Eine kurze Geschichte der Identitätspolitik

Ein dieser Tage häufig nacherzähltes Narrativ ist, dass die so genannte Identitätspolitik, die spätestens seit der Trump-Wahl 2016 in aller Munde sind, von "den Linken" erfunden wurden. Meist wird der Beginn irgendwo in die 1960er Jahre datiert; in den USA üblicherweise in die Zeit der Bürgerrechtsbewegung, in Deutschland in die längst zum Klischee erstarrten 68er. Dem Narrativ folgend begannen linke Parteien damals, sich stärker über Identitätsfragen zu identifizieren und darüber ihre frühere Markenkerne zu vernachlässigen - worin dann das Abwandern ihrer klassischen Klientel zum Rechtspopulismus und der große Backlash, der denselben befeuert, kommt. Es wäre ein Fall von "die Geister, die ich rief, ich werd sie nicht mehr los". Die Geschichte ist hübsch, aber sie ist falsch. Nicht, weil "die Rechten" in Wahrheit die Identitätspolitik erfunden hätten und die Linken quasi nur darauf reagiert hätten; diese Form des Fingerzeigens mag zwar manchem Konservativen heute das Herz erwärmen, aber sie hat nur wenig Erklärgehalt. Nein, Identitätspolitik ist so alt wie die Menschheit selbst. Machen wir uns auf eine kurze Reise durch ihre Geschichte und versuchen zu klären, was die Besonderheit unseres aktuellen historischen Moments sein könnte - so es denn eine gibt.


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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2020/01/eine-kurze-geschichte-der.html

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NEUE REZENSIONEN: H-SOZ-KULT

NEUE REZENSIONEN: H-SOZ-KULT

Abbildung des um 1850 gemalten Bildes „Der Bücherwurm“ von Carl Spitzweg aus dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Quelle: Wikimedia Commons, Lizenz: Public Domain, CC0

 

 

Hildegard Frübis/Clara Oberle/Agnieszka Pufelska (Hg.): Fotografien aus den Lagern des NS-Regimes. Beweissicherung und ästhetische Praxis

Böhlau Verlag, Wien 2019

Rezensiert von Laura Busse, redaktionell betreut durch Ulrich Prehn

 



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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/01/07/neue-rezensionen-h-soz-kult-12/

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CfP: Bildarchive. Wissensordnungen / Arbeitspraktiken / Nutzungspotenziale

Nachlass von Hans Helfritz im Historischen Fotoarchiv des Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt, Köln

Nachlass von Hans Helfritz im Historischen Fotoarchiv des Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt, Köln. Foto: L. Halder ©

Bildarchive sind Portale: Sie können lebensweltliche Praktiken, kulturelle Phänomene und historische Prozesse „sehbar“ machen. Darüber hinaus eröffnen sie Zugänge zu wissenschaftlichen Disziplinen wie der Volkskunde, der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie.

Die volkskundlichen Landesstellen und außeruniversitären Institute verfügen, bedingt durch ihre jeweilige Geschichte, ebenso wie Museen, Archive und Universitätseinrichtungen über umfangreiche Bildsammlungen unterschiedlicher Provenienzen mit heterogenen Erschließungszuständen und Nutzungszusammenhängen. Solche Bildsammlungen zeigen in wissen(schaft)sgeschichtlicher Perspektive Systematiken und Ordnungen auf, die inhaltliche Schwerpunktsetzungen und methodische Herangehensweisen parallel oder quer zu den Entwicklungslinien einer Disziplin verdeutlichen, die sich von der Fokussierung auf sprachliche Quellen gelöst und für visuelle Medien geöffnet hat. „Bilder“ werden in diesem Kontext nicht (mehr) als rein illustratives Medium verstanden, sondern auf ihren Quellen-und Analysewert hin befragt.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/01/06/cfp-bildarchive-wissensordnungen-arbeitspraktiken-nutzungspotenziale/

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