Für Entschädigungszahlungen an die ehemaligen mosambikanischen Vertragsarbeiter:innen

Für Entschädigungszahlungen an die ehemaligen mosambikanischen Vertragsarbeiter:innen

Mehr als 17.000 mosambikanische „Vertragsarbeiter:innen“ kamen zwischen 1979 und 1989 in die DDR. Grundlage war ein Abkommen zwischen der DDR und der Volksrepublik Mosambik „über die zeitweilige Beschäftigung mocambiquanischer Werktätiger in sozialistischen Betrieben“. Der Herbst 1989 bedeutete für viele von ihnen ein jähes Ende ihres Aufenthalts. Sie verloren ihren Arbeitsplatz, ihre Unterkunft, kämpften mit verstärktem Rassismus. Viele Betriebe, ehemalige Kolleg:innen, Nachbar:innen taten alles, um sie möglichst rasch aus dem neuen Deutschland zu vertreiben. Viele kehrten, ohne ihre verbliebenen Rechte wahrnehmen zu können, zurück nach Mosambik. Als sie dort ankamen, fanden sie ein von zwölf Jahren Bürgerkrieg zerrüttetes Land vor und waren um die versprochenen finanziellen Rücklagen betrogen worden. Man hatte ihnen versichert, einen erheblichen Teil ihres Lohnes auf persönliche Konten in Mosambik zu überweisen. Doch das Geld verblieb in der DDR, wurde mit mosambikanischen Staatskrediten verrechnet und der DDR auf dem Hartwährungsmarkt – zu diesem zählte das sozialistisch orientierte Mosambik – gutgeschrieben.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/04/13/offener-brief-entschaedigung-madgermanes/

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Transformation von unten. Neue Perspektiven auf den Vereinigungsprozess

Transformation von unten. Neue Perspektiven auf den Vereinigungsprozess

Quelle: https://visual-history.de/2021/04/08/workshop-transformation-von-unten/

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Im Zeichen der Entspannungspolitik

Im Zeichen der Entspannungspolitik

Beginn des Abspanns: Grenzübergang DDR/Bundesrepublik bei Nacht
Filmstill aus der „Tatort“-Folge „Taxi nach Leipzig“, BRD 1970, Regie: Peter Schulze-Rohr © NDR

Als er 2009 über „Erinnerungsorte der DDR“ reflektierte, bemerkte der Zeithistoriker Martin Sabrow, dass „die wissenschaftliche Literatur“ wie auch „der Geschichtsunterricht […] der medialen DDR-Inszenierung in Film und Fernsehen an Wirkung und Ausstrahlungskraft oft hoffnungslos unterlegen“ seien und Spielfilme wie Fernsehspiele häufig gerade „auch wegen ihrer historischen Klischeebildung und narrativen Komplexitätsreduktion stärker und nachhaltiger zur Verortung der DDR im kollektiven Gedächtnis bei[trügen] als jede andere Form der Vergangenheitsvergegenwärtigung“.[1] Doch obwohl die konstatierte Wirkungsmacht medialer DDR-Repräsentationen kaum umstritten sein dürfte, haben sich bisher nur wenige Arbeiten damit beschäftigt, welche Bilder des ostdeutschen Arbeiter- und Bauernstaats (jenseits der großen Kinoleinwand) im Fernsehen entworfen werden.

Dabei kann der Blick auf Fernsehfilme und die Analyse ihrer Einzelbilder, die ihr Narrativ schließlich erst formen,[2] durchaus überraschende Erkenntnisse zutage fördern. Gerade eine Krimi-Reihe wie der „Tatort“, die „als letztes kollektives Erlebnis die bundesrepublikanische Gesellschaft regelmäßig erreiche“,[3] bietet sich als lohnender Untersuchungsgegenstand an.

