Ein Seminar, ein Blog und ein Netzwerk neuer Akteure

screenshot_madapEs ist im Wortsinne eine verrückte Sache: Ein Seminarblog, der von Beginn an dazu angelegt ist, altgewohnte Sichtweisen zu ver-rücken. Er repräsentiert in doppelter Hinsicht ein Experiment: Inhaltlich wagt er sich mit der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) auf ein unter Mediävisten weithin unbekanntes Terrain. Methodisch prüft er die Möglichkeiten, über das Medium 'Blog' nicht nur die interne Seminardiskussion anzuregen, sondern auch Außenstehende unmittelbar an den gewonnenen Einsichten teilhaben zu lassen. Er verknüpft damit akademische Lehrveranstaltung, wissenschaftlichen Arbeitsprozess und Fachveröffentlichung, ohne dass die Grenzen dieser zumeist hermetisch getrennten Sphären erkennbar blieben.

Wer sich auf ein solches Experiment einlässt, sollte auch seine Risiken benennen können. Ein Blog wirkt weitaus extrovertierter als ein geschlossenes Diskussionsforum, z.B. auf der learnweb-Plattform der Universität. Es enthüllt mindestens ebensoviel Handwerk wie Erkenntnis und legt das Scheitern von Denkansätzen - oder gar der ganzen Veranstaltung - schonungslos offen. Es inspiriert und provoziert zu rasch verfassten Einträgen und Kommentaren, die qualitativ nicht überall das Niveau mehrfach redigierter und lektorierter Druckpublikationen erreichen. Dies alles bedeutet ein Mehr an Transparenz, aber auch ein höheres Maß an Exponiertheit für die Studierenden und den Dozenten.

Diesen Risiken haben wir Rechnung getragen, indem wie das Blog zunächst als 'Leerraumphänomen' in den Weiten des WWW unvernetzt belassen haben. WordPress verfügt über einen Löschen-Button, den wir im Falle eines absehbaren Scheiterns bedenkenlos betätigt hätten. Das Netz sollte auch einmal vergessen können. Während wir inhaltlich derzeit zwischen Kritik und Begeisterung der ANT schwanken, betrachten wir den methodischen Teil des Versuches mittlerweile als geglückt.

Als Dozent kann ich über das Blog Denkanstöße aus dem Seminargespräch aufnehmen und über die Woche 'retten'. Als Forscher profitiere ich hochgradig von der selbstauferlegten Notwendigkeit zur vertieften schriftlichen Debatte. Als Wissenschaftler freue ich mich, dass das Blog als Werkzeug der Vernetzung allmählich seine Wirkung entfaltet. So hat sich kürzlich Bruno Latour, der prominenteste Mitbegründer der ANT, per E-Mail in unsere kritische Diskussion eingeschaltet. Es ist offenbar tatsächlich eine Plattform entstanden, die Grenzen und Hierarchien zu überwinden in der Lage ist. Ich lade daher ausdrücklich alle Interessierten ein, sich am Blog als Leser, Kommentatoren oder Autoren zu beteiligen.

Noch ein Wort zu den Rahmenbedingungen des Experiments: Möglich wurde es im Kontext eines kleinen, aber umso lebendigeren Oberseminars. Es basiert auf dem Selbstvertrauen, Engagement und Erkenntnisinteresse von höchst heterogenen Akteuren (zu den wir mittlerweile auch Tageslichtprojektoren und Kaffeetassen zählen). Mit einem gut gefüllten Pro- oder Hauptseminar hätte ich diese Form kaum gewählt, hier haben sich geschlossene Foren bewährt. Das Projekt profitiert sicherlich auch davon, dass es sich außerhalb des mediävistischen Mainstreams bewegt. Aus seiner kalkulierten Verrücktheit ist somit eine Tugend geworden.

