Verwaschene Texte

Artikel zum Voynich-Manuskript (VMS) ziehen meist auch Kommentare an, in denen sich die Kommentarist|inn|en darüber äußern, welche Theorie sie sich mal so überlegt haben, was das VMS sein könnte und wie der Text interpretiert werden kann. In den allermeisten Fällen muss man die Ausführungen nicht ganz ernst nehmen, da sich ein fundiertes Gespräch zu diesem mehr oder weniger komplexen Thema schlecht in Kommentaren führen lässt. Die Darstellung eigener Hypothesen benötigt mehr Platz, einen gegliederten Text und eventuell Abbildungen. Das alles können Kommentarspalten nicht so recht bieten. Es besteht natürlich die Möglichkeit, auf externe Seiten zu verlinken. Ich sehe mir diese dann auch meist an und gebe ein kurzes Feedback. Eine wirklich ausgearbeitete und nachvollziehbare Theorie ist mir dabei allerdings noch nicht untergekommen. Beispiele gefällig? Voilà: [1] [2] [3] [4] [5]

Ein Kommentar in der Nacht

Für einen Kommentar, der in der Nacht zum Sonntag unter meinem Gast-Post bei den Ruhrbaronen landete, muss ich allerdings eine Ausnahme machen, ist der Absender doch Thomas Ernst (wenn er denn wirklich dahinter steckt und mir nicht jemand einen Streich spielen möchte. Es fällt mir aber niemand ein, der Ernsts Stil so gut nachzuahmen verstünde). Traurigerweise werden sich jetzt nicht wenige der Leserinnen und Leser hier fragen, wer denn dieser Thomas Ernst sei. Seine Heldensage ist leider noch immer weithin unbekannt, das hat wohl auch mein Blogpost über dieses Husarenstück nicht wirklich geändert. Mit der Entschlüsselung der Steganographia III hat er sich unsterblich gemacht, seine Darlegung zum Thema ist mehr als lesenswert und sei jedem zur Lektüre empfohlen. Es ist ein Krimi, verborgen im Pelz einer vor amüsant vorgetragener Gelehrsamkeit strotzenden wissenschaftlichen Abhandlung. Mir fehlen die Worte, um hier festzuhalten, wie sehr ich Ernst dafür bewundere. Wenigstens einen New-York-Times-Artikel hat er dafür bekommen.

Die geheimnisumwitterte Steganographia von Johannes Trithemius.

Und nun äußert dieser Thomas Ernst – wenn ich das richtig verfolgt habe – zum ersten Mal seine Hypothese zum VMS, was ich allein für sich genommen schon ziemlich sensationell finde. Gewissermaßen vermutet auch er, beim VMS sei ein Kopist am Werke gewesen. Dieser sei jedoch kein Autokopist, der immer wieder Zeichenketten von sich selbst abschreibt und verfremdet, sondern ein Fremdkopist, der ein Werk abschreibt, dessen Zeichen ihm nicht geläufig sind und dessen Inhalt er dementsprechend nicht versteht. So sehr ich ihn sonst bewundere – hier liegt Ernst meiner Meinung nach falsch. Der Text des VMS weist einfach zu viele Eigenschaften auf, die mit dieser Hypothese nicht in Deckung gebracht werden können. Ich greife mir hier zwei dieser seltsamen Merkmale heraus, die sich in der gegebenen Kürze erklären lassen.

Entropie: Zuwenig Information an Bord

Über das Maß der Entropie lassen sich Aussagen über den Informationsgehalt einer Nachricht machen, und das, ohne den Inhalt (die Semantik) der Nachricht zu kennen. Dafür muss man lediglich die Häufigkeitsverteilung der einzelnen Zeichen kennen (um die Zeichenentropie – H0 – zu errechnen) sowie die Häufigkeit, mit der bestimmte Zeichen auf bestimmte andere folgen (um die Verbundentropie – H1 – zu errechnen). Da H1 abhängig ist vom Umfang des zugrundeliegenden Alphabets, sollte man – um Texte mit unterschiedlich vielen verschiedenen Zeichen zu vergleichen – die Differenz zwischen H0 und H1 heranziehen. Dies tut z.B. Dennis Stallings in seiner Analyse zum VMS und kann damit aufzeigen, dass sich der Text des VMS hinsichtlich dieses Differenzwertes signifikant von allen bekannten natürlichen Schriftsprachsystemen unterscheidet. Das VMS scheint viel weniger Information (d.h. mehr Redundanzen) zu enthalten, als alle vergleichbar langen natürlichsprachlichen Texte, die man bisher untersucht hat. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich dabei um Zeichen-, Silben- oder Alphabetschriften handelt.

