Etwa ein Dutzend unsichere Blicke trafen sich im Oktober 2019 in einem Seminarraum der Freien Universität Berlin zum Thema „Geschichte im Comic“.[1] Bei der einleitenden Abfrage nach Vorkenntnissen und Erfahrungen bezüglich der eigenen Zeichen-, Mal- oder Illustrationsfähigkeiten meldeten sich zögerlich nur einige wenige. Und auch die Frage nach den bereits bekannten Comics führte zumeist zurück in Kindertage. Trotzdem sollte der Workshop die Studierenden überwiegend aus dem Masterstudiengang Public History im folgenden Wintersemester nicht nur zu Comicautor*innen, sondern auch zu Illustrator*innen machen.
In der genrespezifischen Kombination aus Bild, Text und Symbolen unterhalten Comics als Strips, Hefte und Alben bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei galten sie ursprünglich als populäres Medium, das sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtete und kaum Bildungsrelevanz hatte. Erst seit den 1970er Jahren spiegelt sich die vorhandene Auseinandersetzung von Comicautor*innen mit historischen Inhalten auch in der allmählichen Entstehung des Genres der Geschichtscomics bzw. der Graphic Novel wider.
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