Veranstaltungshinweis: Vom Buch aufs Feld – vom Feld ins Buch. Verflechtungen von Theorie und Praxis in Ernährung und Landwirtschaft (ca. 1300–1600)

Vom 31.03.2022 bis zum 02.04.2022 findet im Kloster Lorsch eine von Dr. Stephan F. Ebert und Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk (Mittelaterliche Geschichte, TU Darmstadt) organisierte Tagung zu den Verpflechtungen von Theorie und Praxis in der Landwirtschaft des 14. bis 17.

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Quelle: https://hwgl.hypotheses.org/1565

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Veranstaltungshinweis: Vom Buch aufs Feld – vom Feld ins Buch. Verflechtungen von Theorie und Praxis in Ernährung und Landwirtschaft (ca. 1300–1600)

Vom 31.03.2022 bis zum 02.04.2022 findet im Kloster Lorsch eine von Dr. Stephan F. Ebert und Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk (Mittelaterliche Geschichte, TU Darmstadt) organisierte Tagung zu den Verpflechtungen von Theorie und Praxis in der Landwirtschaft des 14. bis 17.

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Quelle: https://hwgl.hypotheses.org/1565

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Neuerscheinung: Gewissheiten im Wandel. Wissensformierung und Handlungsorientierung von 1350-1600

HWGL-relevante Neuerscheinung:

Christa Bertelsmeier-Kierst (Hg.), Gewissheiten im Wandel. Wissensformierung und Handlungsorientierung von 1350-1600 (Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und zur Frühen Neuzeit 9), Berlin 2020.

Weitere Infos: https://www.peterlang.com/view/title/71977.

Darin u.

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Quelle: https://hwgl.hypotheses.org/1177

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19. Januar 1916

19011916Torfmelasse

Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 19. Januar 1916

Verkaufsanzeige für Futtermittel für die Landwirtschaft im Kreis Schleiden

An die Landwirte des Kreises Schleiden!
Es steht uns an Futtermitteln eine größere Menge

Torfmelasse zur Verfügung und bitte ich Bestellungen
hierauf schnellstens an mich zu lassen. Der
Preis hierfür wird sich auf 13,— bis 14,— Mark pro
100 kg mit Sack stellen.

Außerdem ist Rumänische Kleie vorrätig, worauf
ich Bestellungen zum Preise von Mark 36, 38 pro
100 kg erbitte.
Um Störungen im Bezuge von Futtermitteln zu
vermeiden bitte ich, sämtliche Futtermittelsäcke an mich
schnellstens zurückzusenden da durch die Knappheit
an Säcken Schwierigkeiten beim Bezuge von Futter-
mitteln entstehen könnten.

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Quelle: http://archivewk1.hypotheses.org/19672

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Vertrautheit in der Fremde?


Die Wahrnehmung der Fremde an der Ostfront

Laura Maring

„Gerade in der Wahrnehmung der deutschen Besatzungsgebiete in Osteuropa waren“, so Jörn Leonhard in seiner monumentalen Synthese zum Ersten Weltkrieg, „die Semantiken und Vokabulare von Unsicherheit und Entfremdung in einem als unzivilisiert empfundenen Raum gekennzeichnet.“[1] Vor dem Hintergrund dieser These bekommt die Suche nach Äußerungen zur Wahrnehmung der Fremde durch deutsche Soldaten, die im Zuge des Ersten Weltkriegs an der Ostfront stationiert waren und sich über Feldpostsendungen ihren Verwandten in der Heimat mitteilten, noch mehr Gewicht. Auch Heinrich Echtermeyer – seit 1916 in Wolhynien, im Nordwesten der heutigen Ukraine stationiert – sah sich mit der Herausforderung einer fremden Umgebung konfrontiert, mit der er nur schwer zurecht kam.