Wortlängen: Zeilen als funktionale Einheit

Zeilen scheinen im VMS so etwas wie funktionale Einheiten zu bilden, d.h. sie scheinen auf irgend eine Weise gleich zu funktionieren. Bei natürlichen Sprachen ist dies auch zu beobachten, z.B. in der Lyrik oder bei Spruchsammlungen. Ein Text, bei dem auf 200 Seiten die Zeilen so aufgebaut sind, dass ihr jeweils erstes Wort – im Vergleich zur durchschnittlichen Wortlänge – signifikant länger, das jeweils zweite Wort aber signifikant kürzer ist, ist mir allerdings (abgesehen vom VMS, was Elmar Vogt schön ausführt) nicht untergekommen. Dazu wirken die Zeilen wie in Blocksatz gesetzt, ohne dass etwas darauf hindeutet, dass Wörter am Zeilenende getrennt worden wären oder dass der Abstand zwischen den Wörtern merklich differieren würde. Stattdessen scheint der Schreiber bzw. die Schreiberin einfach am Ende der Zeile ein Wort eingefügt zu haben, das längenmäßig passte. Ein solches Gebahren lässt sich meiner Ansicht nach nicht mit der Abschrift eines natürlichsprachlichen Textes in Deckung bringen.

Bloß ein starker Waschgang?

Die beiden kurz ausgeführten Indizien sind nicht die einzigen, die gegen die Hypothese sprechen, dem Text liege ein unverschlüsselter, natürlichsprachlicher zugrunde. Auch wenn man annimmt, der Text sei durch eine verständnislose, fehlerhafte Abschrift unter Zeitnot quasi einem Waschgang unterzogen worden, der ihn nahezu unkenntlich gemacht hat, kann das meiner Meinung nach diese Eigenschaften nicht erklären. Vielmehr deuten die Entropiewerte darauf hin, dass – wenn der Text des VMS eine Botschaft enthält – diese ein gutes Stück kürzer ist, als das die Länge des Textes suggeriert. Das heißt, dass die kleinsten Informationseinheiten des VMS länger sind als unsere Schriftzeichen. Das seltsame positionsabhängige Wortlängengebahren scheint mir auf einen Auswahlprozess irgendeiner Art hinzudeuten. Insofern denke ich, dass die Hypothesen, die

  1. von Gordon Rugg (Text ist ohne Inhalt und mithilfe eines Cardangitters und einer Morphemtabelle hergestellt)
  2. von Torsten Timm (Text ist wahrscheinlich ohne Inhalt und durch Kopie und Abwandlung einiger initialer Zeichenketten entstanden)
  3. von mir (Text ist das Resultat einer Verschlüsselung, bei der einzelne Buchstaben durch ganze, in Verschlüsselungstabellen aufgeführte Wörtern substituiert wurden)

aufgestellt wurden, in Vergleich zu der Ernst’schen die vorzuziehenden sind. Wie man sie gegeneinander evaluieren kann, darüber denke ich demnächst mal nach. Aber vielleicht nimmt mir das ja jemand ab.

 

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1155

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“Der Gang ins Museum wird durch die Virtualisierung nicht wegbrechen”

Dr. Frank Reichherzer arbeitet am Lehrstuhl für Geschichte Westeuropas und transatlantische Beziehungen an der Humboldt Universität zu Berlin. Er konzipierte die digitale Ausstellung “Orte des Übergangs. Eine andere Geschichte des Ersten Weltkriegs” für Europeana.

Dr. Frank Reichherzer (Foto: privat)

Dr. Frank Reichherzer (Foto: privat)

Sie haben als Kurator die digitale Ausstellung „Orte des Übergangs. Eine andere Geschichte des Ersten Weltkrieges“ für Europeana geplant. Europeana verfügt über zahlreiche (Ego-)Dokumente aus verschiedenen Zeitspannen. Nach welchen Kriterien haben Sie ihre Ausstellungsdokumente ausgesucht?

Unser Kriterium war es, die Dokumente und Objekte als aussagekräftige Quellen für die übergeordnete Frage und das Ziel der Ausstellung zu nutzen. Da der Zugang über das Konzept der Orte nicht der Logik der Verschlagwortung der Europeana entspricht, haben wir uns den Themen in einem ersten Schritt über Quellenarten genähert – also Kriegstagebücher, Verordnungen, Karten, Bilder und andere Objekte, zeitgenössische Literatur bis hin zu Lieder- und Kochbüchern und vielem mehr. Dort haben wir die Stellen, an denen unsere Orte thematisiert wurden, vermerkt und dann für den zweiten Schritt alles, was einen bestimmten Ort betraf, als Materialsammlung zusammengestellt.

