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GcjZ: 60 Jahre in Hamburg
von Carina Seebur -
Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Hamburg feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet vom 13. bis 24. November eine kostenlose Ausstellung in der Rathausdiele des Hamburger Rathauses statt. Die Ausstellung „60 Jahre in Hamburg – Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ wurde von Studierenden der Universität Hamburg entwickelt und realisiert. Im Zuge dieses Ausstellungsprojekts entstand eine enge Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Weitere Unterstützer der Ausstellung sind das Erzbistum Hamburg, die jüdische Gemeinde Hamburg, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Evangelisch-Reformierte Kirche in Hamburg, die Liberale Jüdische Gemeinde sowie der Lions-Club Hamburg-Walddörfer.
Ein Blick in die Ausstellung „60 Jahre in Hamburg – Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ in der Rathausdiele des Hamburger Rathauses / Foto: Carina SeeburgIn mehreren Monaten der Vorbereitung erarbeiteten die Studierenden alle Bereiche der Ausstellung – von der Recherche über die Konzeption bis hin zur Gestaltung. Alle Texte wurden zudem auch ins Englische und ins Russische übertragen. Die Ausstellung begleitende Audioguides wurden ebenfalls in drei Sprachen eingesprochen.
Das Arbeitsergebnis ist eine 42 Tafeln umfassende Ausstellung, die seit Dienstag zu besichtigen ist. Der Senat der Stadt Hamburg würdigte die Eröffnung der Ausstellung mit einem Empfang im Bürgermeistersaal des Rathauses. Dabei wurden mehrere Reden und Ansprachen gehalten.
Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz hielt anlässlich der Ausstellungseröffnung eine Rede vor den rund 150 geladenen Gästen / Foto: Carina Seeburg
Bürgermeister Olaf Scholz betonte: „Was sich so schnörkellos christlich-jüdische Zusammenarbeit nennt, bezeichnet einen Grundgedanken, dessen gesellschaftlicher Wert nicht hoch genug einzuschätzen ist: das Zusammenwirken von Angehörigen beider Religionen im Geist des Respekts und der Toleranz. […] Trotzdem ist der Alltag der jüdischen Gemeinden in Deutschland noch längst kein ganz normaler – solange unsere Synagogen Polizeischutz und Videokameras brauchen. Dessen sollten sich alle hier Lebenden stets bewusst sein und, wo immer es angebracht ist, aufstehen gegen den rechten Ungeist.“ Weiter erinnerte Olaf Scholz daran, die gegenseitige Toleranz nicht nur auf die christliche und die jüdische Religion zu beziehen: „Mehr als hundert Religionsgemeinschaften gibt es in Hamburg. Wir tolerieren es nicht, wenn unter dem Deckmantel politischer oder religiöser Bekenntnisse Hass geschürt wird – weder gegen Juden noch gegen Christen oder Andersgläubige.“ Die Ausstellung – 60 Jahre in Hamburg – zeige, dass eine tolerante Gesellschaft nicht von alleine entstehe, sondern erarbeitet werden wolle: „durch Dialog und Aufklärung, den unverstellten Blick auf die gemeinsame Geschichte, durch die Bereitschaft zum offenen aufeinander Zugehen.“
Grußworte des Projektteams an die Gäste
Neben Olaf Scholz richteten auch zwei Studenten des Projektteams, Daniela Göbel und Jonas Stier, im Namen der Studierenden ein Grußwort an die geladenen Gäste und gaben den Anwesenden einen Einblick in den Arbeitsprozess der vergangenen Monate: „Zu Beginn des Projekts herrschte bei uns große Unklarheit darüber, was von uns verlangt werden würde. Was sollte gezeigt werden? Welchen Umfang würden wir liefern? Wie würde das Projekt finanziert? Welches sind unsere eigenen Erwartungen und welche Erwartungen würden an uns gestellt werden? […] Nach einem ersten Treffen mit dem Projektausschuss der GCJZ wurden unsere Fragen in soweit geklärt, als dass wir keine Einschränkungen zu erwarten hatten. […] Der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit möchten wir daher dafür danken, dass sie uns in unserer wissenschaftlichen Arbeit nicht nur freie Hand gelassen, sondern vielmehr dazu ermutigt hat, sowohl eigene inhaltliche als auch gestalterische Schwerpunkte zu setzen.“
„Dieses Projekt sprengte den durchstrukturierten Stundenplan von uns Bachelorstudierenden […] nun sind wir sehr stolz, dass wir Ihnen ein so umfangreiches Projekt präsentieren können“, so Daniela Göbel in ihrer Ansprache.
