hobsbawms Wiener Adressen

Heute vor einem Jahr starb Eric Hobsbawm (vgl. die Erinnerungen an ihn und seine Bücher, ein Kurztext darin von mir, in AK 576).

Zu seinem Gedenken seien hier die Hausnummern der Villa Seutter veröffentlicht, in der er als Kind mit seinen Eltern Anfang der 1920er Jahre lebte:

Wien13_VinzenzHessgasse14_Hobsbawm_1

Wien13_VinzenzHessgasse14_Hobsbawm_2

Wien 13, Vinzenz Heß-Gasse 14

An weiteren Adressen, unter denen Hobsbawm in Wien wohnte, konnte ich ausfindig machen: Wien 13, Einsiedeleigasse 18; Wien 7, Neustiftgasse 17 sowie Wien 18, Herbeckstraße 12.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498219618/

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Die Wiederentdeckung des Hamburger Senators Johannes August Lattmann

Am 5. Oktober 2008 und am 19. Januar 2011 verstrichen – völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit – zwei Jahrestage: zunächst der 150. Geburtstag, dann der 75. Todestag des ersten offen liberal gesinnten Senators in Hamburg. Auch als sich im vergangenen … Weiterlesen

Quelle: http://netzwerk.hypotheses.org/1838

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aventinus historia Nr. 10 [30.09.2013]: Bildnis von Johannes Aventinus mit handschriftlichen Notizen in der Regensburger Porträtgallerie

Der Historiker ist im Viertelprofil von rechts vor leerem Hintergrund wieder­gegeben. In der erhobenen linken Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch, auf das die rechte mit der Schreibfeder gelegt ist. Die Gesichtszüge werden von seinen Haaren umrahmt, die von der Kopfbedeckung verdeckt sind. http://bit.ly/1g4V7gY

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/09/4712/

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Dominikaner und Franziskaner in Bozen

Der Südtiroler Historiker Hannes Obermair, seit 2009 Leiter des Stadtarchivs Bozen, hat sich um Open Access in außergewöhnlichem Ausmaß verdient gemacht. Aufsätze in reicher Fülle und einige Bücher stehen auf Academia.edu im Volltext zur Verfügung. Seine monumentale zweibändige Regesten-Edition Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500 kann in Form von PDFs heruntergeladen werden und stellt wertvollstes Quellenmaterial auch zur Geschichte der beiden Mendikantenkonvente, die es seit dem 13. Jahrhundert in Bozen gab, bereit. Sein ambitioniertes Projekt BOhisto offeriert mit den Bozener Ratsprotokollen [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6014

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- Perverse Anreize im US-Universitätensystem sorgen für Forderung, Doktorarbeiten sechs Jahre lang unter Verschluss zu halten (Englisch)
- Warum gibt es so wenige Videospiele, die im Ersten Weltkrieg spielen? (Englisch)
-  Sieben Voraussagen, die mal richtig nicht eingetroffen sind. (Englisch)
- In der historischen Charme-Offensive der Türkei wurde das nächste Kapitel aufgeschlagen: die türkische Regierung will ANZAC-Länder von der Gallipoli-Feier 2015 ausschließen, wenn sie nicht die offizielle türkische Version annehmen.

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/09/fundstucke.html

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