Der Markt als „Moralzehrer“ (2): Regulierung als Moral-Ersatz

Am Ende des ersten Teils dieses Beitrags stand die Frage: Wie soll der Staat der ihm gestellten Aufgabe gerecht werden, für „sittliche Reserven“ des Wirtschaftens zu sorgen? Er kann regulieren, die Funktionalität des Marktes sichern und die Folgen von Ungleichgewichten, möglicherweise auch die Ungleichheit selbst abfedern. Aber Regulierung ist noch keine Moral. Und was ist „Moral“ in diesem Zusammenhang eigentlich: eine kollektive Werteordnung oder nicht doch eher (und dazu neige ich im Moment) ein Anspruch, eine Erwartung an das Individuum, die sich situativ und … Der Markt als „Moralzehrer“ (2): Regulierung als Moral-Ersatz weiterlesen

Quelle: http://moraleconomy.hypotheses.org/456

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Sinologie in Deutschland: „Transregionale Fragestellungen bleiben auf die Qualität regionaler Forschung angewiesen“

von Daniel Leese (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Mein Forschungsfeld ist die neuere und neueste chinesische Geschichte. Als ich Ende der 1990er Jahre mein Studium begann, existierte das Studienfach als solches in Deutschland nicht. In der deutschen Historikerzunft spielte die chinesische Geschichte eine marginale Rolle (und dies ist noch sehr wohlwollend ausgedrückt). Die Sinologie hingegen glich einem großen Gemischtwarenladen. Mit Ausnahme der Sprachausbildung ließen sich die Studieninhalte nicht voraussehen und hingen primär von den persönlichen Forschungsinteressen der jeweiligen Lehrstuhlinhaber ab, die damals in der Mehrzahl im Bereich des Klassischen China angesiedelt waren.

Heute ist die Situation in der Sinologie beinahe umgekehrt. Fast alle Institute haben einen modernen Schwenk vollzogen und es erscheint dringend notwendig, an einer Reihe von Standorten die Kompetenz gerade auch im klassisch-philologischen Bereich zu erhalten. Zu meinem heutigen Forschungsfeld habe ich in Deutschland nie einen Kurs belegt.

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Quelle: http://trafo.hypotheses.org/3566

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„Die deutschen Schiffe werden kommen und uns holen…“. Die „Flüchtlingskrise“ und das Ende des kommunikativen Handelns

Ein Beitrag von Frank Beyer zur Blogreihe #2: Flüchtlinge, Migration, Asyl – 2013 erschütterte der Berliner Philosoph Byung-Chul Han den intellektuellen Diskurs mit einem Essay, in dem er die These vertrat, dass kommunikatives Handeln im Sinne einer öffentlichen Deliberation am Ende sei. Ein Paukenschlag! Der Vormarsch der neuen Medien…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9172

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Die Plünderung von Prag 1648: Eine schwedische Perspektive

Von Jenny Öhman (Uddevalla)

Dass Soldaten nach einem Sieg in einer Stadt plünderten, kam und kommt in der Geschichte häufig vor. Die Kunstschätze und Bücher, die die schwedischen Truppen 1648 in Prag erbeuteten, machten zwar Prag ärmer, brachten aber für Schweden einen bedeutenden kulturellen Aufschwung. Bis heute spielen diese Kunstschätze in Schweden eine wichtige Rolle, wenn man auch ihre Herkunft nicht mehr gerne erwähnt.1 Der vorliegende Text beleuchtet die Rolle dieser Kriegsbeuten für die kulturelle Entwicklung Schwedens. Vorwiegend auf schwedische Quellen stützend, die im deutschsprachigen Raum vermutlich nicht so bekannt sind, wird skizziert, welche Wege einige Stücke dieser Kriegsbeute nahmen. Im Zuge dieser Darstellung wird deutlich, dass es nachwievor viele ungeklärte Fragen gibt, die einer näheren Untersuchung harren.
1648 nahmen die Truppen unter General Hans Christoph Königsmarck im letzten Kriegssommer die Prager Kleinseite ein und eroberten damit eine riesige Kriegsbeute, die bis heute in Palais und Museen in Schweden zu sehen ist. Prag galt als eine große Bank und schon Feldmarschall Johan Banér hatte im Jahre 1639 versucht, die Stadt zu erobern und dessen Schätze an sich zu reißen. Es gelang allerdings erst Königsmarck – mit Hilfe des ehemaligen kaiserlichen Oberstleutnants Ernst Odowalsky2 –, die Kleinseite knapp vor Kriegsende einzunehmen.

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Quelle: http://fnzinfo.hypotheses.org/627

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Graphic Novel zum Februar 1934

Thomas Fatzinek hat mittels Linolschnitt eine Graphic Novel zur Geschichte des Aufstands der österreichischen ArbeiterInnen gegen den Austrofaschismus erstellt, die bislang sträflich unbeachtet blieb und auf die heute der Standard löblicherweise aufmerksam macht:

Fatzinek, Thomas: Als die Nacht begann. Wien: Bahoe Books, 2016. ISBN 978-3-903022-22-5, Verlagsinfo

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022546330/

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Stellenausschreibung nebenberufliche Professur Digital Humanities (W2) an der Fachhochschule Potsdam

An der Fachhochschule Potsdam ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine nebenberufliche Professur im Bereich Digital Humanities zu besetzen.