Rien van der Vegt, geschäftsführender Vorsitzender der GCJZ, beschrieb das Arbeitsergebnis des studentischen Projektteams mit den Worten: „Das ist eine sehr schöne Ausstellung geworden, zu einem wichtigen Thema Hamburger Zeitgeschichte. Alle, denen das Zusammenleben verschiedener Menschen in Hamburg wichtig ist, lade ich herzlich ein, sich diese Ausstellung anzuschauen.“
GCJZ – 60 Jahre in Hamburg aktiv für gegenseitigen Respekt und Toleranz

Ausstellungslogo
Am 12. Mai 1952 wurde die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Hamburg gegründet. Von Beginn an machte es sich die Hamburger GCJZ zur Aufgabe, „Christen und Juden im Dialog zusammenzuführen und sich aktiv und entschieden gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Art der Diskriminierung zu positionieren.“
Seither kommen in der GCJZ und in von ihr initiierten Veranstaltungen regelmäßig Menschen jüdischen und christlichen Glaubens zusammen. Die Arbeit der GCJZ reicht von zahlreichen Veranstaltungen wie Tagungen, Reisen, Gesprächsrunden und Debatten bis hin zur aktiven Integrationsarbeit jüdischer Zuwanderer.
Die Ausstellung „60 Jahre in Hamburg – Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ blickt auf sechs Jahrzehnte GCJZ in Hamburg zurück. Die Geschichte der Hamburger GCJZ wurde in der Arbeit des Projektteams aufmerksam und kritisch betrachtet.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm, das eine Synagogenbesichtigung sowie den Vortrag „Der bedrohte Friede – Nach 60 Jahren der Annäherung von Christen und Juden“ von Dr. Siegfried von Kortzfleisch, mit einschließt.
Projektteam: v.l. oben: Patrick Grabowski, Marcel Anders, Matis Schick, Josephine Lesniak, Amelie Berking, Annika Linsner, Maximilian Thinnes, Lisbeth Dorothee Cordes, Miriam Braun, Jonas Stier. V.l. unten: Anna Krystyna Kienitz, Carina Seeburg, Anna Baade, Daniela Göbel, Filiz Kaba, Kathrin KleinAUSSTELLUNG
60 Jahre in Hamburg – Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
13. bis 24. November 2012
Rathausdiele, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Mo.-Fr. 7 – 19 Uhr, Sa. 10-17 Uhr
Nähere Informationen sowie mp3-Dateien der Audioguides zur Ausstellung finden Sie unter:

Ausstellungsplakat
Universitätskurs ‘Technologie und Gesellschaft’
In diesem Wintersemester 2012/2013 werde ich am Institut für Wissenschaftsforschung der Universität Wien im Rahmen eines Erweiterungscurriculums den Universitätskurs (UK) Technologie und Gesellschaft lehren. Das Erweiterungscurriculum kann voraussetzungsfrei besucht werden.
Termin: montags 09.30-11.30 Uhr, ab 08.10.2012
Ort: Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Anmeldung zur LV über UNIVIS von 10. September 2012, 08:00 Uhr bis 25. September 2012, 23:59 Uhr
Inhalte: Technologische Entwicklungen und Innovationen prägen Gesellschaften und gesellschaftliche Ordnungen. Technologien wie das Internet, Smartphones oder Tablet-PCs werden zu einem integralen Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Sie gestalten und leiten gesellschaftliches Handeln und sind aus vielen Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken.
