Das Literarische Herrleinwunder

…was soll das sein? Hört sich absurd an? Ja, ganz richtig. Das literarische Herrleinwunder existiert – bis auf eine mir bekannte Nennung in Zusammenhang mit dem Schriftsteller Benjamin Lebert1 – auch nicht; ganz im Gegensatz zum ebenfalls absurd klingenden literarischen Fräuleinwunder, das letztes Jahr, nach mehrmaligen Todeserklärungen, in Zusammenhang mit der Schriftstellerin Ronja von Rönne wieder aufgewärmt wurde.2

Ein Relikt aus vergangener Zeit: Das Herrlein

Das Lemma ‚Herrlein’ – für ‚junger Herr’ – ist laut Duden ‚veraltet’ und kaum mehr in Gebrauch.3 Die Verwendung für einen ‚alten Herrn‘ – Jean Paul nennt seinen Fibel wiederholt „das alte Herrlein“ – scheint im Duden gar nicht mehr auf. Zwar auch veraltet, aber noch deutlich häufiger in Verwendung, ist das Lemma ‚Fräulein’:

  1. (veraltet) kinderlose, ledige [junge] Frau; Abkürzung: Frl.


  2. [...]

Quelle: https://chicklit.hypotheses.org/567

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Die CC-Falle | Thomas Wolf stellt Fotos unter CC BY SA bei Wikimedia ein – nur um selbst Urheberrechtsverletzungs-Abmahnungen einzuklagen

Frage an Wikipedia / Wikimedia: Warum finden Fotos von Thomas Wolf oder „Der Wolf im Wald“ Verwendung bei Wikipedia? Sollten diese Bilder nicht besser aus Wikipedia-Artikeln entfernt werden?

Die Vorstellung ist allen Seitenbetreibern und Bloggern ein Graus: Eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzungen von Bildmedien.

Die Seite segu besteht jetzt bereits seit sechs Jahren. An diesem Freitag wurde uns die erste Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung per Mail zugeschickt. Der Inhalt der Mail ist unten ausführlich dokumentiert. Erstaunlich ist, dass der Kläger Thomas WolfTW PHOTOMEDIA die Fotos selbst bei der Wikimedia unter CC BY SA 3.0 eingestellt hat – offenbar mit dem Ziel, Nutzer dieser Fotos, die das Foto nicht unter den richtiger Namensnennung auf ihrer Seite weiterverwenden, mit überzogenen Geldforderungen zu behelligen. Die Abmahnung von Thomas Wolf an segu beinhaltet ein „Angebot“ zur Zahlung von 1177 Euro – freilich ohne sich vorher einmal an uns zu wenden mit einer Nachfrage oder der Bitte, das Foto zu entfernen.

[...]

Quelle: http://historischdenken.hypotheses.org/3677

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Was ist der dritte Mensch?

Wenn Sie sich dieses Video unvoreingenommen anschauen, werden Sie vermuten, es handele sich um eine Amöbe oder Ähnliches, die ihr Dasein fristet, sich bewegt, frisst, eine bestimmte Konsistenz hat, Teile besitzt und ein gewisses Medium zum überleben braucht. Wenn Sie aber wirklich verstehen möchten, worum es sich handelt, müssen Sie vom Ende her denken und das bedeutet in diesem Fall, vom Menschen her. Wenn Sie wissen, dass dieses kleine Ding ein Teil des menschlichen Körpers ist, dann haben sie viel besser verstanden, worum es sich handelt, denn Sie untersuchen es … Was ist der dritte Mensch? weiterlesen →

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/1196

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Skandal um jeden Preis? (2)

Provokation und ihre Inszenierung

Georg Baselitz gilt als Provokateur und Rebell. Dieses Bild des Künstlers entstand maßgeblich durch den Skandal um seine Ausstellung 1963. An dem Zustandekommen des Skandals waren aber zahlreiche weitere Personen aus dem Umfeld des Künstlers beteiligt.

tagesspiegel_1-07_fotoMichael Werner, Benjamin Katz, Georg Baselitz mit ihrem Verteidiger Dr. Paul Ronge in Moabit, Tagesspiegel, 1.07.1963, Foto: Berlin-Bild

Am 1. Oktober 1963 fand die erste Einzelausstellung von Baselitz in dem neu eröffneten Ausstellungsraum von Michael Werner und Benjamin Katz statt.