Der Versuch, diese Konfrontation in seinen an den Bruder Bernard adressierten Briefen und Feldpostkarten wiederzufinden, gestaltet sich indes als schwierig: Denn explizite Beschreibungen der fremden Umgebung finden sich in den Schriftstücken nur selten. Ebenso schreibt Heinrich Echtermeyer nur wenig über die Menschen vor Ort, mit denen er möglicherweise in Kontakt kam. Und dennoch gewährt er uns bei genauerer Analyse seiner Feldpost tiefe Einblicke in seine Wahrnehmung der Fremde: Denn der Halverder Landwirt bedient sich einer Vielzahl an Distanzbegriffen, die zwar sprachlich nur sehr vage Bezug auf die fremde Umgebung nehmen, sich jedoch in über 80 Prozent seiner Briefe wiederfinden. Dabei dominiert die sprachliche Kennzeichnung „hier“ für die Fremde, die uns in 47 von insgesamt 58 Schriftstücken begegnet. Aber auch die explizite Nennung des Landes „Rußland“, einiger weniger Ortsnamen und der Substantive „Ferne“ sowie „Weite“, die in jeder zehnten Feldpostsendung Echtermeyers Verwendung fanden, können als sprachliche Mittel zur Kennzeichnung des Fremden gedeutet werden.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/468

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Die Vermittlerrolle des Bruders

Leonie Volmer

Familie Heinrich Echtermeyer
Familie Heinrich Echtermeyer

In der Arbeiterschicht führte die kriegsbedingte Abwesenheit der Männer nicht selten zu einschneidenden Veränderungen in der Familienstruktur, aus der die Frauen zumindest phasenweise gestärkt hervorgingen.[1] Anders war dies hingegen in den bäuerlichen Schichten. Die Frau war schon immer als feste Familienarbeitskraft miteingeplant, das verdiente Geld Familienlohn. Gravierende Änderungen in der Familienstruktur blieben aus, als die Männer in den Krieg zogen und die Frauen mit der Aufgabe, die Familie zu versorgen, zu Hause zurück blieben. Trotz allem fehlte eine Arbeitskraft. Heinrich Echtermeyer verließ sich darauf, dass sein Bruder Bernhard zumindest einen Teil seiner Rolle auf dem heimatlichen Hof in Halverde übernahm, wie aus seinen Briefen deutlich hervorgeht: „[Ich] Bitte Dich, hilf meiner Frau so gut zurecht wie Du kannst.“[2] Solche und ähnliche Wendungen finden sich in seinen Feldpostsendungen immer wieder.

Bernard und Maria Echtermeyer
Bernard und Maria Echtermeyer

Es ist auffallend, wie häufig Echtermeyer in diesen Briefen und Postkarten an seinen Bruder von seiner Frau schreibt.

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Quelle: http://feldpost.hypotheses.org/693

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Die Funktion von Wetterbeschreibungen

Sören Gehrmann

 

Die im Zuge der Neuen Militärgeschichte angestoßene Revision von Kriegsquellen unter sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten, die in Abgrenzung zur konventionellen militärstrategischen Betrachtungsweise erfolgt, hat bereits umfassende Erkenntnisse über in Ego-Dokumenten dargestellte Umwelterfahrungen her­vorgebracht. Dabei fiel besonders der Zusammenhang zwischen ro­mantisch inspirierten Naturbeschreibungen und der Reflexion der eigenen Situation sowie der generellen Kriegsbrutalität in Soldaten­briefen des frühen 19. Jahrhunderts auf.[1] Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass in den Feldpostbriefen August Jaspers keine der­artigen Narrative zu beobachten sind. Landschaftsbeschreibungen beispielsweise werden von ihm bis auf wenige Ausnahmen nahezu gänzlich ausgespart. Demgegenüber nehmen Wetterbeobachtungen einen ungleich größeren Raum ein, was am deutlichsten in seinen Briefen aus dem November 1917 zu erkennen ist, in denen Jasper in 14 von insgesamt 17 Schreiben die aktuelle Witterung thematisiert.[2] Angesichts der Menge von über zweihundert Erwähnungen stellt sich die Frage, welche Funktion und welchen Nutzen die Wetterbe­richte für August Jasper gehabt haben. Beschränken sich die Wetter­berichte auch in den jeweiligen Briefen häufig nur auf einige wenige Sätze, so ermöglichen diese kurzen Erwähnungen doch einen uner­wartet tiefen Einblick in die Kommunikation der Eheleute Jasper auf der einen sowie in das Selbst- und Rollenverständnis Augusts auf der anderen Seite.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/739

