Zur Professoralisierung der Digital Humanities

Als „gelernter Historiker“ kann ich nicht anders, als die Entwicklung der Digital Humanities auch in ihrer Genese zu betrachten. DH als Forschungsfeld und als eigenständige akademische Disziplin formiert sich über die Stabilisierung von Institutionen (DH-Zentren, Datenzentren, Abteilungen für digitale Forschung) und Strukturen an den Hochschulen. Dazu gehören dann vor allem auch Lehrstühle, die dem Bereich der DH mehr oder weniger eindeutig zuzurechnen sind. Die folgende Tabelle ist der Versuch, einen Überblick über die Ausschreibungen von Professuren in den DH im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren zu geben.

Jahr Ort Stufe Denomination Zuordnung Ergebnis
34 2016 Trier W3 Digital Humanities Fach Computerlinguistik / Digital Humanities offen
33 2016 Potsdam W2*° Digital Humanities FH Potsdam, Fachbereich […] Informationswissenschaften offen
32 2015 Mainz W2* Digital Humanities FH Mainz, Fachbereich Technik, Geoinformatik offen
31 2015 Wien A1 Digital Humanities Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät offen
30 2015 Paderborn W2 Musicology/Digital Music Edition/Digital Humanities Institute for Musicology offen
29 2015 Graz A1* Digital Humanities Zentrum für Informationsmodellierung Vogeler
28 2015 Darmstadt W3 German Linguistics – Corpus and Computational Linguistics Institute of Linguistics and Literary Studies offen
27 2015 Darmstadt W2 Modern German Literature – Digital Literary Studies Institute of Linguistics and Literary Studies Weitin
26 2015 Leipzig W1* Text Mining Institut für Informatik offen
25 2015 Köln W2 Digital Humanities / Sprachliche Informationsverarbeitung (Computerlinguistik) Institut für Digital Humanities offen
24 2015 Köln W2 Digital Humanities / Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung Institut für Digital Humanities offen
23 2014 Stuttgart W1* Computerlinguistik Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung Thang Vu
22 2014 Stuttgart W3 Digital Humanities Institut für Literaturwissenschaft Viehhauser
21 2014 Göttingen W3 Digital Humanities Fakultät für Mathematik und Informatik Sporleder
20 2014 Basel open Digital Humanities Philosophische Fakultät, DHLab
19 2014 Leipzig W1* Computational Philology Fakultät für Mathematik und Informatik
18 2013 Heidelberg W3 Computerlinguistik Institut für Computerlinguistik Markert
17 2013 Köln W1* Digital Humanities Cologne Center for eHumanities Mathiak
16 2013 Köln W2 Archäoinformatik Archäologisches Institut Paliou
15 2013 Darmstadt W3 Linguistics with a focus on corpus and computational linguistics Institute of Linguistics and Literary Studies
14 2013 Darmstadt W2 Literary Studies and Cultural Studies with a focus on Digital Literary Studies / Digital Cultural Studies Institute of Linguistics and Literary Studies
13 2012 Leipzig W3 Digital Humanities Fakultät für Mathematik und Informatik
12 2012 Bern AssProf* Digital Humanities Philosophisch-Historische Fakultät Andrews
11 2012 Passau W3 Digital Humanities Philosophische Fakultät Rehbein
10 2012 Luxemburg open Digital History Faculty of Language and Literature, Laboratoire d’Histoire Fickers
9 2012 Göttingen W1 Klassische Archäologie und ihre digitale Methodik Archäologisches Institut Langner
8 2011 Frankfurt W1* Angewandte Computerlinguistik Institut für Informatik Chiarcos
7 2011 Trier W2 Digital Humanities Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften Sporleder
6 2010 Darmstadt W1* Language Technologies Fachbereich Informatik Biemann
5 2010 Leipzig W3 Computational Humanities Fakultät für Mathematik und Informatik
4 2009 Darmstadt W3 Germanistische Computerphilologie bzw. Humanities Computing Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft Rapp
3 2009 Bielefeld W2 Computational Linguistics Faculty of Linguistics and Literary Studies Schlangen
2 2008 Frankfurt W2 Text Technology & Computational Linguistics Mehler
1 2008 Würzburg W3 Computerphilologie Institut für deutsche Philologie Jannidis

Zum Verständnis. Das Jahr meint die Bewerbungsfrist der Ausschreibung. Die Zuordnung bezieht sich in der Regel auf den Ausschreibungstext. Die Zuordnung ist in den Ausschreibungen manchmal offen und wird dann erst bei Besetzung konkretisiert.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6174

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Workshop „Forschungsdaten in bester Lage: Nutzungsszenarien und Perspektiven digitaler Forschungsinfrastrukturen“, 5. & 6. April 2016

In den letzten Jahrzehnten ist das Datenvolumen in der geisteswissenschaftlichen (Grundlagen-)Forschung stark angestiegen. Der grosse Bedarf einer Fokussierung und Zusammenführung der oft heterogen und dezentral vorliegenden Datenbestände zeigt sich in vielfältigen Projekten und Initiativen. Auch das DFG-Projekt „Digitaler Wissensspeicher“ entwickelt Verfahrensweisen und Software, um die Datenbestände der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) semantisch zu vernetzen und durch einen zentralen Zugang einem breiten Nutzerkreis zu öffnen.