Die „Tatort“-Folge „Taxi nach Leipzig“ ist einer von insgesamt sieben Fernsehkrimis, die im Zentrum der aus einem Seminar an der Humboldt-Universität zu Berlin hervorgegangenen Podcast-Reihe „Geschichte im Fadenkreuz. Der Tatort und die deutsche Teilung“ stehen.[4] Anlässlich des doppelten Jubiläums „30 Jahre deutsche Einheit – 50 Jahre Tatort“ haben sich Studierende mit der Repräsentation der deutschen Teilung in der erfolgreichen Krimireihe befasst.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/03/22/im-zeichen-der-entspannungspolitik/

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Neu erschienen: Riss im Bild von Anja Tack

Neu erschienen: Riss im Bild von Anja Tack

 

Band 8 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel

 

Cover: Anja Tack, Riss im Bild. Kunst und Künstler aus der DDR und die deutsche Vereinigung, Göttingen 2021

Über den deutsch-deutschen „Bilderstreit“

Unvergessen sind die harschen Worte des Künstlers Georg Baselitz, der im Sommer 1990 Künstlern aus der DDR vorwarf, „keine Künstler, keine Maler“ zu sein, sondern „Propagandisten der Ideologie“. Der folgende Sturm der Entrüstung prägte die Debatten über den Wert und einen angemessenen Umgang mit Kunst aus der DDR. Mittlerweile hat ostdeutsche Kunst zwar ihre Anerkennung gefunden, und ostdeutsche Künstler haben einen festen Platz im kollektiven bundesdeutschen Gedächtnis. Dennoch lodert der Konflikt um das künstlerische Erbe der DDR immer wieder auf.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/03/12/kunst-und-kuenstler-aus-der-ddr-und-die-deutsche-vereinigung/

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Bilder vom Wandel Ostdeutschlands – der Fotograf Sven Gatter im Gespräch

Bilder vom Wandel Ostdeutschlands – <br /> der Fotograf Sven Gatter im Gespräch

 

Ende September 2020 ist im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam die Ausstellung „Mensch Brandenburg! 30 Jahre, 30 Orte, 30 Geschichten“ eröffnet worden. Anlässlich des 30. Jahrestags der Gründung des Bundeslands unternimmt die Ausstellung eine Entdeckungsreise zu 30 Orten und den damit verbundenen Themen und Menschen, die Brandenburg in den letzten 30 Jahren geprägt haben: verwaiste Landstriche und boomende Metropolregionen, verschwundene Orte und neue Seenlandschaften, wortkarge Menschen und Geschichtenerzähler, die Treuhand, der Wolf, die Braunkohle, der BER – und nicht zuletzt sehr viel Natur. Neben den Porträts von 30 Menschen, die über ihre Arbeit und ihr Engagement erzählen, wird jeder vorgestellte Ort in der Ausstellung visuell gerahmt. Die Fotografien erzählen von der Zeit der Transformation nach 1989, von den politischen und strukturellen Umbrüchen der letzten drei Jahrzehnte.

Blick in die Ausstellung: „Mensch Brandenburg! 30 Jahre, 30 Orte, 30 Geschichten“, Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam, 30.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/02/08/bilder-vom-wandel-ostdeutschlands-der-fotograf-sven-gatter-im-gespraech/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bilder-vom-wandel-ostdeutschlands-der-fotograf-sven-gatter-im-gespraech

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Das fotografische Werk von Siegfried Wittenburg

Das fotografische Werk von Siegfried Wittenburg

„Währungsunion“, Wismar, 1990. Foto: Siegfried Wittenburg © mit freundlicher Genehmigung

Währungsunion in Wismar

Die Verkäuferin eines Fischgeschäftes in Wismar, das bisher vor allem „Bückware“ anbot, hat ihren Arbeitsplatz auf die Straße vor dem Geschäft verlegt. Es sind die Tage der Währungsunion im Sommer 1990, in denen die D-Mark über die noch bis zum 3. Oktober 1990 bestehende DDR hereinbricht. Die junge Frau sitzt auf einem Hocker oder einem Stuhl hinter einem aufgeklappten Campingtisch. Auf ihm bietet sie belegte Fischbrötchen an, die auf zwei Platten angerichtet sind. Direkt vor ihr hat sie eine Wechselkasse platziert. Alles wirkt improvisiert.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/07/06/das-fotografische-werk-von-siegfried-wittenburg/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=das-fotografische-werk-von-siegfried-wittenburg