Ihr Ziel ist es, den Ersten Weltkrieg aus einer neuen Perspektive, und zwar anhand eines Mosaiks von Orten, zu betrachten. Geht es Ihnen darum, den Krieg, der so 100 Jahre zurück liegt und vielen so abstrakt erscheint, erfahrbar zu machen? Welches Publikum möchten Sie damit ansprechen?

„Erfahrbar“ wollten wir den Krieg nicht machen. Wie wollten den Krieg in seiner Widersprüchlichkeit, in seiner Komplexität sichtbar machen. Abstrakte Orte, wie der Bahnhof, das Lazarett, die Kasernen aber auch das Hauptquartier, die sich überall, auf allen Seiten der Fronten, finden lassen, erschienen uns als geeigneter Zugang, die Pfade der Chronologie des Krieges, der nationalen Perspektiven und der epischen Schlachtengemälde zu verlassen. In diesem Sinne abstrahieren wir sogar noch mehr als die meisten Publikationen zum Thema. Wir fordern unsere Besucher heraus. Sie sollen den Ersten Weltkrieg als diffuses Ereignis erkennen – als gigantischen Ort des Übergangs, an dem Zivilisation und Barbarei, Moderne und Archaik, Zerstörung und Schöpfung, Beschleunigung und Beharrung, Mythos und Rationalität, Traum und Trauma und vieles mehr ineinander verwobene Realitäten bilden. Wir wünschen uns ein breites Publikum. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass der Besucher seine Wege und sein Eintauchen in die Materie selbst gestalten kann. Gerade der ‚virtuelle Ausstellungsraum’ macht diese Sprünge und Drifts möglich. Die Orte sind dabei der Einstieg. Die Dynamiken, die sich im Raum zwischen den Orten bilden, sollen mit dem ‚Klicken‘ durch die Ausstellung in einer spezifischen Art im Besucher deutlich werden – und hier stimmt es wohl –hier kann der Besucher die Geschichte des Erste Weltkrieg in einer besonderen Weise „erfahren“.

Mittlerweile stellen auch zahlreiche Museen auf ihren Websites digitale Ansichten von ihren Ausstellungsobjekten zur Verfügung. Welche Bedeutung werden digitale Ausstellungen Ihrer Meinung nach in der Zukunft haben?

Technisch ist und wird vieles möglich sein. Vor allem Hypertextstrukturen und gestaffelte Informationsschichte bieten dem Besucher die Möglichkeit, in unterschiedliche Formen, Intensitäten und eigenen Wegen in die Materie einzutauchen. Wir hatten im ursprünglichen Konzept viel mehr Verlinkungen der Orte und der Narrationen wie ‚Ordnung und Chaos‘, geplant, mussten uns aber an den Europeana-Richtlinien orientieren.

Der Gang ins Museum wird aber durch die Virtualisierung nicht wegbrechen. Das Museum als sozialer Ort wird daher nicht verdrängt. Die Sehnsucht nach dem Sozialen und dem Authentischen ist groß. Ich denke, Mischformen werden sich etablieren. Mehr und mehr wird der Ausstellungsbesuch virtuell durch Terminals vor Ort oder auch durch die Nutzung mobiler Endgeräte weiter mit zusätzlichen Informationen angereichert. Grenzen hierzu sehe ich weder im Wissenschaftlich-kuratorischen Input noch in der Technik. Probleme liegen eher in urheberrechtlichen Fragen.

 

Sie wollen mehr über das Projekt Europeana und digitale Museen wissen? Fragen Sie Dr. Reichherzer bei unserem WeberWorldCafé “Narrating the First World War – Experiences and Reports from Transregional Perspectives”!

Quelle: http://wwc.hypotheses.org/390

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DARIAH-EU – jetzt EU-Rechtsform

Seit letztem Freitag, 15. August 2014, ist es amtlich: DARIAH-EU hat jetzt eine eigene Rechtsform, das DARIAH-ERIC (European Research Infrastructure Consortium). Die Europäische Kommission hat der Gründung der Digitalen Forschungsinfrastruktur für Kultur- und Geisteswissenschaften als Konsortium für eine Europäische Forschungsinfrastruktur (DARIAH-ERIC) zugestimmt. Die Rechtsform wurde eigens für ESFRI-Projekte entwickelt, um Forschungsinfrastrukturen auf europäischer Ebene gemeinsam entwickeln und v.a. betreiben zu können.

Wie groß das europäische Interesse daran ist, zeigt die beeindruckende Zahl von 15 Gründungsmitgliedern, die sich verpflichtet haben, DARIAH nachhaltig zu betreiben: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Serbien, Slowenien und Zypern.