Ziel dieses NutzerInnenworkshops ist es, die Anforderungen zukünftiger NutzerInnen zu diskutieren, Feedback für das bestehende Angebot zu sammeln und die Vernetzung bestehender Projekte zu verbessern. Die eingeladenen VertreterInnen verschiedener Projekte werden gemeinsam Erfahrungen mit Worflows und Best Practices bei der Zusammenführung und Erschließung heterogener Datenbestände austauschen. In kurzen Vorträgen mit offener Diskussion und einer inhaltlichen Vertiefung an Themen-Tischen sollen gemeinsam Perspektiven für die Weiterentwicklung bestehender Infrastrukturen und Projekte entwickelt sowie mögliche Erfolgskriterien abgeleitet werden.

Mehr zum Workshop unter http://wsp.bbaw.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6507

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Tagungsbericht zum <philtag n=“13″/>

Am 25. und 26. Februar 2016 wurde unter der Leitung von KALLIMACHOS, dem Zentrum für digitale Edition und quantitative Analyse der Universitätsbibliothek Würzburg, der 13. Workshop der Reihe abgehalten. Die etablierte Würzburger Tagungsreihe zum Einsatz digitaler Methoden in den Geistes- und Kulturwissenschaften bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich über neue Trends, Projekte und Technologien im Bereich der Digital Humanities zu informieren und auszutauschen.

Einen Themenschwerpunkt in diesem Jahr bildeten OCR-Verfahren, die am 1. Seminartag vorgestellt, diskutiert und praktisch erprobt wurden. Nach der Begrüßung und der Vorstellung des KALLIMACHOS-Projekts durch Dr. Hans-Günter Schmidt (UB Würzburg) folgte mit Dr.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6501

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Launch der Website „digitalitaet-geisteswissenschaften.de“

via Julia Menzel, Universität Bayreuth

Wie verändern digitale Technologien die geisteswissenschaftliche Forschung und ihre Gegenstände? Findet letztlich nur eine Erweiterung statt oder verändern sich die Geisteswissenschaften im Kern? Wie muss das Verhältnis digitaler Methoden zu den klassischen hermeneutischen Ansätzen gedacht werden? Welche Auswirkungen ergeben sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs und dessen Förderung? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Symposienreihe „Digitalität in den Geisteswissenschaften“. Die Reihe bringt verschiedene Akteure und Communities miteinander ins Gespräch und rückt damit grundsätzliche, fachübergreifende Fragen zu Forschung und Forschungsmethoden der Geisteswissenschaften im Kontext der Digitalisierung in den Fokus. Die Veranstaltungen unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Huber (Bayreuth), Prof.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6490

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Call for Papers: Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften (FORGE 2016)

Vom 14.-16. September 2016 findet an der Universität Hamburg zum zweiten Mal die Tagung Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften (FORGE 2016) statt.

Call for Papers

Nachhaltiges Forschungsdatenmanagement bringt Anforderungen hervor, die über reines Records Management, wie es in Bibliotheken etabliert und bewährt ist, hinausgehen. Die Vielzahl der Daten- und Metadatentypen, die unterschiedlichen Aggregationsstufen oder die notwendige umfassende Dokumentation des Entstehungsprozesses der Daten können zu Problemen werden, wenn eine problemlose Nachnutzung vorhandener Daten ermöglicht werden soll. Diese Erkenntnis hat sich auch über den Kreis der direkt mit Forschungsdatenmanagement befassten Personen und Einrichtungen hinaus verbreitet.

Für die zweite Auflage unserer Konferenz wollen wir den Fokus deshalb auf einen Aspekt lenken, der bisher weit weniger diskutiert wird: der langfristige Erhalt von Forschungsanwendungen, also Präsentations-, Annotations- und Rechercheumgebungen, die ebenfalls ein Ergebnis der Forschungsarbeit darstellen und häufig die sinnvolle Nutzung erhobener Daten erst ermöglicht.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6463

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Warum die Hetze gegen Open Access?

Zu Roland Reuss’ destruktiver Kritik an Open Access im Beitrag „Der Geist gehört dem Staat“ in der FAZ vom 30.12.2015.