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Quelle: https://kstreit.hypotheses.org/39

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Gramsci Monument (Thomas Hirschhorn)

Siri Peyer

Thomas Hirschhorns Gramsci Monument – während des Sommers 2013 in der New Yorker Bronx errichtet – ist ein grosse und komplexe architektonische Struktur: Vier Pavillons versammeln sich auf einer gemeinsamen Plattform, welche aus aufeinandergestapelten Holzpaletten und Sperrholzplatten angefertigt ist (Abb. 1). Diese umfasst eine Fläche von ungefähr 750 Quadratmeter, ist circa ein bis zwei Meter hoch und besteht aus zwei mit einer Brücke verbundenen dreiecksähnlichen Teilen (Abb. 2). Sie ist mit einer hüfthohen Einzäunung aus Holz abgegrenzt und von den jeweiligen Seiten her mit Treppen und einer grösseren Rampe besteigbar. Um die Plattform zu errichten wurden 4’500 Holzpaletten und 500 Sperrholzplatten verarbeitet. Die Pavillons sind aus Spanholzbrettern zusammengebaut, die Fenster sind ausgeschnittene Löcher, ausgefüllt mit mit Klebband befestigten Plexiglasscheiben (Abb. 3). Einzelne Aussenwände sind mit farbigen Graffitis verziert (Abb.

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Quelle: http://nomoi.hypotheses.org/855

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Theresienstadt-Ort kulturellen jüdischen Lebens?

Der Bestand Gerty Spies im IfZ-Archiv

Text: Xaver Kretzschmar

„Deine lieben Pakete sind für mich die größte Freude, und ich habe für alles Verwendung. Nimm tausend Dank mein Gutes! Deine Treue ist mein größter Reichtum! Ich fühle, daß du mit deiner ganzen Liebe bei mir bist.“[1]

Postkarte Gerty Spies an ihre Tochter Ruth, 11. Oktober 1943 (IfZArch, ED 102/2)

So schrieb Gerty Spies im Oktober 1943 aus Theresienstadt an ihre Tochter Ruth in München. Die Postkarte ist erhalten im Bestand Gerty Spies (ED 102) im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin.

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Quelle: http://leibnizarc.hypotheses.org/456

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Die Suche nach einem ‚Mittelalter’ im Erzählen des englischen Folkrock und Wege, sie zu deuten

An der Musik ist unter anderem reizvoll, daß sie in uns uralte Erinnerungen weckt, die oft nicht unsere eigenen, sondern Gemeingut der ganzen Menschheit sind. (Julien Green, Tagebucheintragung vom 8. März 1941).[1]   Definitorische Probleme Räume und Orte Figuren Typen…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/9450

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Blutspende in der tschechoslowakischen Medizingeschichte

In seinem Aufsatz über Die Hämatologie an den Prager Medizinischen Fakultäten vom Ausgang des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts (Essen 2011) nennt Petr Svobodný für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zwei große Themen der Medizingeschichte: Erstens die Entdeckung der vier Blutgruppen und dadurch zweitens die Zunahme von Blutübertragungen in den 30er- und 40er-Jahren (Svobodný 2011:219).

In der tschechischen Medizingeschichte sind beide Themen eng mit der Person Jan Janský (1873-1921) verknüpft, den die kommunistische Propaganda in den 50er-Jahren zum „wahren Entdecker der Blutgruppen“ ernannte. Auch wenn Janský heute als invented legend gilt, trägt eine Medaille für ehrenamtliche Blutspender noch immer seinen Namen (Štrbáňová 2011:207).

In dem Propagandafilm Tajemství krve von 1953 nutzte die kommunistische Regierung Jan Janský zur Profilierung gegenüber dem Westen und v.

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Quelle: http://sozorgan.hypotheses.org/271

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