Aber wie und warum entstehen neue Technologien eigentlich? Die Wissenschafts- und Technikforschung hat gezeigt, dass Technologien nicht von außen deterministisch auf unsere Gesellschaft einwirken, sondern vielmehr innerhalb von gesellschaftlichen Prozessen entstehen. Damit sind Technologien bzw. Artefakte wie Brücken, Sicherheitsgurte, Software, automatische Gesichtserkennung oder Google untrennbar verbunden mit sozialen und politischen Werten, Normen und Moralvorstellungen, die in sie ‘eingeschrieben’ und damit (auf Dauer) stabilisiert werden.
Der Universitätskurs setzt sich grundlegend mit dem Verhältnis und den Schnittstellen von Technologie und Gesellschaft auseinander. Die Studierenden lernen auf Basis gemeinsamer Lektüre die Perspektiven zentraler AutorInnen (Bijker, Winner, Latour etc.) aus dem Feld der Wissenschafts- und Technikforschung kennen und wenden die erworbenen Erkenntnisse auf konkrete Beispiele, insbesondere aus den Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B. Suchmaschinen, Gesichtserkennung) an.
Psychoanalyse einer Gesellschaft
Schon 1990 diagnostizierte Hans-Joachim Maaz den “Gefühlsstau”. Das gleichnamige Buch beschäftigte sich früh mit den psychischen Folgen sowohl der DDR als auch mit denen des Umbruchs von 1989/90 – und das auf einem Fundament von vielen Jahren psychotherapeutischer Berufserfahrung. Im MONTAGSRADIO 01/2012 sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit dem Autor und Psychotherapeuten über die Geschichte seines Buchs, über die Gültigkeit der Befunde und die Möglichkeiten und Grenzen, eine ganze Gesellschaft zu psychoanalysieren.
Mit ”Gefühlsstau” bezeichnete Hans-Joachim Maaz die Repression von Gefühlen in einem auf Kontrolle ausgerichteten System, das jede intellektuelle, aber auch emotionale Abweichung registrierte. Dem kurzen Aufbrechen aus systemischen Zwängen mit Flucht, Demonstrationen und Mauerfall im Jahre 1989 folgte bald für viele Ostdeutsche Ernüchterung in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die verschärft wurde durch Gefühle der Unterlegenheit gegenüber einem ökonomisch und kulturell dominantem Westen.
Und hier gehts direkt zum MP3.
Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/01/23/psychoanalyse-einer-gesellschaft/
Die Rubrik »Gesellschaftskritik« heißt jetzt »Politik, Gesellschaft, Recht«
Protest gegen Elbtunnel 1974
von Brigitte Abramowski -
„Straßenkampf auf dem Weg zwischen City und Autobahn“, titelte das Hamburger Abendblatt am 21. Juli 1973. Die Geschichte der Bürgerproteste gegen die Verkehrsplanung in Ottensen geht bis in die frühen 1970er Jahre zurück. Der neue Elbtunnel sollte 1974 fertiggestellt werden. Auch wenn die bis dahin bekannten „City-West“-Pläne, die den Abriss des Kerngebietes von Ottensen, die Errichtung des Bürohochhausviertels „City-West“ und den Bau von Hochstraßen für eine Autobahnanbindung vorsahen, nach und nach zurückgenommen wurden, war eine erhebliche Verkehrsbelastung auf den bestehenden Straßen zu erwarten.
