Die letztes Jahr im September auf dem Historikertag gegründete Arbeitsgemeinschaft für “Digitale Geschichtswissenschaft” im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. wird am 3.9.2013 im Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig ihre Eröffnungstagung bestreiten[1]. Die Tagung, zu der man sich noch bis 15. August anmelden kann, steht unter dem Thema “Die digitale Herausforderung an die Geschichte. Forschungsinfrastrukturen und Geschichtswissenschaft”.
Nach einem Auftaktreferat von Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (Vorsitzender des Historikerverbands) und der Vorstellung der AG durch Prof. Dr. Simone Lässig (Sprecherin der AG) diskutieren auf dem Podium unter der Leitung von Dr. Annette Schuhmann (ZZF): Dr. Helge Kahler (BMBF), N.N. (DFG), Dr. Stefan Lange (Wissenschaftsrat), Prof. Dr. Charlotte Schubert (Historikerverband/AG DGW) und Prof. Dr. Norbert Lossau (Universität Göttingen). Der Hashtag für die Tagung lautet #digiw2013.
@digigw bei Twitter und Mendeley
Auch im Web 2.0 ist die AG – wie von der Community lange erwartet – vor kurzem aktiv geworden: Bei Twitter hat der Account @digigw Anfang Juli einen fulminanten Start hingelegt und hat derzeit 192 Follower. Es wurde eine Liste Digitales Geschichtsnetz (Digitale Geschichtswissenschaft im deutschsprachigen Raum: Institutionen, Projekte, Stiftungen usw.) angelegt, die man abonnieren kann. Interessierte, die in die Liste aufgenommen werden wollen, können sich über Twitter melden. Bei Mendeley wurde eine Gruppe “Digital History” gegründet, die derzeit 26 Mitglieder hat.
Nun ist es mit der Wahl der Sozialen Netze ja immer so eine Sache und die persönlichen Vorlieben gehen oftmals auseinander. Über Twitter kam folglich mit Hinblick auf die Elsevier-Zugehörigkeit von Mendeley der Kommentar “Good group, but why is it on Mendeley?” Als Alternativen wurden Zotero mit Hinblick auf die bibliographischen Dienste und CiteULike mit Hinblick auf die Gruppenfunktionen genannt. Als Vorbild für den gelungenen Einsatz von Zotero könnte die Zoterogruppe zur Ordensgeschichte dienen.
Die Stärken des Web 2.0 nutzen
Die bisherige Zurückhaltung in Sachen Blogs und Soziale Medien dürfte mit zwei Punkten zusammen hängen: Zum einen gibt es wenige Neuigkeiten und Informationen aus der AG selbst, da sie keine eigenen Projekte hat und derzeit nur jährlich eine Tagung neben der zweijährlichen Mitgliederversammlung beim Historikertag plant. Auch die Arbeitsweise der Untergruppen muss sich wohl erst noch einspielen. Zum anderen gibt es keine personellen und finanziellen Ressourcen, die ein zentral gesteuertes Community Management für Web 2.0-Angebote übernehmen könnte.
Dies alles ist zwar nachvollziehbar, doch werden dabei die eigentlichen Stärken des Web 2.0 sowie der Fokus auf andere Inhalte übersehen: Die Community könnte die Web 2.0-Angebote der AG selbst verwalten und bespielen. Beispielsweise wäre es denkbar, den Twitter-Account – in Anlehnung an “I am Germany” – monatlich einem AG-Mitglied hauptverantwortlich zu übertragen. Daraus ergäbe sich mit Sicherheit eine interessante Dynamik.
Bei der Einrichtung einer Facebook-Gruppe braucht es – ähnlich wie bei den Gruppenbibliographien - keine Zentrale. Einmal eingerichtet kann dort jede/r für die Gruppe interessante Neuigkeiten direkt posten. Damit läge der Schwerpunkt nicht auf den Neuigkeiten aus der AG selbst, sondern auf den Neuigkeiten aus dem Bereich “digitale Geschichtswissenschaft” allgemein. Und das wäre ja nicht das Schlechteste. Sinnvoll wäre wohl allerdings, jetzt nicht einfach kumulativ ein soziales Netz nach dem anderen zu bedienen, sondern sich vorab grundsätzliche Gedanken zu machen. Vielleicht gibt es dazu ja Anregungen aus der Community?
Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1960