Sitz beziehungsweise so genanntes Host Country des DARIAH-ERIC ist Frankreich.

DARIAH-EU-Logo-RGB

Für DARIAH bedeutet die Gründung des ERICs einen lang ersehnten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. DARIAH unterstützt die Arbeit mit digitalen Ressourcen und Methoden in den Geistes- und Kulturwissenschaften in Forschung und Lehre. Dazu bietet DARIAH in Zusammenarbeit mit den Forschungscommunities ein Portfolio an Diensten, Tools und Aktivitäten an um nationale Initiativen und internationale Forschung im Bereich Digital Humanities zu befördern. Mit dem ERIC ist nun ein wichtiger Baustein gelegt um die bereits bestehenden Services und Netzwerke weiterhin der Europäischen DH-Community dauerhaft anbieten zu können.

Bislang gibt es neben dem DARIAH-ERIC sieben weitere ERICs sowie fünf Bewerbungen um die Rechtsform.

Die offizielle Verkündung des DARIAH-ERICs ist online in deutscher Sprache verfügbar, sowie in allen offiziellen Sprachen der EU.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3899

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Was macht den Menschen aus?

Blick in den Ausstellungsraum

ARCHIV-AUGUST 2022

Die Visual History-Redaktion nutzt den Monat August, um interessante, kluge und nachdenkenswerte Beiträge aus dem Visual History-Archiv in Erinnerung zu rufen. Für die Sommerlektüre haben wir eine Auswahl von acht Artikeln getroffen – zum Neulesen und Wiederentdecken!

(5) Vielleicht plant ja die eine oder der andere eine Urlaubsreise nach Luxemburg. Unbedingt zu empfehlen ist dabei der Besuch von Château Clervaux. Seit 1994 beherbergt es die „Family of Man“-Ausstellung, die 1955 im Museum of Modern Art in New York Premiere feierte, in den folgenden sieben Jahren durch die ganze Welt reiste und in 150 Museen gezeigt wurde. Edward Steichen, damaliger Leiter der Fotoabteilung des MoMA und Kurator der Ausstellung sowie gebürtiger Luxemburger, hatte sich für die permanente Installation im Château Clervaux ausgesprochen. Sein Anliegen war es, in der Nachkriegsära und der Zeit des Kalten Kriegs mittels Fotografien „dem Menschen die Menschheit zu erklären“.



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Quelle: https://visual-history.de/2022/08/22/was-macht-den-menschen-aus/

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SdK 76: Florian Bettel über Rohrpost und Pneumatik

SdK76_BettelEnde des 19. Jahrhunderts erschien einigen Ingenieuren Pneumatik als Beförderungs- und Kommunikationstechnik der Zukunft. Mit Hilfe von Luftdruck statt Elektrizität sollten etwa Menschen in atmosphärischen Eisenbahnen transportiert oder Briefe in Büchsen durch die Stadt geschossen werden. Der Kulturwissenschaftler Florian Bettel hat sich mit den Anfängen der (Wiener) Rohrpost auseinandergesetzt. Er erklärt unter anderem, warum der Plan eines pneumatischen Leichentransports zum Wiener Zentralfriedhof scheiterte und wie sich die Stadtrohrpost in einigen Großstädten wie Wien, Paris oder Berlin etablierte. Während es Rohrpostanlagen in vielen Gebäuden heute noch gibt, gilt die Rohrpost als Sinnbild für überbordende Bürokratie – oder für das Internet.

Die Rohrpostzentralstation in Wien, ca. 1910. Quelle: WStLA, Wiener Stadt- und Landesarchiv, media wien, 9771
Die Rohrpostzentralstation in Wien, ca. 1910. Quelle: WStLA, Wiener Stadt- und Landesarchiv, media wien, 9771

Linkliste: Florian BettelEroberung des Untergrunds (Dissertation), Wiener Zentralfriedhof (Wikipedia), Brazil (Wikipedia), atmosphärische Eisenbahn (Wikipedia), Semmeringbahn, Franz von Felbinger (Wikipedia), Ted Stevens: Internet as Series of Tubes (Wikipedia), Beach Pneumatic Transit, New York (Wikipedia), Wiener Weltausstellung 1873 (Wikipedia), Rotunde (Wikipedia), Miasma (Wikipedia), Sumetzberger (Hersteller von Rohrpostanlagen)



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Quelle: https://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk76

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SdK 76: Florian Bettel über Rohrpost und Pneumatik

Ende des 19. Jahrhunderts erschien einigen Ingenieuren Pneumatik als Beförderungs- und Kommunikationstechnik der Zukunft. Mit Hilfe von Luftdruck statt Elektrizität sollten etwa Menschen in atmosphärischen Eisenbahnen transportiert oder Briefe in Büchsen durch die Stadt geschossen werden. Der Kulturwissenschaftler Florian Bettel hat sich mit den Anfängen der (Wiener) Rohrpost auseinandergesetzt. Er erklärt unter anderem, warum der Plan eines pneumatischen Leichentransports zum Wiener Zentralfriedhof scheiterte und wie sich die Stadtrohrpost in einigen Großstädten wie Wien, Paris oder Berlin etablierte. Während es Rohrpostanlagen in vielen Gebäuden heute noch gibt, gilt die Rohrpost als Sinnbild für überbordende Bürokratie.