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Hof und Heimat als Rückzugsort vor dem Krieg

Niklas Maximilian Schepp

 

„Wenn Ihr mit die Arbeit Nicht fertig werden könnt, laß ruhig liegen, den je größer der Hunger wird je eher ist alle, b[l]os[s] soviel das Frau und Kinder was zu Essen habt. Sonst laßen sie uns Urlaub geben. Ihr müßt nur sehen wenn ich nicht in Urlaub komme, wie Ihr am leichsten mit der Arbeit fertig werd, und das der Acker nicht ganz verwilder, und alle etwas bestellt wird, den ich habe wenig Spaß davon.“[1]

So schreibt der Landwirt Heinrich Echtermeyer am 20. März 1917 in einem Feldpostbrief von der Front an seinen Bruder. In seinen überlieferten Feldpostsendungen wird fortwährend deutlich, wie sehr er sich um die Bestellung seiner Äcker sowie um die Versorgung seines Viehs sorgt.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/590

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Rückzug in das Gewöhnliche.


Immer nur die gleichen ‚Floskeln‘?

Fabian Köster/Dennis Krause

In der Forschung reduziert sich das Phänomen der Sprachlosigkeit in Feldpostbriefen zunächst auf drei Ursachen: die Angst vor der Zensur, die intendierte Schonung der Rezipienten und ein Sprachverlust in Folge des Erlebens beispiellosen Grauens.[1] Demnach würde ein Frontsoldat, ein leeres Blatt Papier vor Regen und Schmutz schützend, im Schützengraben kauern und überlegen, bevor er den Stift ansetzt: Was darf, will und kann ich nicht schreiben? Bereits eine solch simple Übertragung auf eine konkrete Situation vermittelt, dass eine solche retrospektive Kategorisierung an ihre Grenzen stößt. Denn natürlich werden Soldaten auch einfach ‚drauf los‘ geschrieben haben, nicht immer darauf bedacht, ihre Gedanken einer rationalen Prüfung zu unterziehen. Wenn Heinrich Echtermeyer immer wiederkehrende Begrüßungs- und Abschiedsformeln in scheinbar mechanischer Manier aufs Papier bringt, dann wirken jene Formulierungen dennoch vordergründig funktionell, ja beinahe floskelhaft.

Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard Echtermeyer, Feldpostkarte vom 15. Oktober 1916.
Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard Echtermeyer, Feldpostkarte vom 15. Oktober 1916.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/197

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Rückzug in das Gewöhnliche.


Immer nur die gleichen ‚Floskeln‘?

Fabian Köster/Dennis Krause

In der Forschung reduziert sich das Phänomen der Sprachlosigkeit in Feldpostbriefen zunächst auf drei Ursachen: die Angst vor der Zensur, die intendierte Schonung der Rezipienten und ein Sprachverlust in Folge des Erlebens beispiellosen Grauens.[1] Demnach würde ein Frontsoldat, ein leeres Blatt Papier vor Regen und Schmutz schützend, im Schützengraben kauern und überlegen, bevor er den Stift ansetzt: Was darf, will und kann ich nicht schreiben? Bereits eine solch simple Übertragung auf eine konkrete Situation vermittelt, dass eine solche retrospektive Kategorisierung an ihre Grenzen stößt. Denn natürlich werden Soldaten auch einfach ‚drauf los‘ geschrieben haben, nicht immer darauf bedacht, ihre Gedanken einer rationalen Prüfung zu unterziehen. Wenn Heinrich Echtermeyer immer wiederkehrende Begrüßungs- und Abschiedsformeln in scheinbar mechanischer Manier aufs Papier bringt, dann wirken jene Formulierungen dennoch vordergründig funktionell, ja beinahe floskelhaft.

Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard Echtermeyer, Feldpostkarte vom 15. Oktober 1916.
Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard Echtermeyer, Feldpostkarte vom 15. Oktober 1916.

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Quelle: http://feldpost.hypotheses.org/197

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