Seminarblog: Auf dem Ameisenpfad (seit heute mit Hinweis auf die 'Ersterwähnung' des Weihnachtsbaums von 1521)

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/4924

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Deir el Medine Online. Nichtliterarische Ostraka aus Medine

http://dem-online.gwi.uni-muenchen.de Die Zahl der im Gebiet der Arbeitersiedlung von Deir el Medine gefundenen Ostraka mit nichtliterarischem Inhalt hat die 10.000 bereits weit hinter sich gelassen und wird möglicherweise auch die 20.000 noch überschreiten. „Deir el Medine online” dient dem Ziel, dieser Textflut mit Hilfe moderner Technologien Herr zu werden. Die Ostraka werden in einer heutigen […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/09/5348/

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DiRT. Digital Research Tools

http://dirtdirectory.org The DiRT Directory is a registry of digital research tools for scholarly use. DiRT makes it easy for digital humanists and others conducting digital research to find and compare resources ranging from content management systems to music OCR, statistical analysis packages to mindmapping software. Via arthistoricum.net [01.08.2014], http://blog.arthistoricum.net/beitrag/2014/08/01/tools-fuer-die-digital-humanities

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/08/5300/

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Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV)

http://rsqv.gwi.uni-muenchen.de Das Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV) ist ein musikwissenschaftliches Online-Projekt. Unser Ziel ist es, sämtliche weltweit erreichbaren Quellen zum Werk des Komponisten Richard Strauss nach neuesten technischen und wissenschaftlichen Standards zu verzeichnen. Die Quellen werden anhand verschiedenster Kriterien erschlossen: enthaltene Werke, Schreiber, Widmungsträger, Besitzer, Standort, Signatur, Umfang, Format, Datierung u.a. Die RSQV Datenbank ist ein modernes, effizientes […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5244/

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MUDIRA Bilddatenbank der LMU München und des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst München

http://mudira.gwi.uni-muenchen.de Munich Digital Research Archives ist ein im Frühjahr 2012 gestartetes Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Ägyptologie der LMU München und des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst München (SMÄK), in welchem die umfangreichen Bildbestände beider Institutionen zu Altägypten digitalisiert und zugänglich gemacht werden. In der ersten (auf 2 bis 3 Jahre angelegten) Projektphase werden etwa 30.000 als Kleinbild-Diapositive […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/06/5183/

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Blog des Arbeitskreises für digitale Geistes- und Sozialwissenschaften München

http://dhmuc.hypotheses.org dhmuc. vernetzt Digital-Humanities-Akteure unterschiedlicher Münchner Einrichtungen miteinander und vermittelt ihre Aktivitäten so breit wie möglich an Nachwuchswissenschaftler vor Ort ebenso wie an andere DH-Engagierte über München hinaus. Quelle: http://dhmuc.hypotheses.org/uber; Lizenz: CC BY 3.0

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5090/

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DHd-Blog: DHd-Kanal auf YouTube geht auf Sendung

Die Projekte DARIAH-DE und TextGrid betreiben seit heute [sc. 3. April 2014, ACH] auf YouTube einen eigenen DHd-Kanal (https://www.youtube.com/user/dhdkanal) mit Video-Clips zu DH-Themen. Rund vier Stunden Filmmaterial stehen bereits bereit, darunter zwei neue Explainity-Clips, die die Themen “Datensicherheit” und “Kollaborativ arbeiten” einfach und verständlich präsentieren. Geplant sind weitere Videos, beispielsweise die TextGrid-Tutorials zum Arbeiten im […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/04/5039/

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Silke Baumann: Langzeitarchivierung innerhalb Virtueller Forschungsumgebungen im Bereich Digital Humanities (=Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft Heft 353), Berlin 2014

http://edoc.hu-berlin.de/series/berliner-handreichungen/2014-353 In der vorliegenden Arbeit wird an einem konkreten Beispiel betrachtet werden, wie wissenschaftliche digitale Kooperation und die langfristige Speicherung der digitalen Daten im Bereich Digital Humanities aktuell umgesetzt werden bzw. welche Wünsche und Ansichten die ForscherInnen diesbezüglich haben. Zu diesem Zweck wurden WissenschaftlerInnen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Beantwortung eines Online- Fragebogens eingeladen. Einführend […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/03/4990/

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5 Fragen zur Digitalen Geschichtswissenschaft an…Wolfgang Schmale

