19. ITUG-Tagung: Jahrestagung der International TUSTEP User Group

Vom 8.-10. Oktober findet im Essener Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte die 19. ITUG Jahrestagung statt.

ITUG-Jahrestagung: Literatur- und Kulturwissenschaften digital: Standards, Werkzeuge, Ergebnisse

Die ITUG ist die International TUSTEP User Group,  TUSTEP das Tübinger System vonTextverarbeitungs-Programmen. TUSTEP wurde am Zentrum für Datenverarbeitung der Universität Tübingen entwickelt, ist seit mehr als 30 Jahren im Einsatz und wird ständig weiterentwickelt, seit 2003 auf Initiative der ITUG mit finanzieller Unterstützung durch akademische Partnereinrichtungen. Seit Juni 2011 steht TUSTEP  als Open-Source-Produkt unter der “Revised BSD Licence”.

Programm

Montag, den 8.10.2012

Registrierung
15.00 Michael Brocke (StI) – Begrüßung
15.15 Regina Roth (BBAW): MEGAdigital – Neue Einblicke in die Werkstatt für “Das Kapital” von Karl Marx im Internet
16.00 Harald Lordick (StI): DARIAH – Digitale Infrastruktur für Geisteswissenschaftler
16.45 Wilhelm Ott (Uni Tübingen): TXSTEP – Stand der Entwicklung
17.45 Kurzpräsentation: Nestle-Aland, Novum Testamentum Graece, 28. Auflage – Kurzer Blick hinter die Kulissen der Satzherstellung

Dienstag, den 9.10.2012

09.15 Gottfried Reeg: Alte Sachen neu gestalten – Export von hebräischen Handschriftendaten nach TEI
09.45 A. Houtman, J.M. Tanja (Kampen/NL): A Jewish Targum in a Christian World
10.30 Thomas Kollatz (StI): 10 Jahre epigraphische Datenbank epidat (2002-2012).
Ein Digital Humanities Langzeitprojekt – tustepbased
11.30 Ute Recker-Hamm (Trier): Philologischer Textvergleich mit TXSTEP
- Bericht eines Selbstversuchs
12.00 Lukas Georgieff (FH Worms): XML-Print 1.0
14.15 ITUG – Mitgliederversammlung
16.30 ITUG – Beiratssitzung

Mittwoch, den 10.10.2012

09.15 Friedrich Seck: SATZ, Modus Edieren
10.00 Hannelore Ott (pagina): Heinrich Bullingers Tigurinerchronik – Workflow zum automatisierten Satz der Edition
10.30 Wilhelm Ott: Neues von TUSTEP
11.00 Wünsche an TUSTEP
11.30 Abschlussdiskussion: TUSTEP als OpenSource Projekt – Neue Aufgaben für die ITUG
13.00 Exkursion zum Jüdischen Friedhof Essen Segeroth, unter fachkundiger Leitung von Nathanja Hüttenmeister (StI) – abhängig von Wetterlage und Interesse
Weitere Informationen zum Programm finden sich hier:
http://steinheim-institut.de/wiki/index.php/ITUG-Jahrestagung_2012
Wegbeschreibung:
http://steinheim-institut.de/wiki/index.php/Wegbeschreibung


Mit Dank an Thomas Kollatz für die Meldung.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=947

Weiterlesen

Forschungen zur Wissenschaftskommunikation aus linguistischer, historischer, soziologischer und philosophischer Perspektive

Nach drei anregenden thematisch fokussierten Tagungen hat sich am 5. und 6. September 2012 eine Arbeitsgruppe getroffen, um Projektideen und Forschungen zum Thema Wissenschaftskommunikation zu konkretisieren. Die Darmstädter Linguistin Nina Janich hat diesen Forschungsschwerpunkt initiiert und die Tagungen und Treffen gemeinsam mit ihrem Team organisiert und durchgeführt.