Quelle: http://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk76

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Ein ‘chinesisches’ Wien: “Groß-Peking” (1892)

Für ihr Gschnas am 29. 2. 1892 gab die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens das Motto “Groß-Peking” aus – das Künstlerhaus verwandelte sich in ‘chinesische’ Festräume, als Rahmen, um die Verhältnisse in Wien heiter und satirisch zu kommentieren. In mehreren Beiträgen soll das China-Bild, das sich in den Publikationen zu dieser und über diese Veranstaltung manifestiert, herausgearbeitet werden.

Das  Gschnas der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens, das jeweils am Faschingmontag [Rosenmontag]  im Künstlerhaus stattfand, war einer der Höhepunkte des Wiener Faschings des späten 19. Jahrhunderts. Diese Veranstaltung, die jeweils von mehreren tausend Gästen besucht wurde, stellte eine wichtige Einkommensquelle für die Vereinigung dar: Einnahmen aus dem Fest (u.a. Eintrittsgelder), Eintrittsgelder für die Besichtigung der Festräume in den Tagen nach dem Fest und Erläse der Versteigerung der Gemälde, Zeichnungen, Statuetten etc.[1] Die Vereinigung bestimmte für das Fest ein Thema, die Mitglieder der Vereinigung steuerten passende Arbeiten zur  entsprechenden Ausstattung der Räumlichkeiten bei, wobei humoristische, manchmal auch satirische und auch politische Arbeiten entstanden.

Das Gschnas am 29. Februar 1892 stand unter dem Motto ‘Groß-Peking’. Mit diesem Motto wurde aus aktuellem Anlass das Schlagwort “Groß-Wien” aufgegriffen, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchaus gebräuchlich war.[2]  Die Erweiterung der Stadt Wien hatte mit der Eingemeindung der Vorstädte innerhalb des Linienwalls im Jahr 1850 begonnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts tauchte dann die Idee  von Groß-Wien durch die Eingemeindung weiterer Vorstädte auf, was jedoch lange auf Widerstand stieß. Erst in den späten 1880ern wurde die weitere Erweiterung der Stadt vorangetrieben, die 1890-1892 erfolgte: die Eingemeindung der Vororte, die ab 1. Januar 1892 die Bezirke 11-19 bildeten[3]

In den Vorberichtenzum Gschnas heißt es:

Die Verhandlungen in den Vertretungskörpern der Commune, des Landes und Reiches, die alle Interessen der Bevölkerung berührende Agitation, welche hiemit verbunden war, das erkleckliche Stück Krähwinkelei, das mit unterlief, als Ernst gemacht werden sollte mit der Verwirklichung der großartigen Idee der neuesten Stadterweiterung, haben gar viele Personen in den Vordergurnd gerückt, auf gar viele Vorfälle die allgemeine Beachtung gelenkt, welche auch den Caricaturisten mit dem Pinsel und Bossirholz[4]  als Aufforderung erscheinen mußten, ihren Witz daran zu üben.[5]

Die Säle und Räume des Künstlerhauses wurde durch Statuen, Wandbehänge und Installationen zu ‘chinesischen’ Festhalle. Besonders aufwändig waren die Statuen und Büsten der Honoratioren im ‘chinesischen’ Stil:

Noch in keinem Jahre haben die Bildhauer so viel zum figuralen Schmucke des Hauses beigetragen. Die Mehrzahl der Köpfe ist nicht carikirt, sondern bei aller Flüchtigkeit der improvisirten Arbeit von frappirender Porträt-Aehnlichkeit.[6]

Für das Gschnas 1892 wurden etwa 150 Statuen angefertigt. Es war eine Ehre, sich als Bildnis beim Gschnas wiederzufinden – und so saßen Mitglieder der Vereinigung, Schauspielerinnen und Schauspieler, Sängerinnen und Sänger, aber auch manche Beamte bereitwillig Modell.
Der Aufbau für das Fest war aufwändig – im Lokalteil der Zeitung Das  hieß es am 20. Februar: “Je näher der Termin für das große Costumefest rückt, welches am Montag, 29. d. M., unter dem Titel “Groß-Peking” in Scene geht, desto eifriger wird im Künstlerhause gearbeitet. Alle freien Säle sind von Malern, Bildhauern und Decorateuren besetzt.” (Das Vaterland Nr. 51 (20.2.1892), 6 unter “Local-Bericht.” – Online: ANNO.))