Aus der Eulenstraße ab Mottenburgerstraße wurde die Mottenburger Twiete, für den Durchbruch der Eulenstraße zur Bahrenfelder Straße als Autobahnzubringer wurden Häuser abgerissen, um 1975 / Foto: Sammlung Stadtteilarchiv Ottensen
Zwischen Lobuschstraße und Bleickenallee wurden die Straßenzüge Keplerstraße, Arnoldstraße und Klausstraße-Eulenstraße jeweils im Einrichtungsverkehr zweispurig als Autobahnzubringer ausgebaut.
„Ottensen kämpft gegen Autobahnzubringer“
Mit der Eröffnung der Autobahn „Westliche Umgehung“ und der Öffnung der Zu- und Ausfahrt Othmarschen war ein täglicher Kampf zwischen Autofahrern und Bewohnern in Ottensen vorherzusehen. Dort hatte sich schon 1973 eine Aktionsgemeinschaft Ottensen (AO) formiert, die gegen die City-West-Pläne agierte und forderte, die Autobahnausfahrt nicht zu genehmigen. „Ottensen kämpft gegen Autobahnzubringer“ war der Slogan der Aktionsgemeinschaft, die als ihr Sprachrohr die „Ottenser Zeitung“ (OZ) herausgab. Bis 1982 bildeten sich weitere Verkehrsberuhigungsinitiativen in Ottensen.
Demonstrationszug gegen die Planung der City West an der Straßenkreuzung Bahrenfelder Straße und Arnoldstraße 1973 / Foto: Stadtteilarchiv Ottensen/Schaffrath
1975 hatte sich die „Bürgerinitiative Verkehr in Ottensen“ (BIVO) gegründet, um eine „Bus-Trasse“ vom neuen Busbahnhof am Altonaer Bahnhof zum Spritzenplatz und weiter zur Bleickenallee zu verhindern. Seit 1980 kämpfte die „Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung Ottenser Marktplatz/Holländische Reihe/Bernadottestraße“ für „Tempo 30“, Überholverbot und gegen Schwerlastverkehr auf ihren Straßenzügen. Das Sprachrohr dieser Verkehrsinitiativen wurde die neue Stadtteilzeitung „ZO“ – Zeitung für Ottensen. Die neue Partei „Grün-Alternative Liste“ (GAL) hatte in Altona „Verkehr“ zu einem ihrer zentralen Themen gemacht.
„Ottenser 6-Tage-Schleichen“
Auftaktveranstaltung für das erste „Ottenser 6-Tage-Schleichen“ war eine Fahrrad-Demonstration der „Grünen Radler“ am Sonnabend, den 16. Mai 1981, vom Gerhart-Hauptmann-Platz durch mehrere Hamburger Stadtteile zum „Fischerfest“ in Teufelsbrück. Nach einer Kundgebung in der Ottenser Hauptstraße schlossen sich die Ottenser Radler dem Konvoi an und radelten im großen Verband durch das enge Ottensen hinunter nach Teufelsbrück. In der Zeit vom 18. bis 23. Mai fand dann die erste „Verkehrsberuhigungswoche“ statt.
Täglich ab 16.30 Uhr zur Hauptverkehrszeit waren Fahrradkonvois unterwegs. Dabei wurden bekannte Unfallorte markiert, selbst hergestellte „Tempo-30“-Schilder installiert, Zebrastreifen ausgerollt und fußgängerfreundliche Ampeln aufgestellt. An einem Informationstisch an der Ecke Ottenser Hauptstraße Am Felde wurde von 16-18 Uhr täglich informiert und zu Gesprächen eingeladen. Abends fanden im Stadtteilkulturzentrum „Motte“ oder im „Stadtteilarchiv Ottensen“ (damals noch in den Räumen Am Born 6) Filmvorführungen oder Podiumsdiskussionen mit Polizei, „Grünen Radlern“, Verwaltung, Stadtplanern, Politikern sowie Ottenser Bürgern und Bürgerinnen statt.