Unter dem Namen Scientific Communication Research (SciCoRe) sollen Forschungen zusammengeführt werden, die sich beispielsweise mit Wissensformen, mit Kommunikation innerhalb wissenschaftlicher Communities , aber auch mit nach außen gerichteten Vermittlungskulturen, Medien- und Textformaten beschäftigen (traditionelle und auch neue Formen wie bloggen und twittern). Fragen nach Auswirkungen von Datenaufbereitung wie Datenpräsentation, Virtualisierungen und Visualisierungen, die Tendenz zu Simulationen im Kontrast zu Evidenzbasierung werden ebenso diskutiert wie mediale Aspekte, sprachlich-diskursive Popularisierungsstrategien und politisch-historische Legitimationsprozesse. Dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen und den Experimental- und Technowissenschaften betrachtet und hinterfragt.
Die Gruppe setzt sich zusammen aus Soziologen, Philosophen, Historikern, Sprachwissenschaftlern und Digital Humanists. Obwohl es zunächst so schien, als seien unsere Forschungsinteressen stark divergierend und unsere Ausgangspunkte sehr unterschiedlich, stellen sich in den Gesprächen und Arbeitsgruppen rasch zahlreiche Überschneidungen, Vernetzungen und gemeinsame Fragestellungen heraus.

  • Selbstdarstellung im öffentlichen Diskurs
  • Veränderungen von Publikations- und Kommunikationskulturen in den Fachdisziplinen
  • Forschung zwischen Nichtwissen und Beratungsauftrag
  • Virtualisierung von Forschungsprozessen, Simulationen, Evidenzbasierung
  • Status u d Zuschreibungen von “Experten”, “Dilettanten” und “Laien”, deren jeweilige Performanz in unterschiedlichen medialen Kommunikationszusammenhängen
  • Fehler- und Irrtumskultur, Umgang mit vorläufigen Forschungsergebnissen, Zwischenergebnissen

Was mich besonders interessiert – aus sprachwissenschaftlicher wie Digital Humanities-Perspektive – sind gewiss die Fragen nach Virtualisierungen von Forschungsprozessen, da dieses Thema im Rahmen von TextGrid und Dariah zentral ist. Viele Dinge, die wir in diesem Kontext gewissermaßen aus der Praxis heraus täglich bearbeiten und diskutieren, sind bislang nicht systematisch beschrieben und erforscht. Wie die Entwicklungen der Humanities im Hinblick auf Digital Humanities nach innen in die eigene Community, in die “traditionellen” Fachcommunities und in die Öffentlichkeit kommuniziert werden, wie jeweils “Experten-”Status- und Zugehörigkeitszuschreibungen vorgenommen werden, wie mit Unsicherheiten umgegangen wird, wie “Zwischenergebnisse” (z.B. nicht tief annotierte Rohdaten) zur Nachnutzung weitergegeben werden und wie dafür wissenschaftliche Benefits – auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs – generiert werden können, das alles gehört wohl auch auf die Forschungsagenda der Digital Humanities, um die wissenschaftliche Selbstreflexion voranzutreiben und definitorische Beiträge zu den Digital Humanities zu leisten.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=859

Weiterlesen

Stellenausschreibung: DARIAH-DE, Technische Koordination

Die SUB Göttingen sucht für DARIAH-DE eine technische Koordinatorin / einen technischen Koordinator (Vollzeit, TV-L 14) für die Dauer von zunächst 18 Monaten. Zu den Aufgaben gehören u.a. die strategische technologische Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur DARIAH-DE, die Community-Bildung und die Unterstützung und Moderation technologisch/wissenschaftlicher Entscheidungsprozesse.