Einen Eindruck von den ‘chinesischen’ Porträts vermittelt das Bändchen Das geistige Großpeking (1891)[7], eine Sammlung von 30 ‘chinesischen’ Porträts und karikierenden Porträts ausgewählter Mitglieder der Vereinigung.

Das Gschnas war einer der Höhepunkte des Wiener Faschings, und so wurden in den Zeitungen schon im Vorfeld die bemerkenswertesten Elemente der Ausstattung beschrieben. Der Berichterstatter des Local-Anzeigers nahm sein Publikum auf einen Rundgang mit. Er beschreibt zunächst die “zwei fürchterliche[n] Tigerungethüme”[8], die den Eingang bewachen – womit wohl die Nachbildungen der shishi 石獅, der “Steinlöwen”, gemeint sind, die im Alten China die Eingänge bedeutender Gebäude beachen[9]. In den einzelnen Sälen sind ‘chinesische’ Szenen aufgebaut, es finden sich Politiker und Beamte als Wackelpagoden  (die eine Karikatur im Kikeriki als “das G’spaßigste” bezeichnete[10] ,’chinesische’ Nachbildungen bekannter Kunstwerke, kleine Bühnen für Pantomimen und Theaterszenen etc. etc.

Künstlerhaus Archiv Publikation zum Gschnas-Fest Gross-Peking 29. Februar 1892

Künstlerhaus Archiv Publikation zum Gschnas-Fest Gross-Peking 29. Februar 1892 | von KünstlerhausWien (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

In einem kleinen Seitensaal ist “die Ausstellung eines chinesischen Reisenden, des Mandarinen Holub [...] der auf einer Tour Wien besucht, das dortige Völkchen studirt und Sehenswerthes heimgebracht hat nach Groß-Peking”[11], aufgebaut. Und natürlich darf eine Ausstellung von Kuriositäten nicht fehlen, “noch phantastischer als die ostasiatischen Originale”.[12]

Die Tageszeitungen berichtete teils sehr ausführlich über das Gschnas und übertrafen sich dabei an blumigen Schilderungen über das Faschingsfest im Künstlerhaus, für das laut den Angaben im Local-Anzeiger der Presse vom 3.3.1892[13] genau 2040 Karten aufgelegt worden waren.[14] . Der Tenor war stets ähnlich: Die Räumlichkeiten waren ‘chinesisch’ geschmückt, die Mittelhalle dominierte “ein mächtiges, die ganze Rückand bedeckendes Bild: ‘Groß-Peking’, von den Höhen des Belvederes aus gesehen, in einem märchenhaft duftigen, leichten Nebelschleier die phantastischen Formen der verchineserten Thürme, Kuppeln und Paläste etwas verhüllend” ((Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 62 (3.3.1892) 1. Online: ANNO.))

Besonderes Augenmerk wurde bei den Faschingsfesten im Künstlerhaus den Kostümen geschenkt. Bei dem exotischen Motto des Jahres 1892 stellte das die Besucherinnen und Besucher vor besondere Herausforderungen, weshalb  häufig ‘Chinesisches’ und ‘Japanisches’ gemischt oder vertauscht wurden, “insbesondere bei den Damen, von denen nur wenige echtchinesische Gewandung trugen.”[15] Die wenigen “echt chinesischen Originaltrachten” könnten “in der Costüm-Ausstellung eines Museums als Mustertypen gelten”[16]

Allzustreng sollte man die Sache nicht sehen, meinte zumindest der Berichterstatter des Local-Anzeigers:

In der Decoration hat Alt-Peking seine Chineserei ehrlich und treu festgehalten; daß in den Kunstcabinetten mitunter auch japanesisches Zeug zu sehen war darf man bei der Nachbarschaft beider ostasiatischen Culturstaaten nicht so genau nehmen.[17]

 

Teil 2: Die Medaille zum Fest
Teil 3: “Seine Umgebung und Groß-Peking. Ein Handbuch für Reisende am 29. Februar 1892″
Teil 4: Das Fest im Spiegel satirisch-humoristischer Periodika
Teil 5: Das Chinabild in “Groß-Peking”

