Digital Humanities – Gedanken zum Politikum der Wissenschaft

 

„Speziell in den Geiste- und Sozialwissenschaften lässt sich seit gut einer Dekade beobachten, dass deren Forschungsinfrastrukturen eine Transformation durchlaufen: sie wandeln sich von tradierenden und Fachinformationen bevorratenden Hilfseinrichtungen zu Inkubatoren für neue und innovative wissenschaftliche Fragestellungen aufgrund von Forschungsdaten, die durch diese Infrastrukturen selbst erzeugt werden.“ (Wissenschaftsrat 2011: S. 7)

 

Ein Blick in die aktuelle Wissenschaftslandschaft genügt, um festzustellen: Wer heute von Wissenschaft redet, kommt nicht am Thema Infrastrukturen – und damit an der Frage nach den Möglichkeitsbedingungen von Forschung – vorbei. Unter Forschungsinfrastrukturen werden vom Wissenschaftsrat „Instrumente und Institutionen“ (Wissenschaftsrat 2011: S. 13) verstanden: Großgeräte, verteilte Forschungsinfrastrukturen, Sammlungen, Datenbanken, E-Infrastrukturen und soziale Forschungsinfrastrukturen (siehe auch Wissenschaftsrat 2013: S. 8). Forschungsinfrastrukturen, so lässt sich dem obigen Zitat entnehmen, seien erstens im Begriff sich zu wandeln und sie würden zweitens im Zuge dieses Wandels zu zentralen Akteuren in der Forschungslandschaft werden.

[...]

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5486

Weiterlesen

Ambivalente Bilder: Fotografien und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich

Buenos Aires 1914

Das von Hinnerk Onken bearbeitete und von der DFG geförderte Projekt zu den „ambivalenten Bildern“ aus und von Südamerika im Deutschen Reich zwischen 1880 und 1930 geht der Frage nach, welche Vorstellungen sich die Menschen im Deutschen Reich anhand von Fotos und Bildpostkarten von dem fremden Kontinent gemacht haben. Die Bildmedien zeigten einerseits Eisenbahnen und Bahnhöfe, Stadtansichten, Parlamente, Regierungspaläste, Banken und andere (öffentliche) Gebäude, Häfen, Zoos und Fabriken. Ein ganz anderes Bild zeichneten dagegen Ansichten von Indigenen und Ruinen.

Buenos Aires 1914

Bildpostkarte: Buenos Aires – Congreso Nacional, Fotograf und Herausgeber unbekannt, wahrscheinlich Buenos Aires 1914, gemeinfrei

Insgesamt scheinen diese Quellen, die mit bestehenden Vor- und Einstellungen sowie mit Projektionen von Fantasien und Sehnsüchten zusammenwirkten, eine bekannte Dichotomie aus Tradition und Moderne zu bestätigen. Die genauere Untersuchung aber ergibt, dass die Motive besser mit dem Begriff der Ambivalenz zu erfassen sind. Es gab hybride (Re-)Präsentationen – manche Abbildungen „oszillierten“ zwischen verschiedenen Bedeutungen. Methodisch ist dies mit Ansätzen zum Kulturkontakt, zu transferts culturels und zu Transkulturation sowie wissen(schaft)sgeschichtlichen Überlegungen, unter anderem zur Popularisierung von Wissen, zu analysieren. Denn es waren in erster Linie Forscher, die den Menschen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Südamerika mit Fotos „vor Augen führten“.

[...]

Quelle: https://www.visual-history.de/2015/07/27/ambivalente-bilder-fotografien-und-bildpostkarten-aus-suedamerika-im-deutschen-reich/

Weiterlesen

Historische Filmkritik: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)

von Tobias Merten „Es stauten sich die Autos. Menschenmassen verstopften den Bürgersteig vor dem Ufa-Palast am Zoo. […] Erschienen waren alle am Film interessierten, alle markanten Köpfe aus dem geistigen, künstlerischen Berlin, aus der Finanzwelt, die Vertreter der Behörden und Ministerien waren zu sehen.“1 Dieser Ausschnitt aus der Zeitschrift Film-Kurier zeigt, dass Fritz Lang mit „M“ ein Tonfilmdebüt gelang, welches alle Schichten der Weimarer Republik in Aufregung versetzte. Siegfried Kracauer erkannte in „M“ eine Rückkehr Fritz Langs zur Qualität von Filmen wie „Der müde … Historische Filmkritik: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/327

Weiterlesen

Open Data im Bildarchiv der ETH-Bibliothek

Das Bildarchiv der ETH-Bibliothek öffnet seine Bilddatenbank!

250‘000 digitalisierte Bilder stehen ab sofort kostenfrei zum Herunterladen zur Verfügung.  Auf ETH E-Pics Bildarchiv Online werden sie in mehreren Auflösungen angeboten: von der Webauflösung bis zum hochaufgelösten JPG und TIFF.

Jene rund 100‘000 Bilder, an denen die Urheberrechte bereits abgelaufen sind, sind mit einer Public Domain Mark versehen. Sie können für wissenschaftliche, private, nicht-kommerzielle und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.

Für weitere 150‘000 Bilder liegen die Nutzungsrechte bei der ETH-Bibliothek. Die entsprechenden Digitalisate können unter Angabe des korrekten Bildnachweises für wissenschaftliche, private, nicht-kommerzielle und kommerzielle Zwecke frei verwendet und bei Veränderungen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden.

[...]

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/2542

Weiterlesen

Vorstellung der DARIAH-DE-Fellows 2015: Sascha Foerster

Das DARIAH-DE Fellowship-Programm fördert NachwuchswissenschaftlerInnen, die in ihren Forschungsvorhaben innovative digitale Ansätze und Methoden einsetzen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digital Humanities leisten. Im DHd-Blog stellen die DARIAH-Fellows ihre Projekte vor.