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Wie wir leben wollen – Weimar 1989/90 in Fotografien von Klaus Bergmann

Wie wir leben wollen – Weimar 1989/90 in Fotografien von Klaus Bergmann

Flyer zur Ausstellung: Wie wir leben wollen – Weimar 1989/90 in Fotografien von Klaus Bergmann

Die Fotos von Klaus Bergmann „Wie wir leben wollen“ sind die Re-Installation einer Foto-Ausstellung von ihm aus dem Jahr 1992 in Weimar. Klaus Bergmann hat sich bereits als Student mit der Kamera die Welt angeeignet; die Fotografie wurde sein Hobby. Der Berufsschullehrer für Metalltechnik leitete seit den 1970er Jahren ehrenamtlich Fotozirkel in Betrieben. Und er belieferte als „Volkskorrespondent“ regionale Zeitungen mit seinen Bildern: 10 Mark erhielt er für ein gedrucktes Foto. Klaus Bergmann gehörte nicht zur Opposition im Land. Der damals 41-Jährige verpasste die ersten beiden Dienstags-Demos in Weimar. Aber von da an war er fast immer dabei, ein Dokumentarist, der mit seiner Kleinbildkamera Sinn für die Vielfalt bewies.

Demonstration in Weimar, 7.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/02/10/wie-wir-leben-wollen-weimar-1989-90-in-fotografien-von-klaus-bergmann/

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Open Memory Box: Die DDR auf Schmalfilm

Open Memory Box: Die DDR auf Schmalfilm

Die „Open Memory Box“ ist ein Archiv des DDR-Alltags, der dort auf 415 Stunden 8mm-Schmalfilm festgehalten ist. Die Aufnahmen machten 148 DDR-Hobbyfilmer zwischen 1947 und 1990. Ab dem 23. September steht dieser Quellenschatz der Wissenschaft, der historisch-politischen Bildung, den Medien aber auch Künstlerinnen und Künstlern sowie zeithistorisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern in digitalisierter Form unter www.open-memory-box.de zur Verfügung. Der Filmbestand ist seit 2013 von dem schwedischen Filmemacher Alberto Herskovits und dem kanadischen Politologen Prof. Dr. Laurence McFalls zusammengetragen, digitalisiert und verschlagwortet worden.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/09/16/open-memory-box/

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Die Gegenwart „echt und lebenswahr“ gestalten

Die Gegenwart „echt und lebenswahr“ gestalten

Abstract

Eine Besonderheit des Formats der Kino-Wochenschau besteht darin, dass zur Herstellung von authentischen Berichten (im Sinne von „Echtheit“) nicht nur die Vielfalt der filmischen Elemente ausgenutzt wurde, sondern auch gespielte Sequenzen und Filmtricks zum Einsatz kamen. Zuschauerzuschriften zeigen, dass den Kino-Besuchern der 1950er/1960er Jahre bekannt war, dass Teile von Wochenschau-Berichten inszeniert sein konnten. Offenbar führte dies beim Publikum nicht zum Vertrauensbruch, und dem Format wurde von Politik und Wirtschaft ein hoher Einfluss auf die öffentliche Meinung zugestanden. Die Redaktion war sich bewusst, dass die Berichte im In- und Ausland zur Reputation Deutschlands beitrugen. Trotzdem war nicht ausgeschlossen, dass „Scherz“-Sujets eingebracht wurden. Ob die Zuschauer diese leicht oder weniger leicht als solche identifizieren konnten, ist nicht mehr zu belegen. Für den Betrachter von heute stellt sich jedoch manchmal die Frage, ob es sich bei den Filmen um eine Zukunftsvision oder um tatsächliche Errungenschaften des damaligen modernen Lebens handelt. Daran zeigt sich die Variabilität der Zuschreibung von „Authentizität“ im historischen Kontext. Die Praktiken und Strategien der Wochenschau, um die Modernisierung im Alltag, in Wirtschaft und Forschung so zu präsentieren, dass sie von den Zuschauern als glaubhaft wahrgenommen werden konnte, sollen in diesem Beitrag aufgezeigt werden.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/12/28/die-gegenwart-echt-und-lebenswahr-gestalten/

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