Wolfgang Schmale ist Professor für Geschichte der Neuzeit sowie derzeit auch Vizedekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Wien. Dort lehrt er seit 1999 und hat sich als Verfechter einer kulturwissenschaftlich basierten Perspektive auf digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities einen Namen gemacht. Die Verwendung digitaler Tools ist in zahlreichen von ihm geleiteten Projekten mittlerweile Normalität. Darüber hinaus hat er ein breites Arbeitsfeld von europäischer Identitätsgeschichte bis zu Erdteilallergorien und von der Körper- zur Verfassungsgeschichte. Einschlägige Buchveröffentlichungen zur Digitalen Geschichtswissenschaft: Digitale Geschichtswissenschaft, (mit Marie-Theres Tinnefeld:) Privatheit im digitalen Zeitalter, (mit diversen Co-Autoren:) E-Learning Geschichte.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”
Da muss ich mich selber zitieren (Digitale Geschichtswissenschaft, 2010, S. 123): ‘…ist für mich’: “etwas Eigenes…, das sich gleichwohl nicht aus der Geschichtswissenschaft als solcher heraus- oder abkapselt.” Die Geschichtswissenschaft ist auf dem Weg zu einer hybriden Wissenschaft. (ebenda)

2. Wie sehen Sie den momentanen Stand der digitalen Geschichtswissenschaft und der Digital Humanities in Österreich?
Die Frage rekurriert auf nationale Zusammenhänge, die vermutlich sogar existieren, die aber im Widerspruch zum Digitalen stehen, das technisch wie inhaltlich nichts mit nationalen Grenzziehungen zu tun hat. Historisch betrachtet, ergibt die Frage Sinn, und da lässt sich sagen, dass in Österreich recht früh Computer für den Einsatz in (Geistes-)Wissenschaften genutzt und sozusagen phänomenologisch diskutiert wurden. Derzeit würde ich sagen, dass unser Wiener, aus HistorikerInnen bestehender, Kreis in Sachen digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities auf einem hohen praktischen und ‘philosophischen’ Niveau arbeitet.

3. Welche Rolle spielen digitale Techniken und Ansätze in Ihrer Lehre?
Es gab eine Phase, wo wir Modellprojekte duchgeführt haben wie www.pastperfect.at, das 2004 mit dem Medidaprix ausgezeichnet wurde, um in der Lehre einen echten geschichtswissenschaftlichen Hypertext zur Verfügung zu stellen. Es folgten mehrere Experimente zu E-Learning bewusst jenseits von Lernplattformen. Im Alltag einer stets größer werdenden Massen-Uni wie Wien ist allerdings der Einsatz einer ‘schnöden’ Lernplattform dann doch der pragmatischste und auch für die Studierenden am wenigsten aufwendige Weg. Die Zeiten, in denen ich in Lehrveranstaltungen die Studierenden Hypertexte z.B. zur Französischen Revolution habe ‘bauen’ lassen können, sind, befürchte ich, vorbei. Gleichwohl stand den TeilnehmerInnen eines Forschungspraktikums im Sommersemester 2013 im Zusammenhang eines laufenden Forschungsprojekts die damit verbundene Datenbank zur Verfügung, in der sie bestimmte Aufgaben erledigen mussten.

4. Was braucht die digitale Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach für die künftige Entwicklung (z.B. Zentrenbildung, eigene Publikationsorgane, Tagungen, oder gar nichts von alledem)?
Nichts von alledem: Sie soll ihre Sache gut, bestens machen, dann läuft es. Klar, dass man trotzdem analog publiziert, die Doppelgleisigkeit bewährt sich.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
Kann man von mir erwarten, dass ich ein anderes Buch als meines empfehle…?

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/657

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Hello, Goodbye hist.net

  hist.net in der bisherigen Form gibt es nicht mehr – sondern ist neu: ein Verein. Gestern fand die Gründungsversammlung des Vereins hist.net statt, der laut Statuten “die Förderung der digitalen Geschichtswissenschaften in ihren verschiedenen Ausprägungen [bezweckt]; insbesondere setzt er sich ein für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den digitalen Geschichtswissenschaften. Hierfür kann der […]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6735

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