Sascha Foerster

saschafoerster
Sascha Foerster ist Historiker und Psychologe und promoviert am Institut für Alternskulturen an der Universität Bonn im Projekt “Deutsche Nachkriegskinder 1952-1961″. Er arbeitet bei der Max Weber Stiftung als Community Manager für das wissenschaftliche Blogportal de.hypotheses.org und ist leidenschaftlicher Bonner Blogger und nutzt Twitter aktiv zu Vernetzung und Forschung.

Worum geht es in dem Projekt?



[...]

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5458

Weiterlesen

Fundstücke

Von Stefan Sasse

- Vox hat eine Liste mit Gründen, warum eine Zeitreise unbequem sein könnte. Es gibt beispielsweise erst seit 1680 Sofas. (Englisch)

- Erst seit dem 20. Jahrhundert werden Frauen älter als Männer. 

- In Texas werden die Geschichtsbücher so umgeschrieben, dass Sklaverei kaum vorkommt. Dafür lesen die Schüler die Inaugurationsrede von Jefferson Davis. (Englisch) 

- In den 1940er Jahren warb Pepsi mit den vielen Kalorien, die eine Flasche enthielt (Englisch)
 

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2015/07/fundstucke_27.html

Weiterlesen

Hof und Heimat als Rückzugsort vor dem Krieg

Niklas Maximilian Schepp

 

„Wenn Ihr mit die Arbeit Nicht fertig werden könnt, laß ruhig liegen, den je größer der Hunger wird je eher ist alle, b[l]os[s] soviel das Frau und Kinder was zu Essen habt. Sonst laßen sie uns Urlaub geben. Ihr müßt nur sehen wenn ich nicht in Urlaub komme, wie Ihr am leichsten mit der Arbeit fertig werd, und das der Acker nicht ganz verwilder, und alle etwas bestellt wird, den ich habe wenig Spaß davon.“[1]

So schreibt der Landwirt Heinrich Echtermeyer am 20. März 1917 in einem Feldpostbrief von der Front an seinen Bruder. In seinen überlieferten Feldpostsendungen wird fortwährend deutlich, wie sehr er sich um die Bestellung seiner Äcker sowie um die Versorgung seines Viehs sorgt.

[...]

Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/590

Weiterlesen

Über Florian Greiners Buch: Wege nach Europa 1914-1945

Aus der Studie lässt sich für weitere Forschungen mitnehmen, dass man sich vom Zäsurdenken in Bezug auf Europadiskurse bis 1945 verabschieden muss. In der Presse wurde alles gesagt und gedacht, und das jederzeit. Die Politik zog nicht mit, darin muss man nach wie vor eine Zäsur in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre sehen, als praktische politische Schritte ergriffen wurden, die allgemein als Prozess der europäischen Integration bezeichnet werden.

Der Beitrag Über Florian Greiners Buch: Wege nach Europa 1914-1945 erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.

Quelle: http://wolfgangschmale.eu/wege-nach-europa-1914-1945/

Weiterlesen

Definitionssache II: Illustration, Bildgeschichte und Comic

Wie bereits in Definitionssache I angesprochen, definiert sich der Comic im wesentlichen durch seine Verknüpfung von Bild und Text. Mit diesem Merkmal steht er als Kunstform jedoch nicht alleine da: Auch die Illustration arbeitet mit derselben Kombination.
Wo die Unterschiede liegen und welche weiteren Begrifflichkeiten eine Rolle spielen, darum geht es in diesem Beitrag.

Betrachtet man beispielsweise Illustrationen in mittelalterlichen Codices, die Münchener Bilderbogen oder Werke von Gustave Doré, so hat man es stets mit einem asymmetrischen Verhältnis von Bild zu Text zu tun:1 Die Illustrationen verfolgen das Ziel der Verbildlichung eines Textes und sind somit von diesem abhängig — vor allem, wenn es sich um einen bereits vorhandenen, älteren Text handelt. Damit wird diesen Werken in keinster Weise ihr Kunstcharakter abgesprochen — schließlich ist jede Illustration eine eigenständige Interpretation der Textvorlage —, das Verhältnis ist jedoch ein klares: Der Text kann ohne das Bild bestehen, das Bild hingegen verliert, wenn es isoliert wird, einen Großteil seines Zusammenhangs und ist in diesem Sinne gerade noch verständlich, wenn der Text bekannt ist (wie es beispielsweise bei Märchen gemeinhin der Fall ist).

Moritz_von_Schwind_-_Der_gestiefelte_Kater
Moritz von Schwind: Der gestiefelte Kater, 1850. Aus: Klaus Günzel: Die deutschen Romantiker, Zürich 1995. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

[...]

Quelle: http://comics.hypotheses.org/82

Weiterlesen

Das Ich des Fürsten als Revolution: Die Kabinettsorder

Mit Kabinettsordern wurde Geschichte geschrieben. Sie sind auch aktenkundlich interessant. Man kann daran sehen, dass die Typisierung von Schriftstücken im Sinne der “systematischen” Aktenkunde kein Selbstzweck ist, sondern der praktischen Quellenkritik dient.

Die aktenkundliche Forschung ist von der Kabinettsorder hingerissen. Immer gern wird Meisners (1969: 151) Diktum vom “scharf geschliffenen Instrument monarchischer Selbstregierung” zitiert. Eine “spektakuläre Schreibenform” sei sie, so Kloosterhuis (1999: 527). Andererseits aber auch bloß „ein Anwendungsfall des Handschreibens“ (Meisner 1935: 30).



[...]

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/409

Weiterlesen