Der Fachbereich sucht eine/n Wissenschaftler/in auf dem Gebiet der Digital Humanities, die/der sowohl in den Geisteswissenschaften als auch der Informatik ausgewiesen ist, und über nachgewiesene Erfahrungen im Bereich der Digital Humanities (DH) sowie optimaler Weise auch in der interdisziplinären Lehre in den Fachrichtungen Archiv, Bibliothekswissenschaft, Information und Dokumentation verfügt.

Nähere Angaben finden Sie unter:

Ausschreibung nebenberufliche Professur Digital Humanities

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6403

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Wie können die Historischen Grundwissenschaften in die akademische Lehre integriert werden?

Studienmanager Andreas Frings macht sich Gedanken.

Ich möchte daher auch meine Meinung zur Diskussion stellen. Als in Aachen noch Geld für meinen Lehrauftrag da war, habe ich wiederholt quellenkundliche Veranstaltungen durchgeführt, in denen ich versucht habe, Hilfswissenschaften vorzustellen. Ich habe mehrfach den klassischen Kanon in ergänzter Form (z.B. Handschriftenforschung, digitale Unterlagen) mit Kurzreferaten in einer Stunde vorstellen lassen. Dabei habe ich viel Wert darauf gelegt, dass nur die “Essentials” dargestellt wurden und angegeben wurde, welche Internet- und Literaturquellen sich zum Nachschlagen eignen.

Bei Ahasver von Brandt finden sich im “Werkzeug des Historikers” behandelt: Historische Geographie mit Kartographie (wird nur wenig in der Lehre berücksichtigt), Chronologie (kommt in mediävistischen Proseminaren vor), Genealogie, Allgemeine Quellenkunde, Paläographie, Diplomatik (ebenfalls im mediävistischen Proseminar besprochen), Aktenkunde (wird in Proseminaren zu frühneuzeitlichen Themen von quellenaffinen DozentInnen gelehrt), Heraldik, Sphragistik, Numismatik.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/54347

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aussichten. Perspektivierung von Geschichte, February 12, 2016

Neueste Beiträge in ‘aussichten’ #dasdom Katalog des Königl. Gymnasiums und der Lateinischen Schule zu Freysing im Studienjahre 1833/34 aventinum Nr. 94 [12.02.2016]: Sprechstunde für Bibliometrie und Impact bei der Universitätsbibliothek der Technischen Universität München Kaiserbiographien: Gallienus (253-268 n. Chr.) #vabosh Gastbeitrag von VABOSH-Vorsitzenden Andreas C. Hofmann in ‚I.f.O.

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Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/02/6326/

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Digitalität und Geschichtswissenschaft

Seit einigen Wochen diskutiert die Historikerzunft engagiert (aber allmählich auch wieder abflauend) über „Quellenkritik im digitalen Zeitalter: Die Historischen Grundwissenschaften als zentrale Kompetenz der Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter“ (so der Titel des Positionspapiers von Eva Schlotheuber und Frank Bösch (http://blog.historikerverband.de/2015/10/30/quellenkritik-im-digitalen-zeitalter-die-historischen-grundwissenschaften-als-zentrale-kompetenz-der-geschichtswissenschaft-und-benachbarter-faecher/; Forum dazu unter http://www.hsozkult.de/text/id/texte-2890?title=diskussionsforum-historische-grundwissenschaften-und-die-digitale-herausforderung). Zeit, die Debatte Revue passieren zu lassen – was naturgemäß nicht in allen Punkten geschehen kann. Den fachkundigen Anmerkungen der vielen an der Diskussion beteiligten Vertreter der Historischen Hilfswissenschaften (ich bevorzuge weiterhin den Begriff der „Historischen Hilfswissenschaften“) zu eben diesen und der Digitalen Geisteswissenschaftler zu eben jenen mag ich nichts hinzufügen; stattdessen möchte ich mich auf wenige grundsätzliche Bemerkungen beschränken.

Das zentrale Argument von Schlotheuber und Bösch lautet: Wir erleben eine massenhafte Digitalisierung von Quellenbeständen und müssen es schaffen, die entsprechende Quellenkritik zu vermitteln, auf dass Studierende kompetent mit diesen Quellenbeständen umgehen können.

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Quelle: http://geschichtsadmin.hypotheses.org/384

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Softwarenutzungsmuster in der Digitalen Forschungsarbeit

Geschafft.

Wir (Alexa Schlegel, Anne Baillot, Jana Klawitter und ich) konnten nun eine erste Auswertung zu unserer Studie für das Kompendium „Digital Humanities in Berlin und Brandenburg“ (Das Abstract ist bereits verfügbar) zusammenstellen.

Der Beitrag „Forschungspraxis in den Geisteswissenschaften oder wie viel Digital Humanities gibt es in den Geisteswissenschaften?“ gibt einen Überblick über die Art und den Umfang des Softwareeinsatzes in der geisteswissenschaftlichen Forschungspraxis Berlin/Brandenburg. Ich möchte hier die ermittelten Nutzungsmuster des Softwareeinsatzes aus diesem Beitrag vorstellen.

Wie haben wir diese Nutzungsmuster ermittelt? Wir haben neben den zentralen Forschungsaktivitäten (abgeleitet aus TaDiRAH) und den häufig durchgeführten Tätigkeiten erhoben, ob Software zum Einsatz kommt und wenn ja welche.

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Quelle: https://p4h.hypotheses.org/72

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