  1. Für das Jahr 1892, in dem 2080 Personen das Gschnas besuchten, 26121 Personen die Räume besichtigten und zwei Auktionen stattfanden, ergab sich ein Gewinn von mehr als 29 000 fl. ((Wladimir Aichelburg, “Übersicht aller Feste“  In: Wladimir Aichelburg: 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861-2011 (Wien, Online-Publikation 2011-2014) <Abgerufen am 11.8.2014>.
  2. Der Begriff wird heute vor allem im Kontext der Stadtentwicklung Wiens in der NS-Zeit verbunden, als Wien zur “flächenmäßig größten Stadt des Reiches“ erweitert werden sollte. S. dazu: Wolfgang Mayer: “Die nationalsozialistische Gebietsreform.” In: Felix Czeike (Hrsg.): Wien 1938 (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte. Bd. 2, Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978), 77–87. Klaus Steiner: “Planungen für Wien in der NS-Zeit.” In: Siegwald Ganglmair (Red.): Wien 1938 (= Historisches Museum der Stadt Wien. Sonderausstellung 110; Wien: Österreichischer Bundesverlag 1988 Wien 1988), 430–450.
  3. Eingemeindung: Landes-Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogthum Österreich unter der Enns Nr. 45 / 1890 (= S. 55-82): Gesetz vom 19. December 1890, betreffend die Vereinigung mehrere Gemeinden und Gemeindetheile mit der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und die Erlassung eines neuen Statutes, sowie einer neuen Gemeindewahlordnung für diese.” Zur Einteilung der Bezirke: Landes-Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogthum Österreich unter der Enns Nr. 60 / 1891 (= S. 235-242): Kundmachung des k. k. Statthlaters im Erzherzogthume Österreich unter der Enns vom 9. December 1891, Z. 76287, betreffend den Beginn der Thätigkeit der magistratischen Bezirksämter in Wien, dann die Geschäftsordnung für den Magistrat und die magistratischen Bezirksämter.
  4. Bossierholz oder Bossiergriffel = Werkzeug, das beim Modellieren verwendet wird. S. Meyers Konversationslexikon. 4. Auflage (1885-1892), 3. Band, 252  s.v. “Bossieren”
  5. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 59 (28.1.1892), 1 – Online: ANNO.
  6. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 59 (28.1.1892), 1 – Online: ANNO.
  7. Kilian von Gayersperg (ed.)/Franz Xaver Ritter von Hoerth (ed.): Das geistige Gross-Peking (Wien: Verlag der Genossenschaft der bildendne Künstler Wiens 1891).
  8. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 59 (28.1.1892), 1 – Online: ANNO.
  9. S. dazu Georg Lehner: Löwen vor den Toren: Exoten halten Wache (5.3.2014).
  10. Kikeriki Nr. 18 (3.3.1892) [3] – Online: ANNO.
  11. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 59 (28.1.1892), 2 – Online: ANNO.
  12. Ebd.
  13. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 62 (3.3.1892) 1. Online: ANNO.
  14. Die Besucher mussten sich in der Kanzlei des Künstlerhauses vormerken und konnten die Karten dann wenige Tage vor dem Gschnas abholen. S. dazu Das Vaterland Nr. 51 (20.2.1892), 6 unter “Local-Bericht.” – Online: ANNO.
  15. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 62 (3.3.1892) 1. Online: ANNO.
  16. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 62 (3.3.1892) 1. Online: ANNO.
  17. Local-Anzeiger der “Presse”, Beilage zur Nr. 62 (3.3.1892) 1. Online: ANNO.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1667

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Ank./CfP: Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen (Workshop, Wien, 10.11.2014) | #wbgavie

Montag, 10. November 2014 (ganztägig)
Universität Wien

Veranstalter: Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien

Organisation: Maria Rottler (Regensburg), Thomas Stockinger (Wien)

Weblogs gewinnen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen((1)) inzwischen auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung.((2)) Sie erlauben es, schnell und kostenlos zu publizieren und schaffen so in niederschwelliger Weise Öffentlichkeit. Dabei können sie ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen: (aktuelle) Information, Diskussion und Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit über räumliche Entfernungen und institutionelle Grenzen hinweg, Werbung für gesellschaftliche Anliegen der Forschung (z. B. Mobilisieren für Petitionen), Vermittlung von Erkenntnissen an ein außerwissenschaftliches Publikum, aber auch die vollwertige Publikation wissenschaftlicher Resultate (beispielsweise in Form von Miszellen).

Der Workshop soll einerseits dem Austausch von Bloggerinnen und Bloggern aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft und des Archivwesens dienen, vor allem aber interessierte Historikerinnen und Historiker, Archivarinnen und Archivare sowie fortgeschrittene Studierende an die Möglichkeiten und Chancen des Bloggens heranführen.