Bewerbungsschluss: 15. August 2012

Zur vollständigen Ausschreibung

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=761

Weiterlesen

Ausschreibung: Methodenworkshop Metadaten (DARIAH und IEG Mainz)

Veranstalter: DARIAH-DE (http://de.dariah.eu) & Leibniz-Institut für Europäische Geschichte | IEG (http://www.ieg-mainz.de/)
Ort: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz
Beginn: 24. September 2012, 13.00 Uhr
Ende: 25. September 2012, 16.00 Uhr

Der Umgang mit Quellen und (Sekundär)-Literatur ist von zentraler Bedeutung für den Forschungs- und Erkenntnisprozess von Historikern und aller historisch arbeitenden Geisteswissenschaftler. In der Erfassung und Erschließung des Quellenmaterials (z.B. Fotografien, Drucke, Manuskripte, Artefakte oder auch Oral-History-Interviews) liegen wesentliche Voraussetzungen, um dieses Material in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung problembezogen analysieren zu können. Diese Erschließung mittels beschreibender “Meta”-Daten ist ein zentraler und komplexer Schritt im geisteswissenschaftlichen Forschungsprozess. Zwar liefern Bibliotheken für moderne Forschungsliteratur und für historische Drucke oftmals standardisierte und qualifizierte Beschreibungen. Möchte der Forscher oder die Forscherin aber ein breiteres Spektrum an – ggf. bisher unveröffentlichten – Quellen und Forschungsprimärdaten untersuchen, so können sie oftmals nicht auf bereits vorliegende Metadaten zurückgreifen. Zugleich eröffnen die digitale Erfassung, Speicherung und Nutzung von (neuen oder vorhandenen) Metadaten neue Herausforderungen und Möglichkeiten für die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften.

Vor diesem Hintergrund und den daraus resultierenden vielfältigen Möglichkeiten der Digital Humanities laden das Verbundprojekt DARIAH-DE (Aufbau von Forschungsinfrastrukturen für die e-Humanities) gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz zu einem “Methodenworkshop Metadaten” ein, der Grundlagen zum Umgang mit Metadaten und deren Verwendung in historisch arbeitenden Geisteswissenschaften vermitteln und bereits vorhandene Lösungsansätze und -szenarien mit den Teilnehmern diskutieren will. Der Methodenworkshop bildet den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen, die DARIAH-DE in Kooperation mit Partnerinstitutionen in den kommenden Jahren mit unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen disziplinären Schwerpunkten durchführen wird.

Der Methodenworkshop Metadaten richtet sich an Historiker und andere historisch arbeitende Geistes- und Kulturwissenschaftler und möchte sowohl Nachwuchswissenschaftler (Doktoranden und Post-Doktoranden) als auch erfahrene Wissenschaftler ansprechen, die sich in ihrem Forschungsalltag mit der Erfassung und Analyse von Metadaten, und mit Konzepten der Interoperabilität und Nachnutzung von Forschungsdaten auseinandersetzen bzw. diese Fragen bei zukünftigen Forschungsprojekten stärker als bisher berücksichtigen möchten.

Am Nachmittag des ersten Workshop-Tages wird als einführender Teil in mehreren Vorträgen der Themenkomplex „Metadaten“ aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen und technischen Blickwinkeln beleuchtet. So wird hierbei u.a. die Vergabe von Metadaten im Kontext von Forschungsprozessen thematisiert sowie problematisiert, ob disziplinäre bzw. interdisziplinäre Metadatenstandards für spezifische geschichtswissenschaftliche Forschungsfragen und Erkenntnisinteressen anwendbar sind bzw. welche Bedeutung eine standardisierte Erfassung für den Forschungsprozess hat. Darüber hinaus werden der Spannungsbogen geisteswissenschaftliche Forschung und IT sowie das Thema Metadaten unter der Perspektive einer interoperablen und interdisziplinären Nachnutzung diskutiert.