Erstveröffentlichung im Redaktionsblog von hypotheses.org (vgl. http://redaktionsblog.hypotheses.org/3041)

Roland Reuss hat wieder einmal zugeschlagen: Nun strotzt sein Artikel gegen die Geltendmachung des Zweitveröffentlichungsrechts an wissenschaftlichen Publikationen nur so von Schimpfwörtern, daß man sich wirklich fragen muß, welches Motiv einen Wissenschaftler veranlaßt, so unsachlich zu werden.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6384

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Berliner DH-Rundgang am 16. Februar 2016: TU Berlin, Servicezentrum Forschungsdaten und -publikationen (SZF)

Im Rahmen der Präsentation werden das SZF sowie DepositOnce und TUB-DMP vorgestellt und Einblick in Konzepte und Workflows gegeben.

Termin: Dienstag, 16. Februar 2016, 14:00(s.t.) – ca. 15:30 Uhr.
Ort: Universitätsbibliothek der TU Berlin, Fasanenstr. 66, 10623 Berlin, Raum 215.
Anmeldung: per Online-Anmeldeformular oder per E-Mail an info@ifdhberlin.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6365

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Ein Schnitzel kocht man nicht mit Wasser

Ein persönliche Anmerkungen zur Tagung Digitale Metamorphose: Digital Humanities und Editionswissenschaft

von Peter Andorfer, Austrian Centre for Digital Humanities Wien

Sein kurzes Resümee am Ende der Tagung Digitale Metamorphose: Digital Humanities und Editionswissenschaft [1] beschloss Thomas Stäcker mit der persönlichen Anmerkung, es wäre beruhigend zu sehen, dass alle anderen digitalen Editionsprojekte auch nur mit Wasser kochen würden. Thomas, derzeit interimistischer Direktor der Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel, war maßgeblich für die Konzeptualisierung und vor allem auch die Realisierung der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB) verantwortlich. Ein integraler Bestandteil der WDB ist dabei die Reihe Editiones Electronicae Guelferbytanae, also eine Reihe von vornehmlich in Kooperation mit der HAB entstandenen digitalen Editionen. Was meint Thomas, dem man eine profunde Expertise in der täglichen und konkreten Arbeit mit digitalen Editionen also nur schwerlich absprechen kann, nun mit dieser Aussage? Oder anders formuliert, wie kann man diese Aussage verstehen.

Bekanntlich meint die Redewendung „die anderen kochen auch nur mit Wasser“, dass andere auch nicht viel besser sind als man selbst ist. Eine Redewendung also, die einerseits zwar selbstkritisch, andererseits aber auch stets entschuldigend ist.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6362

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2nd EADH Day 2016 – Call for Participation

 

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass vor der von der DFG als internationale Konferenz anerkannten und geförderten Tagung DHd 2016 „Modellierung – Vernetzung – Visualisierung. Die Digital Humanities als fächerübergreifendes Forschungsparadigma“ vom 07. bis 08. März 2016 der 2. EADH day stattfinden kann. Ziel der EADH days ist es ein Bewusstsein zu schaffen für DH Forschungsaktivitäten, die außerhalb des Kontextes, in dem die regionalen Konferenzen stattfinden, angesiedelt sind. Das Format der EADH days soll den Austausch und das Schaffen von Netzwerken unter den europäischen DH Forschungsgemeinschaften erleichtern. Wie aus dem im Folgenden aufgeführten Call for Participation hervorgeht, sind Vorschläge für „Lightning talks“ und „Challenges“ noch bis zum 31. Januar 2016 möglich.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6333

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Lunchtime Lectures @Zentrum für Informationsmodellierung – Rück- und Vorschau

Diese Woche endete die erste Runde von Lunchtime Lectures am Zentrum für Informationsmodellierung der Karl-Franzens-Universität Graz. Schon jetzt freuen wir uns auf eine neue Reihe geschmackvoller Mittagspausen im Sommersemester 2016, für welche Richard Parncutt (Systematic Musicology), Rainer Simon (AIT), Matej Ďurčo (ÖAW-ACDH) und Claudia Resch (ÖAW-ACDH) als Vortragende gewonnen werden konnten.

Für den DHd Blog wurden noch einmal alle Vorträge im Wintersemester 2015/16 rückblickend und — wenn vorhanden — mit Links zu den Videomitschnitten zusammengestellt:

 

DSC_0002_MOV_und_Lunchtime_Lectures19.1.2016: Lorna Hughes: Digital humanities to research infrastructures

Lorna Hughes (Professor of Digital Humanities, University of Glasgow) diskutierte in ihrem Vortrag den ‚state of the art‘ der Digital Humanities und gibt einen Ausblick darauf, wie sie sich eine langfristige Entwicklung in den DH vorstellt.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6239

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