Verändert der Krieg einen Vater?
Lena Brömmelkamp

„Die männliche Bevölkerung“ war während des Ersten Weltkrieges, so die Historikerin Ute Daniel, „ausschließlich in Gestalt des Briefes gegenwärtig“.[1] Damit beschreibt sie die Situation vieler Familien – so auch die der Familie Jasper. Denn als August Jasper am 1. August 1914 eingezogen wird, muss er seine Frau Bernhardine Jasper, meist Dina genannt, und seine zwei Kinder, den ungefähr ein Jahr alten Erich sowie die etwa drei Jahre alte Alma, zurück lassen. Doch schreibt er seiner Familie in zahlreichen Feldpostbriefen von seinen Kriegserlebnissen.
Im Kaiserreich war der Vater unzweifelhaft das Oberhaupt der Familie: Er musste die Familie ernähren und das Haus verwalten, während sich meist die Mutter um die Erziehung der Kinder und den Haushalt kümmerte, demnach im privaten Bereich agierte.
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