In einem öffentlichen Abendvortrag wird Prof. Dr. Wolfgang Schmale (Universität Wien) zum Thema „Geisteswissenschaften im ‚Digital Turn‘?“ sprechen. Am zweiten Tag werden eine Reihe von anwendungsorientierten Sitzungen die Grundlagen der Anwendung von Metadatenstandards, die Erfassung und Verwaltung von Metadaten, sowie die forschungsorientierte Nutzung von Metadaten vermitteln.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, werden die Teilnehmer gebeten, ihre eigenen Notebooks mitzubringen, so dass kollaborativ anhand von Beispieldaten einige Tools und Anwendungsszenarien getestet werden können. Es besteht ferner die Möglichkeit, dass die Teilnehmer vor Beginn des Workshops Daten (Metadaten, Schemata oder Collection Descriptions) aus ihren eigenen Forschungsprojekten zur Verfügung stellen, um mithilfe dieser Daten exemplarische Erfassungsprobleme thematisieren und Anwendungsoptionen diskutieren zu können.

Der Methodenworkshop Metadaten findet unmittelbar vor Beginn des 49. Deutschen Historikertags in Mainz statt, so dass alle Teilnehmer die Möglichkeit haben, unmittelbar nach Tagungsende an den Veranstaltungen des Historikertages teilzunehmen.

Auf der Webseite des Workshops finden Sie das ausführliche Programm des Workshops sowie weiterführende Informationen und ggf. Aktualisierungen. Für die Teilnahme wird ein Unkostenbeitrag von 20 Euro erhoben, der bei Tagungsbeginn zu entrichten ist. Anmeldungen sind ab sofort bis zum 31. August 2012 möglich. Senden Sie hierzu eine E-Mail mit Ihren Kontaktinformationen an: schmunk@ieg-mainz.de

Bei inhaltlichen oder organisatorischen Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Christof Schöch – Uni Würzburg – christof.schoech@uni-wuerzburg.de und/oder
Dr. des. Stefan Schmunk – IEG Mainz – schmunk@ieg-mainz.de

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=700

Weiterlesen

CLARIN-AT / DARIAH-AT Workshop: Texttechnologische Standards in den Geisteswissenschaften

Das Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie (ICLTT) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Zentrum für Translationswissenschaft (ZTW) der Universität Wien und das Zentrum für Informationsmodellierung (ZIM) der Universität Graz veranstalten den ersten von mehreren CLARIN-AT / DARIAH-AT Workshops zu unterschiedlichen texttechnologischen Fragestellungen mit dem Titel: “Texttechnologische Standards in den Geisteswissenschaften – Encoding in TEI“.

  • Termin: 17. Oktober 2012 ganztägig und 18. Oktober 2012 halbtägig
  • Ort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien

Der Workshop wird einen stark praxisorientierten Einblick in die Guidelines der Text Encoding Initiative (TEI) bieten und gibt damit Anregung für deren Einsatz in den Geisteswissenschaften. Welche neuen, methodologischen Möglichkeiten sich aus dem technologischen Wandel ergeben, soll im Rahmen dieses Workshops gemeinsam erörtert werden.

Nähere Informationen zum Programm und ein Anmeldeformular finden Sie unter:
http://corpus3.aac.ac.at/showcase/index.php/workshop01

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=655

Weiterlesen

Tagungsbericht: „Die Universität Kiel und ihre Professorinnen und Professoren oder: Wozu den Kieler Professorenkatalog?“

Interdisziplinäre wissenschaftliche Fachtagung, 20./21.04.2012

Abteilung für Regionalgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte

Bericht von Torsten Roeder, 24.04.2012

In der Kunsthalle zu Kiel veranstaltete die Abteilung für Regionalgeschichte des Historischen Seminars der Christian-Albrechts-Universität am 20. und 21.4.2012 die Tagung „Die Universität Kiel und ihre Professorinnen und Professoren oder: Wozu den Kieler Professorenkatalog?“ (siehe Pressemitteilung). Zwei volle Tage referierten und diskutierten Vertreter aus den traditionellen Geisteswissenschaften und aus den Digital Humanities über verschiedene Professorenkataloge und Kieler Professorenbiographien von den Anfängen bis zur Gegenwart der Universität. Da dieser Bericht vor allem auf die Fragen und Belange der Digital Humanities eingehen wird, ist an dieser Stelle zu entschuldigen, dass die geschichtswissenschaftlichen Beiträge nicht in ihrer vollen Tiefe berücksichtigt werden können.