„Radeln in Rudeln“
Während die Informationstische ordnungsgemäß angemeldet waren, war das Radeln eher informell und spontan. So rief die „ZO“ zum „Radeln in Rudeln“ auf, so dass die Pkws nur im Schritt-Tempo und mit zeitweiligem Stillstand bei besonderen Aktionen im Straßenraum hinter den „Rudeln“ herfahren konnten. Da einige Autofahrer aber sehr aggressiv reagierten, entschlossen sich die Organisatoren schnell dazu, einen eigenen PKW voran und einen am Schluss mitfahren zu lassen, um besonders auch mitradelnde Kinder zu schützen.
Eine Fahrraddemonstration formiert sich auf dem Parkplatz an der Nöltingstraße, einer Freifläche der ehemaligen Maschinenfabrik Menck & Hambrock, am heutigen Kemal-Altun-Platz, 1980 / Foto: Stadtteilarchiv Ottensen
„Schleichen statt Leichen“
So hieß die Parole der Verkehrsberuhigungsaktivitäten. Leider bekam dieser Slogan eine traurige Aktualität, als im Juni 1982 zwei Kinder in der Holländischen Reihe verunglückten und ein Kind an den Unfallfolgen starb. Zwei Tage lang gab es täglich Demonstrationen und Straßensperrungen am Unfallort und auf anderen Ottenser Straßen. Plötzlich ging alles sehr schnell und unkompliziert. Hamburgs Innensenator Alfons Pawelczyk (SPD) ordnete drei Tage nach dem Unfall „Tempo 30“, Überholverbot sowie ein Verbot für Schwerlastverkehr auf der Holländischen Reihe an.
Und das war nur der Anfang. Nach und nach wurden auch die anderen Autobahnzubringer zu Tempo-30-Zonen, bis für ganz Ottensen „Tempo 30“ Vorschrift wurde. Leider waren immer nur schwere Unfälle mit Kindern die Anlässe für weitere Maßnahmen: Die zweispurigen Autobahnzubringer wurden auf eine Spur reduziert und teilweise wurden Fahrradspuren ausgewiesen. Die Eulenstraße wurde in der Höhe Mottenburger Twiete verschwenkt, so dass Raum für den Bau einer Kindertagesstätte entstand. Die Bus-Trasse vom Altonaer Busbahnhof konnte verhindert werden und aus den Dreiecksplätzen entlang der Bahrenfelder Straße wurden statt Verkehrsinseln mit Parkplätzen wieder Plätze für Menschen. Das Engagement der Ottenser und Ottenserinnen für Verkehrsberuhigung war vorbildlich und erfolgreich, wovon der Stadtteil bis heute profitiert.
Aufkleber der Bürgerinitiative Verkehr in Ottensen (BIVO) / Grafik: Stadtteilarchiv Ottensen
Quellen und Literatur:
- Wenn die Westliche Umgehung fertig ist: „Straßenkampf“ auf dem Weg zwischen City und Autobahn, in: Hamburger Abendblatt 21.7.1973
- Ottenser 6-Tage-Schleichen – Radeln in Rudeln, in: Zeitung für Ottensen Nr. 33, Mai 1981
- Förderkreis Ottensen-Chronik (Hrsg.), Ottensen Chronik, Dokumentation eines Hamburger Stadtteils, Hamburg 1993
- Stadtteilarchiv Ottensen e.V. (Hg.), Schauplatz Ottensen, Geschichte und Geschichten der Ottenser Plätze, Hamburg-Altona 2003, S.27f
Zur Autorin:
Brigitte Abramowski ist Geschäftsführerin und pädagogische Mitarbeiterin im Stadtteilarchiv Ottensen sowie langjährige Akteurin in Bürger- und Stadtteilinitiativen Ottensens seit 1976. Auf den Hamburgischen Geschichten veröffentlichte sie zuletzt den Artikel “Ottensen – Von der Gegenkultur zum Motor der Gentrifizierung? (1980 bis 2010)”