Den einführenden Vortrag wird Wolfgang Schmale halten. Für Beiträge konnten wir bereits etliche Bloggerinnen und Blogger aus Wien, aber auch aus Deutschland gewinnen, die ihre Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Blogs einbringen werden.

Thematisiert werden sollen auch zentrale Fragen des Status von Blogs und verwandten Medien im Rahmen der aktuellen Entwicklung der Wissenschaftskommunikation (etwa: Zitierfähigkeit, Langzeitarchivierung, Qualitätssicherung, Open Peer Review) sowie rechtliche Aspekte des Bloggens((3)) .

Geplant sind außerdem praktische Einführungen in WordPress (mit Übungen am Schulungsblog) und weitere Werkzeuge des Web 2.0, unter anderem in Twitter((4)) und RSS-Feeds sowie in die Möglichkeiten des kollaborativen Bibliographierens mit Zotero; beschäftigen werden wir uns darüber hinaus mit Podcasts.

wbgavie

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung wird aber erforderlich sein; Details zum Programm und zu den einzelnen Beiträgen folgen ab September in einem eigenen Blog und in verschiedenen Social-Media-Kanälen.

Hashtag auf Twitter ist #wbgavie.

Die Veranstaltung auf Facebook (mit Details und weiterführenden Links):
https://www.facebook.com/events/309451165898715

 

Wer sich noch mit einem Kurzbeitrag einbringen möchte, ist herzlich eingeladen, sich bis zum 10. September per Mail bei uns (maria.rottler@gmail.com, thomas.stockinger@univie.ac.at) zu melden. Denkbar sind neben Kurzpräsentationen im Rahmen des Workshops auch Projektvorstellungen im Blog. Poster oder Flyer zu wissenschaftlichen Blogs können gerne vor Ort gezeigt oder verteilt werden.

 

Über eine Weiterleitung der Vorankündigung würden wir uns natürlich freuen.

Maria Rottler, Thomas Stockinger
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7788


  1. Am 3. und 4. April 2014 fand in Stuttgart die Tagung “Offene Archive 2.1. Social media im deutschsprachigen Raum und im europäischen Kontext” statt. Zwei der Tagungsberichte wurden kürzlich im Blog “Archive 2.0” veröffentlicht: Thekla Kluttig, Das Leben von Menschen bereichern. Bericht über die Tagung “Offene Archive 2.1 – Social media im deutschen Sprachraum und im internationalen Kontext”, in: Archivar 67 (2014) H. 3, 298–301, online: http://archive20.hypotheses.org/1947; Christoph Sonnlechner, Tagung “Offene Archive 2.1. Social Media im deutschen Sprachraum und im internationalen Kontext”, in: Scrinium 68 (2014), 194–196, online:  http://archive20.hypotheses.org/1967.
  2. Michael Schmalenstroer konnte vor Kurzem verkünden, dass er nun 200 (deutschsprachige) Geschichtsblogs in seinen Blogaggregator “Planet History” aufgenommen habe. Michael Schmalenstroer, 200!, in: Weblog Schmalenstroer.net, 28. 7. 2014, http://schmalenstroer.net/blog/2014/07/200/. Deutschsprachige geisteswissenschaftliche Blogs im Katalog von Open Edition: http://www.openedition.org/8768?pubtype=carnet. Zum geschichtswissenschaftlichen Bloggen: Peter Haber – Eva Pfanzelter (Hg.), historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften, München 2013, http://dx.doi.org/10.1524/9783486755732.
  3. In Artikelserien in Archivalia und im Redaktionsblog von de.hypotheses.org beschäftigt sich Klaus Graf mit Rechtsfragen des Bloggens.
  4. Eine Einführung in Twitter für HistorikerInnen bietet: Mareike König, Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Weblog Digital Humanities am DHIP, 21. 8. 2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2481

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Asymmetrische Relationen auf Facebook & Co?

Wenn alle Facebook-Kontakte automatisch  “Freunde” werden, was bedeutet dies für deren Verhältnis? Das anglo-amerikanische Konzept von “Friends” unterscheidet nicht zwischen Freunden und Bekannten. So ist jeder sogleich Dein “Freund”, dies spiegelt sich im System Facebook strukturell wider. Ob Freund, Follower, Kontakt – das Label mag sich ändern, hinter jedem der Begriffe verbirgt sich, dass zwei Nutzer/innen eines Sozialen Onlinenetzwerkes sich sichtbar miteinander vernetzen. In der pädagogischen Praxis ist man u.U. mit der Situation konfrontiert, dass Kinder und Jugendliche nicht nur innerhalb ihrer Peergruppen miteinander […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/7313

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