Dass der Tagungstitel nicht nur aus rhetorischen Gründen gewählt wurde, zeigte die Auswahl der Referenten, die einerseits landesgeschichtliche Biografik, andererseits laufende Katalogprojekte und datenbankgestützte Forschung vertraten (siehe Tagungsprogramm auf H-Soz-u-Kult). Während der Mehrwert von prosopographischen Katalogprojekten aus Sicht der Grundlagenforschung und der institutionellen Standortbestimmung prinzipiell kaum infrage gestellt wurde, nahmen die landesgeschichtlichen Beiträge nur in der Minderzahl auf diese Kataloge Bezug. Den generellen Eindruck, dass Katalogprojekte und Geschichtsforschung zwar einen gemeinsamen Gegenstand behandeln, sich ansonsten aber unabhängig voneinander positionieren, konnten insbesondere die Beiträge von RAINER SCHWINGES, ULF MORGENSTERN und SARAH ORGANISTA souverän ausräumen. Insofern fand die thematische Aufteilung, welche sich im Tagungstitel bereits durch das „oder“ andeutet, tatsächlich ihren Niederschlag in einem Diskurs, der aber letztlich viele Verbindungsmöglichkeiten zutage brachte. Die Beiträge von HOLGER GAST und JOHANNES MIKUTEIT schlugen ihrerseits Brücken zur Informationstechnologie und zu den Digital Humanities und schlossen damit begriffliche Leerfelder; ebenso die Beiträge von BERNHARD EBNETH und BARBARA PFEIFER, deren Beiträge auf verschiedene Vernetzungsmöglichkeiten eingingen.

weiterlesen auf digiversity.net …

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=441

Weiterlesen

Bericht vom Interedition Symposium März 2012, oder: was Aquarien, Ozeane, Archäologen und Taucher mit digitalen Editionen zu tun haben

Vom 19.-20. März 2012 fand in Den Haag das Abschluss-Symposium von Interedition zum Thema “Scholarly Digital Editions, Tools and Infrastructure” statt. In dem vielfältigen Programm des Symposiums wurden aktuelle und teils brandneue Entwicklungen im Bereich der Technologien rund um digitale Edition vorgestellt: von hoch flexibel interagierenden microservices über wohldefinierte Tools bis hin zu Infrastrukturprojekten mit Bezug zur digitalen Edition und zur Aufbereitung und Analyse konkreter Textsammlungen.

Im Bereich der microservices wurden beispielsweise mehrere Ergebnisse der Interedition Bootcamps vorgestellt: so unter anderem im Bereich der Kollationierung der flexible Verbund von CollateX mit einem Variant Graph Modul und einem Regularisierungsinterface (Tara Andrews, Troy Griffit, Joris van Zundert); mehrere micoservices im Bereich von Open Annotation und Linked Data (Grant Dickie, Moritz Wissenbach, Marco Petris); ergänzt wurden diese Beiträge durch Reflexionen darüber, wie Kollationierungstools wie Juxta oder CollateX mit oft sehr unterschiedlich kodierten TEI-Texten zurechtkommen können (Gregor Middell).

Im Bereich der eigenständigen Tools standen etablierte Projekte im Vordergrund: beispielsweise die Versioning Machine, die seit 1993 stetig weiterentwickelt wird und deren Bedeutung nicht zuletzt darin liegt, dass sie DH-Neulingen eindrücklich veranschaulicht, welche Möglichkeiten das digitale Medium mit sich bringt (Susan Schreibman); oder das Kollationierungstool Juxta, das mit einer schicken Desktop-Version, zahlreichen Funktionen und (ganz aktuell) mit der verstärkten Expansion in Richtung Webservice und API beeindruckte (Nick Laiacona).

Im Bereich der Infrastrukturen war einerseits Textgrid als Virtuelle Forschungsumgebung vertreten, wobei der Vortrag deutlich machte, wie die Weiterentwicklung dieser Umgebung stetig voranschreitet, unter anderem durch die Integration weiterer Tools, wie bspw. MEISE, der Editor für MEI-Dateien (Celia Krause, Philip Vanscheidt). Und auch DARIAH wurde vorgestellt, wobei der Fokus auf den konkreten DARIAH-Services lag, die DARIAH Entwicklern und Herausgebern von digitalen Editionen anbieten kann, vom Developer Portal über die Bit Preservation bis zu Referenzdaten-Services (Christiane Fritze, Christof Schöch).

Ebenfalls zum Thema Infrastrukturen, aber aus einer etwas anderen Perspektive, gab es zwei weitere Beiträge: ein knackiges Plädoyer dafür, dass doch lieber alle dazu beitragen sollten, einen gemeinsamen Daten- und Tool-Ozean zu managen, anstatt dass jeder ein kleines, privates Aquarium baut (Martin Wynne); und einen Beitrag mit dem schönen Titel “Smaller is Smarter”, der dazu provozierte, die positiven Erfahrungen mit “agile development” und “programming sprints” in den Interedition Bootcamps auch in großen Infrastrukturprojekten wie DARIAH zu nutzen (Doug Reside), wobei letztlich deutlich wurde, dass beide Ansätze sicherlich vor allem in ihrer Komplementarität am nützlichsten sein werden.

An Beiträgen, die weniger aus der Perspektive der Tools auf die Forschung, denn aus der Perspektive eines konkreten Forschungsprojektes auf die Durchführung und technische Umsetzung blickte, mangelte es aber auch nicht. Unter anderem wurde das Womens Writers in History-Projekt vorgestellt, in dem es zentral darum geht, die Rezeptionsgeschichte der Werke weiblicher Autoren in einer Datenbank zu modellieren (Suzan van Dijk, Gertjan Filarski), oder das Ancient Greek Dependency Treebank Projekt, in dem das altgriechische Korpus des Perseus Projects mit morphologischen, syntaktischen und pragmatischen Annotationen angereichtert wird (Marie-Claire Beaulieu, Mathew Harrington, Francesco Mambrini).

Den Abschluss des Symposiums bildete der Vortrag von Joris van Zundert, der Leiter von Interedition, der auf die Erfahrungen aus dem vierjährigen Projekt zurückblickte. Deutlich wurde dabei, dass eine Vision (ein lockeres Netzwerk interoperabler microservices), eine flexible und innovative Arbeitsweise (Bootcamps) und vor allem, motivierte und kompetente Menschen (Programmierer und Editionswissenschaftler) sowie genügend Reisemittel (in diesem Fall COST Action-Mittel) zusammenkommen müssen, damit all die faszinierenden und hochaktuellen Tools entstehen können, die Interedition jetzt vorweisen kann. Auch wenn die Veranstaltung eigentlich das Abschluss-Symposium war, ist kaum vorstellbar, dass es nicht irgendwie weitergeht! Und was ist mit den Archäologen und Tauchern? Zu dieser Geschichte muss jeder Joris van Zundert selbst fragen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=356

Weiterlesen

SDH – NEERI 2010 in Wien

In Wien finden vom 19. bis zum 21. Oktober 2010 die gekoppelten Veranstaltungen SDH und NEERI statt. SDH steht für Supporting the Digital Humanities. Erklärtes Ziel der Konferenz ist es, Provider und Benutzer aus den Infrastruktur-Initiativen CLARIN- und DARIAH zusammenzubringen. Auf der zweitägigen Veranstaltung werden Sitzungen zu diversen geisteswissenschaftlichen Fachrichtungen angeboten: Vorrangig vertreten sind Archäologie, [...]

Quelle: http://digiversity.net/2010/sdh-neeri-2010/

Weiterlesen
1 3 4 5